Aufgabe: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beschreibung der drei Gunas; Befreiung von ihnen als höchste Aufgabe==
'''Aufgabe''' ist zunächst etwas, was jemand tun muss. Entweder er legt sich diese Aufgabe selbst auf oder jemand anders gibt sie ihm. Aus spiritueller Sicht macht es keinen Unterschied, wer ihm die Aufgabe gibt. Die Aufgabe eines [[Mensch]]en zeigt auch seine [[Rolle]], seine [[Pflicht]] und damit gewissermaßen seine [[Bestimmung]].  
Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.


[[Datei:Krishna und Arjuna im Streitwagen.jpg|thumb|Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen]]
[[Datei:MP900442219dharma Aufgabe Pflicht Kind Mädchen Hausaufgabe.JPG|thumb]]
 
Auch wenn es so scheint, als ob eine Aufgabe von einem anderen Menschen kommt, ist sie letztlich einfach nur eine Aufgabe innerhalb des göttlichen Planes und damit eine Aufgabe, die einem von [[Gott]] gegeben wird. Wie man seine Aufgabe erfüllt, scheint zunächst auch in der eigenen [[Hand]] zu liegen, und dafür braucht es manchmal auch eine [[Entscheidung]], die man zu treffen hat. Hierfür schlägt [[Sukadev]] im Folgenden eine Konferenz aller unterschiedlichen Kräfte in einem selbst vor.
 
==Die sieben Planetenkräfte und deine momentanen Aufgaben==
'''Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev'''
<html5media>https://yoga-meditation-blog.de/wordpress/podpress_trac/web/4852/0/57_Planetenkraefte_astrologie_inuitiv.mp3</html5media>
 
[[Datei:Planeten.jpg|thumb|Planeten]]
 
Jeder der sieben Planeten - [[Sonne]], [[Mond]], [[Mars]], [[Venus]], [[Jupiter]], [[Saturn]], [[Merkur]] - kann dir einen Tipp geben. Indem du alle sieben zu Wort kommen lässt, kann dann anschließend deine [[Intuition]] und auch deine [[Unterscheidungskraft]], dein [[Urteil]]svermögen wirken und deine [[Buddhi]]. Die sieben Planetenkräfte in der Astrologie haben aber auch noch eine zweite Bedeutung. Du kannst dir dein [[Leben]] anschauen und dich fragen: Ist jetzt momentan die eine oder die andere Phase gerade dran? Dazu brauchst du noch nicht mal ein [[Horoskop]] zu bekommen. Ich selbst habe mich Anfang der 1980er Jahre mit westlicher Astrologie, Münchner Rhythmenlehre und einigem anderen beschäftigt und bin dann aber zu dem Schluss gekommen, dass es mich weniger befriedigt, nach Horoskopen zu arbeiten, sondern mehr zu arbeiten mit eigener Intuition und einfach zu überlegen: Von dem, was außen auf mich zukommt, welche Aufgabe kommt auf mich zu? Und das kann man wiederum in diese sieben Planeten einteilen. Man könnte es natürlich auch noch in zwölf Tierkreiszeichen aufteilen, dann wäre es noch etwas komplexer, aber wenn du mit den zwölf Tierkreiszeichen vertraut bist, könntest du auch diese zu Hilfe nehmen.
 
Jetzt will ich es aber über die sieben Planetenkräfte machen. Du kannst davon ausgehen, dass es bestimmte [[Situation]]en gibt, wo von außen bestimmte [[Kraft|Kräfte]] in dir aktiviert werden sollen. Es kann z.B. sein, dass es eine [[Zeit]] ist, wo deine Sonnenkraft aktiv werden soll. Du wirst vielleicht gefordert, du wirst vielleicht in den Vordergrund geschoben. Und da ist es jetzt wichtig, dass du diese Aufgabe annimmst, dass du deine [[Bescheidenheit]] in den Hintergrund stellst, dass du sagst: „Ja, ich strahle jetzt. Ja, ich strahle etwas aus. Ich halte begeisternde Reden. Und ich bin bereit, dieses Strahlen zu sein.“
 
Dann kannst du aber auch feststellen, irgendwann ist vielleicht die Mondenergie mehr angebracht. Du musst dich ein bisschen zurückziehen, du musst etwas mehr spüren, etwas mehr fühlen, deine [[Sensibilität]] entwickeln. Du kannst überlegen, solltest du jetzt vielleicht mehr dein [[Herz]] sprechen lassen, dich mehr mit [[Mensch]]en verbinden. Vielleicht ist diese weiblichere Seite in dir jetzt etwas mehr dran.
 
Vielleicht ist auch Marszeit. Vielleicht heißt es, jetzt musst du dich durchsetzen. Du hast die ganze Zeit eher gedacht: „Ja, wenn ich mich zurückziehe, wird alles von selbst gehen. Es muss alles von selbst klappen. Es war doch bisher immer so.“ Aber du merkst irgendwo, in dir ist Marszeit, und du musst jetzt einfach loslegen. Wenn du sehr stark mit [[Ärger]] und [[Frust]] konfrontiert wirst, kann es sein, dass jetzt Marszeit ist. Natürlich, wenn du sehr viel Marsenergie durchgesetzt hast, und du dann in den Frust kommst, vielleicht zeigt das, die Marszeit ist zu Ende, etwas anderes muss kommen. Deine Marsenergie läuft ins Leere, es klappt nicht, du musst etwas anderes tun. Also kannst du überlegen: Ist jetzt vielleicht Marszeit oder ist die Marszeit zu Ende?
 
