3 Gunas: Unterschied zwischen den Versionen

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== 3 Gunas - Quintessenz ==
Hier eine kurze Zusammenfassung der Yogalehren zu den 3 Gunas und den Umgang mit Sattva, Rajas und Tamas:
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 23. Mai 2019, 10:18 Uhr

Überwindung der Gunas bringt Frieden

Die 3 Gunas Sattwa, Rajas und Tamas sind die drei Eigenschaften der Natur. Ein Yoga Aspirant lernt, Tamas und Rajas zu reduzieren bzw. zu sublimieren und Sattwa zu verstärken. Es gilt jedoch auch nicht am Sattwa zu hängen, also Sattwa zu transzendieren.

Die drei Gunas im Überblick

Die drei Gunas sind

  • Sattwa: Reinheit, Leichtigkeit, Helligkeit, Freude. Sattva ist das, was von der Höchsten Wahrheit (Sat) kommt - und zur höchsten Wahrheit führt
  • Rajas: Unruhe, Getriebenheit, Erregung; das was in die Unruhe führt
  • Tamas: Dunkelheit, Trägheit, das was in die Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit führt; auch das Unethische

Video Vortrag über die 3 Gunas

In unterem Video Vortrag spricht Sukadev über die 3 Gunas:

Die drei Gunas - Transzendierung

Werde unberührt wie der Lotus

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Bhagavad Gita Kap. 14, Verse 5-10

  • Was sind die Gunas?
  • Wie sind sie im Alltag zu erkennen?
  • Wie kannst du die Gunas nutzten, um ein reines Leben zu führen?
  • Wie kannst du dich besonders von dem Verdunkelndem und unruhig machendem lösen?
  • Wie kannst du ein glücklicheres Leben führen? Aber auch nicht an der Erfahrung eines glücklichen Lebens hängen.

Das ist das Thema der Bhagavad Gita im 14 Kapitel ab Vers 5.

Löse die Identifikation mit den Gunas

14. Kapitel Vers 5:

Sattva, Rajas und Tamas. Die drei Gunas, die aus der Natur stammen, binden das Verkörperte und das Unzerstörbare fest im Körper.

Also in dieser Natur, in der es Prakriti und die drei Gunas: Sattva, Rajas und Tamas gibt.

  • Sattva ist die Reinheit, das Leichte auch das, was Freude reflektiert.
  • Rajas bedeutet Unruhe Gier und Getriebenheit.
  • Tamas bedeutet wörtlich Dunkelheit, es ist auch das Träge und Grobstoffliche und das, was letztlich zu Schmerz führt.

Diese sind Teil der Prakriti, aber wenn du dich mit den Eigenschaften identifizierst, dann wirst du gebunden in diesem Körper. Und daraus entsteht Leid. So gilt es Sattva, Rajas und Tamas zu erkennen und sie zu transzendieren. Dabei gibt es eine Leiter: Man sollte zuerst das grob tamasige überwinden, und das in mehr Rajas transformieren. Überwinde darauf das rajasige und erhöhe das sattvige. Schließich transzendiere auch das sattvige. Du kannst natürlich nicht alles Tamas überwinden, denn solange du im Körper und in dieser Psyche bist wird der Körper irgendwann müde und muss schlafen, deshalb muss etwas Tamas immer da sein. Natürlich hat deine Psyche auch bestimmte Wünsche und so weiter, was gut ist und was dazu führt, dass du deinen Körper nährst. Etwas Rajas ist auch wichtig, aber reduziere Tamas, reduziere Rajas, erhöhe Sattva und dann transzendiere Sattva.

Sattva bindet dich durch Glück und Wissen

Auch das Glück loslassen

14. Kapitel Vers 6:

„Von diesen bindet Sattva, dass aufgrund seiner Makellosigkeit strahlend und gesund ist. Durch Verhaftung an Glück und an Wissen, OM Arjuna!“

Er beginnt die drei Gunas mit Sattva zu beschreiben und erklärt, dass Sattva selbst etwas ist, was bindet. Aus gutem Grund sagt er das vielleicht zuerst, denn Arjuna ist kein Neuling und nicht neu auf dem Weg und du vermutlich auch nicht, wenn du interessiert bist am 14. Kapitel ab Vers 5, dann wirst du kein Anfänger auf dem Weg sein. Und wenn du immer noch weiter liest, dann wirst du tieferes Interesse an der Bhagavad Gita haben. Das ist kein Thema für Menschen, welche einfach nur neugierig sind. Also gehe ich davon aus, dass du ein ernsthafter spiritueller Aspirant bist. Und du lebst bereits ein sattviges Leben, oder bemühst dich darum.

