Bewusstsein

Aus Yogawiki

Bewusstsein: Yoga baut auf die Philosophie/Tatsache, dass Bewusstsein unabhängig vom menschlichen Gehirn oder Geist existiert. Es ist das Wesen des Höchsten Selbst, allumfassend und bildet die Grundlage für das menschliche Selbst.

Bewusstsein erklärt - Erläuterungen von Sri Yogi Gauri Prasad

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 69 - 79. Divine Life Society

Lasst uns nach dieser Abschweifung zu unseren Studien zurückkehren und näher auf die ersten Prinzipien eingehen, die sozusagen den Anker für diese Untersuchung von Shakta Sastra bilden. Es ist in den Veden ein Diktum, dass Bewusstsein - Chit - fundamental für wesenhaftes Dasein ist, und - Sat- für jegliche Existenz. Dies war schon immer für die Mystiker und Weisen der Upanischaden unumstößliche Wahrheit. Es ist jedoch notwendig, sich klar zu machen und im Kopf zu behalten, was mit Bewusstsein gemeint ist. Offensichtlich ist es etwas, was sich über sich selbst bewusst ist; es existiert eine offensichtliche Bewusstheit im Menschen, welche, obwohl sie subjektiv ist, dennoch nicht auf sein subjektives Dasein beschränkt ist. Das ist deshalb so, weil es noch eine ihr innewohnende Kraft gibt, die immens groß ist und sich in vielfachen Bewusstseinsformen entfaltet, obwohl sie unendlich und eins ist. Wir können es vielleicht Manifestation der Vielheit aus dem Einen nennen, Diversität in der Einheit. Diese zweifaltige Unterscheidung von Bewusstsein können wir auch in unserem Seelenleben und unserer eigenen Psychologie wahrnehmen. Der eine Aspekt davon ist das wahrnehmende Bewusstsein, welches aus der Bewusstheit von dem "Ich bin" besteht, dem Bewusstsein von Ich-Sein; der andere ist das begreifende, erfassende Bewusstsein, das erkennt, dass "alles ist". Auf diese Weise ist das essentielle Eine, die Einheit aller Existenz, das grundbildende Bewusstsein, auf das sich seine vielfältige Entwicklung begründet.

Die verschiedenen Formen, die es annimmt, werden ausgearbeitet von der Kraft (Shakti), welche immerwährend in der erfassenden Bewegung der Macht in der Unendlichkeit der Allerhöchsten Wesenheit innewohnt.

Diese Vielfalt an Manifestationsformen wird in Graden und Arten, in Qualitäten und Mengen freigesetzt, so viel davon, dass wir auch ein scheinbares Fehlen von Gefühlsempfindung in der Materie vorfinden - was wir leblose Objekte nennen. Aber Bewusstsein ist überall gegenwärtig; nur in Bezug auf die Größenordnung unterscheidet sich seine Manifestation, weil sich die Werkzeuge des Ausdrucks in Form, Qualität und Art unterscheiden.

Ein anderer Punkt von größter Bedeutung ist, dass, wenn wir einmal akzeptieren, dass Bewusstsein (Chit-Shakti) allgegenwärtig und unendlich ist, wir auch akzeptiert haben, dass es nicht durch Begrenzungen des dreidimensionalen Raums eingeschränkt ist. Abgesehen von seiner Vorratsreserve als Unmanifestiertes (Avyakta), beinhaltet es in seiner Unendlichkeit eine essentielle Ergänzung, in die es aus seiner vorgegebenen Kraft gewaltige Massen von Energie ausstößt, welche sich daran machen, die Welten zu bauen. Diese Ergänzung ist in seiner Wurzel eine expansive Laune und ein Aspekt des Göttlichen Geistes und sollte nicht mit dem physikalischen Raum verwechselt werden, in welchem wir diesen Sternen-Weltraum wahrnehmen. Wir müssen diese Tatsache unbedingt im Geiste behalten, wenn wir unterwiesen werden, dass Schöpfung in ihrer Bewegung von oben nach unten verläuft. Dies ist Feststellung und Aussage aller Mystiker auf dieser Welt. In Indien finden wir dies in den Veden wiederholt erwähnt. In den vedischen Texten wird es in dem Sinne von "Der Überrest von oben" (Ucchishta) gebraucht. Es ist offensichtlich deshalb so bezeichnet, weil die Schöpfungen, egal wie groß ihre Anzahl auch sein mag, nicht die Unendlichkeit des Allerhöchsten Wesen mindern können, denn Es bleibt für immer oberhalb, über der Schöpfung, welche von ihm aus in einer Abwärtsbewegung hinuntersteigt. Auch wenn die Oberste Chit-Shakti des Allerhöchsten Wesen darüber für die Erschaffung der Welten bestimmte Energien ausbringt, bleibt Es, das Allerhöchste, doch unerschöpflich und ruht in sich, oben die Grundlage schaffend - Upari Badhva - für die Schöpfung in ihrer Abwärtsbewegung. Es gibt keine Richtungsfrage in Bezug auf das Unendliche Bewusstsein in sich selbst, da ja nichts inerhalb oder außerhalb von ihm ist. Denn jede Manifestation in ihm, die in die Schöpfung geschleudert wird, hat eine Umgrenzung, was bedeutet, dass sie ausgestattet ist mit dem Vermögen, in Bezug auf ähnliche Schöpfungsobjekte und ebenso auf die Quelle die Richtung zu bestimmen, und mit der Fähigkeit, ihr eigenes Dasein in der All-Existenz zu fördern und aufrechtzuerhalten. Diese Quelle und Basis von erschaffener Existenz aber ist iständig oberhalb des wahrnehmenden Bewusstseins in dem verkörperten Wesen, ob die Verkörperung nun in der Gestaltung individuell ist oder universell und kosmisch. Dadurch, dass die Wahrnehmung ja rein objektiv ist, können wir deshalb auch nicht sagen, dass es ständig nichts oberhalb des verkörperten Wesens im dreidimensionalen Raum des erfahrenden Bewusstseins gibt. Es muss also festgestellt werden, dass alle Wahrnehmungen subjektiv sind und dass alles Wissen über das Objektive subjektiv ist, oder besser gesagt, jede objektive Existenz selbst ist eine Manifestation, die von der Shakti-Kraft, welche vom Unendlichen Bewusstsein ausgestrahlt wird, ausgearbeitet wird und in ihm fortbesteht; und in diesem Sinne verbleibt die objektive Existenz selbst in dem subjektiven und wahrnehmenden Aspekt des Bewusstseins in der unwandelbaren Unendlichkeit der Allerhöchsten Wesenheit. In diesem Zusammenhang müssen wir uns erinnern, dass Schöpfung ursprünglich von anderen Raum-Dimensionen (Chidakasa) aus in den höheren Gefilden der Wesenheit beginnt, dann über verschiedene Stufen der absteigenden Reihenfolge fortschreitet, bevor sie letztlich einen Zustand erreicht, in welchem wir ihren materiellen Aspekt im physikalischen Raum wahrnehmen.

