Dalai Lama: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Dalai Lama'''(aus dem [[Mongolische Sprache|Mongolischen]]: ''Ozeangleicher Lehrer''<!--NICHT Ozean des WISSENS / der Weisheit!!-->, von ''Dalai'' – mong. ''Ozean''; auch: Gyelwa [[Rinpoche]]; [[Umschrift nach Wylie|wylie]]: ''rgyal ba rin po che'') ist der Titel des höchsten [[Tulku|Trülku]] innerhalb der [[Hierarchie]] der [[Gelug]]-Schule des [[Buddhismus in Tibet|tibetischen Buddhismus]]. Er wurde erstmals als [[Ehrentitel]] im Jahre 1578 vom mongolischen Fürsten [[Altan Khan]] an [[Sönam Gyatsho]] verliehen.
Der '''Dalai Lama''' ist der höchste [[Lama]] in der Schule der [[Gelug]] oder der “Gelbmützen” des Tibetischen [[Buddhismus]], der von Tsongkhapa (1357 – 1419) gegründet wurde. Der Name ist die Verbindung des mongolischen Wortes „dalai“, das „Ozean“ bedeutet und des tibetischen Wortes „bla-ma“ (mit einem leisen „l“), das „Guru, Lehrer“ bedeutet.


Der gegenwärtige 14.&nbsp;Dalai Lama ist der [[Buddhistische Ordensregeln|buddhistische Mönch]] [[Tendzin Gyatsho (Dalai Lama)|Tendzin Gyatsho]].
[[Datei:Dalai lama2 gross.jpg|thumb|Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama]]


[[Datei:Dalai Lama 1430 Luca Galuzzi 2007crop.jpg|thumb|[[Tendzin Gyatsho (Dalai Lama)|Tendzin Gyatsho]], 14.&nbsp;Dalai Lama]]
Entsprechend der tibetisch-buddhistischen Doktrin, ist der Dalai Lama die Wiedergeburt in einer Reihe von „[[Trülku]]s“, die man als Manifestationen des „[[Boddhisattva]]“ des [[Mitgefühl]]s ([[Avalokiteshvara]]) betrachtet. 49 Tage nach dem [[Tod]] des Dalai Lama inkarniert sich seine [[Seele]] im [[Körper]] eines Knaben wieder. Der Dalai Lama wird häufig als der Leiter der Gelug Schule angesehen, diese Stellung nimmt allerdings der [[Ganden Tripa]] ein. Die Linie der Dalai Lamas begann in einer Nachfolge spiritueller [[Lehrer]]. Der V. Dalai Lama übernahm die politische [[Autorität]] in [[Tibet]].
<!--ACHTUNG: alle Autoren bitte ich zu prüfen, ob ihr neuer Beitrag nicht evt. besser aufgehoben ist bei dem Eintrag „Tendzin Gyatsho“, an hiesiger Stelle geht es allein um den Titel und um allgemeine Geschichte/religiöse&politische Funktion usw. der DLs!!!-->


== Stellung des Dalai Lama ==
Seit dem 17. Jahrhundert bis 1959 war der Dalai Lama das Staatsoberhaupt der tibetischen. Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, blieb danach  das Staatsoberhaupt für die Zentrale Tibetische Regierung (im Exil) bis er im März 2011 in Rente ging. Er hat darauf aufmerksam gemacht, dass die Institution des Dalai Lama abgeschafft werden kann und dass der nächste Dalai Lama auch außerhalb Tibets gefunden werden und sogar weiblich sein könnte. Die chinesische Regierung wies dies zurück und behauptete, dass nur sie selbst die Autorität habe, um den nächsten Dalai Lama auszusuchen.
=== Allgemeines ===
Der Dalai Lama wird im tibetischen Buddhismus als Mensch ([[Trikaya#Nirmanakaya|Nirmanakaya]]) angesehen, der sich aus Mitgefühl entschlossen hat, durch [[Reinkarnation#Buddhismus|Reinkarnation]] wieder in das Leben oder „in die gewöhnliche menschliche Existenz“ einzutreten, um anderen Wesen dienen zu können, obwohl er als erleuchtetes Wesen ([[Bodhisattva]]) den [[Samsara|Kreislauf der Wiedergeburt]] hätte verlassen können. Die Dalai Lamas gelten als [[Emanation (Philosophie)|Emanation]] [[Avalokiteshvara]]s (tib. ''spyan ras gzigs''; Chenresig) des Bodhisattva des Mitgefühls. Er gilt als Gestalt, die das Elixier der Barmherzigkeit und Weisheit den Menschen guten Willens bringt.<ref>[http://igfm-allgaeu.de/tibet/ctc/2008/MonkGedhun%27sPetition_HighPeaksPureEarth.pdf Appell eines Mönchs an Hu Jintao]</ref>


=== Auffindung ===
==Die Suche nach der Reinkarnation==
Ein Dalai Lama ist gemäß der Tradition in Tibet ein Trülku (tib.: ''sprul sku''). Dabei wird angenommen, dass der vorherige verstorbene Dalai Lama erneut eine Wiedergeburt als Mensch annimmt und dann aufgefunden werden kann. Dies geschieht durch eine hochrangige, von der Ordensführung autorisierte Findungskommission. Beispielsweise wurde der vierzehnte Dalai Lama von mehreren Mönchen gefunden, die Familien mit Kleinkindern im Land aufsuchten, bei deren Geburt sich besondere Zeichen gezeigt haben sollen (als besondere Zeichen gelten etwa ungewöhnliche Träume der Eltern, ungewöhnliche Fähigkeiten des Kindes oder Regenbögen). Die Mönche stellten den Kleinkindern mehrere Aufgaben, um herauszufinden, welches von ihnen der wiedergeborene Dalai Lama sei. Eine dieser Aufgaben war die Wiedererkennung von persönlichen Ritualgegenständen des Verstorbenen (vgl.&nbsp;[[Reinkarnationsforschung]]).
1252 gewährte Kublai Khan Drogön Chögyal Phagpa und Karma Pakshi, dem II. Karmapa, eine Audienz. Karma Pakshi wollte jedoch die Schirmherrschaft von Möngke Khan. Vor seinem [[Tod]] 1283 schrieb Karma Pakshi in seinem Testament, dass er die etablierten Interessen seiner Sekte beschützen wollte, indem er seine [[Schüler]] beauftragte, einen Jungen zu finden, der die schwarze Mütze erben sollte. Seine Anweisung baute auf die Prämisse, dass die buddhistische [[Ideologie]] ewig ist und dass Buddha Ausstrahlungen senden würde, um die Mission zu vervollständigen, die er begonnen hatte. Karma Pakshis Schüler handelten dem Testament entsprechend und fanden den wiedergeborenen Jungen ihres Meisters. Dieses Ereignis war der Beginn des Lehrerinkarnationssystems für die Linie der schwarzen Mützen des tibetischen Buddhismus. Zur [[Zeit]] der Ming Dynastie, verlieh der Kaiser den Titel „Großer kostbarer Prinz von Dharma“ dem ersten Prinzen von Dharma, und zwar Karmapa mit schwarzer Mütze. Unterschiedliche Sekten des tibetischen Buddhismus reagierten auf das Lehrerinkarnationssystem, indem sie eine ähnliche Nachfolge erschufen.


Nachdem die Entscheidung für einen der Kandidaten gefallen ist, wird das Kind offiziell zur Reinkarnation des vorherigen Dalai Lama erklärt und soll eine klösterliche Ausbildung in tibetischem Buddhismus sowie in [[Tibetische Kultur|tibetischer Kultur]], unter anderem [[Tibetische Sprache|Sprache]], [[Tibetische Schrift|Schrift]], [[Kalligrafie]] und Allgemeinwissen erhalten. Bei dieser spielt der [[Penchen Lama]] eine Rolle, der zum Dalai Lama in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis der Gelug-Schule steht.
Nach der Tradition des Himalaya ist “Phowa” die [[Disziplin]], die den [[Gedanke]]nfluss zum geplanten Körper trägt. Nach dem Tod des Dalai Lama und der Befragung des Nechung Orakels, wird die Suche nach dem „[[Yangsi]]“ oder der Wiedergeburt des Dalai Lama in die Wege geleitet. Ursprünglich sah die Tradition vor, dass die Hohen Lamas der Gelug Tradition und die tibetische Regierung, die Verantwortung hatten, die Wiedergeburt zu finden. Der Prozess kann ungefähr zwei bis drei Jahre dauern, bis man den Dalai Lama gefunden hat, und um den XIV. Dalai Lama, Tenzin Gyatsho, zu finden, brauchte man vier Jahre. Die Suche nach dem Dalai Lama wurde bisher auf Tibet beschränkt. Tenzin Gyatsho hat schon erklärt, dass er nicht in der Volksrepublik China wiedergeboren wird, allerdings hat er auch erwähnt, dass er überhaupt nicht wiedergeboren wird. Damit wollte er wohl sagen, dass die Funktion des Dalai Lama überholt ist.[1]


== Geschichte ==
===Der Dalai Lama zur Weltlage===
=== Mongolischer Ursprung ===
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Der [[Ehrentitel]] Dalai Lama wurde erstmals im Jahre 1578 an [[Sönam Gyatsho]] verliehen, als dieser sich auf Einladung des Fürsten der Tümed-Mongolen [[Altan Khan]] zu einer Missionsreise für einige Monate an dessen Hof begab. Er revanchierte sich und verlieh seinerseits dem Mongolenfürsten einen Ehrentitel. Auf diese Weise unterstellte er das Reich des Altan Khan seinem geistlichen Schutz und sicherte sich im Gegenzug dessen Unterstützung im Kampf seines Ordens um die Vorherrschaft gegen die rivalisierenden lamaistischen Schulen. Da die beiden Vorgänger Sönam Gyatshos [[Postum|nachträglich]] als Dalai Lama anerkannt wurden, zählt er selbst als der dritte&nbsp;Dalai Lama.


=== Ausüben staatlicher Hoheitsgewalt ===
Die Hohen Lamas setzten ganz unterschiedliche [[Strategie]]n ein, um die Chance zu erhöhen, die Wiedergeburt des Dalai Lama zu finden. Sie gingen oft zu Lhamo La-tso, einem See im Zentrum von Tibet, und hielten Ausschau nach einem Zeichen, das der See ihnen gibt. Dies konnte eine [[Vision]] sein oder irgendein Hinweis für die Richtung, in die die Suche gehen sollte - so wurde auch Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, gefunden. Es heißt, dass Palden Lhamo, der weibliche [[Schutzgeist]] des heiligen Sees Lhamo La-tso, dem I. Dalai Lama, Gendun Drup, in einer seiner Visionen versprach, dass sie die Reihe der Wiedergeburten der Dalai Lama beschützen würde. Seit der [[Zeit]] von Gendun Gyatsho, dem II. Dalai Lama, der das System formalisierte, gingen die Regenten und andere [[Mönch]]e zum See, um Führung zu bekommen und die nächste [[Reinkarnation]] durch Visionen zu empfangen, während sie dort meditierten.[2]
Als der westmongolische Fürst [[Gushri Khan]], der sich als Schutzherr des Dalai Lama sah (damals war dies [[Ngawang Lobsang Gyatsho]], der 5.&nbsp;Dalai Lama), in einem mehrjährigen Krieg Zentraltibet eroberte und am 7.&nbsp;Februar 1642 nach Einnahme der Stadt [[Shigatse]] den letzten König von [[Tsang (Provinz)|Tsang]] [[Tenkyong Wangpo]] (1606–1642) gefangen nahm, proklamierte er sich zunächst selbst zum Herrscher über Tibet. Am 3. Mai 1642 erklärte er sodann in einer feierlichen Zeremonie den Dalai Lama zur obersten Autorität ganz Tibets, „von Dajianlu (siehe auch [[Garzê|Kardze]]) im Osten bis nach [[Geschichte Ladakhs#Bedrohung durch die Moguln (17. Jahrhundert)|Ladakh]] im Westen“. Die politische Gewalt der Regierung [[Ganden Phodrang]] (tib.: ''dga' ldan pho brang'') sollte von einem „Desi“ (tib.: ''sde srid''; Regent) ausgeübt werden, der mit den Befugnissen eines [[Premierminister]]s ausgestattet war.


