Ayam Atma Brahma

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Ayam Atma Brahma (Sanskrit: अयम् आत्मा ब्रह्म ayam ātmā brahma) "Dieses Selbst ist Brahman", der als Urgrund des Seins betrachtet werden kann. Eines der vier großen Mahavakyas (Affirmationen aus dem Vedanta) aus den Upanishaden: aus der Mandukya Upanishad 1.2 des Atharvaveda und der Brihadaranyaka Upanishad 2.5.14 des Yajurveda:

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"Dieses Selbst ist aller Wesen Honig, diesem Selbst sind alle Wesen Honig; aber was in dem Selbst jener kraftvolle, unsterbliche Geist ist, und was als das Selbst jener menschheitliche, kraftvolle, unsterbliche Geist ist, dieser ist eben das, was diese Seele ist; diese ist das Unsterbliche, diese das Brahman, diese das Weltall."

Die anderen drei Mahavakyas sind:

Sukadev über Ayam Atma Brahma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Ayam Atma Brahma

"Ayam Atma Brahma" heißt "dieses Selbst ist Brahman". "Ayam Atma Brahma" ist einer der vier Mahavakyas. "Ayam Atma Brahma" besteht aus mehreren Worten: Ayam – dieses, AtmaSelbst, ist Brahman. "Ayam Atma Brahman. Dieses Selbst ist Brahman." Wenn du mehr wissen willst über diesen Mahavakya, dann gehe auf unsere Internetseite, auf Yoga-Yidya.de. Gib dort ins Suchfeld ein, "Ayam Atma Brahma" und dann bekommst du viele Informationen darüber und du bekommst auch viele Empfehlungen für die Vedanta-Analyse. Du kannst dort auch hingehen und suchen nach, "wer bin ich" und dort findest du einen umfangreichen Artikel, dass du herausfinden kannst, tatsächlich: "Aham Atma Brahma. Dieses Selbst ist Brahman." Es ist tatsächlich auch intellektuell nachvollziehbar, dass du nicht der Körper bist, nicht die Psyche, nicht die Persönlichkeit, nicht deine Fähigkeiten, sondern: "Ayam Atma Brahman. Das Selbst ist Brahman." Das kannst du tatsächlich intellektuell schon schließen, es gilt nur, mit scharfem Verständnis das zu überlegen. Da gibt es auf den Yoga Vidya Internetseiten den Artikel "Wer bin Ich?", wo diese Atma Vichara durchgeführt wird, also eine Empfehlung für Selbsterforschung, und diese führt dann zu Atma Jnana und führt zur Erkenntnis, zu "Ayam Atma Brahma". Wenn du nach "Ayam Atma Brahma" suchst, findest du auch einen Artikel von Swami Sivananda zu diesem Thema, denn "Ayam Atma Brahma", einer der vier Mahavakyas, ist sehr hilfreich, um das höchste Selbst zu erfahren. Und Swami Sivananda hat das mit seinen wunderbaren Worten so beschrieben, dass es für dich klar wird. Aber natürlich, intellektuelle Erkenntnis reicht auch nicht aus, denn letztlich gilt es, es zu verwirklichen. Und daher, der Ausdruck "Atma Vidya" oder auch "Atma Jnana" ist nicht nur intellektuelle Erkenntnis, sondern ist vollkommene Verwirklichung, Atma Sakshatkara, vollkommene Verwirklichung des höchsten Selbst. Nochmal: "Ayam Atma Brahma. Dieses Selbst ist Brahman."

Swami Sivananda über "Ayam Atma Brahma"

Artikel von Swami Sivananda aus dem Buch "Göttliche Erkenntnis"

