Begrenzung

Aus Yogawiki

Begrenzung bedeutet etwas oder jemandem Grenzen zu setzen. Zum Beispiel gibt es die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Straßen. Es gibt eine Redezeit-Begrenzung bei Debatten und Meetings. Und es gibt selbstgemachte Begrenzungen, die einen davon abhalten, sein volles Potential zu leben. Manchmal gilt es Begrenzungen zu achten und zu respektieren. Manchmal ist es angebracht, Grenzen zu überwinden. Letztlich geht es darum, die Begrenzungen durch die Identifikationen mit Rollen, Fähigkeiten, Körper und Psyche zu überwinden und zu transzendieren. Die Seele, das Selbst, kennt keine Begrenzung, weder zeitlich noch räumlich.

Weisheit - ein Gegenpol zu Begrenzung

Umgang mit Begrenzung Anderer

Es gibt Menschen, die begrenzen ihre eigenen Aktionsradien. Sie haben zu viele Bedenken und meinen, dass sie dieses und jenes nicht können. Da ist es gut, wenn sie jemanden haben, der sie ermutigt weiter voran zu schreiten. Zunächst gilt es die Begrenzungen von Anderen zu akzeptieren. Menschen haben tatsächlich begrenzte Fähigkeiten und sie haben die Fähigkeit, ihre Fähigkeiten auszubauen. Manche Menschen haben Fähigkeiten, von denen sie selbst nichts wissen. Oft ist es gut Menschen zu ermutigen. Angenommen du wärst ein Vorgesetzter, dann wäre es gut, Menschen aus ihrer Komfortzone herauszuholen und ihnen etwas zuzutrauen. So kommen sie aus ihrer Komfortzone heraus. Ich hatte den großen Vorteil, dass ich einen großen Yogameister namens Swami Vishnudevananda hatte, der seinen Yogaschülern immer wieder Aufgaben gegeben hat, von denen sie annahmen, dass sie annehmen sie könnten das nicht. So haben wir gesehen, dass sehr viel mehr geht. Wir haben gelernt selbstgeschaffene Beschränkungen zu transzendieren. Und wir haben gelernt, dass es auch echte Begrenzungen gibt, über die man nicht so einfach hinausgehen kann.

Viveka Chudamani - Gib Begrenzungen auf und sehe dich als höchstes Bewusstsein

Fühle dich eins und verbunden mit allem

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 386 von Sukadev Bretz -

Nachdem man hunderte seiner Begrenzungen wie einen Topf, einen Krug, eine Scheune oder ein Nadelöhr losgelassen hat, wird der Raum erkannt als eins/einer und nicht als viele. Genauso ist das Reine Höchste (Brahman) in der Tat eins, wenn es vom Ego und dem Rest befreit wurde.

Öffne deine Mauern und fühle Einheit

Nehmen wir mal an, dass du eine kleine Schachtel hast. Diese Schachtel gibst du in einen Krug. Dieser Krug ist in einem Zimmer. Dieses Zimmer ist in einem Haus. Du könntest jetzt sagen, löse die kleine Schachtel und dann ist plötzlich der Raum im Krug. Dann löse den Krug und dann verschmilzt der Raum im Krug mit dem Raum im Zimmer. Löse die Wand im Raum und dann verbindet sich der Raum des Zimmers mit dem Raum im Haus. Öffne die Mauer des Hauses und der Raum innerhalb und außerhalb ist alles Eins.

In diesem Sinne ist da der Körper und dort die Psyche. Es gibt Raum innerhalb und außerhalb. Du sagst, dass das in dir und das außerhalb von dir ist. Zu einem großen Teil geschieht das durch den Körper. Aber nicht nur durch den Körper. Du identifizierst dich auch mit deinem Kind, deiner Familie und deinem Haus, deiner Stadt, deinem Land. Ein kleiner Krug, eine kleine Schachtel ist der Körper. Deine Familie, deine Stadt ist wie der Krug. Letztlich ist das Land, in dem du lebst, wie das Zimmer. Vielleicht ist die Zugehörigkeit zur Menschheit wie ein Haus. Und wenn du all das überwindest, dann weißt du, dass du das Selbst hinter allem bist. Dehne also deine Bewusstheit aus. Du bist nicht Körper, Psyche, Familie und auch nicht eine bestimmte Sippe, Nationszugehörigkeit.

Dehne immer wieder deine Bewusstheit aus

Du bist das unsterbliche Selbst. Mache dir immer wieder bewusst, so wie der Raum innerhalb eines Kruges scheinbar ein anderer ist als außerhalb des Kruges, ist er doch eins und so ist das Selbst innerhalb des Körpers das gleiche wie das Selbst außerhalb. Immer wieder dehne deine Bewusstheit aus. Mache das heute zu einer besonderen Übung. Spüre es innerhalb des Körpers! Spüre es außerhalb des Körpers!