=== Folgen der ersten Vakanz ===
Lhamo Latso liegt wie ein glänzender azurfarbener Edelstein in einem Ring aus grauen Bergen. Die Erhöhung und die umliegenden Gipfel führen dazu, dass es dort ein sehr stark wechselndes Klima gibt, und der immerwährende Wechsel von Wolken und Wind erschafft ein sich permanent veränderndes [[Muster]] auf der Oberfläche des [[Wasser]]s. Auf dieser Oberfläche erscheinen jenen Menschen Visionen, die sie im richtigen [[Geisteszustand]] suchen.[3] Hier empfing 1935 der Regent Reting Rinpoche eine klare Vision von drei tibetischen Buchstaben und einem Kloster mit einem jadegrünen und goldenen Dach, einem Haus mit türkisfarbenen Dachziegeln, was zu der Auffindung von Tenzin Gyatsho, dem XIV. Dalai Lama führte.
Als der 5.&nbsp;Dalai Lama am 2.&nbsp;April 1682 starb, entstand für die Regierung Tibets eine schwierige Lage. Sie musste sich auf die Suche nach seiner Reinkarnation machen, einem neugeborenen Kind, musste diesem Kind eine erstklassige Erziehung und Ausbildung angedeihen lassen und auf seine Volljährigkeit warten, bis er als 6.&nbsp;Dalai Lama die Herrschaft über das Land antreten konnte. So lange, eine ganze Generation lang, würden Tibet und seine Regierung ohne [[Staatsoberhaupt]] auskommen müssen. Man durfte annehmen, dass benachbarte Völker, aber auch Kräfte im Inneren diese Zeit eines gewissen Machtvakuums zu ihrem Vorteil und zum Nachteil Tibets nutzen würden. Um dem vorzubeugen, habe der 5.&nbsp;Dalai Lama den Desi [[Sanggye Gyatsho]] (1653–1705) noch auf dem Sterbelager instruiert, seinen Tod so lange geheim zu halten, bis die Arbeiten am [[Potala-Palast]] vollendet wären. So geschah es auch, offenbar mit Billigung und Unterstützung aller wichtigen Hofbeamten und Geistlichen. Um den Anschein aufrecht zu erhalten, musste von Zeit zu Zeit ein öffentlicher Auftritt oder eine Audienz für mongolische Würdenträger inszeniert werden. Je nachdem wurde mitunter seine Zeremonialrobe in der Audienzhalle auf den Thron gesetzt oder ein geeigneter Mönch musste den [[Souverän]] doubeln. Auch die Ausbildung des 6.&nbsp;Dalai Lama litt unter der Notwendigkeit zur Geheimhaltung. Es durften nur Geheimnisträger wissen, wer er war. Erst 1696, ein Jahr nach der Vollendung des Potala-Palastes, gab der Desi bekannt, dass der Dalai Lama schon 1682 verstorben sei und präsentierte einen 13-jährigen Jungen als seine Reinkarnation. Sowohl die verbündeten Mongolen als auch der chinesische Kaiser ([[Kangxi]]), der den Dalai Lama und seine Lehre zu schätzen wusste, die tibetische Politik der letzten Jahre aber als chinafeindlich erlebte, fühlten sich hintergangen. Das Vertrauen in die Institution des Dalai Lama wurde schwer erschüttert.


Ein solcher Versuch, den Tod des Dalai Lama geheim zu halten, wurde nach diesen Erfahrungen nicht mehr unternommen. Allerdings wurde es in den folgenden zwei Jahrhunderten Normalzustand, wie ein Blick in die nachstehende Liste zeigt, dass in Tibet die Staatsgeschäfte von Regenten geführt wurden, weil der Dalai Lama noch minderjährig war. Viele von ihnen starben in jungen Jahren.
Die Hohen Lamas können auch eine Vision durch einen [[Traum]] empfangen oder bei der Einäscherung des einen Dalai Lama der Rauchrichtung folgen, um den zukünftigen Dalai Lama zu finden. Sobald die Hohen Lamas das Haus und den Jungen, den sie für die Reinkarnation halten, gefunden haben, muss der Junge eine Reihe von Tests bestehen, um seine [[Wiedergeburt]] zu bestätigen. Sie zeigen ihm ein paar Artefakte, von denen nicht alle dem vorhergehenden Dalai Lama gehörten, und wenn der Junge, die Gegenstände aussucht, die dem vorhergehenden Dalai Lama gehört hatten, wird dies als ein Zeichen betrachtet und zusammen mit den anderen Hinweisen für eine Bestätigung der Reinkarnation gehalten.


=== Wirren um den 6. Dalai Lama ===
Wenn nur ein einziger Junge gefunden wird, werden die Hohen Lamas, lebende [[Buddha]]s der drei großen Klöster, sekuläre Geistliche und beamtete Mönche einladen, um ihren Fund zu bestätigen und dann der zentralen Regierung durch den tibetischen Minister zu melden. Später werden die drei wichtigsten Diener des Dalai Lama, hohe Amtspersonen, zusammen mit einem Gefolge den Jungen und seine Familie abholen und ihn nach Lhasa bringen, wo der Junge dann im Normalfall ins Kloster Drepung gebracht wird, um die buddhistische Sutra zu studieren und die Rolle des spirituellen Führers in Tibet zu übernehmen.
Berichtenswert sind die Wirren, die zunächst zur Absetzung des 6.&nbsp;Dalai Lama [[Tshangyang Gyatsho]] führten und im weiteren Verlauf dazu, dass Tibet dauerhaft unter chinesischen Einfluss kam.  


Seit dem geheim gehaltenen Tod des 5.&nbsp;Dalai Lama und auch nach der Inthronisierung von Tshangyang Gyatsho betrieb der Desi tibetische Machtpolitik, indem er verschiedene mongolische Stämme gegeneinander und gegen China ausspielte. Zu seinem Unglück wurde 1696 der mongolische Stamm der [[Dsungaren]], auf den er sich stützte, von den Truppen des Kaisers entscheidend besiegt. Nun spielten die Chinesen wiederum andere mongolische Stämme gegen den Desi aus. Angesichts der gerade eben enthüllten Täuschungsmanöver über den Tod des 5.&nbsp;Dalai Lama fiel das nicht schwer.  
Wenn es mehrere mögliche Inkarnationen gibt, dann haben Regenten, hohe Amtspersonen, die Mönche von Jokhang in Lhasa und der Minister von Tibet die Namen aller möglichen Kandidaten in eine Urne gelegt und haben so den Nachfolger des Dalai Lama gewählt.


Der 6.&nbsp;Dalai Lama wurde den in ihn gesetzten religiösen Erwartungen nicht gerecht. Er pflegte einen sehr freizügigen Lebenswandel. Als der Desi versuchte, den Freund Tshangyang Gyatshos zu ermorden, der ihn bei seinen Ausschweifungen begleitete, führte dies zum Bruch mit dem Regenten und letztlich dazu, dass er sich im Kloster [[Trashilhünpo]] 1702 durch den 5.&nbsp;Penchen Lama [[Lobsang Yeshe]] von allen Gelübden entbinden und in den Laienstand zurückversetzen ließ. Die Würde des Dalai Lama verblieb ihm. Wenn auch die Geistlichkeit mit ihm unzufrieden war, so wurde er doch beim einfachen Volk mit jeder weiteren Eskapade nur noch populärer. Die Spannungen mit den religiös auf den Dalai Lama ausgerichteten Mongolen, die die Zustände an seinem Hof als unwürdig ansahen, wuchsen nach der Laisierung des Dalai Lama dramatisch. Sie führten zum Rücktritt des Desi und schließlich, als er im Hintergrund weiterhin die Fäden zog, zu seiner Enthauptung und zur Besetzung Tibets durch die mit dem Kaiser verbündeten mongolischen Stämme im Jahre&nbsp;1705. Der Dalai Lama war sowohl dem Kaiser als auch den Mongolen unantastbar, und dennoch war er ihnen im Weg. Sie ließen verbreiten, er sei nicht die wirkliche Reinkarnation und habe die Stellung des Dalai Lama zu Unrecht usurpiert. Um ihn zu stürzen, setzte man den Hebel jedoch nicht bei seinem leichtfertigen Lebenswandel an, sondern bezichtigte ihn der [[Häresie]]. Er gefährde die Lehre der herrschenden [[Gelug]]-Schule. Im Juni 1706 ließ der Khan ihn aus dem Potala-Palast holen und erklärte ihn förmlich für abgesetzt. Mit einem Sondergesandten des Kaisers wurde er auf den Weg zum kaiserlichen Hof nach Peking gebracht. Er starb unterwegs am 14.&nbsp;November 1706.
===Weisheit - Lernen von Buddha===
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Seit 1706 fungierte der Mongole [[Lhabzang|Labsang Khan]] offiziell als Regent in [[Lhasa]] und erklärte, da der Dalai Lama nicht echt gewesen sei, müsse der echte<!-- nämlich der echte Dalai Lama; Bezugswort unmittelbar vorher, daher klein --> erst noch gefunden werden. Im Jahr darauf präsentierte er einen 1686 geborenen Mönch, der vom 5.&nbsp;Penchen Lama unter dem Namen Yeshe Gyatsho als 7.&nbsp;Dalai Lama inthronisiert wurde. An dessen Echtheit kamen jedoch bald Zweifel auf. Dennoch wurde dieser Dalai Lama 1710 auch vom Kaiser offiziell anerkannt. Er befahl allen Tibetern, Labsang Khan und dem Dalai Lama zu gehorchen. Als Gegenleistung verpflichtete sich der Khan zu jährlichem Tribut.  
==Der ursprüngliche Gebrauch des Namens „Dalai Lama“==
1578 vergab der mongolische Herrscher Altan Khan Sonam Gyatsho den Titel „Dalai Lama“. Der Titel wurde nachträglich den zwei Vorgängern seiner Reinkarnationslinie vergeben, an Gendun Drup und Gendun Gyatsho. Gendun Gyatsho war auch der Amtsvorgänger von Sonam Gyatsho als Abt im Kloster Drepung. Der XIV. Dalai Lama behauptet, dass Altan Khan nicht die Absicht hatte, einen Titel als solchen zu vergeben, sondern einfach nur den Namen „Sonam Gyatsho“ ins Mongolische zu übersetzen. Viele Schriftsteller hätten die Wortszusammensetzung „Dalai Lama“ fälschlicherweise als „Ozean der [[Weisheit]]“ übersetzt. Der ganze mongolische Titel heißt: „der wundervolle Vairadhara, der gute glanzvolle lobenswerte Ozean“, der von Altan Khan vergeben wurde ist ursprünglich eine Übersetzung der tibetischen Worte „Sonam Gyatsho“, wobei „Sonam“ „Verdienst“ bedeutet.[4]


Ein neuer Konflikt brach aus, als bekannt wurde, dass man in [[Osttibet]], in der Gegend von [[Lithang]] ([[Kham]]), eine Inkarnation Tshangyang Gyatshos gefunden habe. Nach Anerkennung durch die Mönche von Lithang als 7.&nbsp;Dalai Lama wuchs der Zuspruch, den das Kind fand, immer mehr, so dass es 1714 vor dem Zugriff des Khans, der sich weiter auf Yeshe Gyatsho stützte, nach Osten in das Kloster [[Dege]] in Sicherheit gebracht wurde. Der Kaiser wurde mit der verworrenen Lage befasst. Er entschied schließlich, dass der Junge im August 1716 in das große Kloster [[Kumbum-Kloster|Kumbum]] gebracht wurde.
Der 14. Dalai Lama meinte dazu:
„Der Name jedes einzelnen Dalai Lama, angefangen beim zweiten Dalai Lama, schloss das Wort “Gyatsho” mit ein, was im Tibetischen „Ozean“ bedeutet. Auch jetzt ist es so. Ich heiße Tenzin Gyatsho. Der Vorname ändert sich, aber der Nachname (das Wort “Ozean”) bleibt und wird ein Teil von dem Namen des Dalai Lama. Alle Dalai Lama, beginnend mit dem zweiten, hatten diesen Namen. Ich stimme dem also nicht wirklich zu, dass die Mongolen daraus einen Titel gemacht haben. Es war ursprünglich nur eine Übersetzung.[5]