Der Mensch ist im Wesentlichen identisch mit dem höchsten Wesen.” Vedanta erinnert dich an deine wahre, tatsächliche göttliche Natur. Vedanta sagt: "Oh kleiner Mensch! Identifiziere dich nicht mit diesem vergänglichen Körper. Gib "Ich" und "Mein" auf. Hasse nicht deinen Nachbarn, deinen Bruder. Versuche nicht, ihn auszunutzen. Er ist dein Selbst. Es ist ein gemeinsames Selbst, ein gemeinsames Bewusstsein in allen. Es ist dasselbe in einem König und einem Bauern, einer Ameise und einem Hund, einem Mann und einer Frau, einem Schuster und einem Straßenkehrer. Das ist das wahre unsterbliche Wesen. Der Geist ist das, was trennt. Er versucht und täuscht. Töte diesen frechen Geist. Beherrsche die Sinne, die Dich nach außen zu den äußeren Objekten hinziehen. Hefte den Geist auf die Quelle. Erhebe Dich über Körper und Geist. Rotte Wünsche aus. Lerne die Unterscheidung zwischen dem Wahren und dem Unwahren. Identifiziere Dich mit dieser unsterblichen, nichtdualen, aus sich selbst existierenden, selbst strahlenden Essenz. Sieh das eine Selbst in allen. Sieh das Eine im Vielen. Dann endet alles Leid.”

Ayam Atma Brahma

Das Konzept von "Ayam Atma Brahman" wird als Einheit von Atman und Brahman veranschaulicht. Es geht um die Idee, dass individuelles Selbst eins ist mit dem absoluten Ganzen.

Ayam Atma Brahman wird durch das Bild der Welle und des Ozeans veranschaulicht. Welle und Ozean denken wir nicht als getrennte Einheiten, Atma und Brahman verhalten sich genauso zueinander. Der Schüler kann dieses Mahavakya verstehen, wenn er über die Welle und die Größe des Ozeans meditiert. Wenn eine große Welle der Küste näher kommt, und man sich auf diese Welle konzentriert, dann sieht man, wie die Welle sich auflöst, wenn sie bricht, und man fühlt die Gischt spritzt. In diesem Moment sieht man nur die Größe der Welle, man vergisst den Ozean darüber, der Ozean ist in der Welle aufgegangen. Wenn wir wieder den Ozean betrachten, dann verlieren wir die Welle aus dem Blick.

Atman ist der pure, reine, perfekte Funken Bewusstsein der im tiefsten inneren Kern des Menschen ist, während Brahman die Einheit des realen und des irrealen Universums verkörpert. Atman ist wie die Welle und Brahman wie der Ozean, die Einsicht von Ayam Atma Brahma besteht in der Einheit der Welle und des Ozeans, der sie hervorbringt.

Ayam Atma Brahman erkennen wir, wenn wir Beobachter sind, weder Atman noch Brahman verbunden. Es ist als stünden wir am Strand auf einer Bank, sähen die Welle und den Ozean und erklärten, dass sie eins sind. Wer dieses Mahavakya versteht, befindet sich im Zustand des Zeugen, eine Perspektive die zur Erfahrung des Aufgehens in der Einheit, "Aham brahmasmi" ("Ich bin Brahman!") im Kontrast steht.

Jedes Mahavakya schenkt uns eine andere Perspektive auf dieselbe dem Ganzen zugrundeliegende Realität. Ayam Atma Brahman wird oft als Gleichnis über die Spiegelbilder der einen absoluten Realität interpretiert, der Blitz der Einsicht steht der Bedeutung des Wortes Brahman entgegen, und so sammeln wir Blickpunkte, die in vollständigem Verständnis münden.

Um die wahre Bedeutung von Ayam Atma Brahma zu erkennen, muss der Schüler ruhig sitzen, die wahre Natur seines inneren Wesens reflektierend, in dem er zum Beispiel seine Aufmerksamkeit auf den Punkt des Herzzentrums in der Mitte der Brust lenkt. Er sollte nichts visualisieren, sondern seiner Aufmerksamkeit erlauben, das Gefühl dieses Aspektes seiner Existenz zu erfahren. Wenn er es vorzieht zu visualisieren, dann kann er sich einen kleinen Funken Licht vorstellen, der die ganze Essenz seines Seins darstellt, den Atman. Wenn er diesen Zustand einige Sekunden oder Minuten hält, dann kann er Ayam Atma Brahman erkennen.

