Bluthochdruck

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Bluthochdruck ist eine Krankheit des arteriellen Kreislaufsystems, die durch einen erhöhten Blutdruck gekennzeichnet ist, der chronisch zu hoch liegt.

Blutdruck ist der Druck des Blutes in dem Gefäßsystem. Ein Synonym dafür ist das Wort "Gefäßdruck“.

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Bluthochdruck ist dabei eine weit verbreitete Erkrankung. Schätzungsweise 50 Prozent der Europäer sind davon betroffen. Dabei ist der Druck, den das Blut bei jedem Herzschlag auf die Gefäße ausübt, zu hoch. [1]

Wie Blutdruck entsteht

Der Blutdruck ist der Druck, der in den Gefäßen vorherrscht. Bei jedem Herzschlag wird Blut aus dem Herzen in die Blutgefäße gepumpt. Dabei übt das Blut Druck auf die Gefäßwand aus. Es gibt zwei unterscheidliche Blutdruckwerte, die jeweils eine andere Herzaktion beschreiben[1]:

  • Systolischer Blutdruck: Er entsteht in der Phase, in der sich das Herz zusammenzieht (Systole). Das Blut gelangt dabei aus dem Herzen zunächst in die Hauptschlagader (Aorta). Dabei entsteht eine Druckwelle, die sich dann weiter über die Gefäßwände der Arterien fortsetzt und in allen Körperregionen ein Gefäßdruck messbar ist.
  • Diastolischer Blutdruck: In der Diastole dehnt sich der Herzmuskel, um sich erneut mit Blut zu füllen. In den Gefäßen herrscht noch immer ein Druck, der jedoch niedriger ist als der systolische Blutdruck.

Die Maßeinheit für den Blutdruck ist mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Beim Gesunden gilt ein Blutdruck von 120/80 mmHg (sprich: 120 zu 80) als optimal. Bei Werten ab 140/90 mmHg sprechen Ärzte von Bluthochdruck. Dieser Wert sollte dauerhaft vorhanden sein und nicht durch Aufregung oder körperliche Anstrengung akut verursacht.[1]

Auch niedriger Blutdruck tritt häufig auf. Er betrifft oft junge, schlanke Frauen und Schwindel, Müdigkeit, Ohrensausen oder Herzrasen. [2]

Wie Bluthochdruck entsteht

Der Entstehung primärer Hypertonie liegt in der Regel nicht eine einzelne Ursache, sondern ein ganzes Bündel von Ursachen zugrunde. Der Mediziner spricht daher von einer multifaktoriell verursachten Erkrankung, die unter anderem mit genetischen Faktoren sowie spezifischen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten in Verbindung gebracht wird. So sind Stress, Bewegungsmangel sowie eine stark salzhaltige Kost Faktoren, die zur Entstehung von primärer Hypertonie führen können.[3]

Die sekundäre Hypertonie ist eher durch eine konkrete Ursache beeinflusst, zum Beispiel durch den Einfluss von Medikamenten oder Hormonen.

Hoher Blutdruck kann auf zwei Wegen entstehen: Zum einen wenn das Herz für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Organe mehr Blut durch den Körper pumpen muss oder wenn Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) die Gefäßwände unelastisch und starr werden lässt. Dadurch wird der Widerstand, gegen den der Blutstrom arbeiten muss, erhöht.[3]

Swami Sivananda über Blutdruck

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.202. Divine Life Society

Die Ursachen sind übermäßige Sorgen, Wut, Eifersucht, Hass, übermäßiger Genuss von Tee, Kaffee, Alkohol und Nikotin. Vermeide diese Ursachen. Vermeide reiches übermäßiges Essen, Verstopfung und Angst.

Ruhe dich aus, entspanne dich. Schlafe genügend. Gehe gegen 9 Uhr zu Bett und stehe um 4 Uhr auf. Mache leichte Übungen, gehe spazieren, übe dich in tiefer Atmung an der frischen Luft, fünf oder zehn Minuten täglich. Nimm tägliche Hüftbäder von fünf Minuten. Nimm warme Fußbäder.

Am Morgen nimm den Saft einer Zitrone mit einem Glas Wasser. Bevor du zu Bett gehst, trinke warme Milch[4] oder warmes Wasser.

