Birke: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Bäume, Heilbäume]]

Version vom 13. September 2017, 03:14 Uhr

Birke (Betula, in unseren Breiten meist Betula alba oder pendula, Weißbirke, Sandbirke oder Hängebirke) Die Birke gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist ein laubabwerfender, schnell wachsender Baum, der bis zu 28 m hoch und fast doppelt so alt werden kann wie ein Mensch. Die Färbung der Borke kann sehr unterschiedlich sein und reicht von hell bis hin zu braun und schwarz; besonders bekannt, auch als Symbolbild, ist jedoch die weiße Birke. In vielen Kulturen gilt die Birke als Botin des Frühlings.

Betula alba, die Weißbirke

Die Birke ist auch eine Heilpflanze, deren Rinde und Blätter genutzt werden, und eine beliebte Nutzpflanze; Holz und Rinde der Birke wurden schon in frühester Zeit verwendet und werden es auch heute noch.

Die Birke ist widerstandsfähig gegen Kälte und ist - mit Ausnahme von Südeuropa - in ganz Europa verbreitet, und von Sibirien bis zum Nordiran. In Südeuropa und in subtropischen Ländern ist der Baum in höheren Gebirgslagen zu finden.

Die Pollen der Birke sind ein starkes Allergen und machen vielen Allergikern zu schaffen.

Die Birke als schamanischer und mythischer Baum

Die Birke ist der Schamanenbaum par excellence. Sie war der erste Baum, der nach der Eiszeit die Böden besiedelte, da sie kältebeständig ist. Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit nutzten Birkenpech oder –teer, um Pfeilspitzen, Behälter, Kleidung und Boote abzudichten und zu „kleben“. Eine kleine "Werkstatt", in der man das Verfahren zur Herstellung von Birkenpech bewundern kann, findet man heute noch in Unteruhldingen bei den Pfahlbauten. Auch der 1991 in den Ötztaler Alpen gefundene "Ötzi" nutzte Behälter aus Birkenrinde.

Nach einer sibirischen Legende soll die Wiege des Urschamanen unter einer Birke gestanden haben und der Saft der Birke tropfte ihm in den Mund.

Die Birke steht in Indien für Saraswati, die Göttin des Wissens und der Musik

Der Baumgeist der Birke erschien den Menschen als strahlend helle, weiße, auch schwanenähnliche Jungfrau. In nahezu allen Kulturen der Welt steht der Baum für die wieder erwachende Natur, den Vorfrühling. Der Baumgeist der Birke hat Heil- und Zauberkräfte, symbolisiert Reinheit und die Rückkehr des Lichts. Der Saft der Birke stärkt Nieren und Harnwege, entschlackt und reinigt das Blut, übernimmt also auch im Körper den Frühjahrsputz.

Bei Schwitzhüttenritualen und nach Saunagängen peitscht man die Haut mit Birkenruten, die die reinigende Wirkung unterstützen sollen.

Für die Germanen stand die Birke für Freya und Bertha (die Leuchtende). Ebenso verband man in Indien, wo die Birke z.B. im Himalaya wächst, den Baum mit einer hellen Gestalt, der strahlenden Saraswati, der Göttin des Wissens und der Musik. Auch in Europa steht die Birke für das Lernen, aber auch für eine beginnende Liebe. So steckten Männer schon in heidnischer Zeit der Angebeteten grüne Birkenzweige vors Haus – der Maibaum ist eine geschälte und geschmückte Birke. Als Dank für ein Kind begrub man den Mutterkuchen für Freya als Opfer unter einer Birke.

Die Birkenrune, in Holz geritzt, soll alles schneller wachsen lassen.