Im Jahr 1717 nutzte der Dsungaren-Herrscher die Chance, Labsang Khan und die mit dem Kaiser verbündeten Mongolenstämme aus Tibet zu verdrängen. Er rückte mit einem starken Heer nach Tibet ein, gab gegenüber Labsang Khan vor, er komme als Verbündeter im Krieg gegen [[Bhutan#Geschichte|Bhutan]], verbreitete gegenüber den Tibetern jedoch während des Marsches, er kämpfe nur für die Einsetzung des rechtmäßigen, des 7. Dalai Lama. Damit zog er viele Tibeter auf seine Seite. Doch der von den Dsungaren zum Kloster Kumbum entsandte Trupp, der den 7. Dalai Lama holen sollte, wurde vernichtend geschlagen. Gleichwohl wurde Lhasa noch vor Jahresende erobert, wobei Labsang Khan im Kampf fiel. Der von ihm protegierte Dalai Lama Yeshe Gyatsho wurde abgesetzt und später nach China deportiert. Da in Teilen Tibets noch Gefolgsleute Labsang Khans herrschten, war die Einheit des Landes zerfallen. Es machte sich Enttäuschung breit, dass der 7.&nbsp;Dalai Lama entgegen den Versprechungen nicht aus Kumbum befreit worden war, und die Dsungaren konnten sich nur mit einer Gewaltherrschaft in Lhasa halten.
Was auch immer die ursprüngliche Absicht war, der mongolische “Dalai”, der im Tibetischen vom Wort her keine Bedeutung hat, wurde weitestgehend als Titel verstanden. Der Name oder der Titel „Dalai Lama“ im Mongolischen, könnte sich auch vom Titel ableiten, den Temüjin oder Genghis Khan angenommen hat, als er zum Kaiser eines vereinten mongolischen Staates 1206 ausgerufen wurde. Temüjin nahm den Namen Cingis Qaghan oder „Fürst des Ozeans“ an, was im Deutschen Dschingis Khan bedeutet.[6] Die Tibeter titulieren den Dalai Lama als “Gyalwa Rinpoche” („Edler Sieger“), „Kundun“ („Präsenz“), „Yishin Norbu“ („Juwel, das Wünsche erfüllt“) usw.[7]


=== Unterordnung unter das kaiserliche China ===
Sonam Gyatsho war ein Abt des Klosters Drepung. Er wurde als einer der bedeutendsten Lamas seiner [[Zeit]] angesehen. Obwohl Sonam Gyatsho als erster Lama den Titel „Dalai Lama“ trug, war er der dritte seiner Linie, und er wurde als dritter „Dalai Lama“ bekannt. Der Titel wurde seinen vorhergehenden Inkarnationen nachträglich verliehen.
Der Kaiser entsandte ein starkes Heer nach Tibet. Dieses geleitete den 12-jährigen 7.&nbsp;Dalai Lama [[Kelsang Gyatsho (Dalai Lama)|Kelsang Gyatsho]] am 16. Oktober 1720 nach Lhasa. Am 24. April 1721 überbrachte eine Gesandtschaft des Kaisers die offizielle Anerkennung des Dalai Lama und ließ bei dieser Gelegenheit das große Staatssiegel überreichen, auf dem dreisprachig in Mandschu, Mongolisch und Tibetisch zu lesen war: „Siegel des Sechsten“ (!) „Dalai Lama, Führer der Lebewesen, Verbreiter der Lehre“. Als Regierungsinstanz schafften sie das Amt des Desi ab und errichteten einen Ministerrat (tib.: ''bka' shag'';Kashag). Der Vorsitzende und sein Stellvertreter wurden vom Kaiser berufen. Nunmehr stand Tibet unter der direkten Oberhoheit des Kaiserreiches. Zwar zog die kaiserliche Armee bald ab, jedoch blieb eine Garnison von 3000 Mann in Lhasa zurück.  


Als 1727 der Vorsitzende des Ministerrates von den Ministern (tib.: ''bka' blon''; Kalön) ermordet wurde und sein Stellvertreter ihnen entkam, brachen neue Unruhen aus. Wiederum schickte der Kaiser ([[Yongzheng]]) eine Armee und stellte Ruhe und Ordnung wieder her. In einem Schauprozess ließ der Kaiser die Verschwörer, zu denen auch der Vater des Dalai Lama zählte, verurteilen. Der Dalai Lama wurde mit seinem Vater für sieben Jahre nach Garthar nahe ihrer Heimat Lithang verbannt. Um neuen Unruhen vorzubeugen, stärkte der Kaiser die Position des Vorsitzenden des Ministerrates (Premierminister), zu dem der bisherige Stellvertreter ernannt wurde. Allerdings wurden ihm zwei [[Amban]]e zur Seite gestellt, chinesische Residenten, die direkt dem Kaiser unterstellt waren. Auf Geheiß des Kaisers wurde der 7.&nbsp;Dalai Lama nach Ablauf der Verbannung von einer chinesischen Eskorte nach Lhasa gebracht und konnte am 3. September 1735 wieder in den Potala-Palast einziehen. Seine Befugnisse blieben auf den geistlichen Bereich beschränkt.  
Yonten Gyatsho (1589 – 1616) war der IV. Dalai Lama und kein Tibeter. Er war der Enkelsohn von Altan Khan. Die Trülku-Tradition des Dalai Lama hat sich zu einer Institution hin entwickelt und wurde auch als solche begründet.


Der Premierminister starb am 12.&nbsp;März 1747. Sein Sohn beerbte ihn in diesem Amt, begann aber bald, gegen [[Peking#Machtentfaltung unter den Ming- und Qing-Dynastien|Peking]] zu konspirieren, nahm insgeheim Kontakte zu den Dsungaren auf und wurde daraufhin am 11.&nbsp;November 1750 von den Ambanen eigenhändig erstochen, woraufhin sie vom wütenden Mob ermordet wurden. In den danach ausbrechenden Unruhen übernahm der Dalai Lama die Position der Ambane und erklärte, sie hätten recht gehandelt. Er ernannte einen neuen Premier und kerkerte den Anführer der Unruhen ein. Anschließend berichtete er dem Kaiser über die Ereignisse. Dieser übertrug dem Dalai Lama am 7.&nbsp;Februar 1751 neben der geistlichen auch wieder die politische Herrschaft über Tibet. Als Regierungsorgan wurde ihm der vierköpfige „Kashag“ (tib.: ''bka' shag'') unterstellt. Die Stellung der kaiserlichen Ambane wurde weiter gestärkt. Sie konnten unmittelbar in die tibetische Politik eingreifen, da wichtige Entscheidungen von ihrer Zustimmung abhängig waren.
Die Institution des Dalai Lama wurde über die Jahrhunderte hinweg zu einem wichtigen Mittelpunkt der kulturellen tibetischen [[Identität]], eine symbolische Verkörperung des tibetischen nationalen [[Charakter]]s. Heutzutage sind der Dalai Lama und das Büro des Dalai Lama wichtige Institutionen in ihrem Kampf für die Unabhängigkeit und, noch viel dringender, für ihr kulturelles Überleben. Der Dalai Lama wird als die wichtigste Inkarnation von Chenrezig angesehen (in Indien spricht man über ihn als Ayalokiteshvara), als Boddhisattva des Mitgefühls und Schutzgottheit von Tibet. In dieser Rolle hat der Dalai Lama sich dafür entschieden, [[Frieden]] und [[Mitgefühl]] einzusetzen – sowohl gegenüber seinen eigenen Leuten und auch gegenüber ihren Unterdrückern. In diesem Sinne ist der Dalai Lama eine Verkörperung eines [[Ideal]]s tibetischer Werte und ein Eckpfeiler tibetischer Identität und [[Kultur]].[8]


Unmittelbar nach dem Tod des 7.&nbsp;Dalai Lama am 22.&nbsp;März 1757 beschlossen der Kashag und andere hohe Würdenträger, einen [[Gyeltshab]] (tib.: ''rgyal tshab'') als Regenten zu ernennen, der die weltliche Herrschaft ausüben sollte, bis der 8.&nbsp;Dalai Lama aufgefunden war und die Volljährigkeit erreicht hatte. Der so ernannte Regent wurde vom Kaiser bestätigt. Als der 8.&nbsp;Dalai Lama [[Jampel Gyatsho]] volljährig wurde, dankte der Gyeltshab ab und übergab ihm mit den kaiserlichen Siegeln am 21.&nbsp;Juli 1781 die weltliche Macht. Allerdings bewies er 1788 beim erfolgreichen Einfall der [[Gurkha]]s, die in Nepal die Herrschaft erlangt hatten, so wenig Geschick, dass der Kaiser ihm die Regierungsbefugnisse entzog und wieder einen Regenten ernannte. Die militärische Situation bereinigte der Kaiser mit einem [[Qianlong#Gurkhafeldzug 1790–92|Feldzug]].
Verhaegen erwähnt den “überpolitischen” Einfluss, den die Institution des Dalai Lama in historischen Regionen wie Westchina, Mongolei, Ladakh zusätzlich zu den anderen Königreichen des Himalayas hat: „Die Dalai Lama haben auch als wichtigste spirituelle Führer vielen Königreichen gedient, die an Tibet angrenzen (China, Mongolei und Ladakh). Die literarischen Werke des Dalai Lama haben über Jahrhunderte hinweg mehr als fünfzig Millionen Menschen in diesen Regionen inspiriert. Diese Schriften, die die Verbindung zwischen buddhistischer Philosophie und dem gelebten tibetischen [[Buddhismus]] reflektieren, wurden zu einem der weltgrößten Speicher spirituellen [[Denken]]s.[9]


=== Goldene Urne und niedrige Lebenserwartung ===
Der XIV. Dalai Lama wird häufig „Seine Heiligkeit“ genannt, was als Analogie zum Papst zu verstehen ist, obwohl es sich nicht ins Tibetische übersetzen lässt.
Im kaiserlichen Palast hegte man den Verdacht, dass das Findungs-Ritual der großen Inkarnationen, besonders des Dalai Lama und des Penchen Lama, von Missbrauch bedroht war. So ordnete der Kaiser an, dass das tibetische Staatsorakel des Klosters [[Nechung]] zu allen in Betracht gezogenen Knaben zu befragen sei. Unter der Aufsicht eines kaiserlichen Ambans sollte das Orakel drei Jungen auswählen. Die Auswahl aus diesen drei Namen sollte der Regent in Anwesenheit des Ambans durch Ziehung von Losen aus einer [[Goldene Urne|Goldenen Urne]] treffen. Ferner wurde jenen, denen das Recht zustand, den Ort einer Reinkarnation bekannt zu geben, verboten, auf Kinder aus der nächsten Verwandtschaft des Verstorbenen, eines mongolischen Khans, von hoch stehenden Fürsten, Adligen oder militärischen Oberbefehlshabern hinzuweisen. In der Folgezeit gab es immer wieder Versuche, diese ungeliebten kaiserlichen Regeln zu umgehen, besonders das Losverfahren, jedoch ging der kaiserliche Hof nicht hiervon ab und rügte alle Verstöße. Mit List oder Glück ist jedoch im Losverfahren immer ein Dalai Lama bestimmt worden, den auch das althergebrachte Ritual identifiziert hätte. Dadurch, dass der 9.&nbsp;bis 12.&nbsp;Dalai Lama, teilweise unter nie geklärten Umständen, in noch jugendlichem Alter starben, gab es häufig genug Gelegenheit, die Goldene Urne anzuwenden. Auch wenn ihnen teilweise noch kurz vor ihrem Tod die Regierung übertragen wurde, so kann man doch sagen, dass Tibet ab 1788 für mehr als hundert Jahre nur von Regenten geführt wurde.


=== Schwinden kaiserlicher Macht in Tibet ===
Vor dem 20. Jahrhundert haben sich europäische Quellen oft auf den Dalai Lama als „Großen Lama“ bezogen. So machte sich beispielsweise Benjamin Franklin Bache über George Washington lustig, indem er ihn den „Großen Lama seines Landes“ nannte. Manche Menschen glaubten, dass der Dalai Lama von den Tibetern wie eine Gottheit verehrt wird.
Erst dem 13.&nbsp;Dalai Lama [[Thubten Gyatsho]] sollte es in der Zeit vom 26.&nbsp;September 1895 bis zum 17.&nbsp;Dezember 1933 wieder vergönnt sein, die weltliche Macht in Tibet auszuüben. Vor seiner Amtsübernahme stürzten die großen Lamas und der Kashag den Regenten, dessen Kaisertreue zuletzt die wichtigste Stütze kaiserlicher Macht in Tibet war.  