Sind vielleicht jetzt in dieser Situation deine [[Guru]]-Anteile notwendig? Ist vielleicht die Zeit da, wo du bereit bist, [[Lehrer]] zu sein? Viele merken das z.B., wenn sie eine Yogalehrerausbildung machen. Oft sagen sie, sie wollen die Ausbildung nur für sich machen. Aber nach einer Weile merken sie: „Ja, es ist doch dran, ich soll auch Lehrer sein.“ Also schaue, ist das [[Jupiter]]-Prinzip dran? Jupiter steht auch für Führungsrolle, dafür bereit zu sein, [[Verantwortung]] zu übernehmen. Du wolltest vielleicht bisher immer nur im Verein hintenan sein, und jetzt bestürmen dich andere. Oder du merkst, kein anderer will das Amt übernehmen. Wenn du es jetzt nicht übernimmst, dann wirst du auch unruhig. Jupiter ist dran.
 
Vielleicht ist aber auch das Saturn-Prinzip dran. Manchmal kommt es von außen auf dich zu. Es gibt eine Katastrophe, die Finanzen sind schwierig, du wirst von außen angegriffen, es klappt alles Mögliche nicht. Vielleicht ist eine Saturnzeit da, und es gilt, dich selbst zu bescheiden, es gilt, auf das Wesentliche zurückzugehen, es gilt, vielleicht zu [[fasten]], es gilt, vielleicht dich etwas zurückzuziehen. Der Saturn kann auch manchmal in Gestalt einer [[Erkältung]] kommen, wo du dich zurückziehen sollst von andern. Saturn kann kommen in Gestalt von einem Unfall. Saturn kann kommen in Gestalt eines Fehlschlages. Es gilt, den Saturn als solches anzunehmen.
 
Vielleich ist der Merkur dran, das Verbindende und das Abwägende, letztlich Kompromisse machen zwischen den einzelnen Teilen in dir, zwischen verschiedenen Fraktionen, zwischen verschiedenen [[Mensch]]en. Vielleicht gilt es, von der Prinzipientreue mal Abstand zu nehmen und wirklich Merkur zu sein. Eine Interpretation der Astrologie ist ja, dass zu unterschiedlichen [[Zeit]]en unterschiedliche Aspekte dieser sieben Planeten in unser Leben treten wollen. Und wenn wir diese bewusst annehmen, dann braucht es oft nicht zu äußeren Katastrophen zu kommen. Wenn du also merkst, es ist eine Saturnzeit gekommen, dann gilt es, dass du dich selbstbewusst disziplinierst, dass du dein [[Leben]] einfacher lebst, dass du etwas [[Askese]] übst, dich etwas zurückziehst, dass du dich auf die Prinzipien zurückbesinnst, dann braucht nämlich Saturn nicht auf andere Weise zu kommen, über Misserfolge, über [[Krankheit]], über Unfälle.
 
Genau das gleiche gilt auch für den Mond. Wenn du nicht das Mondprinzip beachtest, dann kann das zu [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression]en führen, dann kann es zu Liebeskummer kommen, dann kann es zu emotionalen Verletztheiten kommen usw. Wenn du aber merkst, es ist jetzt eine Zeit gekommen, dein [[Herz]] fließen zu lassen, dein Herz sprechen zu lassen, ihm zuzuhören, dann brauchen sich äußere Dinge nicht so zu manifestieren. Ebenso auch das Marsprinzip. Manchmal, wenn du nicht merkst, dass die Marszeit gekommen ist, dann passieren so viele Dinge, bis du endlich aktiv wirst.
 
So hilft es auch für deine [[Gelassenheit]], zu schauen, welche äußeren Dinge kommen auf dich zu. In diesem Sinne kannst du sowohl die äußeren Dinge, wie auch deine [[Gemüt]]szustände, Gefühle, wie auch etwaige Krankheiten danach analysieren: „Welche dieser sieben Kräfte scheint auf mich zuzukommen? Welche müsste ich leben? Ist jetzt vielleicht diese Zeit, eine Sonnenzeit angekommen, eine Mondzeit, eine Venuszeit, eine Marszeit, Jupiterzeit, Saturnzeit, eine Merkurzeit?“ Deine [[Intuition]] wird dich führen. Du brauchst nur diese Frage zu stellen, du kannst sie in dir wirken lassen, und dann wird es schon irgendwie kommen. Du brauchst das nicht mit Verkrampftheit anzugehen, sondern gehe es gelassen an.
 
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==Video Aufgabe ==
 
Hier findest du ein Vortragsvideo über '' Aufgabe '':
{{#ev:youtube| SkO2I1pOFGM }}
Sprecher/Autor: [[Sukadev Bretz]], Gründer von [https://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya], Ausbildungsleiter zu [https://www.yoga-vidya.de/yoga Yoga] und [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation].
 