Unsere Erde, die ja ein Teil des Kosmos ist, belegt in ihm den untersten Rang. Den untersten Rang deshalb, weil es viele Ebenen darüber gibt, auf deren Gipfel die Gottwesenheit, die Schöpferquelle selbst ist, der erschaffende Geist, der das kosmische System von oben herab nährt. Und dort ist die Basis dieser erschaffenen Existenz. Diese Grade von kosmischer Existenz sind in Wirklichkeit verschiedenartige Ebenen und Bewusstseinszustände mit ihren entsprechenden Feldern und Gebieten für eine aktive Teilnahme im kosmischen Plan, die wir Daseinsebenen nennen. Das kosmische System selbst ist eine Verkörperung des göttlichen Geistes, des kreativen Schöpfergottes oder Isvara, der oben über allem thront. Er tritt in dieses System ein als tragende aufrechte Säule, deren eines Ende hinauf in den Gipfel und deren anderes Ende hier hinunter auf die Erden-Ebene ragt. Diese vertikale Säule der Unterstützung findet als "Skamba" ihre Bezeichnung. In den Atharva Veden (Buch X) gibt es zwei Loblieder, in welchen der höchste Gott als Skamba beschrieben worden ist, die Quelle, der Träger und die Substanz von allem, was existiert. Die Veden sagen, dass es diese Skamba ist, die alles aufrechterhält (Dadhara)… die dieses ganze Universum durchdringt und in Besitz hat (Idam Visvam Bhuvanam Avivesha). Die Skamba ist der kosmische Stützpfeiler, die Wirbelsäule der kosmischen Wesenheit, in der Evolution des menschlichen Körpers durch das Rückgrat mit dem Rückenmark repräsentiert, die dem menschlichen Körper seine aufrechte Stellung verleiht.

Als nächstes müssen wir uns erinnern, dass wir in den höheren Regionen von Bewusstsein nicht von Vehikeln sprechen, denn ihr Platz ist von Strahlung eingenommen; das Bewusstsein, das in einem physischen Körper wohnt wird, wird in einem höheren Stadium seiner Entwicklung auf ein Zentrum aus Licht-Kraft konzentriert, von welchem Strahlen in alle Richtungen ausgesendet werden. In allen entscheidenden Momenten der Evolution, wenn ein höheres Prinzip entwickelt werden soll, muss dieses höhere Prinzip, welches auf seine Manifestation wartet, aber erst die Herabkunft der Kraft aus dem Plenum dieser Kraft abwarten und es aus seiner eingetauchten Schlaflosigkeit emporheben, wie intensiv der evolutionäre Drang des Erden-Geistes auch sein und welch wesentlichen Verdienst diese evolutionäre Gewalt auch haben mag. Auf diese Weise ist Leben oder Chaitanya-Shakti in Geist und Materie eingetreten und hat sie als Ausdruck des Höchsten Geistes durch das Denken in lebende Materie - sich selbst bewusstes Leben - verwandelt. Dieses Prinzip, technisch als Supermind bezeichnet, ist ein Licht, was weit mehr bedeutet als seine wortwörtliche Bedeutung. Dies ist keine Redewendung oder irgendein imaginäres Symbol, sondern ein feinstofflicher bewusster Lichtkörper, der strahlt und von der allerhöchsten Bewusstseinebene (Chit-Shakti) herunterkommt, um das Erden-Bewusstsein emporzuheben und es im menschlichen Wesen dadurch zu vergöttlichen, dass es sich selbst als allerhöchstes Prinzip allen Wissens, allen Lebens und aller Handlungen im Menschen einrichtet. Es ist eine ganz spezielle göttliche Macht oder Kraft, weil sie nicht so eine Shakti-Kraft ist, die durch menschliches Bemühen im Zuge der gut bekannten Sadhana-Abfolge generiert wird. Diese Kraft oder Shakti ist eigenständig aktiv, obwohl der Mensch als Instrument zu seiner Effektivität beitragen kann, ja in der Tat auch muss, indem er sich ihrer Arbeit unterstützend fügt und exklusiv seine Teilnahme daran mit einer Rundum-Einverständniserklärung bestätigt. Dies ist die Daivam (Vorsehung) der Gita, der weise alles-überschauende Wille, der in der Welt am Werke ist (Gita Kap. XVIII, 5, 14).

