Akarman

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Arjuna und Krishna auf dem Streitwagen. Skulptur in Rishikesh

Akarman (Sanskrit: अकर्मन् akarman adj. u. n., Nom. Sg.: अकर्मन akarma): faulenzend; unfromm; Nichthandeln; Tatenlosigkeit, Faulheit, Müßiggang.

Akarma ist ein Sanskritwort mit vielfältiger Bedeutung. Zunächst heißt Karma Handeln, Tat. Akarma ist also Nichthandeln. Akarma kann daher heißen Faulheit, Müßiggang. Karma kann auch heißen Ritual. Dann ist Akarma das Nichtausführen von Ritualen.

Als Adjektiv heißt Akarma faul, träge, unreligiös. Karma ist aber auch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Akarma heißt das Nichtschaffen von neuem Karma. In der Bhagavad Gita ist die Frage nach Karma und Akarma etwas ganz Entscheidendes. Im 4. Kapitel ab Vers 16 stellt geht Krishna auf die Frage ein: Was ist Karma? Was ist Akarma?

Sukadev über Akarma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Akarma

Akarma heißt Nicht-Handeln, Tatenlosigkeit, Faulheit, Müßigkeit. Akarma heißt aber auch Nicht-Karma. Das Schöne ist ja, auch das Interessante, Sanskrit hat sehr vielfältige Bedeutungen. Auch Sanskrit ist keine ganz eindeutige Sprache. Sanskrit wird seit vielen Jahrtausenden gesprochen und geschrieben und bis heute sind all diese Werke weiter populär. Und so gibt es Begriffe, die in verschiedenen Kontexten Verschiedenes bedeuten, dazu gehört auch Akarma.

In der Bhagavad Gita wird Akarma nochmals anders definiert. Dort ist Akarma zum einen das Bewusstsein: "letztlich tue ich nichts". Es heißt, dass Akarma nötig ist, um die höchste Verwirklichung zu erreichen. Solange du Karma hast, solange hast du weiter etwas zu tun, solange gibt es weiter Aufgaben. Du hast Karma, damit bedingt Aufgaben, und du tust Karma und schaffst damit wieder neues Karma. Und es ist wünschenswert, Akarma zu sein. Also zum einen Akarma, das heißt, keine neuen Aufgaben zu haben, und zum zweiten auch nichts zu tun. Aber Krishna sagt, wer Karma sieht im Akarma und Akarma im Karma, der ist ein Weiser. Das heißt in Krishnas Sinne: tue, was du tust, so gut, wie du kannst, von ganzem Herzen, aber halte dich nicht für den Handelnden, siehe dich als Akarta, als jemand, der nichts tut, und sei auch jemand, der von Akama erfüllt ist, keine Wünsche hat.

Also, wenn du das Gefühl hast, Gott wirkt durch dich, die Gunas wirken durch dich, aber du, bzw. das höchste Selbst tut nichts, dann schaffst du kein neues Karma. Und wenn du das, was du tust, ohne Wünsche tust, dann schaffst du auch kein neues Karma. Und so kannst du dein Karma erfüllen und kein neues Karma schaffen, indem du intensiv tätig bist, ohne Wünsche und ohne dich zu identifizieren. Und so ist Karma in Akarma dabei.

Und das empfiehlt Krishna für einen spirituellen Aspiranten, intensiv tätig zu sein, Karma zu tun, Handlungen zu tun und dein Karma auszuarbeiten, dabei aber kein neues Karma zu schaffen, weil du selbst nicht das Gefühl hast, zu handeln, und nicht das Gefühl hast, du musst etwas tun, um deine Wünsche zu erfüllen. Wünsche werden von selbst erfüllt, durch die Gnade Gottes und durch dein Karma. Aber erfülle dein Karma, und du erfährst letztlich die höchste Freude und wirst die Gottverwirklichung erreichen.

Akarma अकर्म akarma Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Akarma, अकर्म, akarma ausgesprochen wird:


Siehe auch

Literatur

  • Sukadev Volker Bretz: Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute Band 1. Verlag: Yoga Vidya; ISBN: 3931854620
  • Sri Aurobindo: Bhagavadgita. Gladenbach: Hinder + Deelmann (1988). ISBN 3-87348-127-8
  • Michael von Brück: Bhagavad Gita: Der Gesang des Erhabenen. Leipzig: Verlag der Weltreligionen (2007). ISBN 3-458-70002-9
  • Klaus Mylius: Die Bhagavadgita. München: dtv 12455 (1997). ISBN 3-423-12455-5
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita. Lautersheim: Mangalam Books (2008); ISBN 3-922477-06-8
  • Jack Hawley: Bhagavadgita: das heilige Buch des Hinduismus; eine zeitgemäße Version für westliche Leser. Goldmann-Arkana 2002; ISBN 3-442-21607-9
  • Paul Deussen: "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Übersetzung der Bhagavadgita. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.

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