Der Hexenbesen, ein Geistpferd für schamanische Reisen, wurde aus Ruten der Birke gefertigt; die Rutenbündel schützten das Haus und fanden auch bei Heilritualen Verwendung. Der Birkenbesen wurden gegen schädliche Astralwesen eingesetzt, aber man „kehrte“ auch reales Ungeziefer am Menschen (Läuse, Flöhe) damit fort. Wolf-Dieter Storl, der deutsch-amerikanische Kulturanthropologe und Ethnobotaniker, berichtet in seinem Buch "Hexenmedizin", dass im Allgäu an manchen Orten heute noch die Tradition fortlebt, mit einem Bündel Birkenreisig zu einer „Besenkapelle“ zu pilgern und um Heilung zu beten, wenn ein Familienangehöriger an Hautkrankheiten leidet (Storl, Hexenmedizin, S. 17).

Der Weltenbaum war eine Birke, Eiche oder Esche (Yggdrasil). Den Quell des Lebens in den Wurzeln der Birke hütet die Weltenschlange (Lindwurm).

Der 1991 in den Ötztaler Alpen im Eis entdeckte Ötzi verfügte über "Accessoires" aus Birkenrinde (Rekonstruktion des Südtiroler Archäologiemuseums Bozen)

In Europa und Asien steigt der Schamane, wenn er Welt der Geister besucht, eine geschmückte Birke hinauf; so kann er sich zwischen den Welten hin- und herbewegen.

Besondere Kraft hat die vom Blitz getroffene Birke; aus ihr werden gern Schamanentrommeln gefertigt.

An der Birke wuchsen auch zwei Pilze, die für die Vorzeit und die Schamanen von Bedeutung waren, nämlich der Zunderschwamm (Fomes fomentarius), den man zum Feuermachen benötigt und der auch an Buchen zu finden ist, und der giftige Fliegenpilz (Amanita muscaria), den die Schamanen für ihre Visionen nutzten und nutzen, obwohl er starke Schmerzen, Krämpfe, Erbrechen und oft bleibende schwere Leberschäden hervorruft. Die sibirischen Völker tranken daher den Urin des Schamanen, so dass nur der Schamane leiden musste.

Direkt am Stamm der Birke wächst auch der Birkenporling, ein Parasit und Pilz, dessen heilende Eigenschaften auch der Ötzi schon kannte; der Birkenporling ist antibiotisch und blutstillend und tötet außerdem Darmparasiten ab, an denen der arme Ötzi litt - er trug seine Medizin aufgefädelt an seiner Kleidung.

Die Birke als Heilpflanze

Birkenallee (Foto von Manfi.B.)

Die Blätter der Birke enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Vitamin C, Flavonoide, Saponine und andere Substanzen, die die Birke für die Naturheilkunde interessant machen. Die Birke gilt als (blut-)reinigend und harntreibend; ein Aufguss aus den Blättern wird bei Frühjahrskuren (auch bei Frühjahrsmüdigkeit), gegen Wasserstauungen im Körper, bei hohem Cholesterin und bei Fettleibigkeit und unterstützend bei leichtem Diabetes verabreicht. Der Blätteraufguss soll auch Linderung bei Gicht verschaffen.

Als Tee werden 2 TL mit etwa 1/4 l Wasser übergossen; nach 10-minütigen Ziehen wird abgeseiht. 2-3 Tassen Tee pro Tag werden bei Wasserstauungen, Blasen- und Nierenleiden empfohlen (Empfehlung nach Pahlow, S. 9).

Die Rinde der Birke enthält Substanzen wie Betulosid und Betulin, mit denen Nierensteine, Blasenentzündung, Rheuma und auch Hautkrankheiten (Ekzeme, Flechten) behandelt werden können.

Aus dem kosmetischen Bereich ist besonders die Verwendung von birkensafthaltigem Haarwasser (Schuppen, Haarausfall) bekannt. Birkensaft, der durch Anzapfung gewonnen wird, soll auch bei langwierigen, sich nicht schließenden Wunden helfen.

Siehe auch

Literatur

  • Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
  • Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
  • Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
  • Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
  • Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer

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