Faste einen Tag mit verdünntem Zitronensaft. In der nächsten Woche ernähre dich von Obst und Milch[4]. In der darauf folgenden Woche iss wie üblich zu Mittag, aber am Abend nimm nur Obst und Milch zu dir. Dann ernähre dich wieder wie gewohnt. Mache täglich einen Einlauf während der Zeit, in der du fastest.

Mache dir keine Sorgen. Übergib Gott alle deine Ängste. Vertraue ihm vollkommen. Verlasse dich auf ihn. Ersetze Hass durch Vergebung. Beseitige Eifersucht durch Verneinung deiner Persönlichkeit. Vertraue dir selbst. Vertraue anderen. Fahre ab und zu in die Berge oder ans Meer. Fahre mit nur einem Begleiter. Entspanne dich und verbringe deine Tage in Ruhe. Besuche keine Sehenswürdigkeiten, sondern verbringe einen Monat in einem heiligen Ashram oder einem Kloster, wo es friedlich ist.

Natürliche Maßnahmen gegen Bluthochdruck

  • Die herkömmliche Ernährungsweise ist ausgesprochen kohlenhydratreich. Weißmehlprodukte, Fertigprodukte etc. werden im Übermaß verzehrt werden. Diese Mengen an Kohlenhydraten belasten neben dem Herz-Kreislaufsystem auch den gesamten Organismus. Deswegen gilt es, die Ernährung zu optimieren in Richtung einer vitalstoffreichen, salzarmen Kost (Obst, Gemüse, Nüsse etc.). Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.
  • Magnesium ist nützlich bei der Blutdruckreduktion. Sinnvollerweise wird es nicht als Monopräperat, sondern in Form von organischem Magnesium (z.B. im Nahrungsergänzungsmittel Sango-Koralle) eingenommen.
  • Vitamin C und das Coenzym Q10 sind essentiell für die Senkung des Blutdrucks.
Rote Bete ist sehr wirksam bei hohem Blutdruck
  • Hochwertige Öle, wie Leinöl oder Hanföl, mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, haben ebenfalls eine blutdrucksenkende Wirkung.[5]
  • Auch mit hochwertigen Probiotika (nützliche Darmbakterien in Kapseln) kann der Blutdruck gesenkt werden. Dazu müssen die Probiotika regelmäßig - mindestens 8 Wochen lang - eingenommen werden. Je mehr unterschiedliche Bakterienarten darunter sind, desto grösser war außerdem die Wirkung.[6]
  • Rote Bete reguliert den Blutdruck. Laut einer Studie aus dem Jahre 2008 genügt es bereits, etwas mehr als zwei Gläser Rote-Bete-Saft am Tag zu trinken, um den Blutdruck in Schach zu halten. Innerhalb von drei Stunden, nachdem Freiwillige 500 Milliliter Rote-Bete-Saft getrunken hatten, zeigte sich eine bemerkenswerte Senkung ihres Blutdruckes. Außerdem blieb diese Senkung des Blutdrucks noch bis zu 24 Stunden nach dem Konsum des Saftes stabil. [7]
  • Granatäpfel senken den Blutdruck. In einer Studie fand man heraus, dass vier Wochen lang jeden Tag 330 Milliliter Granatapfelsaft trinken Pulsgeschwindigkeit und Blutdruck der Teilnehmer senkt. [8]

Bluthochdruck vermeiden mit veganer Ernährung und mehr

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <html5media>https://veganer-vegetarier.podspot.de/files/66-bluthochdruck-meiden-als-veganer.MP3</html5media>

Bluthochdruck ist eine komplexe Angelegenheit und gilt als Todesursache Nr. 1. Insbesondere kann Bluthochdruck ein Zeichen einer Gefäßerkrankung sein. Gerade Bluthochdruck in Verbindung mit hohen Blutfetten und mit Arteriosklerose kann zu Herzinfarkt, Schlaganfall, Ambolien und Thrombosen führen. Eine Gefäßerkrankung wie Arteriosklerose führt nicht nur zum Bluthochdruck, sondern kann auch zur Mangelernährung von Organen und vom Gehirn führen. Das kann in manchen Fällen zu Müdigkeit und Niedergeschlagenheit führen.

