Bhagavad Gita Einführung

Aus Yogawiki

Die Bhagavad Gita (Sanskrit, f., भगवद्गीता, gītā – Lied, Gesang, Gedicht; bhagavan – Gott), „der Gesang Gottes“, „der glanzvolle Gesang des Erhabenen“ ist eins der meistgelesenen Bücher in Indien. Viele Inder tragen sie immer bei sich, um darin zu lesen, und die Wahrheit zu verinnerlichen. Es ist die „Bibel der Hindus“. Sie gilt als eine der wichtigsten Schriften im Yoga und hilft uns besonders, den Alltag bewusst zu leben und zu spiritualisieren.

Die Rahmenhandlung: das Mahabharata

Die Bhagavad Gita ist Teil eines großen Epos, des Mahabharata. Das Mahabharata (Sanskrit, महाभारत, n., mahābhārata „die große [Geschichte] der Nachkommen König Bharatas“) und die Ramayana sind die 2 bekanntesten indischen Epen. Das Mahabharata wurde westlichen Forschern nach ca. 400 v. Chr. bis 400 n. Chr. niedergeschrieben, beruht aber auf Überlieferungen aus vedischer Zeit, d.h. ca. 3000 v.Chr.. Als Autor des Mahabharata gilt der erleuchtete Weise Vyasa, der in der Geschichte selbst eine Rolle spielt, und der auch viele andere Schriften, u.a. die Veden (Vedavyasa), niedergeschrieben hat. Der Legende nach soll er es komponiert und Ganesha diktiert haben.

Es umfasst etwa 100.000 Doppelverse und ist damit eines der umfangreichsten literarischen Werke der Welt. Als Epos mit vielen Helden- und Göttergeschickten zählt es zu den Itihasas. Der philosophisch bedeutendste Teil des Mahabharata, die Bhagavad Gita, wird aber auch zu den Shrutis, den Offenbarungsschriften, gezählt. Er enthält in einer poetischen Sprache tiefe zeitlose spirituelle Weisheit. Auch viele westliche Gelehrte und Philosophen waren begeistert von dem spirituellen Reichtum und Tiefsinn, der darin enthalten ist.

Die Mahabharata ist in achtzehn Kapitel und einen Anhang über das Leben Krishnas unterteilt und enthält neben der Hauptgeschichte hunderte von Nebengeschichten und kleinere Episoden. Grundsätzlich beschäftigt sich das umfangreiche Epos mit allen Themengebieten, die für ein spirituelles Leben von Bedeutung sind: Mit dem Leben der Geschöpfe, mit Tod und Wiedergeburt, mit Karma und Dharma (Rechtschaffenheit), es beschreibt Glück und Leid, die Ergebnisse der guten und der schlechten Taten, das Opfer, sowie die verschiedenen Zeitalter, es beschäftigt sich mit den Göttern und überliefert uralte Hymnen.

Obwohl an der Oberfläche betrachtet religiöse Vorstellungen der Hindus prägend sind, ist die spirituelle Tiefenbedeutung, vor allem in Essenz in der Bhagavad Gita, unabhängig von bestimmten Glaubensrichtungen. Deshalb gilt es als eines der wichtigsten Dharma-Bücher: Es erläutert die Pflichten - das Swadharma - eines Individuums, die Herausforderungen des Lebens, denen es sich stellen muss, um im Einklang mit der kosmischen Ordnung - Dharma - zu leben, zu lernen, zu wachsen. Hierfür werden insbesondere in der Bhagavad Gita die verschiedenen Yogawege als Ansatzpunkte für Menschen verschiedener Temperamente und Naturelle dargelegt: Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga.

Bevor die Bhagavad Gita erklärt wird, werden die wichtigsten Charaktere der Mahabharata, die in der Gita eine große Rolle spielen, vorgestellt.

Die wichtigsten Charaktere im Mahabharata

Das Mahabharata erzählt die Geschichte der Nachkommen König Bharatas, der Pandavas und der Kauravas. Sie waren Cousins ersten Grades, und ihr Streit um das Königreich war die Ursache des schrecklichen Krieges auf dem Schlachtfeld Kurukshetra (nördlich von Delhi). Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich im Kern um ein historisches Geschehen handelt, für viele Inder sind die Begebenheiten eine unumstrittene Tatsache.

Handschrift mit einer Darstellung von Kurukshetra




Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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