Dämon

Aus Yogawiki

Dämon (vom Griechischen δαίμων daimon). In der indischen Mythologie werden Dämonen als Unruhe stiftende Geister (Rakshasas) und Gegenspieler Gottes (Asuras) beschrieben. Rakshasas sind Astralwesen mit negativen Schwingungen, die sich als Chaos ausdrücken und Asuras bezeichnen die Gegenspieler der Götter (Devas), die durch intensives Praktizieren zu großer Macht gelangten und diese Macht nun zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.

Martin Schongauer (1450–1491): Die Versuchung des Heiligen Antonius

Sowohl Rakshasas als auch Asuras lassen sich jedoch auch als die personifizierten negativen Eigenschaften im Menschen verstehen. Als Rakshasas könnte man die Eigenschaften beschreiben, die es eigentlich gut meinen aber nicht passend ausgedrückt werden können. Asuras sind sehr mächtige ursprünglich gute Eigenschaften, wie zum Beispiel Siddhis, die dann aber durch das Ego ins Negative verkehrt wurden.

Es ist elementar zu verstehen, dass "dämonisch" nicht schlechter ist als göttlich sondern vielmehr der natürliche ausgleichende Gegenpart. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Ein liebevoller bewertungsfreier Umgang mit den inneren und äußeren Dämonen fördert die Desidentifikation mit den Dämonen und hilft bei der Lossagung vom Ego.

Im tibetischen Buddhismus gibt es dafür die Technik der Damönen-Fütterung, die sogenannte "Chöd-Praxis". Die buddhistische Nonne Tsültrim Allione beschreibt diese über 900 Jahre alte Technik in dem Buch "Feeding your Demons", in welchem sie Dämonen als alles, was uns daran hindert frei zu sein definiert, dazu zählt auch die Anhaftung an Wünsche.

Stark vereinfacht begibt man sich für dieses Ritual erst einmal auf die Suche nach dem Dämon im eigenen Körper, danach visualisiert man ihn, um ihm drei Fragen zu stellen: Was willst du von mir? Was brauchst du von mir? Wie fühlst du dich, wenn du bekommst, was du brauchst? Nun identifiziert man sich mit dem Dämon, um die Fragen zu beantworten und danach wieder den Platz zurück zu wechseln. Jetzt wird der Dämon gefüttert und alle seine Bedürfnisse befriedigt, wodurch er sich in einen Verbündeten verwandelt. Der letzte Schritt besteht darin, der Transformation achtsam nachzuspüren.[1]

Siehe auch

Seminare

Naturspiritualitaet und Schamanismus

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Natur und Wandern

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