== Aufgabe Audio Vortrag==
 
Hier die Audiospur des oberen Videos zu '' Aufgabe '':
 
<html5media>https://burnout.podspot.de/files/Aufgabe.mp3</html5media>
 
 
==Beschreibung der drei Gunas - Befreiung von ihnen als höchste Aufgabe==
'''Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des [[Mahabharata]]m". Eine Übersetzung der [[Bhagavadgita]] von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.'''
 
[[Datei:Krishna und Arjuna im Streitwagen.jpg|thumb|[[Krishna]] und [[Arjuna]] mit dem Streitwagen]]


Der Heilige sprach:
Der Heilige sprach:
:1. (1356.) Als Höchstes will ich dir weiter verkündigen die Wissenschaft, welche von allen Wissenschaften die oberste ist, und durch deren Erkenntnis alle Muni's von hier zur höchsten Vollendung eingegangen sind.
:1. (1356.) Als Höchstes will ich dir weiter verkündigen die [[Wissenschaft]], welche von allen Wissenschaften die oberste ist, und durch deren [[Erkenntnis]] alle [[Muni]]s von hier zur höchsten [[Vollendung]] eingegangen sind.
:2. (1357.) Indem sie, auf diese Wissenschaft gestützt, zur Wesenseinheit mit mir gelangt sind, werden sie bei der Neuschöpfung der Welt nicht wiedergeboren und brauchen beim Weltuntergang nicht zu zittern.
:2. (1357.) Indem sie, auf diese Wissenschaft gestützt, zur Wesenseinheit mit mir gelangt sind, werden sie bei der Neuschöpfung der [[Welt]] nicht wiedergeboren und brauchen beim Weltuntergang nicht zu zittern.
:3. (1358.) Mein Mutterschofs ist das grofse Brahman [hier die Prakriti bedeutend], in dieses lege ich den Keim, und daraus geschieht die Entstehung aller Wesen, 0 Bhärata,
:3. (1358.) Mein Mutterschoß ist das große [[Brahman]] [hier die [[Prakriti]] bedeutend], in dieses lege ich den Keim, und daraus geschieht die Entstehung aller [[Wesen]], o Bharata,
:4. (1359.) Was auch immer für Gestalten in allen Mutterschöfsen entstehen mögen, für sie alle ist der Mutterschofs das grofse Brahman, und ich bin der den Keim verleihende Vater.
:4. (1359.) Was auch immer für Gestalten in allen Mutterschößen entstehen mögen, für sie alle ist der Mutterschoß das große [[Brahman]], und ich bin der den Keim verleihende [[Vater]].
:5. (1360.) Sattvam, Rajas und Tamas, das sind die Guna's, welche aus der Prakriti hervorgehen; sie sind es, 0 Grofsarmiger, welche in dem Leibe den unvergänglichen Träger des Leibes gebunden halten.
:5. (1360.) [[Sattva]]m, [[Rajas]] und [[Tamas]], das sind die [[Guna]]s, welche aus der Prakriti hervorgehen; sie sind es, o Großarmiger, welche in dem Leibe den unvergänglichen Träger des Leibes gebunden halten.
:6. (1361.) Unter diesen ist das Sattvam vermöge seiner Makellosigkeit erhellend und leidlos, es bindet durch die Berührung mit der Lust und durch Berührung mit der Erkenntnis, o Untadeliger.
:6. (1361.) Unter diesen ist das Sattvam vermöge seiner Makellosigkeit erhellend und leidlos, es bindet durch die Berührung mit der [[Lust]] und durch Berührung mit der [[Erkenntnis]], o Untadeliger.
:7. (1362.) Das Rajas, wisse, ist seinem Wesen nach Leidenschaft und entspringt aus Berührung mit der Begierde (trish1Ja); es bindet, o Kuntisohn, den Leibträger durch die Berührung mit den Werken.
:7. (1362.) Das Rajas, wisse, ist seinem [[Wesen]] nach [[Leidenschaft]] und entspringt aus Berührung mit der Begierde (Trishna); es bindet, o Kuntisohn, den Leibträger durch die Berührung mit den Werken.
:8. (1363.) Das Tamas, wisse, entspringt aus dem Nichtwissen und wirkt betäubend auf alle Leibträger; es bindet dieselben, 0 Bhärata, durch Unbesonnenheit, Schlaffheit und Schlaf.
:8. (1363.) Das Tamas, wisse, entspringt aus dem Nichtwissen und wirkt betäubend auf alle Leibträger; es bindet dieselben, o Bharata, durch [[Unbesonnenheit]], [[Schlaffheit]] und [[Schlaf]].
:9. (1364.) Das Sattvam bringt in Berührung mit der Lust, das Rajas mit dem Werke, 0 Bhärata, das Tamas hingegen umhüllt das Bewufstsein und bringt daher in Berührung mit der Unbesonnenheit.
:9. (1364.) Das Sattvam bringt in Berührung mit der Lust, das Rajas mit dem Werke, o Bharata, das Tamas hingegen umhüllt das [[Bewusstsein]] und bringt daher in Berührung mit der Unbesonnenheit.
:10. (1365.) Das Sattvam entsteht, 0 Bhärata, indem es Rajas und Tamas überwältigt, das Rajas, indem es Sattvam und Tamas, das Tamas, indem es Sattvam und Rajas überwältigt.
:10. (1365.) Das Sattvam entsteht, o Bharata, indem es Rajas und Tamas überwältigt, das Rajas, indem es Sattvam und Tamas, das Tamas, indem es Sattvam und Rajas überwältigt.
:11. (1366.) Wenn durch alle [Sinnes-]Pforten in diesem Leibe das Licht als Erkenntnis eindringt, dann nimmt das Sattvam überhand, das mufs man wissen.
:11. (1366.) Wenn durch alle [[[Sinne]]s-]Pforten in diesem Leibe das [[Licht]] als [[Erkenntnis]] eindringt, dann nimmt das Sattvam überhand, das muss man wissen.
:12. (1367.) Begierde, Tätigkeit, Unternehmen von Werken, Unruhe, Verlangen, diese sind es, welche entstehen, wenn das Rajas überhand nimmt, 0 Bester der Bharata's.
:12. (1367.) Begierde, Tätigkeit, Unternehmen von Werken, [[Unruhe]], [[Verlangen]], diese sind es, welche entstehen, wenn das Rajas überhand nimmt, o Bester der Bharatas.
:13. (1368.) Verdunkelung, Untätigkeit, Unbesonnenheit, Verblendung, diese entstehen, wenn das Tamas überhand nimmt, 0 Kurusprofs.  