Seit dem Feldzug gegen die nepalesischen Gurkhas 1792 war der Kaiser nicht mehr in der Lage gewesen, Tibet tatkräftig gegen Bedrohungen von außen zu schützen. Das [[Reich der Mitte]] verfiel von einem Schwächezustand in den nächsten, nach dem [[1. Opiumkrieg]] gegen die Briten (1839–1842) kam die [[Taiping-Rebellion]] und eine [[Zweiter Opiumkrieg|britisch-französische Militärexpedition]] (1851–1864) und dann der [[Erster Japanisch-Chinesischer Krieg|Japanisch-Chinesische Krieg]] (1894–1895). In dieser Zeit ereignete sich in Tibet vieles: Es brachen Unruhen aus, die mit Zugeständnissen Pekings beendet wurden, namentlich mit einer starken Reduzierung der kaiserlichen Garnison (1806), die Sikh eroberten das buddhistische Fürstentum [[Geschichte Ladakhs#Unter den Dogra-Rajas (1834 bis 1947)|Ladakh]] und fielen in Tibet ein (1834–1842), eine Invasion der nepalesischen [[Gurkha#Gurkhas unter britischer Kolonialherrschaft|Gurkhas]] konnte nicht zurückgeschlagen werden (1854–1856), in [[Osttibet]] lösten Unruhen eine Fluchtbewegung nach [[Zentraltibet]] aus (1863), es gab einen Grenzkonflikt mit britisch-indischen Gurkhatruppen (1888–1890).  
==Tibet==
In den 1630er Jahren wurde Tibet in Machtkämpfe zwischen den aufstrebenden Manchus und unterschiedlichen Mongolen und Oiraten verwickelt. Lidgen Khan von den Chakhar, der sich von den Manchus zurückzog, brach nach Tibet auf, um die Sekte der Gelben Mützen zu vernichten. Er starb 1634 auf dem Weg nach Qinghai (Koko Nur). Sein Vassale Tsogt Taij führte den Kampf fort, selbst nachdem sein eigener Sohn Arslan umgebracht wurde. Tsogt Taij wurde von Güshi Khan 1637 getötet. Dieser wurde dann tibetischer Oberherr und handelte als „Beschützer der gelben Kirche“. Güshi half dem V. Dalai Lama, sich als höchste spirituelle und politische Autorität in Tibet zu etablieren und zerstörte alle potentiellen Rivalen. Der Zeitraum des V. Dalai Lama war aber auch eine Hochphase der kulturellen [[Entwicklung]].


=== Zunahme des russischen Einflusses ===
Der [[Tod]] des V. Dalai Lama wurde fünfzehn Jahre lang vom damaligen Regenten Sanggye Gyatsho geheim gehalten. Man handelte offenbar so, damit der Potala Palast fertig gestellt werden konnte und um die Nachbarn Tibets davon abzuhalten, die Zeit, in der die Nachfolge des Dalai Lama noch nicht geklärt war, zu ihrem Vorteil zu nutzen.[10]
Die Mächtigen in Tibet stellten sich, wie auch die in anderen Randprovinzen des Reiches, in dieser Situation die Frage nach einer besseren Schutzmacht. Besonders das [[Britisches Weltreich#Der neue Imperialismus|Britische Empire]] vom [[Indischer Subkontinent|indischen Subkontinent]] aus und das damalige [[Imperialismus#Russland|russische Zarenreich]] von Norden her waren an [[Zentralasien]] interessiert.


Im russischen Vielvölkerstaat lebten auch zahlreiche Anhänger des Vajrayana-Buddhismus. Für sie war es nicht ungewöhnlich, nach Lhasa als ihrem religiösen Zentrum zu pilgern, um sich dort nach entsprechender Vorbereitung als Mönch weihen zu lassen. Für den Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]] wiederum war es von Interesse, Einfluss auf den Dalai Lama als den religiösen Führer vieler seiner Untertanen zu erlangen. Es ergab sich, dass ein [[Burjaten|burjät]]-mongolischer Mönch aus dem [[Region Transbaikalien|Transbaikalgebiet]] mit Namen Ngawang Dorje ([[Agvan Dorzhiev]]) 1888 nach Lhasa pilgerte, um im Kloster [[Drepung]] zu studieren. Er avancierte zu einem der Hilfstutoren des jungen 13. Dalai Lama Thubten Gyatsho und fungierte ab 1897 inoffiziell als Sekretär für auswärtige Angelegenheiten. Im Jahr 1900 – der kaiserliche Hof in Peking war gerade mit dem [[Boxeraufstand]] beschäftigt – entsandte ihn Thubten Gyatsho nach Russland, um dem Zaren ein Schreiben zu überbringen. Zar [[Nikolaj II.]] empfing Ngawang Dorje in [[Jalta]].
Tsangyang Gyatsho, der VI. Dalai Lama, wurde erst 1697 ins Amt berufen. Tsangyang Gyatsho genoss einen Lebensstil, der Trinken, Frauengesellschaft und das Schreiben von Liebesliedern mit einschloss.[11] 1705 nutzte Lobzang Khan aus Khoshud die Eskapaden des VI. Dalai Lama als Entschuldigung, um die [[Kontrolle]] über Tibet zu übernehmen. Der Regent wurde ermordet und der Dalai Lama nach Beijing geschickt. Auf dem [[Weg]] dahin starb der Dalai Lama angeblich an einer [[Krankheit]]. Lobzang Khan benannte einen neuen Dalai Lama, der allerdings von der Gelugpa Schule nicht akzeptiert wurde. Kelzang Gyatsho wurde in der Nähe von Koko Nur entdeckt und wurde zum Mitbewerber und Konkurrenten. Die Zungaren brachen in Tibet 1717 ein, entthronten und töteten Lobzang Khans Bewerber für die Position des Dalai Lama. Das wurde weitestgehend akzeptiert. Dennoch begannen sie bald die Plätze von Lhasa zu plündern, was ihnen einen schnellen Gegenschlag von Kaiser Kangxi 1718 einbrachte. Aber seine militärische Expedition wurde durch die Zungaren im Kampf am Salween Fluss in der Nähe von Lhasa zerstört. Eine zweite, größere Expedition, die Kaiser Kangxi lossandte, vertrieb die Zungaren aus Tibet im Jahr 1720, und die Truppen wurden als Befreier bejubelt. Sie brachten Kelzang Gyatsho von Kumbum nach Lhasa, und er wurde als VII. Dalai Lama eingesetzt.


=== Auswirkung britischer Gegenmaßnahmen ===
===Political Independance for Tibet - Der Dalai Lama in Washington 1993===
Lord [[George Curzon, 1. Marquess Curzon of Kedleston|George Curzon]], der britische [[Vizekönig von Indien]], versuchte mit diplomatischen Mitteln, den russischen Einfluss auf Tibet einzudämmen. Er sandte 1900 einen Brief an den 13. Dalai Lama, dessen Annahme dieser verweigerte mit der Begründung, er dürfe die Ambane nicht übergehen. Auch einen zweiten Brief 1901 ließ er mit der gleichen Begründung ungeöffnet zurückgehen. Dementgegen traf im Juni 1901 eine tibetische Gesandtschaft unter der Führung Dorzhejevs in [[Sankt Petersburg]] bei Zar Nikolaj II. ein mit Briefen und Geschenken des Dalai Lama. Man wurde sich einig in dem Ziel, Tibet dem russischen Reich anzugliedern.
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Im Jahr 1902 drohte Lord Curzon nach seinen diplomatischen Fehlschlägen mit der Besetzung des für den Handel wichtigen [[Chumbi-Tal]]es an der Grenze zu [[Sikkim]]. Schließlich begannen im tibetischen Grenzort Khampadzong im Juni 1903 tibetisch-britische Verhandlungen, die aber von tibetischer Seite bald abgebrochen wurden. Die britische Seite wollte die Fortführung der Verhandlungen ab November 1903 mit einem [[Britischer Tibetfeldzug|Tibetfeldzug]] unter [[Francis Younghusband]] erzwingen und rückte etappenweise gegen Lhasa vor. Da Russland ab Februar 1904 durch den [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanischen Krieg]] militärisch gebunden war, war es außerstande, seine geplante Rolle als neue Schutzmacht Tibets wahrzunehmen. Als die Militärexpedition am 29. Juli 1904 den [[Tsangpo]] erreichte, erkannte der Dalai Lama den Ernst der Lage, aber jetzt lehnte Younghusband Verhandlungen ab. Daraufhin verließ Thubten Gyatsho am nächsten Morgen Lhasa und floh mit großem Gefolge in die [[Mongolei]].  
Nach ihm starben der VIII., der IX. und der X. Dalai Lama noch bevor sie das Erwachsenenalter erreichten. Der XI. und der XII. Dalai Lama waren schon beide in Amt und Würden, sie starben allerdings kurze [[Zeit]] danach. Somit ist seit 113 Jahren die oberste Behörde unter der Leitung eines Dalai Lama. Eine Ausnahme bilden zwei Jahre, als ein Adliger das Amt innehatte und in der Zeit des Übergangs vom XI. zum XII. Dalai Lama.  


Nach der Besetzung von Lhasa am 3. August 1904 begannen Verhandlungen der Briten mit dem Amban und dem vom Dalai Lama vor der Flucht ernannten Regenten. Im Vertrag vom 7. September 1904 wurde zunächst geklärt, dass Tibet weiterhin unter der Oberhoheit des Kaiserreiches stehe und keine eigenständigen Beziehungen mit fremden Staaten anknüpfen dürfe. Lediglich den britischen Handelsinteressen wurde Rechnung getragen. Noch im September erfolgte der Rückzug der Briten. Die Integration von Tibet in das britische Empire war gescheitert. Zudem wies die [[Kaiserinwitwe Cixi]] (Tzu-Hsi) den Amban an, den ausgehandelten Vertrag nicht zu unterschreiben.  
Es wurde manchmal behauptet, dass diese Sachlage immer wieder von den Ambans, den kaiserlichen Residenten in Tibet, vorgebracht wurde, die behaupteten, dass es leichter wäre Tibet durch einen politischen Staatsregenten im Griff zu haben als durch einen Dalai Lama. Die Ambans waren nach ihrem ersten Rausch 1750 immer weniger interessiert und effizient. Tibet wurde für sie zu einem Exil von der Urbanität und der Kultur Pekings. Die Ambans erlaubten es, dominiert zu werden. Der Ehrgeiz und die Machtgier der Tibeter führten dazu, dass die nächsten fünf Dalai Lama Opfer ständiger Vormundschaft wurden.


Noch in Anwesenheit der Briten musste der Amban am 13. September 1904 ein kaiserliches Dekret über die Absetzung von Thubten Gyatsho und die vorläufige Abschaffung der Würde des Dalai Lama verkünden. Die Tibeter jedoch ignorierten diese Absetzung, und auch die chinesischen Behörden empfingen den Dalai Lama im November 1904 mit allen Ehren in [[Urga]]. Um ihn zu sehen, strömten während seines Aufenthalts in der Mongolei auch große Pilgerscharen aus dem Russischen Reich herbei. Im Frühjahr 1905 ließ er abermals eine Gesandtschaft nach Sankt Petersburg an den Hof des Zaren reisen.  
Thubten Jigme Norbu, der ältere Bruder des jetzigen XIV. Dalai Lama, beschreibt diese unglücklichen Ereignisse folgendermaßen: „Es ist wahrscheinlich mehr als ein [[Zufall]], dass zwischen dem VII. und dem XIII. Amtsinhaber, nur ein einziger ein höheres Alter erreichte. Der VIII., Gyampal Gyatsho, starb in seinen Dreißigern, Lungtog Gyatsho starb als er elf Jahre alt war, Tsultrim Gyatsho im Alter von achtzehn, Khadrup Gyatsho und Krinla Gyatsho ebenfalls im Alter von achtzehn. Man kann davon ausgehen, dass einige, wenn nicht alle, vergiftet worden sind.[12]


Obwohl ihn chinesische Behörden dazu drängten, nach Tibet zurückzukehren, hatte er damit keine Eile. Bis 1908 blieb er im Norden, denn die schwere Niederlage des Russischen Reiches gegen Japan und die Wirren der anschließenden [[Russische Revolution 1905|Russischen Revolution]] beunruhigten ihn.
Thubten Gyatsho, der XIII. Dalai Lama, übernahm die Herrschaft von den Klöstern, die vorher (1895) einen großen Einfluss auf den Regenten hatten. Aufgrund der zwei Zeiträume des Exils von 1904 – 1909, um der britischen Invasion zu entfliehen und von 1910 – 1912, um der chinesischen Invasion zu entkommen, wurde er sich sehr wohl der Komplexität internationaler Politik bewusst. Er war der erste Dalai Lama, der sich der Bedeutung ausländischer Beziehungen bewusst war. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil in Indien und Sikkim im Januar 1913, übernahm der XIII. Dalai Lama die Regulierung der ausländischen Beziehungen. Der XIII. Dalai Lama verhandelte direkt mit dem Maharaja, mit dem britischen politischen Beamten in Sikkim, mit dem König von [[Nepal]] anstatt es dem Kashag oder dem Parlament zu überlassen.[13]


=== Erneut wachsender kaiserlicher Machtanspruch auf Tibet ===
Thubten Gyatsho veröffentlichte im Sommer 1912 eine Unabhängigkeitserklärung von China für sein Königreich in Zentral Tibet und entwarf eine tibetische Flagge, obwohl kein anderer unabhängiger Staat diese Unabhängigkeit anerkannte.[14] Der XII. Dalai Lama verwies die Ambans und alle zivilen Chinesen des Landes und führte viele Maßnahmen ein, um Tibet zu modernisieren. Dies beinhaltete auch Maßnahmen, um die exzessiven Forderungen an die Bauern zu drosseln, die von Klöstern und den Adligen an sie gestellt wurden. In den 1920er Jahren baute der XII. Dalai Lama eine unabhängige Polizei-Gewalt auf, schaffte die Todesstrafe ab, baute die säkulare Erziehung und die Stromversorgung in der Stadt Lhasa aus.[15] Thubten Gyatsho, der XIII. Dalai Lama, starb 1933.
Die Schwächung Russlands gab der Politik des Kaiserreichs China in Tibet wieder Auftrieb. Der ''Vertrag von Lhasa'' wurde noch im April 1906 von der chinesischen Regierung bestätigt und sie kam anstelle der Tibeter für die Kriegsentschädigung an das britische Empire auf. Damit gab die chinesische Regierung unmissverständlich ihren unveränderten Hoheitsanspruch über Tibet zu verstehen. Großbritannien und Russland verständigten sich am 31. August 1907 im [[Vertrag von Sankt Petersburg (1907)|Vertrag von Sankt Petersburg]] über ihre Interessensphären in Zentralasien und beendeten die Konfrontation. Sie vereinbarten, dass Tibet zur britischen, die Mongolei und Turkestan zur russischen Einflusssphäre gehören sollten.  


