Abhinavagupta: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „/?type=1655882548</rss>“ durch „/rssfeed.xml</rss>“)
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Abhinavagupta''' ([[Sanskrit]]: अभिनवगुप्त  abhinavagupta ''m.'') Name eines Gelehrten und führenden Vertreters des kaschmirischen [[Shiva|Shivaismus]] sowie der Poetik ([[Alankara Shastra]]).  
'''Abhinavagupta''' ([[Sanskrit]]: अभिनवगुप्त  abhinavagupta ''m.'') Name eines Gelehrten und führenden Vertreters des kaschmirischen [[Shiva|Shivaismus]] sowie der Poetik ([[Alankara Shastra]]). Abhinavagupta war ein indischer [[Heilige]]r, der sehr zur [[Disziplin]] der Ästhetik beigetragen hat. Er gilt als einer der herausragendsten [[Philosoph]]en, die [[Indien]] jemals hervorgebracht hat.  


__TOC__ 
[[Datei:Trident Yantra Shiva Shivaismus.jpg|thumb|Das Trident [[Yantra]] repräsentiert im [[Shivaismus]] die dreifache Energie von [[Shiva]]: Para, Para-Apara and Apara Shakti; [https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Copyright] ]]


== Leben und Werk ==
Abhinavagupta lebte etwa von 975 bis 1025 n.Chr. in [[Kaschmir]]. Er war außerordentlich gelehrt und studierte die unterschiedlichsten philosophischen Systeme. In seinem Werk [[Tantraloka]] systematisiert und erläutert er die Lehren des kaschmirischen [[Shivaismus]], der auch als System des [[Trika]] bekannt ist.


''Abhinavagupta'' lebte etwa von 950 bis 1020 in Kaschmir. Er war außerordentlich gelehrt und studierte die unterschiedlichsten philosophischen Systeme. In seinem Werk [[Tantraloka]] systematisiert und erläutert er die Lehren des kaschmirischen Shivaismus, der auch als System des [[Trika]] bekannt ist.  
Abhinavagupta kommentierte u.a. das [[Natyashastra]] und erwies sich somit als ausgezeichneter Kenner der altindischen Ästhetik. Er verfasste außerdem einen wichtigen Kommentar zu [[Anandavardhana]]s [[Dhvanyaloka]] namens [[Dhvanyaloka Lochana]].


''Abhinavagupta'' kommentierte u.a. das [[Natyashastra]] und erwies sich somit als ausgezeichneter Kenner der altindischen Ästhetik. Er verfasste außerdem einen wichtigen Kommentar zu [[Anandavardhana]]s [[Dhvanyaloka]] namens [[Dhvanyaloka Lochana]].
==Leben und Werke==
Abhinavagupta war ein alter Philosoph in Indien, der zum Ende des zehnten und zu Beginn des elften Jahrhunderts im Staat Kaschmir lebte. Er war eine gebildete [[Person]] mit [[Kenntnis]]sen sowohl in der [[Shivaismus|Shaiva Philosophie]] als auch in [[Sanskrit]] Literatur. Er ist ein Theologe und Ästhetiker aus Kaschmir. Er gehörte dem Tantrischen Kult des Trika Rituals an.
 
Seine philosophischen Arbeiten beinhalten Kommentare zu den Utpaladev'a Ishvarapratyabhijna-Karikas und zum Malinivijayottara Tantra. Er glaubte, dass die anderen gelehrten Systeme nicht entgegengesetzt betrachtet werden sollten, sondern als Aspekte des [[Selbstausdruck]]s der höchsten Bewusstseinsrealität. Abhinavagupta brachte eine Theorie des absoluten [[Idealismus]] ein. Dieser Theorie zufolge geht die Welt auf ein einziges universelles, autonomes und dynamisches [[Bewusstsein]] zurück, dass sich selbst in einer unendlichen Vielfalt an Subjekten, Objekten und Bewusstseinshandlungen ausdrückt. Der Suchende sollte deshalb nach der [[Erlösung]] von der [[Wiedergeburt]] über die [[Natur]] des Bewusstseins meditieren, das zwischen der [[Erleuchtung]] von Objekten und der reflektierten [[Aufmerksamkeit]] oder dem reflektierten Bewusstsein hin und her schwankt. Abhinavagupta glaubte, dass die [[Unabhängigkeit]] des [[Verstand]]es unmöglich ist. Er war auch anderer Meinung als der [[Buddhismus]]. So glaube er, dass der [[Atman]], der ständige Hintergrund zur Erfahrung, als eine feste [[Einheit]] besteht, die die mentalen Zustände synthetisiert. Deshalb gäbe es lediglich vorübergehende, selbstgenügsame und unverbundene mentale Episoden, ohne ein solches Prinzip. Gemäß seiner Theorie repräsentieren [[Idee]]n physische Objekte. Bewusstsein kann nur repräsentieren, was selbst auch bewusst ist.
 