:13. (1368.) [[Verdunkelung]], Untätigkeit, Unbesonnenheit, Verblendung, diese entstehen, wenn das Tamas überhand nimmt, o Kurusprofs.  
:14. (1369.) Wenn der Verkörperte dahinscheidet, nachdem das Sattvam überhand genommen hat, dann gelangt er zu den fleckenlosen Welten der Weisesten.  
:14. (1369.) Wenn der Verkörperte dahinscheidet, nachdem das Sattvam überhand genommen hat, dann gelangt er zu den fleckenlosen [[Welt]]en der Weisesten.  
:15. (1370.) Stirbt einer unter der Herrschaft des Rajas, so wird er unter werkhaften Menschen wiedergeboren; kommt er um unter der Herrschaft des Tamas, so wird er in dumpfen Mutterschöfsen wiedergeboren.
:15. (1370.) Stirbt einer unter der Herrschaft des Rajas, so wird er unter werkhaften [[Mensch]]en wiedergeboren; kommt er um unter der Herrschaft des Tamas, so wird er in dumpfen Mutterschößen wiedergeboren.
:16. (1371.) Die Frucht des guten Werkes gilt für sattvahaft und fleckenlos, die Frucht des Rajas ist Leiden, die Frucht des Tamas Nichtwissen.
:16. (1371.) Die Frucht des guten Werkes gilt für sattvahaft und fleckenlos, die Frucht des Rajas ist Leiden, die Frucht des Tamas Nichtwissen.
:17. (1372.) Aus dem Sattvam entsteht Wissen, aus dem Rajas Begierde, aus dem Tamas Unbesonnenheit und Verblendung, sowie das Nicht-WIssen.
:17. (1372.) Aus dem Sattvam entsteht [[Wissen]], aus dem Rajas Begierde, aus dem Tamas Unbesonnenheit und [[Verblendung]], sowie das [[Nicht-Wissen]].
:18. (1373.) Nach oben gehen die im Sattvam Stehenden, in der Mitte weilen die Rajashaften, die in der Betätigung des untersten Guna lebenden Tamashaften gehen nach unten.
:18. (1373.) Nach oben gehen die im Sattvam Stehenden, in der Mitte weilen die Rajashaften, die in der Betätigung des untersten [[Guna]] lebenden Tamashaften gehen nach unten.
:19. (1374.) Wenn einer als Einsichtiger erkennt, dafs kein anderer Täter als die Guna's vorhanden ist, und wenn er den weils, der erhaben über die Gunas ist, der geht in meine Wesenheit ein.
:19. (1374.) Wenn einer als Einsichtiger erkennt, dass kein anderer Täter als die Gunas vorhanden ist, und wenn er den weiß, der erhaben über die Gunas ist, der geht in meine Wesenheit ein.
:20. (1375.) Der Verkörperte, diese drei Guna's, die der Ursprung des Körpers sind, hinter sich lassend, wird von Geburt, Tod, Alter und Leiden befreit und erlangt die Unsterblichkeit.
:20. (1375.) Der Verkörperte, diese drei Gunas, die der Ursprung des [[Körper]]s sind, hinter sich lassend, wird von Geburt, [[Tod]], Alter und Leiden befreit und erlangt die [[Unsterblichkeit]].
Arjuna sprach:
Arjuna sprach:
:21. (1376.) Mit welchen Merkmalen, 0 Herr, ist der behaftet, der diese drei Guna's überschritten hat? Welcher Art ist sein Wandel und wie kann er über diese drei Guna's hinausgelangen?
:21. (1376.) Mit welchen [[Merkmal]]en, o Herr, ist der behaftet, der diese drei Gunas überschritten hat? Welcher Art ist sein Wandel und wie kann er über diese drei Gunas hinausgelangen?
Der Heilige sprach:
Der Heilige sprach:
:22. (1377.) Wenn einer, 0 Pändusohn, ErheIlung, Tätigkeit und Verblendung [die Äufserungen der drei Guna's] nicht halst, wo sie ihm entgegentreten, und nicht ersehnt, wo sie ihm fehlen,
:22. (1377.) Wenn einer, o Pandusohn, Erhellung, Tätigkeit und Verblendung [die Äußerungen der drei Gunas] nicht hasst, wo sie ihm entgegentreten, und nicht ersehnt, wo sie ihm fehlen,
:23. (1378.) wenn er, gleichwie ein Müfsiger dasitzend, durch die Guna's nicht aus der Fassung gebracht wird, und in der Erkenntnis, dafs nur die Guna's es sind, die ihr Wesen treiben, abseits steht, ohne bewegt zu werden,
:23. (1378.) wenn er, gleichwie ein Müßiger dasitzend, durch die Gunas nicht aus der Fassung gebracht wird, und in der [[Erkenntnis]], dass nur die Gunas es sind, die ihr [[Wesen]] treiben, abseits steht, ohne bewegt zu werden,
:24. (1379.) wenn er gleichmütig in Leid und Lust in sich feststehend, Erdklumpen, Steine und Gold für einerlei haltend, Liebes und Unliebes für gleich erachtend, standhaft bleibt und gleichgültig dagegen, ob man ihn tadelt oder lobt,
:24. (1379.) wenn er gleichmütig in Leid und [[Lust]] in sich feststehend, Erdklumpen, Steine und Gold für einerlei haltend, [[Liebe]]s und Unliebes für gleich erachtend, standhaft bleibt und gleichgültig dagegen, ob man ihn tadelt oder lobt,
:25. (1380.) wenn er gleichmütig ist bei Ehre und Unehre, gleichmütig zwischen den Parteien der Feinde und Freunde und auf alle Unternehmungen verzichtet, ein solcher hat die Gunas überwunden.
:25. (1380.) wenn er gleichmütig ist bei [[Ehre]] und Unehre, gleichmütig zwischen den Parteien der [[Feind]]e und [[Freund]]e und auf alle Unternehmungen verzichtet, ein solcher hat die Gunas überwunden.
:26. (1381.) Und wer mit rinentwegter hingebender Verehrung mir anhängt, der ist, nachdem er jene Guna's überwunden hat, tauglich zur Brahmanwerdung.
:26. (1381.) Und wer mit unentwegter hingebender [[Verehrung]] mir anhängt, der ist, nachdem er jene Gunas [[Überwindung|über]]wunden hat, tauglich zur [[Brahman]]werdung.
:27. (1382.) Denn ich bin das Fundament des unsterblichen, unvergänglichen Brahman, der ewigen Satzung und der ungetrübten Seligkeit.
:27. (1382.) Denn ich bin das Fundament des unsterblichen, unvergänglichen Brahman, der ewigen Satzung und der ungetrübten [[Seligkeit]].


