Befreiung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. Dezember 2019, 13:20 Uhr

Befreiung: Aufgrund von Unwissenheit nehmen wir Verschiedenheit und nicht Einheit wahr. Der scheinbare Unterschied zwischen dem Individuum, der Welt und dem Selbst ist eine Illusion. Diese Illusion arbeitet mit hoher Geschwindigkeit durch die ständigen Veränderungen und Vorstellungen des Geistes. Wie real uns Zeit und Raum auch vorkommen, sie sind nur geistige Gebilde, so unwirklich wie Träume. Das zeitlose, raumlose Selbst ist die einzige Wirklichkeit.

Befreiung - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Von der Befreiung

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 90/91.

Vasishtha sprach zu Rama: „Oh Rama! Ein Gegenstand, der zunächst Freude bereitet, verursacht im nächsten Moment Schmerzen. Milch bereitet solange man gesund ist Freude, aber sie verursacht Schmerzen und Erbrechen bei Fieber, Verstopfung und Durchfall. Diese Erfahrung machen alle Menschen. Nur wenn du den Wunsch hegst, einen Gegenstand zu besitzen, bereitet er dir Freude. Deshalb ist der Wunsch Ursache der Freude. Der Genuss befriedigt die Wünsche vorübergehend. Bist du gesättigt, dann bereitet dir der Gegenstand keine Freude mehr.

Es ist schiere Dummheit, in vorübergehenden Freuden Wonne zu finden. Oh Rama! Lösche alle Wünsche und Gedanken aus. Bringe den Geist nicht mit Gegenständen in Berührung. Wer nichts über Atman weiß, ist verhaftet, wer aber Brahma Jnana besitzt, ist von der Verhaftung befreit. Deshalb, oh Rama, meditiere ständig und intensiv auf Brahman und erlange Brahma Jnana.

Dieser Geist ist ein boshafter Schelm. Er verursacht Verhaftung und Befreiung. Immer wandert er. Er springt in Sekundenschnelle von Patala zum Firmament. Es steht in seiner Macht, die ganze Welt in einem Moment zu erschaffen oder aufzulösen. Die Schwankungen des Geistes erzeugen die Illusion. Der Geist ist die Wirkung von Avidya oder Unwissen. Oh Rama! Lösche diesen Geist durch die Zerstörung der Vasanas oder die Kontrolle von Prana aus. Der Geist ist nichts weiter als ein Bündel Vasanas. Wenn die Vasanas zerstört sind, kann der Geist nicht länger bestehen.

Die Ausdehnung und Zusammenziehung des Geistes verursacht die Zurschaustellung und Auflösung der Welt. Deshalb beende die Taten des Geistes, indem du die Vrittis oder Sankalpas oder die Gedankenwellen kontrollierst. Die Kontrolle von Prana führt zur geistigen Kontrolle. Bewegt sich Prana, so bewegt sich der Geist. Der Atem des Lebens leitet die weltlichen Geschäfte genauso wie er sie auch zum Stillstand bringt. Halte über die Praxis des Pranayamas oder der Atemregulierung den Atem zurück. Wenn der Geist zerstört ist, wirst du dich unendlicher Wonne erfreuen. Wenn die sichtbaren Dinge und die Sicht im Seher ineinanderfließen, wenn der Wissende, das zu Wissende und das Wissen (Jnata, Jneya und Jnana) verbunden werden, d.h. wenn sich die Triade (Triputilaya) auflöst, wirst du den höchsten Frieden Atmans verwirklichen.

Wunschverzicht, Atemkontrolle und die richtige Erforschung ziehen das Handeln von Herz und Geist zusammen und prüfen folglich das Entstehen von Leidenschaft und Illusion. Das richtige Verständnis schwächt den sinnenfreudigen Geist. Falsches Verständnis verfestigt und nährt die fleischlichen Begierden. Der Geist eines Weisen ist kein Geist. Er ist Brahman selbst. Er ist selbst die Essenz der Reinheit. Genauso wie durch alchemistische Prozesse Kupfer zu Gold verwandelt wird, so wird auch das Sinnliche durch den Meditationsprozess zu reinem Geist. Unterscheidung und Verschiedenartigkeit entstehen nur im Geist. Sie bestehen nicht wirklich.