Krishna sagt sofort, dass selbst Sattva bindet und, dass man aufpassen soll! Es entsteht eine Verhaftung an Glück und Wissen, denn man will dieses schöne Sattva Gefühl haben. Sattva ist makellos und strahlend und wenn in dir Sattva vorherrscht, ist das etwas Schönes. Es ist ein Gefühl der Leichtigkeit, Freude und Reinheit. Du kannst dich aber an dieses Gefühl binden und du wirst nicht dauerhaft im Sattva sein. Sattva hat auch einen Zugang zur Intuition, wodurch du intuitiv weißt, was das Richtige ist. Wenn du dieses sattwige Gefühl hast, dann weißt du Einiges und wenn aus irgendwelchen Gründen das Sattva nicht mehr da ist, dann ist es verloren und du leidest.

Es kommen Fragen auf wie: „ Warum fühl ich mich nicht mehr so gut? Warum habe ich nicht mehr diese Intuition?“ Sattva ist makellos, strahlend und gesund, weshalb es gut ist sich um Sattva zu bemühen, aber hänge auch nicht an Sattva! Es gibt Menschen, die am Sattva hängen und dann keine Tätigkeiten machen wollen, die nicht sattwig sind. Das erlebt man unter Aspiranten immer wieder, diese wollen sich dann nicht „dreckig“ machen. Sie wollen nicht zu laute Sachen hören und sich keiner Schwingung aussetzten, welche nicht so rein ist. Sie haben keine Lust auf eine Messe zu fahren, um Yoga zu propagieren, weil diese Atmosphären viel zu unruhig sind. Also ist es gut das Leben so sattvig, wie möglich zu gestalten, aber man sollte nicht daran hängen!

Rajas bindet durch Verhaftung an das Handeln

Wunscherfüllung erzeugt Verhaftung

14. Kapitel Vers 7:

„Wisse, dass Rajas von der Natur, der Leidenschaft und damit der Gier und der Wünsche ist! Die Quelle von Durst nach Sinnesfreuden und Verhaftung. Es Bindet, Oh Arjuna den Verkörperten fest durch die Verhaftung an das Handeln.“

Auf eine gewisse Weise gebraucht Krishna hier ein Wortspiel, wie er es häufig macht. Das Rajas hat die Eigenschaft von Raga und Raga heißt Mögen, Wünsche, Verhaftung, Gier usw. Rajas kommt aus Raga und wenn du etwas magst, oder nicht magst ist in dem Moment schon Rajas da. Dann kommt Trisha, also Durst, Gier und Sanga, was Verhaftung heißt. Sobald du Wünsche hast und denkst, dass du sie erfüllen musst, bist du daran verhaftet und es entsteht Durst nach mehr.

Angenommen du stellst fest, dass es eine neue Süßigkeit gibt, welche gut schmeckt und du willst sie haben. Du willst mehr und mehr davon und noch bessere Süßigkeiten. Also Rajas ist die Quelle nach Durst von Sinnesfreuden und daraufhin kommt die Verhaftung. Zum Beispiel hörst du irgendwo, dass jemand eine neue Frucht hat, aber derjenige hat sie aufgegessen und dir nichts übrig gelassen, obwohl du sie haben wolltest. Da kommt Ärger und Gier auf!

Beobachte genau, wenn Rajas in deinen Geist kommt und deine Gedanken sich um das Haben wollen kreisen und jemand dir nicht das gibt was du haben willst. Das ist die Quelle von den Leiden, was den Verkörperten durch die Verhaftung fest an das Handeln bindet. Hier gibt es wieder ein Wortspiel: Sanga Karman. Also Verhaftung an das Karma, denn du willst, dass es so ist wie du es gerne hättest. Wenn du einmal gemerkt hast, dass dir etwas gefällt, willst du dass dein Karma so ist, dass du das auch bekommst. Oder du lebst in einer Spirituellen Gemeinschaft, im Ashram, wo für dich gekocht wird und du willst, dass das gekocht wird, was dir besonders gut schmeckt. Du hoffst auf dieses Karma, bist gebunden und schimpfst und bist unzufrieden, wenn es nicht so kommt, wie du es gerne hättest. Du bist nicht nur verhaftet an das Karma, sondern du tust auch etwas um es zu bekommen und bist auch an das Handeln gebunden. Also entsteht aus Rajas Verhaftung und bei dir entwickeln sich Erwartungen an das Karma, an das was kommt.