Hier wieder eine gute Nachricht: Vegane Ernährung ist die effektivste Methode gegen Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Und die zweite gute Nachricht: Du kannst noch mehr tun gegen Bluthochdruck. Iss vegan, vermeide Übergewicht, bewege dich, übe Yoga und andere Entspannungstechniken, sieh einen Sinn im Leben, engagiere dich, entwickle Liebe zu dir selbst, zu deinen Mitmenschen, zur Natur, zu einer höheren Wirklichkeit.

Wenn du aber trotzdem eine Art unerklärliche Reizbarkeit, Unruhe oder Müdigkeit spürst, lass dir deinen Blutdruck messen. Notfalls musst du deinen Blutdruck medikamentös behandeln lassen. Beachte dabei: Eine einmalige Messung reicht da nicht aus, aber das sollte ja inzwischen bekannt sein. Genaueres erfährst du hier in diesem Podcast. Auch hier nochmals die Erinnerung: Diese Podcastserie will keinesfalls ärztlichen Rat ersetzen. Sie will dir vielmehr Tipps geben, was du mit deinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen kannst, und was du ärztlich abklären lassen solltest und welche möglichen Therapien du mit dem Arzt oder Heilpraktiker diskutieren könntest.

Diese Übungen sollten gemieden werden, wenn man einen zu hohen Blutdruck hat- dies sind Übungen, die den Blutdruck im Kopfbereich steigern [9]: - Kopfstand - Schulterstand (statt dessen die sanftere Schulterbrücke üben) - im Pranayama die Luft - wenn überhaupt - dann nur sehr sanft anhalten. - Pranayama insgesamt eher sanft üben. - alles, das sich unangenehm im Herz-Kreislaufsystem anfühlt

Es gibt auch Übungsempfehlungen, die oft schon nach zwei bis drei Wochen deutliche Wirkung zeigen: - insgesamt meditativ und harmoniefördernd üben (also kein Leistungsdenken, keine Herausforderungen) - täglich zwei bis drei gründliche Tiefenentspannungen - tägliche Mediation - viel Singen (Selber singen ist gemeint!) - entspannungsförderndes Pranayama - täglich auf meditative Weise ausgeführte Asanas

Bluthochdruck und Yoga

Yoga ist zwar eher sanft, ist aber genauso gut für die Herzgesundheit wie Joggen oder andere dynamischere Sportarten. [10] Forscher untersuchten in einer Metastudie, ob Yoga mit seinen sanften und bewussten Bewegungen ebenso gut vorbeugen kann wie Ausdauertraining und bewegungsintensive Sportarten.

Blutdruck, Cholesterinspiegel und der Puls von Probanden wurden gemessen. Nachdem die eine Gruppe regelmäßig Yogakurse, die anderen ein klassischen Ausdauertraining und letztere kein Sport machten, wurden die Werte wieder gemessen. Das Ergebnis war, dass die gemessenen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sich bei beiden Sportvarianten in ähnlicher Weise zum Positiven veränderten.

Yoga kann also so effektiv wie ein klassisches Ausdauertraining wie Joggen oder Radfahren zur Herzgesundheit und zu optimalem Blutdruck beitragen. Forscher vermuten, dass es an der ganzheitlichen stressverminderten Wirkung des Yoga liege.

Mit Bluthochdruck sollte man auf einige Dinge achten, um die Yogapraxis der Krankheit anzupassen. Die Yoga - Therapie gibt folgende Tipps [11]:

Vermeiden sollte man vor allem die Übungen, die den Blutdruck im Kopfbereich steigern:

  • im Pranayama die Luft - wenn überhaupt - dann nur sehr sanft anhalten.
  • Pranayama insgesamt eher sanft üben.
  • alles, das sich unangenehm im Herz-Kreislaufsystem anfühlt

Es gibt auch Übungsempfehlungen, die oft schon nach zwei bis drei Wochen deutliche Wirkung zeigen:

  • insgesamt meditativ und harmoniefördernd üben (also kein Leistungsdenken, keine Herausforderungen)
  • täglich zwei bis drei gründliche Tiefenentspannungen
  • viel Singen (Selber singen ist gemeint!)
  • entspannungsförderndes Pranayama
  • täglich auf meditative Weise ausgeführte Asanas

Siehe auch

Fußnoten

Weblinks

Literatur

Seminare

Ayurveda

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Ernährung

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