Der niedere oder unreine Geist spielt mit den Gegenständen dieser Welt. Der höhere oder reine Geist ruht friedlich in Brahman oder dem Höchsten Selbst. Brahman ist Eins. Er wird durch den Geist, der teilt, unterscheidet, spaltet und trennt, zur Vielheit. Die trennende Wand oder die Aufteilung zwischen Mensch und Brahman (Gott) ist der Geist. Eine gewöhnliche Wand wird aus Ziegeln, Stein und Zement gefertigt. Aber diese geheimnisvolle Wand besteht aus Vasanas, Gedanken, Egoismus und Vorlieben und Abneigungen.

Wenn diese geheimnisvolle Wand durch Erforschung und Meditation niedergerissen wird, erfährst du nur Gleichwertigkeit, Einheit oder Einssein. Nur das „Eins“ ist wirklich. Nur Brahman ist wirklich. Das „Viele“ ist so trügerisch wie eine Schlange als Seil oder Wasser in einer Fata Morgana oder ein Dieb als Pfosten.

Streben nach Befreiung - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Du hast die Wahl

- Die Wichtigkeit spirituellen Strebens -

Kommentare zum Vers 21 und 22 in Kapitel 1 des Yoga Sutra von Patanjali

21. तीव्रसवं गे ानाभ आ् सि् ॥ २१॥

tivrasanveganam aasannah

Dem intensiv Strebenden ist Samadhi nahe. aasannah heißt nahe.

Patanjali hat vorher gesprochen über Samadhi. Wir kommen schnell zu Samadhi. Wann? Wenn unser sanvegana unsere Intensität des Strebens tivra ist, also stark. Wenn du ein intensives Streben hast, kommst du zügig zu Samadhi. Wenn du ein sanftes, ein mäßiges Streben hast, dann dauert es entsprechend länger.

Intensität des Strebens

Kommentar zum Vers 21 und 22 in Kapitel 1 des Yoga Sutra von Patanjali

22. भदुृ भध्याणधभात्रत्वात त् तोऽणऩ णवशषे ् ॥ २२॥

mridumadhyadhimatratvat tatopi visheshah

Das Streben kann mäßig, mittelmäßig oder intensive sein.

Verschiedene Abstufungen Vishesha.

  • Von tato, von dem Streben
  • es gibt mridu, ein sanftes ein mildes Streben
  • Madhya ein mittelmäßiges Streben
  • Oder wie er vorher gesagt hat, tivrasanveganam
  • hier im Vers sagt er adhimatratvat, intensiv und mächtig

Es heißt, wenn dein Streben nach Befreiung, die Sehnsucht nach der Verschmelzung mit dem Höchsten stärker ist, als alle anderen Wünsche, als alles andere Streben dann wirst du in diesem Leben die Gottverwirklichung erreichen.

Wenn du ein bisschen Streben hast, wirst du ein bisschen Fortschritte machen. So ist es wichtig diese Mumukshutva zu entwickeln. Die Sehnsucht nach Befreiung, immer wieder neu dir bewusst zu machen, was ist der Sinn meines Lebens. Was ist wirklich wichtig. Auch vor dem Hintergrund der Sterblichkeit.

Es ist wichtig dir bewusst zu machen, nichts auf der physischen Welt ist wirklich wichtig, alles was du aufbaust, geht irgendwann zu Ende.

Jeder Mensch mit dem du eine Beziehung hast, die Beziehung wird sich irgendwann auflösen. Mindestens auf der physischen Ebene gesehen. Spätestens wenn der andere stirbt oder du stirbst. Nichts was du auf dieser physischen Ebene machst, wird von Dauer sein. Und nichts was du erreichst, wird dich dauerhaft glücklich machen.

Essen kann dich vorübergehend zufriedenstellen, ein bisschen kratzen an der Haut kann dich zufriedenstellen. Jede Sinnesbefriedigung ist kratzen an den Sinneszellen. Mehr ist nicht dahinter.

Praktische Umsetzung

Aus Ärger und Kränkung zu handeln macht dich und andere unglücklich

Menschen gehen immer wieder hinein, in die äußere Welt. Und auch langjährige spirituelle Strebende, irgendwann versumpfen sie. Sie üben vielleicht noch Asanas, Pranayama und Meditation aber wo ist das intensive Streben? Macht man es, weil es gut tut. Yoga ist gut für den Körper. Wenn du Pranayama übst hast du mehr Prana fühlst dich psychisch besser. Wenn du meditierst hast du Momente des Glücksgefühls und irgendwie verläuft der Tag anders.

Wenn du dich vegetarisch ernährst, geht es dir besser und du bist gesünder. Wenn du zwischendurch ein Mantra wiederholst dann kannst du dich in jedem Moment etwas aufladen. Wenn du ein paar Achtsamkeitsübungen machst auch schön.