Tamas kommt durch Unwissenheit und führt zu Täuschung

Welche Motivation treibt dich zum Handeln

14. Kapitel Vers 8:

„Wisse jedoch, dass Tamas aus Unwissenheit entsteht und alle Wesen täuscht. Es bindet fest, oh Arjuna, durch Unachtsamkeit, Trägheit und Schlaf.“

Tamas heißt zum einen Trägheit, Dunkelheit, Antriebslosigkeit. Es kommt aus Unwissenheit, also Verblendung und führt zur Täuschung, Moha. Die Erkenntnis, dass du dich auch mal täuschst ist wichtig, denn viele spirituelle Aspiranten und auch nicht spirituelle nicht Aspiranten kommen schnell zu Schlüssen und vergessen, dass vieles aus Unwissenheit und durch Täuschung kommt. Wenn dein Geist dir etwas erzählt, dann hinterfrage es: „Woher weißt du das? Bist du sicher, dass das keine Unwissenheit ist und dass du nicht getäuscht bist? “ kannst du ihn fragen. Ein Mensch erzählt dir zum Beispiel etwas und sofort triffst du Schlussfolgerungen und denkst so etwas wie: „Der mag mich nicht! Er redet hinter meinem Rücken schlecht über mich! Was soll ich von dieser Person halten?“ Der Mensch macht schnell Schlüsse, das kommt häufig aus ajnana und aus moha. Das kommt aus pramada, Nachlässigkeit oder alasya, Faulheit/Trägheit. Anstatt nachzuhaken, glaubst du direkt an die Richtigkeit der Information.

Es ist gerade November 2017 und es zirkuliert zurzeit ein Kettenbrief. Ich kriege jeden Tag auf WhatsApp 10 – 20 Meldungen, welche darum gehen, dass wenn mich irgendjemand anruft oder nach einer Freundschaft auf Facebook anfragt, ich das nicht annehmen sollte und wenn ich das tun würde, würde das Handy kaputt gehen, Hardware zerstört und Festplatte gelöscht werden. Menschen geben das einfach so weiter! Warum geben sie das einfach alles so weiter? Warum verstopfen sie das Internet? Warum verstopfen sie meinen Posteingang? Trägheit, Unachtsamkeit! Man könnte auch einfach einmal überlegen, ob ein Handy überhaupt eine Festplatte hat. Nein, ein Handy hat keine Festplatte und schon deshalb kann das annehmen einer Freundschaft keine Festplatte zerstören.

Menschen sind träge und unachtsam und deshalb haken sie nicht nach. Deshalb sind sie in ajnana, der Unwissenheit und fallen Verblendungen zum Opfer. Das führt zu Tamas zur Trägheit und damit zum Leiden. Das ist eine interessante Schlussfolgerung hier, Krishna spricht ja noch in weiteren Versen über Tamas, aber zunächst einmal sagt er, dass Tamas aus Trägheit kommt. Es ist besonders interessant, wenn man geistesgeschichtliche Verbindungen herstellt: Emanuel Kant hat zum Beispiel gesagt, dass Aufklärung der Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unwissenheit ist. Sapere aude - wage zu wissen. Letztlich, deine Unwissenheit hast du selber durch Unachtsamkeit und Trägheit erzeugt. Du musst dort nicht bleiben, sei nicht so denkfaul und komme nicht zu vorzeitigen Entschlüssen. Handle nicht aus vorzeitigen Entschlüssen. Frage dich öfters woher du das weißt! Bevor du etwas tust, denke nach!

