Bhakta

Aus Yogawiki
Betende Hände - von Otto Greiner

1. Bhakta (Sanskrit: भक्त bhakta m. u. n.) Gottesverehrer; Gottergebener; derjenige der voller Liebe zu Gott ist. Ein Bhakta ist ein Verehrer Gottes, der sich in seiner Liebe zu Gott Ihm völlig hingibt. Ein Bhakta kann außerdem jemand sein, der Bhakti Yoga praktiziert; Teil, Portion, Speise, Nahrung.

2. Bhakta (Sanskrit: भक्त bhakta adj.) als Adjektiv ist das PPP der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) bhaj und bedeutet: geteilt, verteilt, ausgeteilt, zugeteilt; hingegeben, fromm; dividiert; teilhaftig, beteiligt; geliebt, gemocht, zugetan, zugeneigt, ergeben, treu anhängend.

3. Bhakta (Sanskrit: भाक्त bhākta adj. u. m.) untergeordnet, sekundär; Bezeichnung einer shivaitischen und vishnuitischen Sekte.

Sehnsucht nach der Vision Gottes - Swami Sivananda über Bhakta

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda (Hrsg.: The Divine Life Society, 2007), S. 44-46

Bhakti sollte Nishkama und Avyabhicharini sein. Bhakti sollte kontinuierlich sein wie Tailadhara (ein Fluss von Öl). Der Aspirant sollte gutes Verhalten (Sadachara) zeigen und ernsthaft in seiner spirituellen Praxis sein. Nur so findet die Erkenntnis Gottes schnell statt.

Wenn du nichts von Gott verlangst, dann ist das Nishkama Bhakti bzw. Ahaituka Bhakti und Ragatmika Bhakti bzw. Mukhya Bhakti (ursprüngliche, spontane, selbstlose Hingabe). Prahlada war diese Art Bhakti eigen. Wenn du Hingabe zeigst, um Wohlstand, einen Sohn oder Genesung zu erhalten, dann ist das Sakama Bhakti, Hetuka Bhakti bzw. Gauna Bhakti (zweitrangige Hingabe mit Verlangen).

Wenn der Bhakta mal Gott, mal Frau, mal Geld, mal Haus, mal Vieh, mal Besitz liebt, dann ist das Vyabhicharini Bhakti, geteilte Liebe. Nur ein kleiner Teil der geistigen Aufmerksamkeit ist Gott gewidmet, der andere Teil ist Familie und Besitz gewidmet.

Wenn du einen Fisch aus dem Wasser nimmst und ihn ans Ufer legst, wird er in Panik zappeln, er will zurück ins Wasser. Wenn du einen Jungen nur für kurze Zeit in das kalte Wasser der Ganga stellst, wird er zittern und schreien. Er will heraus aus dem Wasser. Wenn das Haus eines Mannes brennt, wird er sofort die Feuerwehr benachrichtigen, damit sie das Feuer löscht. Er handelt schnell. Wenn der Aspirant denselben Durst, dasselbe Gefühl, dieselbe Ernsthaftigkeit zeigt, wie der Fisch, der Junge und der Mann, um Gott zu erkennen, wird dies innerhalb einer Sekunde geschehen. Daran besteht kein Zweifel. Deshalb, ihr Aspiranten, seit ernsthaft und stetig in eurer spirituellen Praxis. Eilt zu den Lotusfüßen des Herrn. Wer nicht ernsthaft und stetig in seiner spirituellen Praxis ist, der hat auf der einen Seite Gott und auf der anderen Seite die Welt verloren. Sie hängen in der Luft, mit den Köpfen nach unten wie Trisanku. Erbärmliche Gestalten! Bedauernswert ist ihr Los.