Es ist alles gut und wichtig dass du das machst. Aber wie stark ist dein Streben nach Befreiung. Wie sehr bist du bereit an dir selbst zu arbeiten. Wie sehr bist du bereit auf etwas zu verzichten um das Höchste zu erfahren.

Wie sehr handelst du aus Kränkung, wenn Menschen dich nicht beachten. Wie weit bist du bereit aus Mitgefühl heraus zu handeln. Wie sehr kümmerst du dich erstmal um dich selbst. Wie sehr bist du bereit, zum Wohle anderer oder zum Wohl des Dienens, auf deinen persönlichen Komfort zu verzichten. Denke darüber nach und intensiviere dein Streben immer wieder.

Es ist das was in Swami Sivananda Büchern immer wieder betont wird. Strebe nach dem Höchsten. Nur das Höchste wird dich dauerhaft glücklich machen. Alles andere ist nur vorübergehend.

Denke darüber nach, mache dir bewusst wie wichtig spirituelles Wachstum ist. Und nehme dir vor, ich will in diesem Leben die Gottverwirklichung erreichen. In diesem Leben die Erleuchtung erlangen, das ist das Ziel meines Lebens.

Mehr Informationen unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de/karma

Verfasser: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu-devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht

Video - Streben nach Befreiung

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Video Befreiung

Hier findest du ein Vortragsvideo über Befreiung :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Fragen an Sukadev: Was bedeutet Befreiung?

Aus der Artikelreihe "Fragen an Sukadev"

Was bedeutet Befreiung? In welchen Kontexten wird das Wort Befreiung verwendet und in welchem Kontext wird „Befreiung“ im Spirituellen verwendet? Darüber möchte ich heute sprechen, mein Name ist Sukadev und dies Teil des Spirituellen Lexikons von Yoga Vidya.

Befreiung kommt vom Ausdruck frei. Frei heißt, keine Bindungen zu haben, frei heißt nicht gefangen zu sein, frei heißt, gelöst zu sein von allen Grenzen. Im Yoga sagen wir: In der Tiefe seines Wesens ist der Mensch frei. In Wahrheit bist du eins mit der Weltenseele, nicht begrenzt körperlich oder psychisch. Und daher wird vom Spirituellen her gesagt: Befreiung gibt es nicht auf der körperlichen Ebene, Befreiung gibt es nicht auf der materiellen Ebene, Befreiung gibt es auch nicht auf der staatlichen Ebene, auch nicht auf juristischen oder sozialen Ebenen. Befreiung ist etwas Spirituelles: die höchste Bedeutung des Wortes Befreiung ist Erleuchtung, Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung. Heutzutage gebrauchen die Menschen in Deutschland meistens statt Befreiung die Wörter Erleuchtung, Aufwachen, Erwachen oder auch Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung.

Tatsächlich im Vedanta und im Yoga-System werden häufiger Worte wie Moksha und Kaivalia gebraucht. Moksha und Kaivalia heißen wörtlich Befreiung. Die Gottverwirklichung ist Befreiung. Wovon gilt es dich zu befreien? Wenn du Gott verwirklichen willst, musst du dich systematisch befreien von allen Verhaftungen, von allen Wünschen, von allen Emotionen. Und es gilt sich zu befreien von allen Identifikationen. Befreie dich von der Identifikation „Ich bin der Körper“ ,befreie dich von der Identifikation „Ich bin die Psyche, die Persönlichkeit“, die Vorstellung zu haben, ich bin introvertiert, ich bin extrovertiert, ich bin Künstler, ich bin Wissenschaftler, ich bin logisch, ich bin mitfühlend – all das sind Bindungen und Identifikationen. Befreie dich davon.

Befreie dich von der Identifikation mit dem Intellekt. Körper und Psyche sind Fahrzeuge, sind Instrumente für dein Bewusstsein, deine Seele. Du bist es nicht und weil du es nicht bist, kannst du dich von der Identifikation befreien. Befreie dich natürlich auch von allen möglichen äußeren Identifikationen, also ich bin reich, mir gehört ein Haus und ich bin ein guter Ehemann und ich bin der Vater und die Mutter. Das sind Rollen, die du hast. Aber nicht du bist es, sondern das sind Rollen. Wenn du Gott verwirklichen willst, musst du dich von solchen Identifikationen auch befreien.