Und wenn du mit einem Menschen sprichst, dann spüre, dass du auch in diesem Menschen bist. Immer wieder dehne deine Bewusstheit aus! Spüre: Ich bin das Bewusstsein überall.

Viveka Chudamani - Überwinde die Begrenzungen. Erfahre dich selbst als Brahman

Ausdehnung hilft die Grenzen loszulassen

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 566 von Sukadev Bretz -

Wenn der Topf zerbricht, wird der Raum im Topf zum unbegrenzten Raum. Ebenso wird der Kenner von Brahman (brahmavid) zum Brahman selbst, wenn die Begrenzungen (upadhi) wegfallen/zerstört werden.

Raum ist unbegrenzt

Das ist ein schönes Beispiel. Wenn du ein Glas hast oder einen Topf, dann scheint es so, als ob es den inneren und äußeren Raum gibt. Wenn du aber das Glas zerstörst, siehst du, dass es nur einen Raum gibt.

Natürlich musst du nicht notwendigerweise das Glas zerstören. Aber wenn du siehst, dass es nur einen Raum gibt, dann siehst du die Grenzen nicht mehr. Genauso wenn du weißt, dass du nicht der Körper bist, du dich vom Körper löst, dann weißt du, dass du Brahman bist.

Löse Begrenzungen in der Meditation auf

Wie lässt du die Begrenzungen (Upadhis) des Körpers wegfallen? Eine Möglichkeit ist: Gehe in tiefe Meditation! Dehne in der Meditation deine Bewusstheit weit aus! Wenn du dann in der Meditation eine Erfahrung machst, die über den Körper hinausgeht, dann hast du dich als nicht der Körper erfahren.

Überwinde geistige Begrenzungen durch Nächstenliebe

Daher lässt du das Upadhi zerfallen, aber der Körper besteht weiter. Aber als Begrenzung existiert er nicht mehr, wenn du deine Bewusstheit ausdehnst. Auch uneigennützige Nächstenliebe bedeutet, dass du die Begrenzungen überwindest. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Liebe deinen Nächsten als dich selbst. Sei dir bewusst, so wie Jesus gesagt hat: „Was du getan hast, den geringsten unter meinen Brüdern und Schwestern, das hast du mir getan.“

Das bedeutet, was auch immer du Gutes für Gott tust, das bleibt dauerhaft und ewig. In diesem Sinne - überwinde die Begrenzungen durch uneigennütziges Dienen! Auch wenn du einer spirituellen Gemeinschaft dienst, zum Beispiel dem Werk von Swami Sivananda im Rahmen von Yoga Vidya. Dort gehst du auch über deine kleinen Upadhis und Begrenzungen hinaus. Wenn du festhältst und sagst: „Ich brauche das. Habe ich genügend bekommen? Kann ich meinen Selbstwert sicherstellen? Muss ich bezahlt werden? Das bin ich mir wert und so weiter.“ Das ist alles Begrenzung.

Weiter Geist, weites Denken. Hilf anderen! Diene anderen! Schließe dich einer spirituellen Gemeinschaft an! Engagiere dich in der spirituellen Gemeinschaft! Denke weniger an dich selbst! Denke an das höchste Selbst, wie Patanjali im Yoga Sutra im 3. Kapitel gesagt hat: „Wenn du über die Interessen des Selbst meditierst und nicht über die Interessen des Ichs, dann erfährst du, was du wirklich zu tun hast.“

Überwinde die Grenzen der Identifikation und Individualität

Denke also weniger über dich als Individuum nach, sondern überwinde die Grenzen der Identifikation und Individualität durch uneigennütziges Dienen, durch weite Liebe und die Erfahrung der Unendlichkeit.

Begrenzung in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Begrenzung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Begrenzung - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Begrenzung sind zum Beispiel Einengung, Schranke, Beschränkung, Akzeptanz, Unterordnung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Begrenzung - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Begrenzung sind zum Beispiel Schrankenlosigkeit, Unbeschränktheit, Freiheit, Vortäuschung, Maskerade, Verstellung . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Begrenzung, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Begrenzung, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Begrenzung stehen:

Eigenschaftsgruppe

Begrenzung kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Begrenzung sind zum Beispiel das Adjektiv begrenzend, das Verb begrenzen, sowie das Substantiv Begrenzter.

Wer Begrenzung hat, der ist begrenzend beziehungsweise ein Begrenzter.

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Siehe auch

Weitere Informationen zu Yoga und Meditation

Literatur

Entwicklung von Positivem Denken Yoga Vidya Seminare

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