Abstrakte Meditation: Unterschied zwischen den Versionen

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* Sakshi Bhava (die Beobachtungsmeditation),  
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* Vicchara (die Selbstbefragungs-, die Untersuchungsmeditation),  
* Vichara (die Selbstbefragungs-, die Untersuchungsmeditation),  


* Vakya (Meditation über Aussprüche aus den Upanishaden oder von großen Meistern),  
* Vakya (Meditation über Aussprüche aus den Upanishaden oder von großen Meistern),  
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==== Variationen von Sakshi Bhav ====
==== Variationen von Sakshi Bhav ====


Es gibt weitere Arten von Sakshi Bhava wie [[Bodyscan]], hier kann man den Körper von unten nach oben spüren. Sakshi Bhav ist auch eine Einstellung in den [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/ Asanas] um zu spüren was zu [[beobachten]] und erfahrbar ist. Man kann auch reine Achtsamkeit praktizieren, indem man neugierig sitzt und beobachtet was man erfährt. Hier löst man sich ebenfalls auch dem erfahrbaren um schließlich zum Beobachter zu werden.
* Es gibt weitere Arten von Sakshi Bhava wie [[Bodyscan]], hier kann man den Körper von unten nach oben spüren.  


=== Vicchara ===
* Sakshi Bhav ist auch eine Einstellung in den [http://www.yoga-vidya.de/de/asana/ Asanas] um zu spüren was zu [[beobachten]] und erfahrbar ist.
 
* Man kann auch reine Achtsamkeit praktizieren, indem man neugierig sitzt und beobachtet was man erfährt. Hier löst man sich ebenfalls auch dem erfahrbaren um schließlich zum Beobachter zu werden.
 
=== Vichara ===


Vicchara, die Untersuchungsmeditation, stellt Fragen und analysiert sie, typischer Weise folgt der Meditierende eine bestimmte Methodologie. Zum Beispiel könnte er in der Meditation fragen: Wer bin ich? Daraufhin stellt er eine Objekt-Subjekt Beziehung dar: „Ich bin nicht das Beobachtete, sondern ich bin der Beobachter“, „Hier ist der Körper, ich bin nicht der Körper aber ich identifiziere mich mit dem Körper“. Der Aspirant weiß dass durch Identifikationen mit Körper und Geist Leid entsteht, also übt er sich im Vicchara und sagt sich „ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, usw.“ Andere Fragen die gestellt werden können sind zum Beispiel, Was ist Glück? Was ist die Welt? Was ist Bewusstsein? Was ist der Sinn des Lebens?
Vicchara, die Untersuchungsmeditation, stellt Fragen und analysiert sie, typischer Weise folgt der Meditierende eine bestimmte Methodologie. Zum Beispiel könnte er in der Meditation fragen: Wer bin ich? Daraufhin stellt er eine Objekt-Subjekt Beziehung dar: „Ich bin nicht das Beobachtete, sondern ich bin der Beobachter“, „Hier ist der Körper, ich bin nicht der Körper aber ich identifiziere mich mit dem Körper“. Der Aspirant weiß dass durch Identifikationen mit Körper und Geist Leid entsteht, also übt er sich im Vicchara und sagt sich „ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, usw.“ Andere Fragen die gestellt werden können sind zum Beispiel, Was ist Glück? Was ist die Welt? Was ist Bewusstsein? Was ist der Sinn des Lebens?

Version vom 31. August 2018, 08:22 Uhr

Abstrakte Meditation ist Meditation, die den Meditierenden von allem Begrenzten löst, ihm hilft über die Ebene des sinnlich Wahrnehmbaren hinauszuwachsen, Zeit und Raum zu transzendieren. Abstrakte Meditation ist Meditation, bei der sich der Meditierende nicht auf ein konkretes Objekt konzentriert, sondern über alle Objekte hinaus wachsen will. Abstrakte Meditation ist die bei Yoga Vidya übliche Bezeichnung für Nirguna Meditation.