Befreie Dich von Bedürfnissen, denke nicht ich brauche etwas Bestimmtes um glücklich zu sein. Du brauchst nichts um glücklich zu sein, außer die Befreiung. Jede Vorstellung die du hast, was du unbedingt noch brauchst, schränkt dich ein in deiner Freiheit. Löse dich von all diesen Vorstellungen, löse dich von allen Scheinbedürfnissen. So erreichst du die Befreiung.

Natürlich um dich zu befreien, gehört allgemein der spirituelle Weg. Natürlich gilt es Asanas zu üben, Pranayama, Meditation oder was auch immer für Techniken du hast, um dich auf höhere Ebenen des Bewusstseins zu katapultieren. Es ist gut, ein sattwiges, ein reines, ein ethisches Leben zu führen. Es ist gut und wichtig uneigennützig zu dienen, anderen zu helfen und zu dienen. Es ist wichtig die Lektionen des Lebens anzunehmen. Es ist wichtig, deiner Verantwortung gerecht zu werden, dein Karma und deine Pflicht zu tun. Aber besonders wichtig für Gottverwirklichung ist die Befreiung von allen Identifikationen, Wünschen, Bedürfnissen. Und beobachte dich vielleicht wie du dir heute oder morgen sagst: „Das brauche ich.“ Oder „So bin ich halt und das muss ich haben.“ Wann immer du das hörst, dann weißt du, hier ist Bindung, hier ist Verhaftung, hier muss ich mich befreien. Wenn du die höchste Befreiung haben willst, musst du dich von all diesem lösen und so die höchste Freiheit erreichen.

Soweit einige Gedanken zum Thema Befreiung.

Die Befreiung ruht bereits in dir

Von Sri Swami Chidananda

Brahma, Vishnu und Shiva, die göttlichen Figuren der Trimurti, Ende 18. Jh.

Ein Heiliger ermahnte versammelte Sucher und Anhänger im Swarg Ashram. Er erzählte ihnen, dass alle individuelle Seelen, die danach streben, ein gutes Leben zu führen, auch die Selbstverwirklichung anstreben. Das ist die Bedeutung der Geburt eines Menschen. Jeder Mensch also, der die Selbstverwirklichung erreichen möchte, sollte eine Wahrheit sehr sehr klar kennen: "Keiner kann das Individuum erlösen, außer dem Individuum selbst".

Er sagte: "Du musst für die Befreiung von Leid und die Erreichung der Glückseligkeit arbeiten; keiner kann sie dir geben; nur durch deine eigene Anstrengung erreichst du sie. Trotz allem, was über die Gnade des Gurus und die göttlichen Kripas und Wunder gesagt wurde, ist es dennoch die Wahrheit, dass du dir selbst die höchste Glückseligkeit geben kannst, kein anderer kann es dir geben."

Er führte näher aus: "Was ist daran besonders, dass die suchende Seele letztendlich sich selbst gewähren muss, Wünsche zu erreichen? Die reichliche Gottesgnade des Allmächtigen ist immer verfügbar; sie wird niemals verwehrt, sie ist immer verfügbar. Wenn du dich dafür öffnest, dann wird das in dein Bewusstsein eintreten und dich transformieren. Wenn du dich nicht öffnest, dann gibt es keinen anderen Weg, durch den die Gnade dich zwingen kann; versuche etwas gegen deine Wünsche, dein Willen zu tun."

Übergehend zum praktischen Aspekt eines spirituell Suchenden führte er weiter aus: "Was ist es, das dem Suchenden ermöglicht, Gnade zu erreichen, und was hält ihn davon ab? Du wirst Gnade erreichen, wenn du dich immer vor dem Herrn öffnest. Wenn du Gnade willst, dann musst du dem Göttlichen gegenüberstehen. Du musst dich in Gegenwart vom Göttlichen aufstellen und dein Gesicht und deinen Blick auf das Göttliche erheben. So lange deine Aufmerksamkeit durch andere Dingen abgelenkt wird, dann bist du es selbst, der sich seiner Gnade entzieht. Seine Gnade ist zu jeder Zeit allen Wesen gegeben"

Dann gab er zwei Beispiele. Das Erste: Mehrere indische Tontöpfe werden draußen während der regnerischen Jahreszeit stehen gelassen, einige sind nach oben hin offen, andere mit der Öffnung auf dem Boden gestellt. Wenn der Regen fällt, werden nur jene Töpfe, die aufrecht, für den Himmel offen sind, völlig gefüllt. Auf eben derselben Freifläche und dem Regen werden die auf der Seite liegenden Tontöpfe ein wenig gefüllt und diejenigen, die umgedreht stehen, nichts erhalten.

