Arundhati Nyaya

Aus Yogawiki

Arundhati Nyaya Das Gleichnis der Sterne ist eine Analogie aus dem Vedanta, einer Philosophie, die Verwendung und Ausdruck im Yoga findet, also ein Gleichnis, um tiefe spirituelle Weisheiten zu verstehen.

Höhere Wirklichkeit finden mit dem Gleichnis der Sterne, mit üben von Yogatechniken

Arundhati Nyaya-das Gleichnis der Sterne

Es handelt sich hierbei um eine Analogie um zu verstehen, wie ein spiritueller Lehrer, ein Meister oder ein Guru einen Schüler zur höchsten Verwirklichung führt. Nyaya bedeutet Gleichnis, und Arundhati ist ein Stern.

Variationen des Gleichnisses

Erste Variation

Angenommen, du siehst einen Stern am Himmel, z. B. den Mars oder die Venus, diese beiden kann man ja tatsächlich am Himmel sehen, und neben dir steht jemand, dem du zeigen willst, wie er den Stern sehen kann. Du nimmst einen Finger, zeigst dorthin und sagst: „Dort ist die Venus.“ Der andere folgt deinem Finger und kann dadurch auch die Venus sehen. So ähnlich sind die Lehren im Vedanta.

Der spirituelle Aspirant erhält zuerst äußere Methoden durch Dienst und Anbetung von göttlichen Formen, danach wird er schrittweise zur höchsten Wahrheit geführt, die formlos und unpersönlich ist. Man gebraucht Worte und sagt z. B.: „Tat Tvam Asi – das Unendliche und Ewige, das bist du.“ Man muss aber wissen, dass Worte nicht die höchste Wahrheit sind. Worte sind nur Zeiger. So ähnlich, wie du mit dem Finger auf einen Stern zeigen kannst und der andere dann den Stern sieht, kannst du Worte gebrauchen, um die Unendlichkeit und die Ewigkeit zu beschreiben. So ähnlich kann ein Meister dich mit Worten zur Erkenntnis des Unendlichen und Ewigen hinführen. Die Worte sind noch nicht mal von der Art wie Brahman. Worte sind Worte. Aber Brahman ist unendlich und ewig. Worte sind nicht unendlich und ewig. Aber mit Worten kann dein Bewusstsein zu Brahman hingelenkt werden - genauso, wie du mit dem Finger die Aufmerksamkeit zur Venus oder zum Mars hinlenken kannst. In diesem Sinne sollte man sich auch nicht zu sehr über Worte mokieren. Im Vedanta gibt es so viele Gleichnisse und so viele Aussagen. Es ist jetzt nicht wichtig, wie die einzelnen Worte formuliert sind. Worte sind insofern wichtig, als sie zu Brahman, zum Höchsten, hinzeigen und dir helfen können, das Höchste zu verwirklichen.

Arundhati Nyaya wird insbesondere im Vedanta bezüglich im Jnana Yoga verwendet

Andere Variation

Arundhati-Nyaya wird auch noch anders verwendet, nämlich um zu zeigen, wie man von Stern zu Stern kommt. In diesem Sinne interpretiert Swami Vishnudevananda in seinem Buch „Meditation und Mantras“ eine der vielen Deutungen von Arundhati-Nyaya. Angenommen, jemand will einem einen bestimmten Stern zeigen. Dann ist es vielleicht schwierig, diesen bestimmten Stern am Himmel zu finden. Nehmen wir an, es ist nicht so ein heller Stern wie die Venus oder der Mars, sondern ein weniger heller Stern und du willst jemandem zeigen, wie er diesen Stern sehen kann. Dann wirst du ihm zuerst verschiedene andere Sterne zeigen, du wirst vielleicht sagen: „Da ist der Polarstern, guck etwas weiter, dort ist die Venus, die siehst du an dieser Stelle, guck etwas weiter, dort siehst du den Mars, etwas weiter dort oben, und dann der sechste Stern von dort aus, ein bisschen weiter unten, das ist der Stern, den ich dir zeigen will.“ In diesem Sinne wird ein Vedanta-Lehrer oder ein Jnana-Yoga-Guru den Schüler Schritt für Schritt an die höchste Weisheit heranführen. Vielleicht wird er ihm zuerst Karma Yoga zeigen, damit er lernen kann, im Alltag uneigennützig zu dienen und verhaftungslos zu handeln. Er wird vielleicht Bhakti Yoga lehren, d. h. wie man Gott verehren und Hingabe üben kann. Er wird vielleicht verschiedene Geschichten erzählen und Kirtan anleiten. Dabei wird er vielleicht auch Hatha Yoga lehren, wie man den Körper reinigen, Prana erhöhen und die Chakras öffnen kann. Er wird dann vielleicht Raja Yoga lehren: Wie bekommst du deinen Geist unter Kontrolle? Wie kannst du lernen, dich mit deinem Geist nicht so sehr zu identifizieren? Und dann wird er dich vielleicht zum eigentlichen Jnana Yoga hinführen und dir zeigen, wie du zum Satchidananda Swarupoham hinkommst. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. In diesem Sinne geschieht Spiritualität schrittweise. Du wirst erst den einen Stern wahrnehmen, dann den nächsten und dann den nächsten… Aber irgendwann wirst du zum eigentlichen Stern kommen - zum Ewigen, Unendlichen und Absoluten. Du wirst verwirklichen: Satchidananda Swarupoham - meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

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Siehe auch

Weblinks

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