Beinwell

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Beinwell Beinwell (Symphytum) oder auch Beinwurz gehört zur Pflanzengruppe der Raublattgewächse und wächst vor allem in Europa, Nordafrika und im westöstlichen und zentralen Asien.

Beinwell - eine einheimische Heilpflanze

Beinwell

Der Name Beinwell leitet sich von der Nutzung der Pflanze ab, Symphytum bedeutet „Zusammenwachsen“. Sie wurde schon von Hildegard von Bingen und Paracelsus gerne als Heilpflanze für die Knochen angewendet. Schon seit dem Mittelalter zählt er als wichtige Heilpflanze besonders bei äußerlichen Wunden, Prellungen und Knochenbrüchen. Es heißt auch, dass er Zähne wieder wachsen lassen kann. Hierzulande kursieren mehrere Beinwell Variationen: es gibt zum Beispiel den rauen Beinwell und unseren einheimischen Beinwell. Die Sortenvielfalt beläuft sich auf ca. 40 verschiedene Arten.


Anwendungsgebiete

Der Beinwell und seine Auszüge werden schon seit mehr als zwei Jahrtausenden als Heilmittel geschätzt und seit dem äußerlich und früher auch innerlich angewendet und ist heute noch eine wichtige Heilpflanze in der Homöopathie und der Phytotherapie. Seine Heilwirkung ist heute wissenschaftlich belegt.

Beinwell wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend, wundheilend, mindert Schwellungen und fördert die Bildung von neuem Knochengewebe. Man kann ihn als Umschlag auf Blutergüsse, Sehnenscheidentzündungen und Quetschungen sowie Verstauchungen und Brüche auflegen oder als Mundspülung bei Zahnbeschwerden anwenden. Früher im Mittelalter machte man aus der Wurzel einen Brei und legte diesen mit einem Tuch bedeckt über die betroffene Stelle, um die Heilung positiv zu beeinflussen. Heute gibt es viele Salben und Tinkturen die man in Apotheken und Naturgeschäften kaufen kann, aber auch Rezepte zur eigenen Herstellung. Durch die leicht toxische Wirkung sollte eine Behandlung mit Beinwell nicht länger als 6 Wochen durchgeführt werden.


Wirkstoffe

Es werden vorzugsweise die Blätter und die Wurzeln verwendet. Beinwell besitzt unter anderem einen besonderen Pflanzenwirkstoff "Allantoin" der für die Wundheilung förderlich ist, allerdings hat wilder Beinwell einen bedenklichen Wert an Pyrrolizidin-Alkaloiden, die als gesundheitsschädigend gelten da sie sich in Versuchen mit Tieren als leberschädigend und krebserregend gezeigt haben. Daher sollte er nur zur äußeren Anwendung und höchstens 6 Wochen am Stück genutzt werden. Es gibt aber bereits eine gezüchtete Art, die in der Apotheke verkauft wird und nur noch wenig Pyrrolizidin-Alkaloide enthält.


Merkmale

Ein typisches Merkmal des Beinwells sind die haarigen, rauen Blätter und Stiele der Pflanze. Die mehrjährige Wurzel ist außen schwarzbraun und innen weißlich. Ende April kommen die ersten Blüten zum Vorscheinen, sie variieren in der Farbe und können somit von weißlich-gelb über intensives Pink bis hin zu dunklem Blau sein und hängen in kleinen Trauben nach unten.

Räuchern mit Beinwell


Beinwell ernten

Beinwell wächst in Deutschland wild und kann von Oktober bis April geerntet werden. Es gibt in Deutschland diverse Kräuterwanderungen bei denen man nicht selten Beinwell finden kann. Wenn man Beinwell selbst sammelt und aufbewahren möchte, sollte man darauf achten das man die Wurzel gut trocknet, da sie leicht zu schimmeln anfängt.


Räuchern mit Beinwell

Eine Räucherung mit Beinwell wurde schon im Mittelalter gerne in Krankenzimmern durchgeführt um die Krankheitsdämonen zu vertreiben, generell soll sie reinigend und desinfizierend wirken. Außerdem trägt sie dazu bei, Blockaden zu lösen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Der Geruch des Beinwells während einer Räucherung ist erdig, warm und würzig, man kann die zerkleinerte Wurzel und auch die getrockneten Blätter und Blüten verwenden und sie mit anderen Kräutern wie z.B. Klatschmohn mischen.


Produkte mit Beinwell

Auf dem Markt gibt es einige Produkte mit Beinwell: diverse Salben, Cremes, Pulver und auch die getrocknete Wurzel in ihrer natürlichen Form sind in der Apotheke oder Naturgeschäften erhältlich.


Rezepte mit Beinwell

Im Internet lassen sich verschiedene Rezepte mit Beinwell finden, vor allem Salben und Tinkturen zur äußerlichen Anwendung werden seit Jahrhunderten gerne selbst gemacht und regelmäßig angewendet.

Für das folgende Rezept lassen sich direkt die frischen Wurzeln benutzten, es können natürlich auch getrocknete Wurzeln verwendet werden. Wenn man die Wurzeln selbst erntet und frisch verwenden möchte, sollte man sie vorher mit einer Bürste so gut wie möglich reinigen, damit keine Erdrückstände in die Tinktur gelangen.

Hier ein einfaches Rezept für eine Beinwell Tinktur:

  • Beinwellwurzel
  • Reiner Alkohol (mindestens 40%, z.B. Korn oder Wodka)

Die Beinwellwurzeln klein schneiden und in ein gereinigtes Gefäß geben, dann das Gefäß mit dem Alkohol auffüllen. Diese Mischung ca. 4 Wochen lang an einem warmen Ort im Wohnraum oder Halbschatten stehen lassen. Wenn die Tinktur fertig ist, durch ein Sieb oder Tuch abseihen und in ein dunkles Gefäß füllen. Die Tinktur ist dann 3 Jahre haltbar. Diese Tinktur sollte nicht länger als 4-6 Wochen am Stück angewendet werden.


Beinwell im Garten

Vor allem in der Permakultur hat er sich einen Namen gemacht. Beinwell ist nicht nur in der Naturheilkunde sehr beliebt sondern macht sich auch im Garten gut. Außerdem ist er sehr anspruchslos und wächst praktisch überall. Ob als Mulch, zur Nährwerterhöhung des Bodens oder zum Bodenauflockern, Beinwell wird von Gärtnern sehr geschätzt. Auch als Tierfutter eignet er sich gut, ob Hund, Katze Kaninchen oder Pferd – alle haben Beinwell gern. Englische Rennpferde bekommen regelmäßig Beinwellkost. Wenn man die Pflanze vermehren möchte, kann man die Wurzel einfach in kleine Stücke schneiden und einpflanzen.

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