Die Göttliche Wahrheit, Satyam, wie es die vedischen Rishis sahen, ist nicht bloß eine statische Realität des Metaphysischen, sondern sie ist daueraktiv, indem sie fortwährend ihre Chit-Shakti (Willenskraft) ausstrahlt, um die Welten zu nähren und zu erhalten. Sie hat ihre ureigene Art und arbeitet eigenständig - Ritam. Wenn Satyam die Wahrheit ist, dann ist Ritam die Arbeitsweise dieser Wahrheit, das Recht. Insofern gibt es also eine Dreifach-Formel des Atharva Veda - Satyam, Ritam, Brihat. Sie ist das Arbeitsverfahren der Wahrheit, die ja das Recht ist, das Gesetz, welches im späteren Sprachgebrauch mit Dharma umschrieben wurde. Sie ist die Weise des Göttlich Erleuchteten Willenwerkes, die das Recht ist , das wahrhaftige Gesetz. Die Rishis (Weisen, Seher) bitten inständig um Erkenntnis des Gesetzes der Wahrheit -- Satya-Dharmaya. Es war das Wahrheits-Gesetz, das alle Weisen und Seher der vedischen Periode suchten, um es zu erkennen und auf seiner Grundlage zu arbeiten. In der Tat sind Satyam und Ritam die zwei Konzepte, die seit den vedischen Zeiten eine dominante Rolle im persönlichen und sozialen Leben der Leute von Bharatavarsha gespielt haben. Die frühen Seher des Dharma erkannten, dass das Wahrheits-Gesetz in Wirklichkeit der Wahrheits-Wille des Göttlichen ist und im Leben sowohl als inneres und spirituelles Gesetz als auch als persönliche Regel äußerer Lebensführung operieren kann. Sie machten das Prinzip von Dharma -- Sakshat-Krita-Dharmanah -- geltend für den Weg des Göttlichen Willes gegenüber allem Leben, ob persönlich oder öffentlich, und weiteten dasselbe auf die Regierung des Gruppenlebens aus, die durch den Staat repräsentiert wird, Rajya Dharma. Auf diese Art wurde Dharma zum herrschenden Prinzip allen Lebens, dessen Natur in Wirklichkeit im geheimen Herzen, Hridaya, verborgen ist. Dies war die Idee von Dharma, welche die Menschen der Vorzeit hatten, wenn sie an den Menschen appellierten, dass er in sich danach suchen sollte, und vorgaben, dass für bestimmte Handlungsvorhaben die Zustimmung des Herzens notwendig war. Sogar Manu benutzte den Satz "Hridaya-Abhyanujnana", als er die Gesetze der ethischen Handlungsweise festschrieb. Das wahre Dharma ist das Gesetz der Wahrheit -- Satya-Dharma; es ist die Art und Weise, wie der Göttliche Willen in allem und jedem arbeitet. Mahatma Gandhi setzte mit Erfolg dieses Satya-Dharma oder Satyagraha ein, um Freiheit zu erlangen. Wer daher ein wahrer Göttlicher Arbeiter sein will, muss als erstes Ziel haben, vollkommen frei von jeglicher persönlicher Begierde und selbstbezogenem Ego zu werden. Er muss im göttlichen Bewusstsein der Göttlichen Shakti von Satyam heranwachsen, bis es keinen Unterschied mehr zwischen seinem eigenen Willen und dem Willen der Göttlichen Mutter Shakti gibt. Er muss sein Leben so betrachten, dass es ihm nur für die göttliche Arbeit und Mithilfe der göttlichen Manifestationen gegeben worden ist. Es gibt kein Motiv außer dem Antrieb der Göttlichen Mutter in dir, keine Handlung, die nicht Ihre bewusste Handlung in dir und durch dich ist. Es darf dabei weder Nachfrage nach Früchten noch Suchen nach Belohnung geben; die einzige Frucht, die du für dich erntest, soll das Vergnügen der Göttlichen Mutter und die Erfüllung Ihres Werkes sein, deine alleinige Belohnung die konstante Steigerung deines Göttlichen Bewusstsein. Während diese Transformation vollzogen wird, ist es mehr als je zuvor notwendig, sich selbst von allem Makel der Perversion des Egos frei zu halten. Es darf kein Festhalten an Arbeit oder Resultat geben, kein Anspruch darauf, Shakti, die dich besitzen sollte, zu besitzen, kein Stolz des Werkzeuges, keinen Hochmut, keine Eitelkeit oder Arroganz. Erst wenn man sich vollkommen mit der Göttlichen Mutter Shakti identifiziert und sich nicht länger als etwas anderes, als losgelöstes und getrenntes Wesen, als Instrument, als Diener oder Mitarbeiter sondern wahrhaftig als Kind und ewiglicher Anteil Ihres Bewusstseins und Ihrer Macht empfindet, erst dann wird Perfektion oder Vollkommenheit kommen. Dann wird der Mensch erkennen, sehen und fühlen, dass er ein Wesen und eine Kraft ist, welche von Ihr aus Ihrem Selbst heraus geformt ist, in Gestalt gebracht für Ihr Spiel und dennoch immer in Sicherheit in Ihr. Die Mutter ist die Bewusstseins-Macht des Allerhöchsten und steht weit über dem, was Sie erschafft. Es gibt drei Daseinsformen der Mutter, die wir wahrnehmen können, wenn wir mit der Einheit der Bewusstseins-Macht, welche uns und das Universum trägt, in Berührung kommen, nämlich (1) die transzendente, (2) die universelle, und (3) die individuelle. Als die eine transzendente ursprüngliche Shakti steht die Mutter oberhalb über allen Welten und trägt das Allerhöchste Göttliche in Ihrem ewiglichen Bewusstsein. Sie ist alles, denn alles ist ein Posten und Teilstück der Göttlichen Bewusstseins-Macht. Nichts kann hier oder anderswo existieren, was nicht von Ihr und den Göttlichen Einwilligungen entschieden worden ist; nichts kann Form und Gestalt annehmen, außer was Sie, bewegt vom Allerhöchsten, wahrnimmt und formt, nachdem Sie es in Ihr im Samen begutachtet hat und es in Ihr Ananda hervorruft. Die Matri-Shakti, die Universelle Mutter, arbeitet heraus, was auch immer durch Ihr transzendentes Bewusstsein vom Allerhöchsten her weitergeleitet wird und tritt in die Welten ein, welche Sie gemacht hat. Ihre Gegenwart erfüllt und trägt die Welten mit göttlichem Geist und alles-erhaltender Kraft und Freude, ohne die sie nicht existieren könnten. Jedes Ding ist ein Etwas, was sie in Ihrer Vision geschaut und in Ihrem Herz von Schönheit und Kraft gesammelt hat, und was in Ihr Ananda erzeugt hat. Näher zu uns sind die Welten von vollkommener supramentaler Schöpfung, in welchen die Mutter die supramentale Maha-Shakti ist, eine Macht von Allwissendem Willen und Allmächtigem Wissen (Jnana), immer sichtbar in ihrem unerschöpflichen Werk und spontan vollkommen in jedem Prozess. Dort sind alle Bewegungen Schritte der Wahrheit; dort sind alle Wesen Seelen, Kräfte und Körper des Göttliche Lichts; dort sind alle Erfahrungen Meere, Fluten und Wellen von absoluter, starker Ananda. Hier aber, wo wir verweilen, sind die Welten von Ignoranz, von Verstand, Leben und Körper, die im Bewusstsein getrennt von der Quelle sind, Welten, von welchen diese Erde ein signifikantes Zentrum und ihre Evolution ein ausschlaggebender Prozess ist. Auch dies wird, mit all seiner Obskurität, mit all seinem Kampf und all seiner Unvollkommenheit, von der Universellen Mutter aufrechterhalten; auch dies wird angetrieben und zu seinem geheimen Ziel geführt von der Maha-Shakti. Diese Kräfte und Personifizierungen sind die vielen göttlichen Formen und Persönlichkeiten, in welchen die Menschen Ihr unter den verschiedensten Namen durch alle Zeitalter hindurch Ehrerbietung erwiesen haben. Alle Szenen des Erden-Schauspiels wurden durch Sie mit Assistenz der kosmischen Götter, ja sogar mit Ihr selbst als verschleierte Schauspielerin, wie ein Drama arrangiert, geplant und auf die Bühne gebracht. In Ihrer tiefen großen Liebe für Ihre Kinder, hat Sie zugestimmt, die Bürde für all diese Obskuritäten zu übernehmen, und sich auf die Ebene hinuntergelassen, die Angriffe und quälenden Einflüsse der Kräfte der Dunkelheit und Falschheit zu ertragen, ja sich dazu hergegeben, selbst durch die Pforten der Geburt, die der Tod ist, zu gehen. Sie hat die Schmerzen, Qualen und Leiden der ganzen Schöpfung auf sich genommen, da es den Anschein hatte, dass diese nur so zu Licht und Freude, Wahrheit und Ewigem Leben emporgehoben werden konnte. Dies ist das großartige Opfer, das manchmal auch das Opfer des Purusha, noch viel tiefsinniger aber der Holocaust der Prakriti, das Opfer der Göttlichen Mutter, genannt wird.

Es gibt vier großartige Aspekte (Svarupa) der Göttlichen Mutter, vier Ihrer führenden Kräfte und Persönlichkeiten, die in Ihrer Leitung dieses Universums und in Ihrem Umgang mit diesem irdischen Schauspiel (Lila) hervorstechend sind. Diesen vier bedeutenden Aspekten verleihen wir vier große Namen: (1)Mahesvari, (2) Mahalakshmi, (3) Mahasarasvati und (4) Mahakali.

Mahesvari ist Ihre Persönlichkeit als ruhige Zeugin, als umfassende Weisheit, friedvolle Güte, unerschöpfliche Leidenschaft und Souveränität, unübertreffliche Majestät und alles-beherrschende Größe. Sie ist das mächtige und weise Eine, welches uns öffnet für die supramentalen Unendlichkeiten und ungeheuren kosmischen Weiten, für die Erhabenheit des Allerhöchsten Lichts, für das unermessliche Verfahren der Bewegung der Göttlichen Mutter. Sie ist es, die den Weisen größere und leuchtendere Weisheit gibt; und jenen, die Visionen haben, gestattet Sie, Sie zu Rate zu ziehen. Und obwohl Sie in diesem Universum über allem steht, an nichts gebunden, an nichts verhaftet, hat sie dennoch mehr als jede andere das Herz der Universellen Mutter.