So lautet in der Bhagavadgita die Hingebung an die Unterscheidung der drei Gunas (Guna - Traya - Vibhaga - Yoga).
So lautet in der Bhagavadgita die Hingebung an die Unterscheidung der drei Gunas (Guna - Traya - Vibhaga - Yoga).


[[Kategorie:Bahavadgita]]
==Siehe auch==
*[[Karma Yoga]]
*[[Astrologie]]
*[[Bhagavadgita]]
*[[Erkenntnis]]
*[[Ewigkeit]]
*[[Gottesverehrung]]
*[[Lebensführung]]
*[[Pflicht]]
*[[Prakriti]]
*[[Purusha]]
 
*[[Verhaftungslosigkeit]]
 
==Literatur==
* Paul Deussen: "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des [[Mahabharata]]m". Übersetzung der [[Bhagavadgita]]. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.
 
==Weblinks==
*[https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-weiterbildung/10-wochenenden/bhagavad-gita/ Bhagavad Gita]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/karmaYoga.htm "Karma Yoga" aus ''Göttliche Erkenntnis'' von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-yoga/ Karma Yoga]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliches-leben/32-geheimnis-karma-yoga/ "Geheimnis des Karma Yoga" aus Swami Sivanandas Buch ''Göttliches Leben'']
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/Yoga_Sadhana.html "Karma Yoga Sadhana" aus Swami Sivanandas Buch "Sadhana"]
*[https://www.yoga-vidya.de/karma/karma-gesetz/2-karma-gesetz-der-gedankenkraft/ Karma-Gesetz der Gedankenkraft]
 
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/ Bhakti Yoga]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/?type=2365</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Indische Schriften]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=2365</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/karma-yoga/ Karma Yoga]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/karma-yoga/?type=2365</rss>
 
[[Kategorie:Paul Deussen]]
[[Kategorie:Deussen Bhagavadgita]]
[[Kategorie:Gelassenheit]]

Version vom 4. November 2018, 20:39 Uhr

Aufgabe ist zunächst etwas, was jemand tun muss. Entweder er legt sich diese Aufgabe selbst auf oder jemand anders gibt sie ihm. Aus spiritueller Sicht macht es keinen Unterschied, wer ihm die Aufgabe gibt. Die Aufgabe eines Menschen zeigt auch seine Rolle, seine Pflicht und damit gewissermaßen seine Bestimmung.