Abhinavagupta wählte den [[Weg]] der direkten [[Kommunikation]], um sein [[Wissen]] über die Shaiva Philosophie zu verbreiten. Er nutzte auch die [[Hilfe]] einer Reihe von Lehrern und Heiligen seiner Zeit. Das brachte ihm den Spitznahmen "Shankaracharya von Kaschmir" ein. Abhinavagupta besaß auch erfolgreich alle acht yogischen Kräfte, die in den [[Hindu]] [[Shastra]]s erklärt werden. Daneben hatte er ein riesiges Wissen über die "Sechs Zeichen", die jemanden gottesähnlich machten. Das war der Hauptgrund dafür, dass einige seiner Nachkommen und andere Leute ihn als den "inkarnierten [[Shiva]]" betrachteten.
 
Abhinavagupta hatte auch eine neue und eigene Definition von [[Karma]] und sagte, dass sich Karma eigentlich um [[Raum]] und [[Zeit]] drehte. Ihm zufolge gab es aber eigentlich keinen Raum. Er konnte eine Sache besonders erfolgreich klar darstellen, das war der Zustand des göttlichen Bewusstseins. Abhinavagupta hat auch einige wundervolle Bücher geschrieben, um seine [[Philosophie]] zu verbreiten. Die Bücher wurden quer durch die Bevölkerung sehr berühmt. Einige seiner beliebtesten und berühmten Arbeiten sind zum Beispiel "Bhairavastotra", "Vastika" und auch "Kramastotra".
 
{{#ev:youtube|WmpKoPsxK_U}}
 
[[Datei:Spenden-Logo_Yoga-Wiki.jpg|link=https://www.yoga-vidya.de/service/spenden/]]


==Siehe auch==   
==Siehe auch==   
Zeile 15: Zeile 26:
*[[Panchagupta]]  
*[[Panchagupta]]  
*[[Atmagupta]]  
*[[Atmagupta]]  
*[[Shivaismus]]
*[[Shiva]]
*[[Philosophie]]
*[[Sanskrit]]
*[[Wissen]]
*[[Erkenntnis]]
*[[Karma]]
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-meister.html Indische Meister]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/rssfeed.xml</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/ Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/rssfeed.xml</rss>


[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]   
[[Kategorie:Sanskrit]]   
[[Kategorie:Indische Philosophie]]
[[Kategorie:Indische Philosophie]]
[[Kategorie:Meister]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:29 Uhr

Abhinavagupta (Sanskrit: अभिनवगुप्त abhinavagupta m.) Name eines Gelehrten und führenden Vertreters des kaschmirischen Shivaismus sowie der Poetik (Alankara Shastra). Abhinavagupta war ein indischer Heiliger, der sehr zur Disziplin der Ästhetik beigetragen hat. Er gilt als einer der herausragendsten Philosophen, die Indien jemals hervorgebracht hat.

Das Trident Yantra repräsentiert im Shivaismus die dreifache Energie von Shiva: Para, Para-Apara and Apara Shakti; Copyright

Abhinavagupta lebte etwa von 975 bis 1025 n.Chr. in Kaschmir. Er war außerordentlich gelehrt und studierte die unterschiedlichsten philosophischen Systeme. In seinem Werk Tantraloka systematisiert und erläutert er die Lehren des kaschmirischen Shivaismus, der auch als System des Trika bekannt ist.

Abhinavagupta kommentierte u.a. das Natyashastra und erwies sich somit als ausgezeichneter Kenner der altindischen Ästhetik. Er verfasste außerdem einen wichtigen Kommentar zu Anandavardhanas Dhvanyaloka namens Dhvanyaloka Lochana.

Leben und Werke

Abhinavagupta war ein alter Philosoph in Indien, der zum Ende des zehnten und zu Beginn des elften Jahrhunderts im Staat Kaschmir lebte. Er war eine gebildete Person mit Kenntnissen sowohl in der Shaiva Philosophie als auch in Sanskrit Literatur. Er ist ein Theologe und Ästhetiker aus Kaschmir. Er gehörte dem Tantrischen Kult des Trika Rituals an.