Mahalakshmi ist lebendig und süß und wundervoll mit Ihrem tiefen Aspekt der Schönheit, Harmonie und des feinen Taktes, mit Ihrer verschlungenen und zarten Fülle, Ihrer fesselnden Anziehungskraft und bezaubernden Anmut. Dort, wo es eine Affinität gibt zum Rhythmus der geheimen Welten-Glückseligkeit (Ananda) und Antwort auf den Ruf des All-Schönen und der Eintracht, der Einheit und dem frohen Fluss vieler Leben, die sich auf das Göttliche ausgerichtet haben, dort, in dieser Athmosphäre, hat Sie zugestimmt zu wohnen und zu verweilen. All das aber, was hässlich und niederträchtig ist, was armselig, gemein und schmutzig ist, was brutal, grobschlächtig und ungeschliffen ist, weist Ihre Ankunft ab. Wo Sie sich in einem Menschenherzen von Selbstsucht, Hass, Eifersucht und Bösartigkeit, von Neid und Unfrieden wiederfindet, wird sie von göttlichem Ekel ergriffen und Sie zieht sich zurück. Sogar asketische Nacktheit und Härte bereiten Ihr keine Freude, genauso wenig wie die Unterdrückung tieferer Herzensgefühle und steife Verdrängung des Seelens- und Lebensanteils der Schönheit. Denn gerade durch Liebe und Schönheit legt Sie den Menschen das Joch des Göttlichen auf. Dem Herzen zugeneigt, offenbart Sie ihm die mystischen Geheimnisse der Ekstase, das über alles Wissen hinausgeht, lässt Hingabe auf die leidenschaftliche Anziehungskraft des Göttlichen treffen, hebt Weisheit hoch zu den Gipfeln des Wunderbaren und verleiht der Vollkommenheit den Reiz, der sie für immer fortdauern lässt.

Mahasarasvati ist die Arbeitskraft der Mutter und Ihr Perfektions- und Ordnungsgeist. Sie ist die geschickteste im exekutiven Bereich und die, welche der physischen Natur am nächsten steht. Während Mahesvari die groben Linien der Weltenmächte festlegt, ist es Mahakali, die deren Energie und Elan antreibt und Mahalakshmi die, die ihre Rhythmen und Maßgrößen entwickelt; Mahasarasvati aber verwaltet deren Details hinsichtlich der Organisation und Ausführung, der Teile-Verhältnisse und der effektiven Kombination der Kräfte sowie ihre zuverlässige Genauigkeit in Resultat und Ausführung. Wissenschaft, Handwerk und Technik der Dinge sind Mahasarasvatis Spielwiese. Sie befriedigt nichts, was nicht von perfekter Vollkommenheit ist, und Sie ist bereit, eine Ewigkeit von Mühen auf sich zu nehmen, wenn das für die Fülle Ihrer Schöpfung nötig ist. Daher ist Sie von all der Mutter-Kraft die, welche am meisten unter dem Menschen und seinen tausend Unvollkommenheiten zu leiden hat. Sie tritt auf als Mutter für unsere Belange, als Freund in unseren Schwierigkeiten, als ständige und besonnene Ratgeberin und Mentorin, die mit Ihrem strahlenden Lächeln die Wolken der Finsternis, Verdrießlichkeit und Depression vertreibt; Sie ist stabil, ruhig und hartnäckig in dem tiefen und ständigen Drang, der uns zu der Ganzhaltigkeit unserer höheren Natur treibt oder streben lässt. Alles Schaffen aller anderen Kräfte stützt sich auf Sie ihrer Vollständigkeit wegen.

Mahakali ist von einer völlig anderen Natur. Nicht Weite sondern Höhe, nicht Weisheit sondern Stärke und Festigkeit sind Ihre besonderen Kräfte. Da ist Sie, von überwältigender Heftigkeit, für die es gilt, eine mächtige Kraft an Passion zu erlangen, eine göttliche Urgewalt, die anstürmt, um jedes Hindernis und jede Begrenzung zu zerschmettern. Ihr Gesicht ruft Schrecken unter den Asuren hervor, und gefährlich und schonungslos ist Ihre Laune gegenüber all denen, welche das Göttliche hassen; denn Sie ist die Kämpferin der Welten, die niemals vor einer Schlacht zurückschreckt. Gleichgültigkeit, Abgestumpftheit, Nachlässigkeit und Faulheit in der Arbeit für das Göttliche sind unerträglich für Sie, und wenn es sein muss, kann Sie schon mal einen unpassenden Schläfer und Faulenzer peinigen, indem sie ihn mit einem plötzlichen scharfen Schmerz aufweckt. Auch Sie ist die Mutter und Ihre Liebe ist genauso stark wie Ihr Zorn; Sie hat aber auch eine tiefe, leidenschaftliche Güte. Mag Ihre Wut für den Feindseligen schrecklich und die Vehemenz Ihrer Gegenwart für den Schwachen und Furchtsamen auch noch so schmerzhaft sein, von den großartigen, starken und edlen Menschen wird Sie geliebt und verehrt. Sie fühlen nämlich, dass Ihre Hiebe in Ihnen das, was aufrührerisch ist, in Stärke und perfekte Wahrheit klopfen, das, was verdreht und pervers ist, gerade hämmern und das, was unrein und fehlerhaft ist, austreiben. Nichts, was den allerhöchsten Ekstasen, den höchsten Höhen, den nobelsten Zielen und den weitesten Ausbkicken nicht gerecht wird, kann sie befriedigen. Sie ist eins mit der Göttlichen Siegeskraft, und daher verdanken wir es der Gnade Ihres Feuers, Ihrer Leidenschaft und Ihrer Geschwindigkeit, wenn wir jetzt großartige Lebensleistungen eher als später vollbringen können.