Führe ein spirituelles Tagebuch. Schreibe nieder, wann du ärgerlich gegenüber anderen warst und wann du die Gefühle anderer verletzt hast. Das ist sehr, sehr wichtig. Wenn du Ärger zeigst oder andere verletzt, dann strafe dich selbst. Esse nicht zu Abend. Praktiziere 50 Malas länger Japa. Schreibe in das Tagebuch: ‚Ich habe heute zweimal vergessen, Gott im anderen zu sehen.‘ Wenn du ein, zwei Jahre lang so verfährst, wirst du ohne Zweifel Frieden (Shanti), spirituellen Fortschritt und Willenskraft erlangen. Leid, Schwierigkeiten und mentale Qualen finden ihr Ende. Hingabe entwickelt sich. Du wirst dich schnell entwickeln. Du wirst ein anderer Mensch sein. Du wirst ein wahrer Gott auf Erden sein. Werdet ihr, liebe Freunde, derart von dem Tag an praktizieren an dem ihr diese Zeilen lest? Wendet die Seiten des Tagebuches einmal in der Woche. Auch wenn ihr zu Beginn zwanzig Fehler täglich begeht, so werdet ihr nach sechs Monaten nur noch fünf am Tag begehen, wenn ihr Tagebuch schreibt. Der Tag wird kommen, an dem ihr keinen einzigen Fehler mehr begeht. Benjamin Franklin führte solch ein Tagebuch.

Sitze nicht untätig herum und verlange nach Gottes Hilfe, sondern bemühe dich. Gott hilft denen, die sich selbst helfen. Lerne aus dem Leben Prahladas, Gott zu lieben, nur Gott allein. Tue alles, was du kannst, und überlasse den Rest Gott. Das ist die höchste Form der Verehrung. Folge den Spuren Prahladas. Durch die Gnade Gottes wirst du Freude, Frieden, Glückseligkeit, Vollkommenheit und Unsterblichkeit erlangen.

Sukadev über Bhakta

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bhakta

Bhakti - Verehrung der Göttlichen Mutter

Bhakta ist ein Verehrer, ein Geliebter Gottes, jemand, der Bhakti übt und Bhakti empfindet. Bhakti heißt die Liebe zu Gott, Gottesverehrung. Ein Bhakta ist jemand, der den Weg des Bhakti Yogas geht oder ein Bhakta ist jemand, der tiefer Liebe zu Gott verankert ist. Wie so häufig ist Yoga das Ziel und der Weg dorthin. Ein Yogi ist jemand, der die Einheit erreicht hat, aber auch jemand, der Yoga übt, um die Einheit zu erreichen.

So ist auch ein Bhakti zum einen jemand, der Gottes höchste Hingabe erreicht hat, wie auch jemand, der den Weg des Bhakti Yogas geht, also Bhakti Praktiken übt, um seine Liebe zu Gott immer weiter zu vertiefen. Hanuman gilt als der ganz große Bhakta, er hat sowohl Lieder zur Verehrung von Rama wiederholt und andere Bhakti Praktiken gemacht. Er hat immer Rama innerlich wiederholt. Er hat sein gnazes Leben der Verehrung Ramas hingegeben, er hat in allem Rama gesehen, in seinem Herzen war nur Rama. Deswegen wird Hanuman als Bhakta, sogar Paramanbhakta bezeichnet.

Es gibt ein Lied, "Duta Hama Ruti Parama Duta Maruti" oder, "Bhakta Maruti Parama Bhakta Maruti" - "Verehrung dem Hanuman, Sohn des Windes, er ist Bhakta, Verehrer Gottes, Parama Bhakta, der höchste Verehrer Gottes". Hanuman, der Bhakti in höchstem Maße entwickelt hat. In diesem Sinne, werde auch zu einem Bhakta.

Bhakti Yoga ist die schnellste Weise der Gottesverehrung, es ist die schönste Weise und die einfachste, du kannst alles Gott darbringen. Und wenn Bhakti Yoga nicht dein einziger Hauptweg ist, dann mache es zu einem Weg. Du kannst Gott in einer bestimmten Gestalt verehren, du kannst Hingabe an den Gottvater, Gottsohn, dem Heiligen Geist Gottes, du kannst Hingabe dem Gott Shiva, Vishnu, Rama darbringen. Du kannst Hingabe zu Gott in seinen Inkarnationen haben oder auch zu Buddha oder Swami Sivananda. Du kannst auch Bhakti zu Gott, in Manifestation der Natur, der göttlichen Mutter, der kosmischen Intelligenz üben. Shankara hat Bhakta sogar als Hingabe an den Weg der Wahrheit definiert. Du kannst auch Bhakta Yogi sein, der mit Hingabe und Liebe den Jnana Weg beschreitet. Im Wesentlichen heißt Bhakta, Liebe zu haben und Hingabe zu haben, alles Gott darzurbingen. Aber im Wesentlichen heißt Bhakta zu werden, Liebe zu haben, Hingabe zu haben, alles Gott darzubringen. Bhakta – Gottesverehrer.