Seine philosophischen Arbeiten beinhalten Kommentare zu den Utpaladev'a Ishvarapratyabhijna-Karikas und zum Malinivijayottara Tantra. Er glaubte, dass die anderen gelehrten Systeme nicht entgegengesetzt betrachtet werden sollten, sondern als Aspekte des Selbstausdrucks der höchsten Bewusstseinsrealität. Abhinavagupta brachte eine Theorie des absoluten Idealismus ein. Dieser Theorie zufolge geht die Welt auf ein einziges universelles, autonomes und dynamisches Bewusstsein zurück, dass sich selbst in einer unendlichen Vielfalt an Subjekten, Objekten und Bewusstseinshandlungen ausdrückt. Der Suchende sollte deshalb nach der Erlösung von der Wiedergeburt über die Natur des Bewusstseins meditieren, das zwischen der Erleuchtung von Objekten und der reflektierten Aufmerksamkeit oder dem reflektierten Bewusstsein hin und her schwankt. Abhinavagupta glaubte, dass die Unabhängigkeit des Verstandes unmöglich ist. Er war auch anderer Meinung als der Buddhismus. So glaube er, dass der Atman, der ständige Hintergrund zur Erfahrung, als eine feste Einheit besteht, die die mentalen Zustände synthetisiert. Deshalb gäbe es lediglich vorübergehende, selbstgenügsame und unverbundene mentale Episoden, ohne ein solches Prinzip. Gemäß seiner Theorie repräsentieren Ideen physische Objekte. Bewusstsein kann nur repräsentieren, was selbst auch bewusst ist.

Abhinavagupta wählte den Weg der direkten Kommunikation, um sein Wissen über die Shaiva Philosophie zu verbreiten. Er nutzte auch die Hilfe einer Reihe von Lehrern und Heiligen seiner Zeit. Das brachte ihm den Spitznahmen "Shankaracharya von Kaschmir" ein. Abhinavagupta besaß auch erfolgreich alle acht yogischen Kräfte, die in den Hindu Shastras erklärt werden. Daneben hatte er ein riesiges Wissen über die "Sechs Zeichen", die jemanden gottesähnlich machten. Das war der Hauptgrund dafür, dass einige seiner Nachkommen und andere Leute ihn als den "inkarnierten Shiva" betrachteten.

Abhinavagupta hatte auch eine neue und eigene Definition von Karma und sagte, dass sich Karma eigentlich um Raum und Zeit drehte. Ihm zufolge gab es aber eigentlich keinen Raum. Er konnte eine Sache besonders erfolgreich klar darstellen, das war der Zustand des göttlichen Bewusstseins. Abhinavagupta hat auch einige wundervolle Bücher geschrieben, um seine Philosophie zu verbreiten. Die Bücher wurden quer durch die Bevölkerung sehr berühmt. Einige seiner beliebtesten und berühmten Arbeiten sind zum Beispiel "Bhairavastotra", "Vastika" und auch "Kramastotra".

Spenden-Logo Yoga-Wiki.jpg

Siehe auch

Seminare

Indische Meister

17.05.2024 - 20.05.2024 Mystik und Gotteserfahrung
Versenke dich mit tiefer Hingabe in Gott in mystischen Meditationen. Erfahre, dass was jenseits aller Worte und Vorstellungen ist. Schenke dir unendlichen Frieden und Freude. Ein langes Wochenende mi…
Shankari Winkelbauer
17.05.2024 - 20.05.2024 Yoga und Meditation Pfingstseminar
Neben der eigenen Praxis, dem eigenen Bemühen, geschieht vieles auf dem spirituellen Weg einfach durch Einstimmen auf das Göttliche, durch „Satsang“ im Sinne von „Zusammensein mit Weisheit“. Erlebe d…
Swamiji

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

24.05.2024 - 26.05.2024 Christliche Kontemplation und Meditation - Grundlagenseminar
Ein Praxisseminar, indem du verschiedene christliche Meditationstechniken kennenlernst. Das Seminar eignet sich besonders auch für Yoga Übende mit einem christlichen Hintergrund.
Einführungssem…
Mangala Stefanie Klein
26.05.2024 - 31.05.2024 Vedanta Meditation Kursleiter Ausbildung
Vedanta Meditationen zielen darauf ab, die Identifikation mit seiner Person zu hinterfragen, die Aufmerksamkeit auf das Selbst auszurichten und klare geistige Instrumente zu entwickeln. Wir behandeln…
Vedamurti Dr Olaf Schönert, Prashanti Grubert