Mahesvari oder Mahamaya ist die Allerhöchste Kraft. Im Tantra Sastra sind die Kraft oder Macht und der Machtinhaber ein und dasselbe, obwohl es viele Transformationen der Macht gibt. Wir sprechen von Transformation oder Evolution, weil die Kraft und ihr Inhaber als beides, als Ursache und Wirkung der materiellen Welt gelten. Genau genommen wird die Schöpfung (ex nihilo) an sich von keinem hinduistischen System gelehrt. Jedes System aber setzt eine "potenzielle Masse" voraus, aus welcher die Welt in periodisch wiederkehrenden Zyklen von Ewigkeit zu Ewigkeit hervorgegangen ist. Mit "potenzielle Masse" ist in diesem Zusammenhang das gemeint, was in sich selbst mehr oder weniger nicht Materie ist, sondern das, was die Ursache des Werden ist, unter anderem auch des Werden der materiellen Welt. Jene Ursache ist die Bewusstseinskraft, die im Tantra unter dem Namen "Maya-Shakti" bekannt ist. Diese Kosmische Kraft, obwohl in sich selbst unmessbar und undefiniert, ermisst (die Wurzel-Bedeutung des Wortes Maya) und erschafft endliche Form im formlosen Unendlichen, was zusammen (die Form und das Formlose) ein alogisches Ganzes (Purna) bezeichnet und darstellt. In der Antike des Westens wurde diese Kraft "Magna Mater" genannt; in Indien wurde ihr der Name Maya gegeben, wenn sie endlich oder begrenzt ist; wenn sie sich befreit vom Endlichen wird sie Maha-Maya genannt. Der Boden des menschlichen Daseins ist das Allerhöchste "Ich" (Purusha), was sich, obwohl es in sich Selbst jenseits jeglicher Persönlichkeit ist, dennoch unaufhörlich als Lebewesen des Universums in endliche Form personalisiert. "Sa-aham" (Sie bin Ich): dies ist die Allerhöchste Maya-Shakti, die im Tantra Sastra als Mahesvari bekannt ist.

Bevor es tatsächlich eine Verwandlung gibt, ist Maya-Shakti im Dasein bloß die Zeugungskraft des Werdens und als solche auch vollkommen eins mit der Mutter Shakti. Zeugungskraft oder Kraft aber als materielle Ursache bindet ihre Wirkung ein und das letztere ist Ursache in abgewandelter Form. Jene Ursache ist die Kraft des Bewusstseins, welche sich als individuelles Zentrum in Selbst und Nicht-Selbst teilt, als das Gesamt-Bewusstsein.

Schöpfung ist Bewegung, ein Abspulen von Maya-Shakti. Daher wird die Welt in Sanskrit "Jagat" genannt, was soviel wie "was sich bewegt" bedeutet. Da die Natur dieser Bewegung kreis- oder spiralförmig ist, soll die Welt in periodisch wiederkehrenden Zyklen entstanden sein.

Diese Chit-Shakti hat einen Doppel-Aspekt von potenzieller und kinetischer Energie, wenn sie sich als Energie, d. h. als Maya-Shakti, manifestiert.

Jene Kraft von Chit, von der Form ableitbar ist, d. h. die Kraft , die Form erzeugt, wird Prakriti-Shakti genannt. Diese Prakriti-Shakti ist unmittelbare Quelle und Bestandteil von Geist und Materie. Der entsprechende bewusste (Chit) Aspekt derselben Kraft ist Purusha. Prakriti ist der kinetische und Purusha der statische Aspekt der Maya-Shakti.

Die fünf spirituellen Wege

Wir Wesen tragen das Bewusstsein und das Bewusstsein Sarvadhi) durchdringt vollkommen alle Wesen! Der Grund für die Befreiung ist, dass unser Bewusstsein das Leid erkennt, in dem wir leben! Um das Leid zu erkennen, in dem wir leben und um uns daraus zu befreien, haben spirituelle Meister uns ihre Erfahrungen mitgeteilt, wie wir uns aus dem Leiden befreien können! Wenn wir erkennen, dass wir leiden und uns aus diesem Kreis des Leidens befreien müssen, um die Freiheiten zuerlangen.

Stellt sich die Frage : Können wir Wesen uns aus dem Leiden befreien durch eigenständige Bemühungen ? Und wenn wir uns aufrichtig bemühen, wieso sollten wir die Befreiung nicht finden ? Wir Wesen sind aus dem gleichen Grund hier in dieser Lebenslage und haben daher den gleichen Grund um uns aus ungewollten Situationen zu befreien. Z.B.: Salzwasser enthält Salz !

So wie hier das Salz im Wasser ist, sind wir Wesen mit unserem materiellen Körper verbunden. Um Befreiung zuerlangen ist es erst wichtig, das wir das Wasser und das Salz darin unterscheiden lernen. Hierdurch entsteht das Bewusstsein, das Wasser und Salz unabhängig voneinander Existieren können. Werden wir uns klar über dieses Phänomen, können wir unser Bewusst - “Sein“ erkennen und verstehen. Das Bedeutet: Das Bewusstsein das durch die Geburt in einen materiellen Körper gelangt, gilt es zuerkennen, um schließlich in einem vollkommenen „Sein“ zugelangen !

Nirvana“ (bedeutet Wörtlich - „Frei sein vom Leid“) Das Bewusstsein ist in allen Lebewesen ohne Ausnahme gleich, nur im Seinszustand ist ein unterschied vorhanden. Wer seinen Geist durch das Bewusstsein erkennt, kann die Befreiung erlangen und in einem vollkommen „Seinszustand“ eintreten.