Die Kaiserinwitwe Cixi sah nun den Zeitpunkt gekommen, den Dalai Lama nach Peking einzuladen. Gegen den dringenden Rat Großbritanniens und Russlands entschloss sich der 13. Dalai Lama, mit Blick auf die geänderten Machtverhältnisse, dieser Einladung Folge zu leisten, wenn auch ganz ohne Eile. Ganze fünf Monate hielt er sich zum Gebet und zur Meditation am [[Wutai Shan]] auf, empfing dort aber auch Diplomaten aus aller Welt. Nach wiederholten Aufforderungen aus Peking reiste er schließlich weiter und wurde Ende September 1908 in Peking mit protokollarischen Ehren, jedoch nicht wie das Oberhaupt eines souveränen Staates empfangen. Bei der kaiserlichen Audienz sollte er vielmehr als [[Vasall]] des Kaiserreichs China den als Unterwerfungsgeste üblichen [[Kotau]] vollziehen. Da er diesen verweigerte, musste vor der Audienz erst ein Kompromiss gefunden werden. Es wurde vereinbart, er solle sich zur Begrüßung nur auf ein Knie niederlassen und zudem den Boden nur leicht mit der rechten Hand berühren. Jetzt stand der Audienz am 14. Oktober nichts mehr im Wege.  
Der XIV. Dalai Lama wurde erst zum 17. November 1950 ins Amt berufen, als die Volksrepublik China in das Land einfiel. 1951 akzeptierte der XIV. Dalai Lama und die tibetische Regierung formell die Sieben-Punkte-Vereinbarung, durch die Tibet offiziell in die Volksrepublik China eingeschlossen wurde. Da der Dalai Lama 1959 am Anfang einer Revolte [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] um sein [[Leben]] hatte, floh er nach Indien, wo er seitdem eine Regierung im Exil führte. 2001 gab der XIV. Dalai Lama seine absolute [[Macht]] über die Regierung an ein gewähltes Parlament der Tibeter im Exil ab. Sein ursprüngliches Ziel war die vollkommene Unabhängigkeit Indiens in den späten 1980er Jahren, stattdessen strebte er nach einer hohen Autonomie.[16] Der XIV. Dalai Lama strebt immer noch nach einer größeren Autonomie von China, obwohl Dolma Gyari, der stellvertretende Sprecher des Parlamentes im Exil meinte: „Wenn der Mittelweg kurzfristig scheitert, werden wir dazu gezwungen, uns für die vollkommene Unabhängigkeit oder für [[Selbstbestimmung]] durch die UN-Charta einzusetzen.“[17]


Am 3. November 1908 erließ die Kaiserinwitwe Cixi ein Edikt, in dem die Verleihung eines neuen Titels an den Dalai Lama vorgesehen war, der an Stelle des an den 5. Dalai Lama [[Ngawang Lobsang Gyatsho]] verliehenen Titels treten und die gehorsame Unterordnung des Dalai Lama unter den Kaiser festschreiben sollte: „Aufrichtig gehorsamer, durch Wiederverkörperung hilfreicher, hervorragender, aus sich selbst existierender Buddha des Westens“. Der Titel sollte mit einer jährlichen Zuwendung des [[Sichuan]]-Schatzamtes verbunden sein und den Dalai Lama dazu verpflichten, in Tibet den Gesetzen des Reiches in gebührender Weise Geltung zu verschaffen. Ihm blieb kein Weg, der Verleihung des Titels auszuweichen, und so begnügte er sich damit, gegen das in dem Edikt enthaltene Verbot zu protestieren, sich unmittelbar unter Umgehung der Ambane an den Kaiser wenden zu dürfen.
===The Power of Women===
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Die Planungen für den feierlichen Staatsakt zur Verleihung des Titels mussten durch den Tod des Kaisers [[Guangxu]] am 14. November 1908 und den der Kaiserinwitwe am Tag danach geändert werden. Ohne Entscheidung über seinen Protest wurde der Dalai Lama ersucht, nach Tibet zurückzukehren. Unterwegs im [[Kumbum-Kloster]] werde man ihm den neuen Titel verleihen. Vor seiner Abreise bekundeten Vertreter der kaiserlichen Regierung ihm gegenüber die Absicht, Tibet in eine chinesische Provinz umzuwandeln, mehr Beamte und Soldaten dorthin zu schicken und Volksschulen mit obligatorischem Unterricht in chinesischer Sprache einzurichten.  
==Die Residenz==
Beginnend mit dem V. Dalai Lama und bis zum Auszug des XIV. Dalai Lama ins Exil 1959, verbrachten die Dalai Lama den Winter im Potala Palast und den Sommer im Norbulingka Palast und Park. Beide Paläste befinden sich in [[Lhasa]] oder in einem Umkreis von drei Kilometern. 1959, nach dem fehlgeschlagenen Aufstand in Tibet, suchte der XIV. Dalai Lama Zuflucht in [[Indien]]. Der damalige indische Premierminister, Jawajarlal Nehru, ließ Funktionäre beim Dalai Lama und im tibetischen Parlament zu. Der Dalai Lama lebt seitdem im Exil in Dharamshala, im Staat Himachal Pradesh in Nordindien, wo die zentrale tibetische Verwaltung auch ihren Sitz hat. Tibetische Flüchtlinge haben viele Schulen und buddhistische Tempel in Dharamshala erbaut und eröffnet.[18]


Am 4. März 1909 fand im Kumbum-Kloster die Verleihung des kaiserlichen Titels an den Dalai Lama statt. Danach hatte er ersichtlich keine Eile mit der Weiterreise. Erst im Herbst 1909 brach er nach Lhasa auf. Im Dezember 1909 traf er dort ein.
==Liste der Dalai Lama==
Es gab vierzehn anerkannte Dalai Lama:
# Gendung Drup (1391 – 1474)
# Gendun Gyatsho (1475 – 1542)
# Sonam Gyatsho (1543 – 1588)
# Yonten Gyatsho (1589 – 1617)
# Ngawang Lobsang Gyatsho (1617 – 1682)
# Tsangyang Gyatsho (1683 – 1706)
# Kelzang Gyatsho (1707 – 1757)
# Jamphel Gyatsho (1758 – 1804)
# Lungtok Gyatsho (1805 – 1815)
# Tsultrim Gyatsho (1816 – 1837)
# Khendrup Gyatsho (1838 – 1856)
# Trinley Gyatsho (1857 – 1875)
# Thubten Gyatsho (1876 – 1933)
# Tenzin Gyatsho (geb. 1935)


Bald nach der Flucht des Dalai Lama im Jahre 1904 kamen aus Tibet beunruhigende Nachrichten über das chinesische Vorgehen. 1905 hatte der Versuch eines Ambans, in Osttibet in die Autonomie der Klöster einzugreifen und aus dem Kloster Bathang die meisten Mönche zu vertreiben, zu blutigen Unruhen geführt. Im Jahr 1906 ließ der General [[Zhao Erfeng]] Truppen gegen weitere Klöster marschieren, plünderte sie, schlachtete Mönche teilweise regelrecht ab und wurde so zum meistgehassten Mann in Tibet. 1907 besetzte er das südliche [[Kham]] militärisch und requirierte von der dortigen Bevölkerung entschädigungslos den Großteil der Getreidevorräte. 1908 verstärkte er seine Truppen und schickte sich zum Einmarsch in Zentraltibet an. Ein Protest der tibetischen Regierung gegen dieses militärische Vorgehen scheiterte an der Weigerung des Ambans, diesen Protest an die kaiserliche Regierung weiter zu leiten. Vielmehr wurden die Truppen weiter verstärkt und rückten auf Lhasa vor. Der Einmarsch in die Stadt am 12. Februar 1910 glich einem feindlichen Sturmangriff. Polizeieinheiten und Regierungsgebäude wurden beschossen.  
Es gab auch einen Dalai Lama, der nicht anerkannt war - Ngawang Yeshey Gyatsho. Er wurde am 28. Juni 1707 im Alter von 25 Jahren von Lha-bzang Khan als der „wahre“ VI. Dalai Lama erklärt. Er wurde allerdings niemals richtig als solcher vom Volk akzeptiert.[19]


Der Dalai Lama verließ die Hauptstadt nur zwei Monate nach seiner Rückkehr fluchtartig in Richtung [[Sikkim]], wo er am 21 Februar 1910 eintraf. Am 25. Februar 1910 erklärte die chinesische Regierung ihn für abgesetzt. Er richtete ein Hilfeersuchen an die britische Regierung und traf im März 1910 in Kalkutta mit dem [[Vizekönig von Indien#Generalgouverneure und Vizekönige von Indien (1858-1947)|Vizekönig von Indien]] [[Gilbert Elliot-Murray-Kynynmound, 4. Earl of Minto|Lord Minto]] zusammen. Diplomatische Interventionen der britischen und der russischen Regierung zugunsten eines Rückzuges der chinesischen Truppen blieben ergebnislos.
==Die Zukunft der Position==
Mitte der 1970er Jahre erzählte Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, einer polnischen Zeitung, dass er denkt der letzte Dalai Lama zu sein. In einem späteren Interview, das in der englischen Presse veröffentlicht wurde, sagte der Dalai Lama: „Das Amt des Dalai Lama war eine Institution, die gegründet wurde, um anderen zu dienen. Es kann gut sein, dass sie bald ihren [[Sinn]] erfüllt hat.[20]


Nach Ausbruch der [[Chinesische Revolution|chinesischen Revolution]] im Oktober 1911 wurden die Soldaten jedoch sehr schnell abgezogen. Im Frühjahr 1912 gab es nur noch eine kleine chinesische Garnison in Lhasa. Am 12. Juni 1912 kehrte der Dalai Lama aus Indien zurück und hielt feierlich Einzug in Lhasa.
Diese Äußerungen riefen Unruhen unter den Tibetern in [[Indien]] hervor. Viele konnten nicht glauben, dass das auch in Betracht gezogen werden könnte. Man hatte den Eindruck, dass es nicht die Entscheidung des Dalai Lama war, sich wieder zu inkarnieren. Sie hatten vielmehr den Eindruck, dass der Dalai Lama eine nationale Institution ist und dass das tibetische Volk darüber entscheiden sollte, ob der Dalai Lama sich wieder inkarniert.[21]