Dann kann er langsam seine Aufmerksamkeit auf die Tiefe des ganzen realen und irrealen Universums lenken, die großen, kleinen und ursächlichen Gründe. Der Schüler wird schließlich die Einheit erkennen, die das Alles und das Absolute durchdringt. Dieser Schritt sollte vollzogen werden im Wissen um den Geist, in dem alles existiert, so wie wir um Gold wissen oder um Ton. Langsam sollte der Schüler seiner Aufmerksamkeit erlauben, sowohl den Funken des Atman als auch die Essenz von Brahman zu umfassen. Das Atman auch in der Einheit des Brahman besteht wird bald verständlich werden.

Diese Entwicklung der Gedanken wird Einsicht und Frieden bringen. Vielleicht möchte der Schüler die Worte des Mahavakya, Ayam Atma Brahma ganz verinnerlichen. Das Verständnis von Ayam Atma Brahma ist eine schöne Praxis, und man sollte dasselbe auf seine Beziehung zu anderen Menschen anwenden. Man sollte an die Menschen denken, die uns am nächsten stehen, an unsere Familie, Freunde und Kollegen. Man sollte sich erlauben, all die oberflächlichen Aspekte ihrer Handlungen und Worte, ihres Aussehens und ihrer Persönlichkeiten zu bemerken. Man sollte sich den feineren Aspekten ihrer Beschaffenheit bewusst werden, genauso wie des Funkens der in der Mitte ihres Bewusstseins wohnt. Bemerke wie dieser Funke eins ist mit dem All-Einen, mit Brahman.

Man sollte auch die verschiedenen Gefühle und Einsichten der Mahavakyas beachten. Von der Erfahrung des "Tat Tvam Asi" ("Das bist du") ist die Erfahrung des Ayam Atma Brahma (Dieses individuelle Selbst ist eins mit dem Ganzen) sehr verschieden. Doch obwohl diese beiden Mahavakyas so unterchiedlich sind, arbeiten sie miteinander und beschreiben dieselbe grundlegende Wahrheit über uns Menschen. Wenn wir sie beide für Sich verstehen, werden wir sie besser im Ganzen verstehen.

Ayam Atma Brahma अयम् आत्मा ब्रह्म ayam ātmā brahma Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Ayam Atma Brahma, अयम् आत्मा ब्रह्म, ayam ātmā brahma ausgesprochen wird:

Ayam ātmā brahma Mahāvākya Meditation

Alles ist dein eigenes Selbst

Meditation über das Mahāvākya Ayam ātmā brahma in Verbindung mit Bhāgatyāga Lakshanā. Eine Weise, um dich in der Meditation der Erkenntnis zu nähern, dass alle äußeren Rollen und Schichten relativ sind und dass jenseits davon die eine Essenz übrig bleibt, die immer war, ist und bleibt - ich, dieses Selbst in meiner Essenz, bin eins mit Brahman, dem Absoluten.

Der Ablauf

  • Wiederhole ayam ātmā brahma als Mantra.
  • Lasse von Körper, Psyche, Vorstellungen die offensichtliche Bedeutung weg – Bhāgatyāga Lakshanā
  • Löse dich von allem mit Hilfe von Neti Neti – nicht dies, nicht dies
  • Das was übrig bleibt, wenn du alles andere eliminierst, das ist dein Selbst: Ayam ātmā brahma
Sitze ruhig und gerade.
Singe dreimal oṃ und lasse die Kraft des Oṃ dich in Ruhe und in eine meditative Stimmung bringen.
oṃ oṃ oṃ
aham brahmāsmi
tat tvam asi
ayam ātmā brahma
prajñānaṃ brahma

Schritt 1: Sitzhaltung

Sitze ruhig und gerade für die Meditation.

Schritt 2: Atmung

Atme ein paar Mal tief mit dem Bauch ein und aus.

Schritt 3: Ayam ātmā brahma – dieses Selbst ist Brahman

Ayam ātmā brahma – Dieses Selbst ist Brahman.
Das ist eines der wichtigen Mahāvākyas im Vedānta.
Dieses Selbst, das ist Brahman.
Brahman, das Absolute, das Unendliche.
Das Selbst, deine wahre Natur.