Gründe

Die Wesen sind durch das Bewusstsein (Wahrnehmung durch den Köper) mit der "Gegenwart" verbunden. Das Bewusstsein nimmt die gegenwärtige Situation wahr, aber das klare Erkennen setzt eine vorurteilslose Haltung voraus die ohne falsche Ansichten sein sollte.

Es ist die Akzeptanz unseres eigenen Seinszustandes das es uns ermöglicht Zufriedenheit zu erlangen, weil diese Zufriedenheit uns ermöglicht Glücklich zuwerden. Erst aus dem Zustand des Glücklichseins erkennen wir was uns Unglücklich gemacht hat. Die Geistesstruktur können wir im Nachhinein durch heilsame Handlung bereinigen.

Der erste Grund, dass wir Wesen uns Bewusst sind ist, das unser Bewusstsein die Gegenwart wahrnimmt und erkennt. Dies betrifft alle Wesen und daher tragen wir Wesen das Bewusstsein das uns zum Leid freien „Sein“ führen kann.

Der zweite Grund, zwischen dem Bewusstsein eines spirituellen Meisters und dem Bewusstsein normaler Wesen die noch Vorurteile und falsche Ansichten haben besteht nur der Unterschied das ein Meister sich Überbewusst ist und sein Seinszustand völlig erlangt hat. Daher sind wir uns Wesen eigentlich alle unterschiedslos gleich, weil wir alle das Bewusstsein tragen das zu einem völligen freien Seinszustand führt.

Der dritte Grund, dass wir Wesen durch Bewusstsein Leidfreiheit erlangen können ist, dass wir ein Erleuchtungsweg, spirituellen Freund oder ein spirituellen Lehrer kennen der uns Anleitet.

Der abgetrennte Weg

Diejenigen, die ihr Sein unterdrücken, haben folgende Merkmale im Bewusstsein: Sie sehen das Leid, aber fühlen sich nicht betroffen. Sie hören von der Leidbefreiung, aber haben nicht das geringste Vertrauen darin dies zu erlangen. Sie schämen sich nicht über ihre unheilsamen Handlungen. Die Leidbefreiung erlagen sie indem sie nichtheilsame Handlungen aufgeben und sich dem heilsamen Handlungen widmen. Einige von von ihnen tun nur negatives, verkennen das Gute und unterdrücken ihre positiven Eigenschaften, die zur Leidbefreiung führen. Sie machen keine heilsamen Handlungen, sehen sich getrennt von ihrer Umwelt - was sie eigentlich umgibt und durchdringt. Wenn sie diese Merkmale haben bedeutet es : „Unterdrückt Sein oder abgetrennt Sein“. Das bedeutet: Sie leben im dunklem Licht und haben keine wirkliche Einsicht in den Dingen was sie tun, weil sie im dunkeln Licht leben. Um Leidbefreiung zu erlangen müssten sie auf das Licht zustreben und sich darüber klar werden das sie in einer Dunkeln Lebenslage sich befinden. Sie müssten unheilsame Handlung aufgeben und heilsame Handlungen vollbringen. Wenn sie erleuchteten Wesen begegnen, werden sie durch ihre Gegenwart inspiriert dem heilsamen Lebensweg zufolgen und erlangen „Nirvana - frei „Sein“.

Der unbewusste Weg

Diejenigen mit einem unklarem Bewusstsein machen sich durch äußeren Bedingungen abhängig: Wenn sie einen spirituellen Lehrer oder spirituellen Freund kennen - der sich auf dem Erleuchtungswegen befindet, dann fassen sie Vertrauen, dass sie auch einem heilsamen Weg folgen können. Oder durch das hören oder in schriftlicher form die Lehren der spirituellen Meister und durch ihre Gegenwart werden sie ermutigt ihnen zufolgen.

Der bewusste Weg

Die den bewussten Weg folgen haben folgende Merkmale: Sie wollen heilsam Handeln, aus diesem Grund glauben sie das sich aus eigener Kraft befreien können. Sie haben Mitgefühl mit denen die Leiden und folgen denen die den Weg zu Erleuchtung gehen. Sie haben Mitgefühl mit Jenen die in den niederen Existenzbereichen leben. Sie haben Mitgefühl mit Jenen die durch ihre Handlung in niedere Existenzbereiche gelangen. Sie haben Mitgefühl mit Jenen die durch ihr altern Leid erfahren. Sie haben Mitgefühl mit Jenen die durch Krankheit Leid erfahren. Sie haben Mitgefühl mit sterbenden. Sie haben tiefes Vertrauen in den Erleuchtungsweg und zeigen Interesse am eigenem Wohl und am Wohl anderer.

Der bewusste Weg der Alleinverwirklicher

Alleinverwirklicher kennen die spirituelle Wege und sind ihren spirituellen Übungen ergeben. Haben großen Respekt vor ihren Meistern und Lehren, aber halten ihre Übungen geheim. Der Äußeren Welt abgewandt und ihrer inneren Welt zugewandt, streben sie nach Erleuchtung. Ihr Mitgefühl ist auf die eigene Befreiung gerichtet, ihre Übungen halten sie Geheim und sie ziehen es vor allein zu üben. Die die den bewussten Weg gehen und jene Alleinverwirklicher ihren Weg folgen, ihre Übungen vollenden erlangen sie die Erleuchtung. Durch ihrer spirituellen Erkenntnisse lösen sich nach und nach alle ihre Intellektschleier, Emotionalschleier, Gefühlsschleier und sie können klare heilsame Handlungen ausführen. Wenn ihnen am Ende ihres Weges die bevorzugte Erleuchtung erlangen, haben sie die Möglichkeit andere die nach Erleuchtung streben richtig anzuleiten. So das diese nicht in niedere Existenzbereiche zurückfallen und nicht mehr vom richtigen Weg abkommen. Klares Licht strahlt von ihnen aus, sie können durch ihre Anwesenheit andere ermutigen und führen sie zur geistigen Reife. Ihre Aufgaben: Sie Erkennen das heilsame Handlungen zur Erleuchtung führen, praktizieren heilsame Handlungen und geben nicht heilsame Handlungen auf. Die „Erkenntnis“ ist das erste Ziel, die „Verwirklichung“ der Erkenntnis das endgültige Ziel. Um ihre Erleuchtung zu Verwirklichung bringen sie immerwährende freudevolle Praxis hervor. Wenn sie die Erleuchtung erlangt haben, helfen sie anderen Wesen dem Erleuchtungsweg zu folgen, so das sie durch selbstständig Praxis Befreiung erlangen.