== Liste der Dalai Lamas ==
Die Regierung der Volksrepublik China beansprucht die Macht, hohe Inkarnationen in Tibet zu bestätigen. Sie beruft sich dabei auf eine Entscheidung, die Kaiser Qianlong aus der Qing Dynastie getroffen hatte. Kaiser Qianlong führte ein Wahlsystem für den Dalai Lama und für den Panchen Lama ein, bei der wie beim Lotto Namen aus einer goldenen Urne gezogen werden. Diese Methode wurde ein paar Mal für beide Positionen benutzt, geriet dann aber immer mehr in Vergessenheit. 1995 wollte der Dalai Lama, die Wahl des XI. [[Panchen Lama]] ohne die goldene Urne durchführen, wobei das chinesische Parlament darauf bestand, sie zu benutzen. Dies führte zu zwei sich rivalisierenden Panchen Lamas: Gyaincain Norbu, der von der chinesischen Regierung mit der Urne gewählt wurde und Gedhun Choekyi Nyima, der vom Dalai Lama gewählt wurde.
{| class="prettytable"
! !! Name ([[Liste tibetischer Namen und Titel]]) !! Bild !! Lebenszeit !! Regierungszeit !! [[Umschrift nach Wylie]] !! [[Offizielle Transkription der Volksrepublik China für das Tibetische|Offizielle Transkription der VRCh]]
|-----
| 1. || [[Gendün Drub]] || [[Datei:1Dalai.jpg|60px]] || 1391–1474 || — <sup>('''[[#1|1]]''')</sup> || ''dge ‘dun grub'' || Gêdün Chub
|-----
| 2. || [[Gendün Gyatsho]] || [[Datei:2Dalai.jpg|60px]] || 1475–1542 || — <sup>('''[[#1|1]]''')</sup> || ''dge ‘dun rgya mtsho'' || Gêdün Gyaco
|-----
| 3. || [[Sönam Gyatsho]] || [[Datei:3rdDalaiLama.jpg|60px]] || 1543–1588 || — || ''bsod nams rgya mtsho'' || Soinam Gyaco
|-----
| 4. || [[Yönten Gyatsho]] || [[Datei:4Dalai.jpg|60px]] || 1589–1617 || — || ''yon tan rgya mtsho'' || Yoindain Gyaco
|-----
| 5. || [[Ngawang Lobsang Gyatsho]] || [[Datei:NgawangLozangGyatso.jpg|60px]] || 1617–1682 || 1642–1682 || ''ngag dbang blo bzang rgya mtsho'' || Lobsang Gyaco
|-----
| 6. || [[Tshangyang Gyatsho]] || [[Datei:6Dalai.jpg|60px]] || 1682–1706 || — || ''tshangs dbyangs rgya mtsho'' ||Cangjang Gyaco
|-----
| 7. || [[Kelsang Gyatsho (Dalai Lama)|Kelsang Gyatsho]] || [[Datei:7Dalai.jpg|60px]] || 1708–1757 || 1751–1757 || ''skal bzang rgya mtsho'' || Gaisang Gyaco
|-----
| 8. || [[Jampel Gyatsho]] || [[Datei:8Dalai.jpg|60px]] || 1758–1804 || 1781–1788 || '''jam dpal rgya mtsho'' || Qambê Gyaco
|-----
| 9. || [[Lungtog Gyatsho]] || [[Datei:9Dalai.jpg|60px]] || 1805–1815 || — <sup>('''[[#2|2]]''')</sup> || ''lung rtogs rgya mtsho'' || Lungdog Gyaco
|-----
| 10. || [[Tshülthrim Gyatsho]] || [[Datei:10Dalai.jpg|60px]] || 1816–1837 || — || ''tshul khrims rgya mtsho'' || Cüchim Gyaco
|-----
| 11. || [[Khedrub Gyatsho]] || [[Datei:11thDalaiLama1.jpg|60px]] || 1838–1856 || — || ''mkhas grub rgya mtsho'' || Khaichub Gyaco
|-----
| 12. || [[Thrinle Gyatsho]] || [[Datei:12thDalai Lama.jpg|60px]] || 1856–1875 || — || ''‘phrin las rgya mtsho'' || Chinlai Gyaco
|-----
| 13. || [[Thubten Gyatsho]] || [[Datei:BMR.86.1.23.3-O-1-.jpg|60px]]|| 1876–1933 || 1895–1933 || ''thub bstan rgya mtsho'' || Tubdain Gyaco
|-----
| 14. || [[Tendzin Gyatsho (Dalai Lama)|Tendzin Gyatsho]] || [[Datei:Tenzin Gyatzo foto 2.jpg|60px]] || seit 1935 || 1950–1959<sup>('''[[#3|3]]''')</sup> || ''bstan ‘dzin rgya mtsho'' || Dainzin Gyaco
|}


<div id="1"><sup>'''1'''</sup> Dem ersten und dem zweiten Dalai Lama wurde der Titel postum verliehen.
Im September 2007 sagte die Regierung, dass alle Mönche von der Regierung anerkannt werden müssen, was auch die Wahl des XV. Dalai Lama nach dem Tod von Tenzin Gyatsho mit einschließt. Die Tradition besagt, dass der Panchen Lama die Reinkarnation des Dalai Lama anerkennen muss, was eine andere mögliche Methode der Kontrolle darstellt.


<div id="2"><sup>'''2'''</sup> Der neunte Dalai Lama wurde zwar offiziell inthronisiert, regierte jedoch nicht selbst.
Als Antwort auf dieses Szenarium erwiderte Tashi Wangdi, der Stellvertreter des XIV. Dalai Lama, dass die Wahl der chinesischen Regierung bedeutungslos sei: „Man kann einem Imam, einem Erzbischof oder einem Heiligen nicht einfach eine [[Religion]] aufzwingen … man kann diese Dinge nicht jemand anderem politisch auferlegen. Es muss die Entscheidung der Menschen sein, die in der Tradition stehen. Die Chinesen können ihre politische Macht nutzen. Das bedeutet dennoch nichts – genau so wie ihr Panchen Lama. Und sie können ihren Panchen Lama nicht in Tibet festhalten. Sie versuchten ihn mehrmals zu seinem Kloster zu bringen, aber die Menschen wollten ihn nicht sehen. Wie kann man einen solchen religiösen Führer haben?[22]


<div id="3"><sup>'''3'''</sup> Ab 1959 [[tibetische Exilregierung]]
Der Dalai Lama sagte schon 1969, dass die Tibeter entscheiden, ob die Institution des Dalai Lama weiter bestehen soll.[23] Er hat darauf hingewiesen, dass eine mögliche Abstimmung aller tibetischen Buddhisten zeigen könnte, ob sie seine Wiedergeburt anerkennen.[24] Als Antwort auf die Möglichkeit, dass die chinesische Regierung seinen Nachfolger wählen will, sagte der Dalai Lama, dass er nicht in einem Land geboren wird, das von der Chinesischen Volksrepublik kontrolliert wird und dass der Dalai Lama in keinem Land wiedergeboren wird, dass nicht frei ist.[25]  


== Literatur ==
Robert D. Kaplan meint, dass dies bedeuten könnte, dass der nächste Dalai Lama aus dem tibetischen kulturellen Raum kommen könnte, der sich über Indien, Nepal und Bhutan erstreckt, so dass der Dalai Lama dann noch mehr für Indien und gegen China eingestellt ist.[26] Der Dalai Lama hat mit viel Begeisterung die Möglichkeit untermauert, dass seine nächste Inkarnation weiblich sein könnte.[27]
<!--hier keine „Werke“ anführen, sie gehören allein zum Eintrag „Tenzin Gyatso“ bzw. anderen Dalai Lamas!!!-->


=== deutsch ===
==Gedanken==
* Roland Barraux: ''Die Geschichte der Dalai Lamas. Göttliches Mitleid und irdische Politik''. Komet, Frechen 2000, ISBN 3-933366-62-3
*"Der Dalai Lama hat versprochen alle [[Wesen]] zu retten. Aber der Dalai Lama tut es auf seine Art. Er geht schlendernd durch das Leben. Der Dalai Lama übt etwas, rettet etwas die Welt, lehrt etwas die [[Weisheit]] und lacht vor allem viel. Der Dalai Lama überzeugt die [[Mensch]]en im Westen, weil er ein [[Buddha]] der [[Freude]] ist."
* [[Völkerkundemuseum der Universität Zürich]], Martin Brauen (Hrsg.): ''Die Dalai Lamas. Tibets Reinkarnationen des Bodhisattva Avalokiteshvara''. Arnold, Stuttgart 2005, ISBN 3-89790-219-2
* [[Michael von Brück]]: ''Religion und Politik im tibetischen Buddhismus.'' Kösel, München 1999, ISBN 3-466-20445-3
* Karl-Heinz Golzio, Pietro Bandini: ''Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama.'' O. W. Barth Bei Scherz, 2002, ISBN 3-502-61002-9
* [[Andreas Gruschke]]: ''Dalai Lama.'' Diederichs, Kreuzlingen – München 2003, ISBN 3-7205-2461-2
* Günther Schulemann: ''Die Geschichte der Dalai Lamas.'' Harrassowitz, Leipzig 1958
* Thomas Laird: ''Tibet – Die Geschichte eines Landes.'' S.&nbsp;Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-502-15000-1
* Dalai Lama und Laurens van der Muyzenberg: ''Führen, Gestalten, Bewegen: Werte und Weisheit für eine globalisierte Welt.'' Campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38687-4
* Claude B. Levenson: ''Dalai-Lama. Die autorisierte Biographie des Nobelpreisträgers.'' Patmos, 2004, ISBN 978-3-491-69415-6
* Alexander Norman: ''Das geheime Leben der Dalai Lamas.'' Lübbe, 2007, ISBN 978-3-7857-2284-8
* Sabine Wiegand: ''Dalai Lama XIV.'' Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-499-50673-4


=== englisch ===
*"Der größte Witz des Dalai Lama ist die Behauptung, dass er nicht erleuchtet ist. Der Dalai Lama liebt es, bescheiden aufzutreten. Dadurch wird er von allen Menschen geliebt. Seine Lehre ist ganz einfach: "Sei ein guter Mensch. Wenn alle Menschen gut sind, gibt es eine gute Welt. Es ist egal, ob du Christ, Atheist oder Buddhist bist. Wichtig ist es nur, dass wir alle uns bemühen, gute Menschen zu werden."
* Yá Hánzhāng 牙含章: ''The Biographies of the Dalai Lamas''. Foreign Languages Press, Beijing 1993, ISBN 7-119-01267-3 (Originaltitel: Dálài Lǎmá chuán 达赖喇嘛传)
* Dung-Dkar Blo-Bzang Phrim-Las: ''The Merging of Religious and Secular Rule of Tibet''. Foreign Languages Press, Beijing 1993, ISBN 7-119-00672-X


== Einzelnachweise ==
*"Der Buddhismus ist ein rationales System. Der Dalai Lama erklärte: "Wenn die Wissenschaft etwas anderes herausfindet, werden wir den Buddhismus ändern." Das Ziel des [[Buddhismus]] ist die [[Erleuchtung]]. Erleuchtung bedeutet Auflösung der inneren [[Verspannungen]]. Daraus entstehen innerer Frieden und inneres [[Glück]]. Der Weg dahin ist die konsequente [[Gedanke]]narbeit und die regelmäßige [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]."
<references/>
 
===Der Weg zur Erleuchtung (englisch)===
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*"Der Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 in Tibet geboren. Nach der Invasion der Chinesen zog er nach [[Dharamsala]] in [[Nordindien]]. Von dort aus bereist er regelmäßig die ganze [[Welt]] und hält viele Vorträge. 1989 erhielt der Dalai Lama für sein Bemühen um den Weltfrieden den [[Friedensnobelpreis]]. Der Dalai Lama ist das Oberhaupt aller Traditionslinien des tibetischen Buddhismus."
 
*"Die wichtigste Lehre des Dalai Lama an alle westlichen Menschen ist: "Die Menschheit ist eine große [[Familie]]. Wir müssen alle [[Verantwortung]] für unsere [[Erde]] übernehmen, damit eine Welt des Friedens und der [[Liebe]] entstehen kann. Alle positiven Menschen sollten für das große Ziel einer glücklichen Welt zusammenarbeiten."
 
*"Als spezielle Botschaft für alle [[Yogi]]s erklärte der Dalai Lama: "Im tibetischen Buddhismus gehen wir davon aus, dass es im Kosmos erleuchtete Wesen gibt. Wenn man sie anruft, bekommt man Hilfe. Wir sollten uns jeden Tag mit den erleuchteten [[Meister]]n oder mit unseren persönlichen spirituellen Objekten (heilige Bücher, Statuen, Bilder) verbinden, damit wir alle eines Tages das große Ziel des inneren Glücks erreichen."
 