MP900442219dharma Aufgabe Pflicht Kind Mädchen Hausaufgabe.JPG

Auch wenn es so scheint, als ob eine Aufgabe von einem anderen Menschen kommt, ist sie letztlich einfach nur eine Aufgabe innerhalb des göttlichen Planes und damit eine Aufgabe, die einem von Gott gegeben wird. Wie man seine Aufgabe erfüllt, scheint zunächst auch in der eigenen Hand zu liegen, und dafür braucht es manchmal auch eine Entscheidung, die man zu treffen hat. Hierfür schlägt Sukadev im Folgenden eine Konferenz aller unterschiedlichen Kräfte in einem selbst vor.

Die sieben Planetenkräfte und deine momentanen Aufgaben

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <html5media>https://yoga-meditation-blog.de/wordpress/podpress_trac/web/4852/0/57_Planetenkraefte_astrologie_inuitiv.mp3</html5media>

Planeten

Jeder der sieben Planeten - Sonne, Mond, Mars, Venus, Jupiter, Saturn, Merkur - kann dir einen Tipp geben. Indem du alle sieben zu Wort kommen lässt, kann dann anschließend deine Intuition und auch deine Unterscheidungskraft, dein Urteilsvermögen wirken und deine Buddhi. Die sieben Planetenkräfte in der Astrologie haben aber auch noch eine zweite Bedeutung. Du kannst dir dein Leben anschauen und dich fragen: Ist jetzt momentan die eine oder die andere Phase gerade dran? Dazu brauchst du noch nicht mal ein Horoskop zu bekommen. Ich selbst habe mich Anfang der 1980er Jahre mit westlicher Astrologie, Münchner Rhythmenlehre und einigem anderen beschäftigt und bin dann aber zu dem Schluss gekommen, dass es mich weniger befriedigt, nach Horoskopen zu arbeiten, sondern mehr zu arbeiten mit eigener Intuition und einfach zu überlegen: Von dem, was außen auf mich zukommt, welche Aufgabe kommt auf mich zu? Und das kann man wiederum in diese sieben Planeten einteilen. Man könnte es natürlich auch noch in zwölf Tierkreiszeichen aufteilen, dann wäre es noch etwas komplexer, aber wenn du mit den zwölf Tierkreiszeichen vertraut bist, könntest du auch diese zu Hilfe nehmen.

Jetzt will ich es aber über die sieben Planetenkräfte machen. Du kannst davon ausgehen, dass es bestimmte Situationen gibt, wo von außen bestimmte Kräfte in dir aktiviert werden sollen. Es kann z.B. sein, dass es eine Zeit ist, wo deine Sonnenkraft aktiv werden soll. Du wirst vielleicht gefordert, du wirst vielleicht in den Vordergrund geschoben. Und da ist es jetzt wichtig, dass du diese Aufgabe annimmst, dass du deine Bescheidenheit in den Hintergrund stellst, dass du sagst: „Ja, ich strahle jetzt. Ja, ich strahle etwas aus. Ich halte begeisternde Reden. Und ich bin bereit, dieses Strahlen zu sein.“

Dann kannst du aber auch feststellen, irgendwann ist vielleicht die Mondenergie mehr angebracht. Du musst dich ein bisschen zurückziehen, du musst etwas mehr spüren, etwas mehr fühlen, deine Sensibilität entwickeln. Du kannst überlegen, solltest du jetzt vielleicht mehr dein Herz sprechen lassen, dich mehr mit Menschen verbinden. Vielleicht ist diese weiblichere Seite in dir jetzt etwas mehr dran.

Vielleicht ist auch Marszeit. Vielleicht heißt es, jetzt musst du dich durchsetzen. Du hast die ganze Zeit eher gedacht: „Ja, wenn ich mich zurückziehe, wird alles von selbst gehen. Es muss alles von selbst klappen. Es war doch bisher immer so.“ Aber du merkst irgendwo, in dir ist Marszeit, und du musst jetzt einfach loslegen. Wenn du sehr stark mit Ärger und Frust konfrontiert wirst, kann es sein, dass jetzt Marszeit ist. Natürlich, wenn du sehr viel Marsenergie durchgesetzt hast, und du dann in den Frust kommst, vielleicht zeigt das, die Marszeit ist zu Ende, etwas anderes muss kommen. Deine Marsenergie läuft ins Leere, es klappt nicht, du musst etwas anderes tun. Also kannst du überlegen: Ist jetzt vielleicht Marszeit oder ist die Marszeit zu Ende?

Sind vielleicht jetzt in dieser Situation deine Guru-Anteile notwendig? Ist vielleicht die Zeit da, wo du bereit bist, Lehrer zu sein? Viele merken das z.B., wenn sie eine Yogalehrerausbildung machen. Oft sagen sie, sie wollen die Ausbildung nur für sich machen. Aber nach einer Weile merken sie: „Ja, es ist doch dran, ich soll auch Lehrer sein.“ Also schaue, ist das Jupiter-Prinzip dran? Jupiter steht auch für Führungsrolle, dafür bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen. Du wolltest vielleicht bisher immer nur im Verein hintenan sein, und jetzt bestürmen dich andere. Oder du merkst, kein anderer will das Amt übernehmen. Wenn du es jetzt nicht übernimmst, dann wirst du auch unruhig. Jupiter ist dran.

