Agni

Aus Yogawiki
Agni - der vedische Gott des Feuers in einer Miniatur des 18. Jahrhunderts

Agni (Sanskrit: अग्नि agni m.) ist das Feuer bzw. Feuersbrunst, der vedische Gott des Feuers. Im Ayurveda bezeichnet Agni das Feuer im Magen, die Verdauungskraft, das Verdauungsfeuer.

Agni besitzt noch verschiedene weitere Bedeutungen. So bedeutet Agni auch Feueraltar, Galle (Pitta), Markfruchtbaum (Bhallataka) und Ceylonesische Bleiwurz (Chitraka), ist die Bezeichnung der Zahl drei (Tri) sowie die mystische Bezeichnung des Lautes r (Grammatik) und die Bezeichnung der auf i und u endenden Nominalstämme.

Agni im Ayurveda

Agni ist unser Verdauungsfeuer (Antaragni), die Lebensflamme, die von den drei Doshas reguliert wird. Sie verwandelt Nahrung in körpereigene Energie- und Strukturbausteine. Bei einem Dosha-Ungleichgewicht ist Agni dementsprechend geschwächt und es kommt zur Bildung von Ama und über längere Zeit hinweg zu Krankheiten:

  • bei Kapha Dominanz: Stoffwechsel wird träge und langsam, Völlegefühl, Müdigkeit
  • bei Pitta Dominanz: Entzündungen im Magen und Darm, Geschwüre, Sodbrennen
  • bei Vata Dominanz: Blähungen, Verstopfung

Agni ist das biologische Feuer, das dem Körper die Energie liefert, die er braucht, um seine Funtkion zu erfüllen. Agni reguliert auch die Körpertemperatur und fördert die Verdauung sowie die Absorption und Assimiliaton der Nahrung. Agni transformiert Nahrung in Energie oder Bewusstsein.

Agni wird ebenfalls von diversen Aktivitäten, dem Klima, der Jahreszeit, dem Lebensalter, der Schlafqualität und natürlich der jeweiligen Konstitution beeinflusst. Die ganze Entwicklung hängt von Agni ab. Es lenkt den Aufbau unserer Dhatus aus Nahrung, damit Ojas entstehen kann und Stärke, Ausstrahlung und Vitalität aus uns hervorgehen können.

Ayurvedische Gewürze

Regelmäßiger Stuhlgang und ein zwei bis drei Mal tägliches Hungergefühl sprechen für ein gesundes Agni. Die Ayurvedischen "Essensregeln" begünstigen diesen Zustand enorm. Auch sollte man darauf achten genügend Ballaststoffe und öliges zu sich zu nehmen, genauso wie warme Getränke. Gelegentliche Heißwasser Trinkkuren und Fastenkuren tragen auch sehr zur Regulierung bei. Ein Blick in die Ayurvedische Gewürzkunde ist ebenfalls sehr aufschlussreich, was ihre Heilkraft angeht. Ingwer beispielsweise erhält die Darmflora gesund, entgiftet und regt Verdauung sowie Appetit an, um nur einige positive Wirkungen zu nennen. Kardamom, Pfefferminze, Kümmel und noch viele weitere Gewürze wirken sich auch positiv auf unsere Darmflora und somit auf ein gesundes Agni aus.

Agni als Gott des Feuers

Agni ist auch Gott des Feuers. In Yajnas, Opferzeremonien auf Grundlage der Veden, wird Agni, die Wesenheit des Feuers, angerufen, um als Mittler zu dienen zwischen der menschlichen und der spirituellen Welt.

Agnihotra

Agnihotra ist eine spezielle Form der Yajna bzw. Homa/Havan. Agnihotra wird morgens bzw. abends bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zelebriert. Dabei wird Reis, Kräuter und Ghee (flüssiges Fett) ins Feuer gegeben. Dabei werden spezielle Agnihotra Mantras rezitiert. Agnihotra hat eine große reinigende und heilende Wirkung auf den Ort, auf alles Leben in der Gegend.

Yoga Atemübungen unter ayurvedischen Aspekten

Yoga Atemübungen für spezifische Dosha Harmonisierung, Agni Aktivierung und Ama Reinigung. Vortrag mit Sukadev Bretz beim Ayurveda Kongress 2012 bei Yoga Vidya Bad Meinberg. In der Hatha Yoga Pradipika beschreibt der Yoga Meister Swatmarama, wie Pranayama auf die Gesundheit wirkt - vom Ayurveda Standpunkt aus. Er beschreibt, wie spezifische Pranayamas spezifische Doshas harmonisieren können, Agni, das Verdauungsfeuer aktivieren, und Amas, Unreinheiten beseitigen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare