Bhakti Yoga Samadhi

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Bhakti Yoga Samadhi

Swami Sivananda über Bhakti Yoga Samadhi

Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda

Im Bhakti Yoga gibt es nicht ein Fünkchen Stolz oder Selbstbehauptung. Der Schüler vollzieht völlige, vorbehaltslose Hingabe an Gott. Er übergibt sich ganz und gar Gott und erlangt seine Gnade. Gnade ist eine große spirituelle Kraft. Sie transformiert das gesamte Wesen eines Gläubigen. Sie erfüllt ihn mit Inspiration und einem neuen göttlichen Leben. Selbsthingabe lässt den Schüler die Wirklichkeit der göttlichen Gnade spüren und Gottes unmittelbare Bereitschaft, ihm zu jeder Zeit zu Hilfe zu kommen. Allein durch die Gnade wird das ganze Sein des Schülers mit Energie und neuem Leben erfüllt. Durch die Göttliche Gnade fließt Göttliche Energie in sein gesamtes Wesen ein und sein ganzes Sein wird angemessen geformt, um das Göttliche zu verkörpern und ein Werkzeug Gottes zu sein.

Es gibt neun Modi oder Ränge im Navavidha Bhakti. Das sind Shravana, Kirtana, Smarana, Padasevana, Archana, Vandana, Dasya, Sakhya und Atmanivedana. Shravana bedeutet, Gottes Lilas zu vernehmen. Kirtana heißt, Seine Namen zu singen. Smarana ist Erinnerung. Padasevana ist Dienst zu Seinen Füßen. Archana bedeutet, Gott Blüten darzubringen. Vadana bedeutet, sich zu verneigen. Dasya ist Diener-Bhava. Sakhya ist Freundschaft mit Gott. Atmanivedana bedeutet Selbst-Hingabe bzw. Saranagati.

Anbetung, Glauben, Hingabe, Ruchhi (Freude daran, Gottes Namen zu wiederholen und zu singen), Nishtha (Ergebenheit), Rati (innige Zuneigung zu Gott), Sthayee-Bhava (Beständigkeit in Prem) und Maha-Bhava (Prema Maya oder Param Prem) sind die acht Stufen auf der Leiter von Prem und Bhakti Yoga. Anbetung, Hingabe, Verehrung und Aufgehen sind die vier Stufen im Bhakti Yoga. Salokya, Sameepya, Saroopya und Sayujya sind die vier Arten von Mukti der Gläubigen. Das Sich-Ergeben zieht Gnade auf sich. Durch diese Kapitulation wird das Individuum eins mit dem kosmischen Willen. Die Gnade vervollkommnt das Sich-Hingeben. Ohne Gnade ist keine vollkommene Vereinigung möglich. Hingabe und Gnade sind miteinander verbunden. Die Gnade räumt einem auf dem spirituellen Pfad alle Hindernisse aus dem Weg, alle Fallen und Schlingen. Der Bhakta erlangt Bhava Samadhi und Maha-Bhava. Er erlebt die Freude der warmen Umarmung des Göttlichen. Er erreicht Göttlichen Aisvarya. All der spirituelle Reichtum Gottes gehört ihm. Ihm ist Göttliche Sehkraft zuteil, mit Divya Chakshus. Er besitzt einen feinstofflichen Divya (glänzenden) Körper und Divya (göttliche) Sinne. Er mag noch nicht völlig in Gott aufgehen, nicht vollkommen mit Ihm verschmelzen. Er bleibt lieber er selbst, getrennt von Ihm vor Ihm, und genießt den göttlichen Honig von Prem. Das vollkommene Aufgehen in Gott geschieht zu Anfang nur momentweise, aufgrund der intensiven Liebe und Erfahrung des Bhakta, obgleich es ihm nicht lieb ist. Er erreicht Ähnlichkeit mit Gott. Zu Anfang ist er Gott-gleich. Schließlich erreicht er Sayujya, Einheit.