Der mittlere Weg

Der mittlere Weg hat zwei Aspekte: Die auf natürliche Art erlangte Befreiung und das durch die spirituelle Praxis erlangte Befreiung. Die natürliche Art die Befreiung zur erlangen trägt jeder von Uns, seit Anbeginn der Zeit. Das durch die spirituelle Praxis erlangte Befreiung entsteht durch spirituelle Praxis. Das bedeutet: Wenn diese beiden Aspekte von Befreiung gemeinsam vorhanden sind können wir die Erleuchtung schnell verwirklichen. Der mittlere Weg, beinhaltet die Erleuchtung und damit das Erkennen anderen spiritueller Wege. Auf diesem Weg werden alle Arten von Verdunklungen des Geistes völlig durchleuchtet und aufgelöst. Das Bedeutet: Die Gefühlsschleier, Emotionsschleier und der Intellektschleier werden vollkommen erkannt, gereinigt und abgeschüttelt. Wenn wir die Befreiung das auf natürliche Art und Weise entsteht beachten, wird das Leid sichtbar in dem wir uns befanden. Wenn wir diese Schleier nicht selbst auflösen können um das Leid zuerkennen, brauchen wir einen „spirituellen Freund“ dem wir uns Anvertrauen können, der uns weiterhilft und korrekte Anweisung gibt auf dem Erleuchtungsweg. Welche Bedingungen brauchen wir, damit wir die Verdunklungen unseres Geistes durch spirituelle Praxis befreien können? Die Verdunklungen werden sichtbar, wenn wir von inneren Vorstellungen und äußeren Hindernisse frei werden. Wir können vier hinderlichen Umständen begegnen: Unfreie Umstände, mangelhafte Neigung sich aus dem Leid zu befreien, widersprüchlichen Wegen folgen und durch Verdunklungen getäuscht sein. Zwei günstigen Bedingungen können wir begegnen: Die geistige Weg werden öffentlich auf korrekte Weise gelehrt und wir haben dazu die richtige Geisteshaltung diesem Weg zu folgen. Wenn wir uns spirituell entwickelten werden Zeichen sichtbar: Wir empfinden Freude und Zufriedenheit und die Weisheit nimmt zu wie der werdende Vollmond. Wir haben eine natürlich mitfühlende Art in unserem Verhalten und Rede. Unsere Geisteshaltung wird aufrichtig und haben Mitgefühl für die Wesen auch für uns selbst. Unsere Sichtweise wird immer klarer. Empfinden aufrichtige Hingabe für die Wesen. Vollkommene Hingabe auf dem Erleuchtungsweg. Mit unermesslicher Kraft und auf klare Weise, können wir unser und das Schicksal anderer Wesen zu Herzen nehmen.

Betrachtung zu Bewusstsein

Wir alle tragen das Bewusstsein, das zur Befreiung von Leid führt. Dieses ist die Ursache für die Erleuchtung. Wir alle werden früher oder später die Erleuchtung erlangen. Auch wenn wir uns manchmal von der Natur aus getrennt betrachten sind wir nicht ausgeschlossen, das wir uns aus Leid befreien können, auch wenn wir uns manchmal sehr weit davon entfernt betrachten, können wir diese dunklen Schleier erkennen, durchleuchten und lösen. Wir alle besitzen die Fähigkeit uns aus eigener Kraft zu befreien. Der Grund ist das wir uns in unfreiwilligen Handlungen begeben haben und daher können wir uns auch logischerweise befreien. In Salzwasser ist Salz, in Oliven ist Olivenöl enthalten und aus Milch kann Joghurt werden. So ist es möglich Wasser mit Salz „in Salzwasser“ zu verwandeln, Öl aus Oliven zu pressen, sowie Milch sich in Joghurt verwandeln kann, wenn wir es über Nacht stehen lassen.

Unterweisungen und Zusammenstellungen von meinem Lehrer Gampopa 1079 - 1153, durch die Mündliche Übertragungslinie der Mönche. Schriftliche und mündliche Unterweisungen durch meinen Lehrer Mönch Garchen Rinpoche.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare und Ausbildungen

Multimedia

Wie komme ich in Kontakt mit reinem Bewusstsein

<mp3player>audio_mp3_button.png</mp3player>

Fragen zum Thema Vedanta, Bewusstsein, Seele, Maya – Spirituelle Entwicklung

<mp3player>audio_mp3_button.png</mp3player>

Jeder Mensch ist Bewusstsein Bh.G. VIII 3

<mp3player>audio_mp3_button.png</mp3player>

Diene, Liebe, Gib – erweitere dein Bewusstsein

<mp3player>audio_mp3_button.png</mp3player>

Glauben, Energie, Erinnerung und klares Bewusstsein

<mp3player>audio_mp3_button.png</mp3player>