===Die 19. Weisheiten des Dalai Lama===
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==Siehe auch==
* [[Mönche in der Magnetröhre]]
* [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]
* [[Spiritualität]]
* [[Buddhismus]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikinews|Dalai Lama in Deutschland eingetroffen}}
* [http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/DalaiLama.htm Dalai Lama]
{{Commonscat}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.dalailama.com Offizielle Seite des Dalai Lama] (englisch)
* [http://www.dalailama.com Offizielle Seite des Dalai Lama] (englisch)
* [http://www.tibetinfopage.de/dalai.htm Dalai Lama – Geschichte eines Namens und Titels]
* [http://www.tibetinfopage.de/dalai.htm Dalai Lama – Geschichte eines Namens und Titels]
* [http://www.britannica.com/eb/article-9028575/Dalai-Lama#272692.hook www.britannica.com über Dalai Lama (englisch)]
* [http://www.britannica.com/eb/article-9028575/Dalai-Lama#272692.hook www.britannica.com über Dalai Lama (englisch)]
*[http://www.stern.de/panorama/der-dalai-lama-wird-75-geistliches-oberhaupt-der-tibeter-feiert-geburtstag-1580238.html Geistliches Oberhaupt der Tibeter feiert Geburtstag (Stern)]
* [http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ Creative Commons Attribution-ShareAlike License]
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Dalai_lama Dalai Lama]
* [http://igfm-allgaeu.de/tibet/ctc/2008/MonkGedhun%27sPetition_HighPeaksPureEarth.pdf Appell eines Mönchs an Hu Jintao]
* [http://knol.google.com/k/buddha-orakel Buddha-Orakel]


{{Navigationsleiste Dalai Lamas}}
==Literatur==
 
* [1] "The Dalai Lama". BBC. 2006-09-21.
 
* [2] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 264 – 265.
 
* [3] Hilton, Isabel. (1999). The Search for the Panchen Lama. Viking Books. Reprint: Penguin Books. (2000), S. 39–40.
Vgl. wikipedia[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dalai_Lama&action=edit]
* [4] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 142.
 
* [5] Ebenda, S. 143.
* [6] Roux, Jean-Paul. (2003). Genghis Khan and the Mongol Empire, Thames & Hudson, London, S. 25.
* [7] Sheel, R. N. Rahul. "The Institution of the Dalai Lama." In: ''The Tibet Journal'', Bd. XIV Nr. 3. Herbst 1989, S. 23.
* [8] Verhaegen, Ardy (2002): The Dalai Lamas: The Institution and Its History. Emerging Perceptions in Buddhist Studies, Nr. 15. Neu Delhi, India: D. K. Printworld, S. 5/6.
* [9] Ebenda, S. 6.
* [10] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 181/182.
* [11] Karenina Kollmar-Paulenz, Kleine Geschichte Tibets, München 2006, S. 109–122.
* [12] Norbu, Thubten Jigme and Turnbull, Colin M. (1968). Tibet: An account of the history, the religion and the people of Tibet. Reprint: Touchstone Books, New York, S. 311.
* [13] Sheel, R. N. Rahul. "The Institution of the Dalai Lama." The Tibet Journal, Bd. XIV, Nr. 3. Herbst 1989, S. 24, 29.
* [14] Ebenda, S. 20.
* [15] Norbu, Thubten Jigme and Turnbull, Colin M. (1968). Tibet: An account of the history, the religion and the people of Tibet. Reprint: Touchstone Books, New York, S. 317-318.
* [16] Burke, Denis (2008-11-27). "Tibetans stick to the 'middle way'". Asia Times. Retrieved 2010-08-07.
* [17] Saxena, Shobhan (2009-10-31). "The burden of being Dalai Lama". The Times of India. Retrieved 2010-08-06.
* [18] “Dispatches from the Tibetan Front: Dharamshala, India," Litia Perta, The Brooklyn Rail, April 4, 2008.
* [19] Chapman, F. Spencer. (1940). Lhasa: The Holy City, Readers Union Ltd. London, S. 127.
* [20] Glenn H. Mullin, "Faces of the Dalai Lama: Reflections on the Man and the Tradition," Quest, Bd. 6, Nr. 3, Autumn 1993, S. 80.
* [21] Verhaegen, Ardy (2002). The Dalai Lamas: The Institution and Its History. Emerging Perceptions in Buddhist Studies, Nr. 15. New Delhi, India: D. K. Printworld, S. 5.
* [22] Interview with Tashi Wangdi, David Shankbone, Wikinews, November 14, 2007.
* [23] "Dalai's reincarnation will not be found under Chinese control". Government of Tibet in Exile.
* [24] Dalai Lama may forgo death before reincarnation, Jeremy Page, The Australian, November 29, 2007.
* [25] "Dalai's reincarnation will not be found under Chinese control". Government of Tibet in Exile ex Indian Express July 6, 1999.
* [26] Kaplan Robert, Foreign Affairs, "The Geography of Chinese Power" http://www.foreignaffairs.com/articles/66205/robert-d-kaplan/the-geography-of-chinese-power.
* [27] "A Female Dalai Lama? Why It Matters". The Huffington Post. http://www.huffingtonpost.com/michaela-haas/female-dalai-lama-why-it-matters_b_2982005.html.


Kategorie:Buddhistischer Titel]]
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Meister]]
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Guru]]

Aktuelle Version vom 7. April 2020, 17:21 Uhr

Der Dalai Lama ist der höchste Lama in der Schule der Gelug oder der “Gelbmützen” des Tibetischen Buddhismus, der von Tsongkhapa (1357 – 1419) gegründet wurde. Der Name ist die Verbindung des mongolischen Wortes „dalai“, das „Ozean“ bedeutet und des tibetischen Wortes „bla-ma“ (mit einem leisen „l“), das „Guru, Lehrer“ bedeutet.

Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama

Entsprechend der tibetisch-buddhistischen Doktrin, ist der Dalai Lama die Wiedergeburt in einer Reihe von „Trülkus“, die man als Manifestationen des „Boddhisattva“ des Mitgefühls (Avalokiteshvara) betrachtet. 49 Tage nach dem Tod des Dalai Lama inkarniert sich seine Seele im Körper eines Knaben wieder. Der Dalai Lama wird häufig als der Leiter der Gelug Schule angesehen, diese Stellung nimmt allerdings der Ganden Tripa ein. Die Linie der Dalai Lamas begann in einer Nachfolge spiritueller Lehrer. Der V. Dalai Lama übernahm die politische Autorität in Tibet.

Seit dem 17. Jahrhundert bis 1959 war der Dalai Lama das Staatsoberhaupt der tibetischen. Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, blieb danach das Staatsoberhaupt für die Zentrale Tibetische Regierung (im Exil) bis er im März 2011 in Rente ging. Er hat darauf aufmerksam gemacht, dass die Institution des Dalai Lama abgeschafft werden kann und dass der nächste Dalai Lama auch außerhalb Tibets gefunden werden und sogar weiblich sein könnte. Die chinesische Regierung wies dies zurück und behauptete, dass nur sie selbst die Autorität habe, um den nächsten Dalai Lama auszusuchen.

Die Suche nach der Reinkarnation

1252 gewährte Kublai Khan Drogön Chögyal Phagpa und Karma Pakshi, dem II. Karmapa, eine Audienz. Karma Pakshi wollte jedoch die Schirmherrschaft von Möngke Khan. Vor seinem Tod 1283 schrieb Karma Pakshi in seinem Testament, dass er die etablierten Interessen seiner Sekte beschützen wollte, indem er seine Schüler beauftragte, einen Jungen zu finden, der die schwarze Mütze erben sollte. Seine Anweisung baute auf die Prämisse, dass die buddhistische Ideologie ewig ist und dass Buddha Ausstrahlungen senden würde, um die Mission zu vervollständigen, die er begonnen hatte. Karma Pakshis Schüler handelten dem Testament entsprechend und fanden den wiedergeborenen Jungen ihres Meisters. Dieses Ereignis war der Beginn des Lehrerinkarnationssystems für die Linie der schwarzen Mützen des tibetischen Buddhismus. Zur Zeit der Ming Dynastie, verlieh der Kaiser den Titel „Großer kostbarer Prinz von Dharma“ dem ersten Prinzen von Dharma, und zwar Karmapa mit schwarzer Mütze. Unterschiedliche Sekten des tibetischen Buddhismus reagierten auf das Lehrerinkarnationssystem, indem sie eine ähnliche Nachfolge erschufen.

Nach der Tradition des Himalaya ist “Phowa” die Disziplin, die den Gedankenfluss zum geplanten Körper trägt. Nach dem Tod des Dalai Lama und der Befragung des Nechung Orakels, wird die Suche nach dem „Yangsi“ oder der Wiedergeburt des Dalai Lama in die Wege geleitet. Ursprünglich sah die Tradition vor, dass die Hohen Lamas der Gelug Tradition und die tibetische Regierung, die Verantwortung hatten, die Wiedergeburt zu finden. Der Prozess kann ungefähr zwei bis drei Jahre dauern, bis man den Dalai Lama gefunden hat, und um den XIV. Dalai Lama, Tenzin Gyatsho, zu finden, brauchte man vier Jahre. Die Suche nach dem Dalai Lama wurde bisher auf Tibet beschränkt. Tenzin Gyatsho hat schon erklärt, dass er nicht in der Volksrepublik China wiedergeboren wird, allerdings hat er auch erwähnt, dass er überhaupt nicht wiedergeboren wird. Damit wollte er wohl sagen, dass die Funktion des Dalai Lama überholt ist.[1]

Der Dalai Lama zur Weltlage

Die Hohen Lamas setzten ganz unterschiedliche Strategien ein, um die Chance zu erhöhen, die Wiedergeburt des Dalai Lama zu finden. Sie gingen oft zu Lhamo La-tso, einem See im Zentrum von Tibet, und hielten Ausschau nach einem Zeichen, das der See ihnen gibt. Dies konnte eine Vision sein oder irgendein Hinweis für die Richtung, in die die Suche gehen sollte - so wurde auch Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, gefunden. Es heißt, dass Palden Lhamo, der weibliche Schutzgeist des heiligen Sees Lhamo La-tso, dem I. Dalai Lama, Gendun Drup, in einer seiner Visionen versprach, dass sie die Reihe der Wiedergeburten der Dalai Lama beschützen würde. Seit der Zeit von Gendun Gyatsho, dem II. Dalai Lama, der das System formalisierte, gingen die Regenten und andere Mönche zum See, um Führung zu bekommen und die nächste Reinkarnation durch Visionen zu empfangen, während sie dort meditierten.[2]

Lhamo Latso liegt wie ein glänzender azurfarbener Edelstein in einem Ring aus grauen Bergen. Die Erhöhung und die umliegenden Gipfel führen dazu, dass es dort ein sehr stark wechselndes Klima gibt, und der immerwährende Wechsel von Wolken und Wind erschafft ein sich permanent veränderndes Muster auf der Oberfläche des Wassers. Auf dieser Oberfläche erscheinen jenen Menschen Visionen, die sie im richtigen Geisteszustand suchen.[3] Hier empfing 1935 der Regent Reting Rinpoche eine klare Vision von drei tibetischen Buchstaben und einem Kloster mit einem jadegrünen und goldenen Dach, einem Haus mit türkisfarbenen Dachziegeln, was zu der Auffindung von Tenzin Gyatsho, dem XIV. Dalai Lama führte.

Die Hohen Lamas können auch eine Vision durch einen Traum empfangen oder bei der Einäscherung des einen Dalai Lama der Rauchrichtung folgen, um den zukünftigen Dalai Lama zu finden. Sobald die Hohen Lamas das Haus und den Jungen, den sie für die Reinkarnation halten, gefunden haben, muss der Junge eine Reihe von Tests bestehen, um seine Wiedergeburt zu bestätigen. Sie zeigen ihm ein paar Artefakte, von denen nicht alle dem vorhergehenden Dalai Lama gehörten, und wenn der Junge, die Gegenstände aussucht, die dem vorhergehenden Dalai Lama gehört hatten, wird dies als ein Zeichen betrachtet und zusammen mit den anderen Hinweisen für eine Bestätigung der Reinkarnation gehalten.

Wenn nur ein einziger Junge gefunden wird, werden die Hohen Lamas, lebende Buddhas der drei großen Klöster, sekuläre Geistliche und beamtete Mönche einladen, um ihren Fund zu bestätigen und dann der zentralen Regierung durch den tibetischen Minister zu melden. Später werden die drei wichtigsten Diener des Dalai Lama, hohe Amtspersonen, zusammen mit einem Gefolge den Jungen und seine Familie abholen und ihn nach Lhasa bringen, wo der Junge dann im Normalfall ins Kloster Drepung gebracht wird, um die buddhistische Sutra zu studieren und die Rolle des spirituellen Führers in Tibet zu übernehmen.