Bhakta भक्त bhakta Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Bhakta, भक्त, bhakta ausgesprochen wird:

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Charakteristika des Bhakta laut Bhagavad Gita

Hier ein Vortrag zum Thema Charakteristika des Bhakta, des Gottesverehrers, Kommentar zur Bhagavadgita Kapitel 10, Verse 1-11. Eine Abhandlung von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Was ist ein bhakta?

Die Streichhölzer geben sich dem Feuer hin

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der Liebe von James Swartz -

Alle Individuen sind bhaktas, sich hingebende Verehrer Gottes, egal ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht, weil wir uns nicht selbst erschaffen haben. Wir sind von Gott erschaffen. Gott ist Existenz und jedes einzelne Objekt in der Existenz. Aufgrund dieser Tatsache ist das Individuum vollständig von Gott abhängig. Nichtgläubige, die den Begriff „Gott“ ablehnen, sehen sich nicht als bhaktas. Gleichwohl sind sie welche, denn all die Dinge, die sie lieben (und begehren), sind in Wirklichkeit Gottes Dinge. So lieben auch sie in Wahrheit Gott, weil die Dinge Gottes nicht von Gott getrennt werden können. In diesem Text ist ein sich Hingebender, ein bhakta, jemand, der seine Abhängigkeit von Gott erkennt und entweder die Dinge Gottes, das Verstehen von Gott oder die Vereinigung mit Gott sucht.

Ein bhakta lebt im ständigen Konflikt, denn das immer freie Selbst erzeugt einen dauernden Wunsch nach Freiheit in seinem Herzen, der im Widerspruch zu seiner Konditionierung steht, die ihn dazu bringt, sich ständig verändernde Objekte zu lieben: Menschen, Dinge und Situationen. Erst wenn der Wunsch nach Freiheit so mächtig wird, dass er nicht mehr ignoriert werden kann, trifft er die bewusste Entscheidung, ein bhakta zu werden. Dann ist er bereit, die Mühe auf sich zu nehmen, den unzuverlässigen Objekten seine Liebe zu entziehen und sie auf den immer gegenwärtigen, unveränderlichen und immer zuverlässigen Schöpfer zu richten, den Erhalter und Zerstörer aller Dinge.

Wenn wir die Biografien berühmter Menschen lesen, die Gott über alles verehrten, lernen wir verschiedene Formen religiöser Hingabe kennen, wie zum Beispiel das Hören der Lehren der vedas, das Preisen der Namen des Herrn, sich des Herrn zu erinnern, dem Herrn zu dienen, rituelle Verehrung, das Kultivieren von Tugenden und vieles mehr. Wir lernen auch unterschiedliche Formen von Gottesbeziehungen kennen, man könnte sie auch Stile der Verehrung nennen. Unzählige Geschichten, Gedichte und Gesänge wurden über diese verschiedenen Beziehungen zu Gott geschrieben und komponiert, woraus eine umfangreiche Literatur entstanden ist. Erzählungen, die von großer Hingabe handeln, sind beeindruckend und unterhaltsam und daher sehr populär.3

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Bhakti und Sankirtan, Hrsg.: The Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

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Mantras und Musik

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Multimedia

Bhakti Yoga – mit Gottesliebe zur Gelassenheit

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Sukadev über Bhakta

<html5media>https://sanskrit-woerterbuch.podspot.de/files/bhakta-verehrer-gottes-yogavidya-sanskritlexikon.mp3</html5media>

Bhakti Yoga – Hingabe zu Gott entwickeln

<html5media>https://sukadev.podspot.de/files/174_Bhakti-Yoga_Hingabe_entwickeln.mp3</html5media>