Alle drei Gunas erzeugen Bindung

Beherrsche den Geist und überwinde Bindungen

14. Kapitel 9 Vers:

„Sattwa bindet an Glück, Rajas an Handlung, Oh Arjuna. Während Tamas wahrlich alles Wissen verhüllt und an Unachtsamkeit bindet.“

Im Sattwa willst du in diesem schönen glückvollen Gemütszustand verharren und das führt dich vielleicht dazu, dass du nicht das tust, was zu tun ist. Vielleicht wirst du arrogant und überheblich, weil du deine Aura nicht schmutzig machen willst und Angst vor negativen Schwingungen der anderen hast. All das ist ein Zeichen, dass du am Sattwa hängst.

Beim Rajas hängst du zum einen am Karma und du erwartest, dass etwas so ist, wie du es gerne hättest. Du haftest an der Handlung und tust etwas, um etwas zu erreichen. Tamas führt zu Unachtsamkeit und verhüllt das Wissen.

Eine Guna wird immer vorherrschend sein

14. Kapitel 10 Vers:

„Sattwa herrscht vor, Oh Arjuna, wenn Rajas und Tamas in den Hintergrund getreten sind. Rajas herrscht vor, wenn Sattwa und Tamas in den Hintergrund getreten sind und Tamas, wenn Rajas und Sattwa in den Hintergrund getreten sind.“

Das heißt, dass es immer Sattwa, Rajas und Tamas gibt. Du kannst nie rein Sattwig sein, denn du bist auch nie rajasig und nie tamasig, aber eines herrscht vor.

  • Wenn du also zum Beispiel in einem tamasigen Gemütszustand bist und nichts macht einen Sinn. Du hast überhaupt keine Lust auf irgendetwas und denkst, dass du nie wieder glücklich sein wirst, dann ist das Unsinn. Du bist vorrübergehend in einem tamasigen Gemütszustand.
  • Wenn du denkst das brauche ich unbedingt, um glücklich zu sein und ich werde nie glücklich sein, wenn das ist. Dann bist du rajasig. Im Nachhinein wirst du dich aber fragen: „In was für einem Gemütszustand war ich denn?“.
  • Wenn du im sattwigen Gemütszustand bist und denkst, dass du dies nur intensivieren musst um zur Erleuchtung zu kommen, dann wisse dass die Erleuchtung kein Gemütszustand ist. Auch dies ist nur ein vorrübergehender Gemütszustand.

Mach deinen Alltag sattwiger

Sattwige Ernährung voller Prana

Du kannst über die Grundlagen von Sattwa, Rajas und Tamas nachdenken. Und überlege für dich wie du sattwiger sein kannst. Krishna spricht darüber erst später, aber:

  • Es gibt tamasige Sprache, welche du reduzieren kannst.
  • Es gibt tamasige Nahrung, welche du nicht essen solltest.
  • Es gibt tamasige Kleidung, welche du nicht tragen solltest.
  • Es gibt eine tamasige Weise die Wohnung einzuräumen, was du sattwig machen solltest.
  • Es gibt rajasige und damit auch verletzende Sprache, welche du nicht gebrauchen solltest.
  • Es gibt rajasige Nahrung, welche du reduzieren solltest.
  • Es gibt rajasige Musik, welche du nicht hören musst.
  • Es gibt rajasige Nachrichten, welche du auch nicht die ganze Zeit hören musst.
  • Es gibt Sattwa. Erhöhe Sattwa!

Also mache spirituelle Praktiken, welche das Sattwa erhöhen. Iss sattvige Nahrung! Sprich sattvig! Höre Mantra- und höre Kirtan- singen! Lies spirituelle Bücher! All das hilft deinen Geist sattwiger zu machen. Aber egal, wie wichtig es ist alles sattwig zu machen, solltest du nicht an Sattwa hängen. Hinterfrage dich und werde dir bewusst, wenn du zu voreiligen Entschlüssen kommst, die dir Moha, Enttäuschung bringen. Und hänge nicht am Vergnügen, welches Rajas ist. Und schaue, wie häufig du etwas erwartest und somit am Karma hängst. Wie häufig du handelst, um etwas zu tun, statt zu handeln um das Richtige zu machen. Überwinde Rajas.

Video - Drei Gunas - Transzendierung

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3 Gunas - Quintessenz

Hier eine kurze Zusammenfassung der Yogalehren zu den 3 Gunas und den Umgang mit Sattva, Rajas und Tamas:


Siehe auch

Literatur

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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