Bhāgatyāga Lakshanā mit Neti Neti – nicht dies, nicht dies

Übe dabei Bhāgatyāga Lakshanā, Jahadajahallakshanā. Das heißt:
Löse dich von allen Worten, von allen Bildern, von allen Vorstellungen und Identifikationen.
Bhāgatyāga Lakshanā bedeutet, die direkte offensichtliche Bedeutung wegzulassen.
Das, was übrig bleibt ist die eigentliche Bedeutung.
Ayam ātmā brahma – dieses Selbst ist Brahman.
Körper ändert sich. Mache dir bewusst: Neti Neti – ich bin nicht der Körper.
Psyche ändert sich. Mache dir bewusst: Neti Neti – ich bin nicht die Psyche.
Vorstellungen ändern sich. Mache dir bewusst: Neti Neti – ich bin nicht die Vorstellungen.
Der Körper kann sich radikal ändern - ein kleiner Unfall und alles ist anders.
Die Psyche kann sich radikal ändern - eine große Enttäuschung und alles ist anders.
Oder ein großer Glücksfall und alles ist anders.

Alle Attribute loslassen

Daher überlege:

Was bleibt gleich, während der Körper sich ändert, Lebensumstände sich ändern, eventuell der Beruf sich ändert, das Zuhause sich ändert. Selbst die Familie kann sich ändern, etwa durch Unfall oder Trennung.
Was würde gleich bleiben?
Lasse alle Attribute los.
Und wenn du alle Attribute losgelassen hast und nur noch das übrig geblieben ist, was du wirklich bist, dann kannst du sagen: Ayam ātmā brahma – Dieses Selbst ist Brahman.

Ein paar Momente lang

Stille

Meditiere so weiter.
Frage dich: Wer bin ich?
Und alles, von dem du weißt, dass es sich ändern kann – löse dich davon.
Denn das Ich, das Selbst, würde gleich bleiben.
Und nur das, was gleich bleiben würde, egal was geschieht – ayam atma – das ist dein Selbst und dieses Selbst ist Brahman.
Ayam ātmā brahma.

10-15 Minuten stille Meditation (oder kürzer oder länger)

oṃ oṃ oṃ
so’ham haṃsa paramahaṃsa / paramātmā cinmayo’ham
saccidānanda svarūpo’ham / so‘ham brahma oṃ

Bhāgatyāga Lakshanā im höchsten Sinn heißt: Alles loslassen, was sich verändert. Alles loslassen, was nicht die höchste Wahrheit ist. Was dann übrig bleibt, das ist Brahman. Was dann übrig bleibt, ist deine wahre Natur, Ātman.

Übungsaufgaben für den Alltag

  • Denke während der nächsten Tage darüber nach und achte im Alltag darauf, wie häufig und wie Sprachmissverständnisse auftreten.
  • Manchmal nimmst du (oder dein Gesprächspartner/in) etwas zu wörtlich – Vāchyārtha.
  • Manchmal nimmst du etwas zu übertragen und interpretierst zu viel – Vyangārtha.
  • Manchmal ergänzt du etwas – Jahāllakshanā.
  • Manchmal lässt du etwas weg – Ajahallakshanā.
  • Sei dir bewusst, dass du Dinge nicht immer richtig verstehst.
  • Sei dir bewusst, dass andere Dinge nicht immer richtig verstehen.
  • Und besonders wichtig: Löse dich immer wieder von allem Begrenzten und komme zur Essenz – Bhāgatyāga Lakshanā.
  • Denke darüber nach, mache das zu einem wichtigen Grundprinzip der nächsten Tage.
  • Überlege jeden Abend, inwieweit es dir gelungen ist. Und löse dich spätestens am Abend von allem.

Übungsaufgaben für die Meditation

  • Meditiere jeden Tag mit dieser Meditation über ayam ātmā brahma.

Video - Ayam ātmā brahma Mahāvākya Meditation

Meditation in Verbindung mit Bhāgatyāga Lakshanā - Anleitung und längere Stille - 20 Minuten

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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Multimedia

Die vier Mahavakyas - Sukadev im Podcast

Swami Kriyananda - "What happens when a person dies?" - Video