Abstrakte Meditation führt zur Erfahrung des Unendlichen

Abstrakte Meditationstechniken

  • Welche abstrakten Meditationstechniken gibt es?
  • Wie funktionieren sie?

Abstrakte Meditationstechniken sind Techniken aus dem Jnana Yoga und aus dem Vedanta. Es geht darum sich von Identifikationen zu lösen und zu erfahren wer Du wirklich bist.

Im Vedanta heißt es: „Frag wer bin ich, erkenn dein Selbst und sei frei. Um das zu machen reicht nicht bloßes Nachsinnen darüber, sondern Meditation ist der Weg. In tiefer Meditation kommt man zu Atman Jnana, Erkenntnis des Selbst und zu Brahman Jnana, Erkenntnis von Brahman.

Insbesondere diese vier verschiedene Meditationstechniken:

  • Sakshi Bhava (die Beobachtungsmeditation),
  • Vichara (die Selbstbefragungs-, die Untersuchungsmeditation),
  • Vakya (Meditation über Aussprüche aus den Upanishaden oder von großen Meistern),
  • Abheda Bodha Vakya (das Auflösen von Bildern und Worten) werden im Folgenden erläutert.

Sakshi Bhava

Sakshi Bhava, die Beobachtungsmeditation, entspricht im Buddhismus der Vipassana Meditation, sie entspricht auch der modernen Achtsamkeitsmeditation, die im Jahr 2000 immer populärer geworden ist.

Bhava heißt Einstellung, Gefühl oder inneres Wesen und Sakshi bedeutet Beobachter oder Zeuge. Durch Beobachtung lernt man sich zu lösen mit der Identifikation.

Erfahrungen benennen, um sich davon zu lösen

Eine Technik die bei Yoga Vidya gerne geübt wird, ist die Bennenungsmeditation. Das heißt, man benennt beschreibend Erfahrungen mit dem Ziel, sich davon zu lösen.

  • Statt zu sagen „mir tut die Schulter weh“ sagt man „Schmerz in der Schulter oder Empfindung in der linken Schulter“.
  • Statt zu sagen „ich bin total unruhig“ kann man sagen „Empfindung zwischen Kehle und Nabel“.
  • Statt du denken „was soll das Ganze“ sagt man innerlich „Wortgedanke“.

In dem du klassifizierend oder lokalisierend die Erfahrung beschreibst, löst du dich aus der Identifikation.

Der nächste Schritt wäre sich selbst als Sakshi also als Zeuge und Bewusstsein zu erfahren.

Variationen von Sakshi Bhav

  • Es gibt weitere Arten von Sakshi Bhava wie Bodyscan, hier kann man den Körper von unten nach oben spüren.
  • Sakshi Bhav ist auch eine Einstellung in den Asanas um zu spüren was zu beobachten und erfahrbar ist.
  • Man kann auch reine Achtsamkeit praktizieren, indem man neugierig sitzt und beobachtet was man erfährt. Hier löst man sich ebenfalls auch dem erfahrbaren um schließlich zum Beobachter zu werden.

Vichara

Vicchara, die Untersuchungsmeditation, stellt Fragen und analysiert sie, typischer Weise folgt der Meditierende eine bestimmte Methodologie. Zum Beispiel könnte er in der Meditation fragen: Wer bin ich? Daraufhin stellt er eine Objekt-Subjekt Beziehung dar: „Ich bin nicht das Beobachtete, sondern ich bin der Beobachter“, „Hier ist der Körper, ich bin nicht der Körper aber ich identifiziere mich mit dem Körper“. Der Aspirant weiß dass durch Identifikationen mit Körper und Geist Leid entsteht, also übt er sich im Vicchara und sagt sich „ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, usw.“ Andere Fragen die gestellt werden können sind zum Beispiel, Was ist Glück? Was ist die Welt? Was ist Bewusstsein? Was ist der Sinn des Lebens?

