Biederkeit

Aus Yogawiki
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Biederkeit - Gedanken und Überlegungen. Biederkeit ist heutzutage die Bezeichnung für eine konservative und unauffällige Einstellung, einen spießigen Kleidungsstil und Einrichtungsstil. Biederkeit kommt vom Adjektiv "bieder". Ursprünglich bedeutet bieder brav, rechtschaffen, unkompliziert, bzw. im Althochdeutschen auch nützlich und brauchbar. Bieder bedeutet den Bedürfnissen entsprechend.

Barmherzigkeit, nicht immer einfach im Umgang mit Biederkeit

Biederkeit war also der Ausdruck für Menschen, die unkompliziert sind, keine Allüren haben. Biederkeit in der Wohnungseinrichtung und im Kleidungsstil bedeutet Zweckmäßigkeit, auch Gemütlichkeit, eben so, wie man sich wohlfühlt. Daraus entstand die Stilbezeichnung Biedermeier, welcher das Kleinbürgertum repräsentiert, das eben im Unterschied zum Adel rechtschaffen, gemütlich und eben brav sein wollte. Heutzutage wird Biederkeit oft abwertend gebraucht, eben für alles Konservative, z.T. auch Veraltete. Biederkeit ist aber auch die Bezeichnung, einfach und unprätentiös seine Aufgabe zu tun, seine Pflicht zu erfüllen, ohne zu prahlen, ohne in den Vordergrund stehen zu wollen. In diesem Sinne spricht man von biederen Beamten - die einfach ihre Pflicht tun.

Umgang mit Biederkeit anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Vielleicht sind in deiner Umgebung Menschen, die du als sehr bieder empfindest. Bieder heißt ja, sie sind sehr normal und sie sind nicht offen für außergewöhliche Ideen. Sie haben ihr Haus irgendwo sehr spießbürgerlich eingerichtet. Und du magst das vielleicht nicht.

Aber lerne, die Biederkeit anderer zu akzeptieren, wertzuschätzen. Unterschiedliche Menschen sind unterschiedlich. Es ist gut, das es die Menschen gibt, die zuverlässig und beständig sind, die gwisse Sauberkeit haben. Die einen gewissen konservativen Stil haben, was ja heute Biederkeit heißt. Und das ist gut. Und es ist gut, das es die Revolutionäre gibt im Sinne von, die neue Ideen haben, die immer wieder kreativ sind. Die Dinge immer wieder anders machen. Respektiere die Biederen für ihre Biederkeit. Und respektiere dich selbst für das was du bist.

Biederkeit und Spiritualität

Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2016

Biederkeit und Spiritualität ist ein interessantes Begriffspaar. Biederkeit steht für geregelte Lebensverhältnisse, steht für einen geregelten Beruf, für geregelte Arbeitszeiten, steht für Verlässlichkeit, steht für Bürgerlichkeit, Spießbürgertum, bürgerliche Werte. Es gibt auch eine Kunstrichtung der Biedermeier. Carl Spitzweg war ja einer der bekanntesten Künstler, der irgendwo die Schönheit im Kleinen beschrieben hat. Man spricht auch von einem biederen Menschen, einem freundlichen, gemütlichen Menschen, einen treuen Menschen, einen zuverlässigen Menschen. Und im gewissen Maße ist Biederkeit auch hilfreich auf dem spirituellen Weg. Ein gesundes Mittelmaß zu finden, eine gewisse Ruhe, und Dich irgendwo nicht zu überfordern. Aber, Spiritualität ist mehr als Gemütlichkeit. Letztlich gilt es, nicht nur ein gemütliches Leben zu führen, sondern bereit sein, aus der Komfortzone heraus zu kommen.

Eine gewisse Biederkeit kann helfen, Extreme zu vermeiden. Eine gewisse Biederkeit kann Dir helfen, eine gewisse Spiritualität zu entwickeln. Wenn jemand einen Hang zur Biederkeit hat, der wird vielleicht sagen, okay, ich werde gesund leben, ich werde auf Alkohol verzichten, Zigaretten verzichten. Ich werde täglich meine Yogapraktiken machen. Ein Mensch mit einer gewissen Neigung zur Biederkeit kann vielleicht, diese Lebensstilveränderung leichter umzusetzen, als Menschen, die extremer sind. Aber dann müssen die Menschen mit der Neigung zur Biederkeit aufpassen, dass es nicht zu gemütlich wird. Du willst Dich transformieren. Und dazu ist es auch manchmal nötig, mehr zu machen, als angenehm. Öfters mal Dich extremeren Situationen auszusetzen, bewusst Schwierigkeiten willkommen zu heißen. Manchmal auch etwas zu wagen.

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Biederkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Biederkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Biederkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Biederkeit sind zum Beispiel Einfältigkeit, Kritiklosigkeit, Torheit, Schlichtheit, Einfachheit, Offenheit, Ehrlichkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Biederkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Biederkeit sind zum Beispiel Überheblichkeit, Einbildung, Hochmut

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Biederkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Biederkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Biederkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Biederkeit sind zum Beispiel das Adjektiv bieder, das Verb anbiedern, sowie das Substantiv Anbiederer.

Wer Biederkeit hat, der ist bieder beziehungsweise ein Anbiederer.

Siehe auch

Seminare

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