Vielleicht ist aber auch das Saturn-Prinzip dran. Manchmal kommt es von außen auf dich zu. Es gibt eine Katastrophe, die Finanzen sind schwierig, du wirst von außen angegriffen, es klappt alles Mögliche nicht. Vielleicht ist eine Saturnzeit da, und es gilt, dich selbst zu bescheiden, es gilt, auf das Wesentliche zurückzugehen, es gilt, vielleicht zu fasten, es gilt, vielleicht dich etwas zurückzuziehen. Der Saturn kann auch manchmal in Gestalt einer Erkältung kommen, wo du dich zurückziehen sollst von andern. Saturn kann kommen in Gestalt von einem Unfall. Saturn kann kommen in Gestalt eines Fehlschlages. Es gilt, den Saturn als solches anzunehmen.

Vielleich ist der Merkur dran, das Verbindende und das Abwägende, letztlich Kompromisse machen zwischen den einzelnen Teilen in dir, zwischen verschiedenen Fraktionen, zwischen verschiedenen Menschen. Vielleicht gilt es, von der Prinzipientreue mal Abstand zu nehmen und wirklich Merkur zu sein. Eine Interpretation der Astrologie ist ja, dass zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Aspekte dieser sieben Planeten in unser Leben treten wollen. Und wenn wir diese bewusst annehmen, dann braucht es oft nicht zu äußeren Katastrophen zu kommen. Wenn du also merkst, es ist eine Saturnzeit gekommen, dann gilt es, dass du dich selbstbewusst disziplinierst, dass du dein Leben einfacher lebst, dass du etwas Askese übst, dich etwas zurückziehst, dass du dich auf die Prinzipien zurückbesinnst, dann braucht nämlich Saturn nicht auf andere Weise zu kommen, über Misserfolge, über Krankheit, über Unfälle.

Genau das gleiche gilt auch für den Mond. Wenn du nicht das Mondprinzip beachtest, dann kann das zu Depressionen führen, dann kann es zu Liebeskummer kommen, dann kann es zu emotionalen Verletztheiten kommen usw. Wenn du aber merkst, es ist jetzt eine Zeit gekommen, dein Herz fließen zu lassen, dein Herz sprechen zu lassen, ihm zuzuhören, dann brauchen sich äußere Dinge nicht so zu manifestieren. Ebenso auch das Marsprinzip. Manchmal, wenn du nicht merkst, dass die Marszeit gekommen ist, dann passieren so viele Dinge, bis du endlich aktiv wirst.

So hilft es auch für deine Gelassenheit, zu schauen, welche äußeren Dinge kommen auf dich zu. In diesem Sinne kannst du sowohl die äußeren Dinge, wie auch deine Gemütszustände, Gefühle, wie auch etwaige Krankheiten danach analysieren: „Welche dieser sieben Kräfte scheint auf mich zuzukommen? Welche müsste ich leben? Ist jetzt vielleicht diese Zeit, eine Sonnenzeit angekommen, eine Mondzeit, eine Venuszeit, eine Marszeit, Jupiterzeit, Saturnzeit, eine Merkurzeit?“ Deine Intuition wird dich führen. Du brauchst nur diese Frage zu stellen, du kannst sie in dir wirken lassen, und dann wird es schon irgendwie kommen. Du brauchst das nicht mit Verkrampftheit anzugehen, sondern gehe es gelassen an.

Video Aufgabe

Hier findest du ein Vortragsvideo über Aufgabe :

Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Aufgabe Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Aufgabe :

<html5media>https://burnout.podspot.de/files/Aufgabe.mp3</html5media>


Beschreibung der drei Gunas - Befreiung von ihnen als höchste Aufgabe

Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.

Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen

Der Heilige sprach:

1. (1356.) Als Höchstes will ich dir weiter verkündigen die Wissenschaft, welche von allen Wissenschaften die oberste ist, und durch deren Erkenntnis alle Munis von hier zur höchsten Vollendung eingegangen sind.
2. (1357.) Indem sie, auf diese Wissenschaft gestützt, zur Wesenseinheit mit mir gelangt sind, werden sie bei der Neuschöpfung der Welt nicht wiedergeboren und brauchen beim Weltuntergang nicht zu zittern.
3. (1358.) Mein Mutterschoß ist das große Brahman [hier die Prakriti bedeutend], in dieses lege ich den Keim, und daraus geschieht die Entstehung aller Wesen, o Bharata,
4. (1359.) Was auch immer für Gestalten in allen Mutterschößen entstehen mögen, für sie alle ist der Mutterschoß das große Brahman, und ich bin der den Keim verleihende Vater.
5. (1360.) Sattvam, Rajas und Tamas, das sind die Gunas, welche aus der Prakriti hervorgehen; sie sind es, o Großarmiger, welche in dem Leibe den unvergänglichen Träger des Leibes gebunden halten.
6. (1361.) Unter diesen ist das Sattvam vermöge seiner Makellosigkeit erhellend und leidlos, es bindet durch die Berührung mit der Lust und durch Berührung mit der Erkenntnis, o Untadeliger.
7. (1362.) Das Rajas, wisse, ist seinem Wesen nach Leidenschaft und entspringt aus Berührung mit der Begierde (Trishna); es bindet, o Kuntisohn, den Leibträger durch die Berührung mit den Werken.
8. (1363.) Das Tamas, wisse, entspringt aus dem Nichtwissen und wirkt betäubend auf alle Leibträger; es bindet dieselben, o Bharata, durch Unbesonnenheit, Schlaffheit und Schlaf.
9. (1364.) Das Sattvam bringt in Berührung mit der Lust, das Rajas mit dem Werke, o Bharata, das Tamas hingegen umhüllt das Bewusstsein und bringt daher in Berührung mit der Unbesonnenheit.
10. (1365.) Das Sattvam entsteht, o Bharata, indem es Rajas und Tamas überwältigt, das Rajas, indem es Sattvam und Tamas, das Tamas, indem es Sattvam und Rajas überwältigt.
11. (1366.) Wenn durch alle [[[Sinne]]s-]Pforten in diesem Leibe das Licht als Erkenntnis eindringt, dann nimmt das Sattvam überhand, das muss man wissen.
12. (1367.) Begierde, Tätigkeit, Unternehmen von Werken, Unruhe, Verlangen, diese sind es, welche entstehen, wenn das Rajas überhand nimmt, o Bester der Bharatas.
13. (1368.) Verdunkelung, Untätigkeit, Unbesonnenheit, Verblendung, diese entstehen, wenn das Tamas überhand nimmt, o Kurusprofs.
14. (1369.) Wenn der Verkörperte dahinscheidet, nachdem das Sattvam überhand genommen hat, dann gelangt er zu den fleckenlosen Welten der Weisesten.
15. (1370.) Stirbt einer unter der Herrschaft des Rajas, so wird er unter werkhaften Menschen wiedergeboren; kommt er um unter der Herrschaft des Tamas, so wird er in dumpfen Mutterschößen wiedergeboren.
16. (1371.) Die Frucht des guten Werkes gilt für sattvahaft und fleckenlos, die Frucht des Rajas ist Leiden, die Frucht des Tamas Nichtwissen.
17. (1372.) Aus dem Sattvam entsteht Wissen, aus dem Rajas Begierde, aus dem Tamas Unbesonnenheit und Verblendung, sowie das Nicht-Wissen.
18. (1373.) Nach oben gehen die im Sattvam Stehenden, in der Mitte weilen die Rajashaften, die in der Betätigung des untersten Guna lebenden Tamashaften gehen nach unten.
19. (1374.) Wenn einer als Einsichtiger erkennt, dass kein anderer Täter als die Gunas vorhanden ist, und wenn er den weiß, der erhaben über die Gunas ist, der geht in meine Wesenheit ein.
20. (1375.) Der Verkörperte, diese drei Gunas, die der Ursprung des Körpers sind, hinter sich lassend, wird von Geburt, Tod, Alter und Leiden befreit und erlangt die Unsterblichkeit.

Arjuna sprach:

21. (1376.) Mit welchen Merkmalen, o Herr, ist der behaftet, der diese drei Gunas überschritten hat? Welcher Art ist sein Wandel und wie kann er über diese drei Gunas hinausgelangen?

Der Heilige sprach:

22. (1377.) Wenn einer, o Pandusohn, Erhellung, Tätigkeit und Verblendung [die Äußerungen der drei Gunas] nicht hasst, wo sie ihm entgegentreten, und nicht ersehnt, wo sie ihm fehlen,
23. (1378.) wenn er, gleichwie ein Müßiger dasitzend, durch die Gunas nicht aus der Fassung gebracht wird, und in der Erkenntnis, dass nur die Gunas es sind, die ihr Wesen treiben, abseits steht, ohne bewegt zu werden,
24. (1379.) wenn er gleichmütig in Leid und Lust in sich feststehend, Erdklumpen, Steine und Gold für einerlei haltend, Liebes und Unliebes für gleich erachtend, standhaft bleibt und gleichgültig dagegen, ob man ihn tadelt oder lobt,
25. (1380.) wenn er gleichmütig ist bei Ehre und Unehre, gleichmütig zwischen den Parteien der Feinde und Freunde und auf alle Unternehmungen verzichtet, ein solcher hat die Gunas überwunden.
26. (1381.) Und wer mit unentwegter hingebender Verehrung mir anhängt, der ist, nachdem er jene Gunas überwunden hat, tauglich zur Brahmanwerdung.
27. (1382.) Denn ich bin das Fundament des unsterblichen, unvergänglichen Brahman, der ewigen Satzung und der ungetrübten Seligkeit.

So lautet in der Bhagavadgita die Hingebung an die Unterscheidung der drei Gunas (Guna - Traya - Vibhaga - Yoga).

Siehe auch

Literatur

  • Paul Deussen: "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Übersetzung der Bhagavadgita. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.

Weblinks

Seminare

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