Vakya

Vak heißt Sprache oder das Gesagte. Im Wesentlichen ist das ein Nachdenken über ein Begriff oder einen Satz in den Upanishaden. Es kann auch ein anderes Werk wie die Vedanta oder ein Werk von großen Meistern sein. Zum Beispiel kann über die Maha Vakyas meditiert werden („Ich bin Brahman“ „Du bist Das“ oder „Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit“). Normalerweise erfolgt Vakya in verschiede Schritte, zuerst hört jemand ein Vortrag, danach denk er darüber nach, dann betritt er den Raum des reinen Bewusstseins, in dem die Bedeutung der Vakyas erfahrbar ist verwirklicht wird. Moksha, die Befreiung, ist das Ziel.

Abheda Bodha Vakya

Abheda heißt hier Auflösen oder Aufspalten. Man trennt und löst sich von Bodha (Bildern) und Vakya (Wörter). Diese Technik löst bewusst Wörter und Bilder auf, danach wird reines Bewusstsein erfahrbar. Tauchen Bilder auf, eliminiert man diese im Geist.

Abstrakte Meditationen bei Yoga Vidya

Bei Yoga Vidya werden viele Meditationsarten unterrichtet. Die abstrakten Meditationstechniken spielen da eine wichtige Rolle. Zu den abstrakten Meditationen gehören:

Herkunft der Yoga Vidya Abstrakten Meditationen

Die Yoga Vidya Abstrakten Meditationen beruhen auf den Vidyas der Upanishaden. Vidya ist unter anderem die Bezeichnung für die Meditationstechniken der Upanishaden. Swami Sivananda beschreibt in seinem Buch "Konzentration und Meditation" verschiedene Formen der abstrakten Meditation. Und im Buch "Meditation und Mantras" beschreibt Swami Vishnu-devananda unter dem Kapitel Vedanta Meditation die verschiedenen Vidyas der Upanishaden auf eine Weise, die es westlichen Yoga Aspiranten ermöglichen, damit zu meditieren. Diese Techniken sind die Grundlagen der Yoga Vidya Abstrakten Meditationstechniken.

Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, hat die Tradition begründet, die abstrakten Meditationen insbesondere in Meditations-Retreats bzw. Schweigeseminaren zu unterrichten.

Die Idee für Meditation Intensiv Schweigetage bekam Sukadev durch den Besuch eines Vipassana Meditations-Retreats in Bodhgaya in einem Meditationszentrum eines birmesischen Mönches. Sukadev hatte schon immer intensive Praktiken geliebt. Dort bekam er die Idee, auch im Yoga Kontext Meditation Intensiv Schweigeseminare zu unterrichten. Von dem buddhistischen Mönch übernahm er die Vipassana Sakshi Bhav Technik des beurteilungsfreien Beobachtens durch Benennen/Etikettieren. Aus Swami Sivanandas Buch Konzentration und Meditation sowie Swami Vishnu-devanandas Buch Meditation und Mantras übernahm er die Vakya Meditation, die Neti Neti Meditation, die Abheda Bodha Vakya Meditation und die Vichara Meditation, wobei Sukadev die verschiedenen Quellen zu speziellen Meditationstechniken verband. Die Laya Yoga Tiefenentspannung integrierte er in die Laya Chintana Meditation. Und von Swami Krishnananda und Shri Karthikeyan bekam er die Anregungen zur Samprajnata Asamprajnata Meditation. So kombinierte Sukadev Meditationstechniken aus verschiedenen Quellen und entwickelte daraus das Yoga Vidya Abstrakte Meditationen Konzept, die insbesondere in Schweigeseminaren Teilnehmer zu tiefen Erfahrungen und Einsichten bringt.

Hier spricht Sukadev über die Yoga Vidya Abstrakte Meditationstechniken:

<html5media>https://lebensgemeinschaft.podspot.de/files/46-Abstrakte-Meditationstechniken-bei-Yoga-Vidya.MP3</html5media>

Siehe auch