Er gab noch eine andere Analogie: "An einem Tag, wenn die Sonne hell scheint, und wenn du alle Türen und Fensterläden öffnest, wird dein Haus hervorragend durchleuchtet, erhellt. Wenn du aber die Türen und Jalousien schließt, dann kann überall sonst Sonnenlicht sein, aber das Innere deines Hauses wird in der Dunkelheit sein."

"Auf diese Weise" erklärte er, "kannst nur du dir die Befreiung selbst geben, nicht irgendjemand anderes, weil es davon abhängt, ob du die Wahrheit erkennst. Wenn wir uns Gott öffnen, dann strömt Gott in uns, und segnet uns und macht unser Leben göttlich. Wenn wir uns nicht nach dem Göttlichen ausrichten, dann wird natürlich in unserem Leben, in vergleichbarem Ausmaß, Gottheit, Frieden, Seligkeit und Licht bestritten."

Er sagte: "Die Pflicht, die Hauptverantwortung liegt bei der suchenden Seele und nicht bei Gott. Gott will nicht die Verantwortung sich selbst überlassen. Deshalb musst du die Tatsache anerkennen, dass du dir selbst die Befreiung durch Gottes Gnade schenken kannst, die Befreiung wird immer gestattet, sie ist immer verfügbar, sie wird nie bestritten, nie vorenthalten."

Das ist die Wahrheit. Es wird dir ans Herz gelegt, aufrichtig darüber nachzudenken.

Was ist Befreiung

Befreiung ist das Ziel des Yoga. Freiheit, darum geht es bei der spirituellen Praxis. Aber was ist Befreiung? Was heißt Erleuchtung? Was ist wahre Freiheit? Inspiriert durch warte bis indischen Yogi Swami Chidananda spricht Sukadev zu diesen wichtigen Themen. Lausche also diesem Video zum Thema "Was ist Befreiung"?

Befreiung oder Moksha - Erläuterungen von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch II - Nada Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 118f. Divine Life Society

Der Geist, welcher von dem Anahata-Klang angezogen wird, wird ganz bestimmt den Zustand von Samadhi erlangen. So wie eine Biene, die den süßen Nektar schmeckt, nicht vom Geruch der Blume angelockt wird, genauso wird auch der Geist nicht mehr hinter den alten Vasanas (Wunschbegehren) herlaufen, wenn er erst einmal den feinen Anahata-Klang vernommen hat. Die Gedanken-Kobra, unser denkender Geist, der den Anahata-Klang hört, erstarrt wie verzaubert und schüttelt alle Vasanas und die ganze wankende Natur ab. Hat er erst einmal die äußere Sinneswelt vergessen, wird er sich nur noch das Eine als Ziel suchen und danach nicht mehr rastlos umher wandern.

Der Klang, der die Natur von Om ist, von Pranava, der Brahman selbst ist, besitzt große strahlende Herrlichkeit. Dies ist die erste Wohnstätte von Vishnu. In diesem Geist wird Laya erreicht. Dies bedeutet Moksha.

Solange die Klänge (Anahata) gehört werden, solange wird auch Akasa Tattva im Geist existieren. Solange der Anahata-Klang gehört wird, existiert der Geist. Erst wenn der Anahata-Klang unhörbarer klangloser Klang geworden ist, herrscht Brahmanubhuti oder Atmanubhuti.

Der Nada mit Klang löst sich in Akshara Brahman auf. Dieser klanglose Klang allein wird die Höchste Wohnstätte genannt. Wenn der Geist den subtilen Klang hinter sich lässt und zum klanglosen Klang geht, treten Geist und Prana in einen Zustand von Laya in Nirakara Brahman ein.

Der Geist, der mit Nada eins geworden ist, so wie sich Wasser mit Milch vermengt, tritt gemeinsam mit dem Nada in Chidakasa ein. Dort herrscht in dem Moment für eine Weile der zehnte Klang vor, der Donner; dann offenbart die Höchste Strahlende Herrlichkeit wie ein Blitz ihr Wesen und im selben Moment wird der donnerähnliche Klang zu klanglosem Klang; dann beginnt Brahma Jnana oder Atma Jnana.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda: Stories from Yoga Vasishtha, The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009.
  • Joachim Ernst Berendt: „Nada Brahma“ in: Die Welt ist Klang, Frankfurt, 1983.
  • Barbra Irmer, Carmen Mager: Nada Yoga - Hinwendung zum inneren Klang

Seminare

Jnana Yoga Philosophie

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Klang, Nada Yoga

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