Wenn es mehrere mögliche Inkarnationen gibt, dann haben Regenten, hohe Amtspersonen, die Mönche von Jokhang in Lhasa und der Minister von Tibet die Namen aller möglichen Kandidaten in eine Urne gelegt und haben so den Nachfolger des Dalai Lama gewählt.

Weisheit - Lernen von Buddha

Der ursprüngliche Gebrauch des Namens „Dalai Lama“

1578 vergab der mongolische Herrscher Altan Khan Sonam Gyatsho den Titel „Dalai Lama“. Der Titel wurde nachträglich den zwei Vorgängern seiner Reinkarnationslinie vergeben, an Gendun Drup und Gendun Gyatsho. Gendun Gyatsho war auch der Amtsvorgänger von Sonam Gyatsho als Abt im Kloster Drepung. Der XIV. Dalai Lama behauptet, dass Altan Khan nicht die Absicht hatte, einen Titel als solchen zu vergeben, sondern einfach nur den Namen „Sonam Gyatsho“ ins Mongolische zu übersetzen. Viele Schriftsteller hätten die Wortszusammensetzung „Dalai Lama“ fälschlicherweise als „Ozean der Weisheit“ übersetzt. Der ganze mongolische Titel heißt: „der wundervolle Vairadhara, der gute glanzvolle lobenswerte Ozean“, der von Altan Khan vergeben wurde ist ursprünglich eine Übersetzung der tibetischen Worte „Sonam Gyatsho“, wobei „Sonam“ „Verdienst“ bedeutet.[4]

Der 14. Dalai Lama meinte dazu: „Der Name jedes einzelnen Dalai Lama, angefangen beim zweiten Dalai Lama, schloss das Wort “Gyatsho” mit ein, was im Tibetischen „Ozean“ bedeutet. Auch jetzt ist es so. Ich heiße Tenzin Gyatsho. Der Vorname ändert sich, aber der Nachname (das Wort “Ozean”) bleibt und wird ein Teil von dem Namen des Dalai Lama. Alle Dalai Lama, beginnend mit dem zweiten, hatten diesen Namen. Ich stimme dem also nicht wirklich zu, dass die Mongolen daraus einen Titel gemacht haben. Es war ursprünglich nur eine Übersetzung.“[5]

Was auch immer die ursprüngliche Absicht war, der mongolische “Dalai”, der im Tibetischen vom Wort her keine Bedeutung hat, wurde weitestgehend als Titel verstanden. Der Name oder der Titel „Dalai Lama“ im Mongolischen, könnte sich auch vom Titel ableiten, den Temüjin oder Genghis Khan angenommen hat, als er zum Kaiser eines vereinten mongolischen Staates 1206 ausgerufen wurde. Temüjin nahm den Namen Cingis Qaghan oder „Fürst des Ozeans“ an, was im Deutschen Dschingis Khan bedeutet.[6] Die Tibeter titulieren den Dalai Lama als “Gyalwa Rinpoche” („Edler Sieger“), „Kundun“ („Präsenz“), „Yishin Norbu“ („Juwel, das Wünsche erfüllt“) usw.[7]

Sonam Gyatsho war ein Abt des Klosters Drepung. Er wurde als einer der bedeutendsten Lamas seiner Zeit angesehen. Obwohl Sonam Gyatsho als erster Lama den Titel „Dalai Lama“ trug, war er der dritte seiner Linie, und er wurde als dritter „Dalai Lama“ bekannt. Der Titel wurde seinen vorhergehenden Inkarnationen nachträglich verliehen.

Yonten Gyatsho (1589 – 1616) war der IV. Dalai Lama und kein Tibeter. Er war der Enkelsohn von Altan Khan. Die Trülku-Tradition des Dalai Lama hat sich zu einer Institution hin entwickelt und wurde auch als solche begründet.

Die Institution des Dalai Lama wurde über die Jahrhunderte hinweg zu einem wichtigen Mittelpunkt der kulturellen tibetischen Identität, eine symbolische Verkörperung des tibetischen nationalen Charakters. Heutzutage sind der Dalai Lama und das Büro des Dalai Lama wichtige Institutionen in ihrem Kampf für die Unabhängigkeit und, noch viel dringender, für ihr kulturelles Überleben. Der Dalai Lama wird als die wichtigste Inkarnation von Chenrezig angesehen (in Indien spricht man über ihn als Ayalokiteshvara), als Boddhisattva des Mitgefühls und Schutzgottheit von Tibet. In dieser Rolle hat der Dalai Lama sich dafür entschieden, Frieden und Mitgefühl einzusetzen – sowohl gegenüber seinen eigenen Leuten und auch gegenüber ihren Unterdrückern. In diesem Sinne ist der Dalai Lama eine Verkörperung eines Ideals tibetischer Werte und ein Eckpfeiler tibetischer Identität und Kultur.[8]

Verhaegen erwähnt den “überpolitischen” Einfluss, den die Institution des Dalai Lama in historischen Regionen wie Westchina, Mongolei, Ladakh zusätzlich zu den anderen Königreichen des Himalayas hat: „Die Dalai Lama haben auch als wichtigste spirituelle Führer vielen Königreichen gedient, die an Tibet angrenzen (China, Mongolei und Ladakh). Die literarischen Werke des Dalai Lama haben über Jahrhunderte hinweg mehr als fünfzig Millionen Menschen in diesen Regionen inspiriert. Diese Schriften, die die Verbindung zwischen buddhistischer Philosophie und dem gelebten tibetischen Buddhismus reflektieren, wurden zu einem der weltgrößten Speicher spirituellen Denkens.[9]

Der XIV. Dalai Lama wird häufig „Seine Heiligkeit“ genannt, was als Analogie zum Papst zu verstehen ist, obwohl es sich nicht ins Tibetische übersetzen lässt.

Vor dem 20. Jahrhundert haben sich europäische Quellen oft auf den Dalai Lama als „Großen Lama“ bezogen. So machte sich beispielsweise Benjamin Franklin Bache über George Washington lustig, indem er ihn den „Großen Lama seines Landes“ nannte. Manche Menschen glaubten, dass der Dalai Lama von den Tibetern wie eine Gottheit verehrt wird.

Tibet

In den 1630er Jahren wurde Tibet in Machtkämpfe zwischen den aufstrebenden Manchus und unterschiedlichen Mongolen und Oiraten verwickelt. Lidgen Khan von den Chakhar, der sich von den Manchus zurückzog, brach nach Tibet auf, um die Sekte der Gelben Mützen zu vernichten. Er starb 1634 auf dem Weg nach Qinghai (Koko Nur). Sein Vassale Tsogt Taij führte den Kampf fort, selbst nachdem sein eigener Sohn Arslan umgebracht wurde. Tsogt Taij wurde von Güshi Khan 1637 getötet. Dieser wurde dann tibetischer Oberherr und handelte als „Beschützer der gelben Kirche“. Güshi half dem V. Dalai Lama, sich als höchste spirituelle und politische Autorität in Tibet zu etablieren und zerstörte alle potentiellen Rivalen. Der Zeitraum des V. Dalai Lama war aber auch eine Hochphase der kulturellen Entwicklung.

Der Tod des V. Dalai Lama wurde fünfzehn Jahre lang vom damaligen Regenten Sanggye Gyatsho geheim gehalten. Man handelte offenbar so, damit der Potala Palast fertig gestellt werden konnte und um die Nachbarn Tibets davon abzuhalten, die Zeit, in der die Nachfolge des Dalai Lama noch nicht geklärt war, zu ihrem Vorteil zu nutzen.[10]

Tsangyang Gyatsho, der VI. Dalai Lama, wurde erst 1697 ins Amt berufen. Tsangyang Gyatsho genoss einen Lebensstil, der Trinken, Frauengesellschaft und das Schreiben von Liebesliedern mit einschloss.[11] 1705 nutzte Lobzang Khan aus Khoshud die Eskapaden des VI. Dalai Lama als Entschuldigung, um die Kontrolle über Tibet zu übernehmen. Der Regent wurde ermordet und der Dalai Lama nach Beijing geschickt. Auf dem Weg dahin starb der Dalai Lama angeblich an einer Krankheit. Lobzang Khan benannte einen neuen Dalai Lama, der allerdings von der Gelugpa Schule nicht akzeptiert wurde. Kelzang Gyatsho wurde in der Nähe von Koko Nur entdeckt und wurde zum Mitbewerber und Konkurrenten. Die Zungaren brachen in Tibet 1717 ein, entthronten und töteten Lobzang Khans Bewerber für die Position des Dalai Lama. Das wurde weitestgehend akzeptiert. Dennoch begannen sie bald die Plätze von Lhasa zu plündern, was ihnen einen schnellen Gegenschlag von Kaiser Kangxi 1718 einbrachte. Aber seine militärische Expedition wurde durch die Zungaren im Kampf am Salween Fluss in der Nähe von Lhasa zerstört. Eine zweite, größere Expedition, die Kaiser Kangxi lossandte, vertrieb die Zungaren aus Tibet im Jahr 1720, und die Truppen wurden als Befreier bejubelt. Sie brachten Kelzang Gyatsho von Kumbum nach Lhasa, und er wurde als VII. Dalai Lama eingesetzt.

Political Independance for Tibet - Der Dalai Lama in Washington 1993

Nach ihm starben der VIII., der IX. und der X. Dalai Lama noch bevor sie das Erwachsenenalter erreichten. Der XI. und der XII. Dalai Lama waren schon beide in Amt und Würden, sie starben allerdings kurze Zeit danach. Somit ist seit 113 Jahren die oberste Behörde unter der Leitung eines Dalai Lama. Eine Ausnahme bilden zwei Jahre, als ein Adliger das Amt innehatte und in der Zeit des Übergangs vom XI. zum XII. Dalai Lama.

Es wurde manchmal behauptet, dass diese Sachlage immer wieder von den Ambans, den kaiserlichen Residenten in Tibet, vorgebracht wurde, die behaupteten, dass es leichter wäre Tibet durch einen politischen Staatsregenten im Griff zu haben als durch einen Dalai Lama. Die Ambans waren nach ihrem ersten Rausch 1750 immer weniger interessiert und effizient. Tibet wurde für sie zu einem Exil von der Urbanität und der Kultur Pekings. Die Ambans erlaubten es, dominiert zu werden. Der Ehrgeiz und die Machtgier der Tibeter führten dazu, dass die nächsten fünf Dalai Lama Opfer ständiger Vormundschaft wurden.

Thubten Jigme Norbu, der ältere Bruder des jetzigen XIV. Dalai Lama, beschreibt diese unglücklichen Ereignisse folgendermaßen: „Es ist wahrscheinlich mehr als ein Zufall, dass zwischen dem VII. und dem XIII. Amtsinhaber, nur ein einziger ein höheres Alter erreichte. Der VIII., Gyampal Gyatsho, starb in seinen Dreißigern, Lungtog Gyatsho starb als er elf Jahre alt war, Tsultrim Gyatsho im Alter von achtzehn, Khadrup Gyatsho und Krinla Gyatsho ebenfalls im Alter von achtzehn. Man kann davon ausgehen, dass einige, wenn nicht alle, vergiftet worden sind.[12]

Thubten Gyatsho, der XIII. Dalai Lama, übernahm die Herrschaft von den Klöstern, die vorher (1895) einen großen Einfluss auf den Regenten hatten. Aufgrund der zwei Zeiträume des Exils von 1904 – 1909, um der britischen Invasion zu entfliehen und von 1910 – 1912, um der chinesischen Invasion zu entkommen, wurde er sich sehr wohl der Komplexität internationaler Politik bewusst. Er war der erste Dalai Lama, der sich der Bedeutung ausländischer Beziehungen bewusst war. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil in Indien und Sikkim im Januar 1913, übernahm der XIII. Dalai Lama die Regulierung der ausländischen Beziehungen. Der XIII. Dalai Lama verhandelte direkt mit dem Maharaja, mit dem britischen politischen Beamten in Sikkim, mit dem König von Nepal anstatt es dem Kashag oder dem Parlament zu überlassen.[13]

Thubten Gyatsho veröffentlichte im Sommer 1912 eine Unabhängigkeitserklärung von China für sein Königreich in Zentral Tibet und entwarf eine tibetische Flagge, obwohl kein anderer unabhängiger Staat diese Unabhängigkeit anerkannte.[14] Der XII. Dalai Lama verwies die Ambans und alle zivilen Chinesen des Landes und führte viele Maßnahmen ein, um Tibet zu modernisieren. Dies beinhaltete auch Maßnahmen, um die exzessiven Forderungen an die Bauern zu drosseln, die von Klöstern und den Adligen an sie gestellt wurden. In den 1920er Jahren baute der XII. Dalai Lama eine unabhängige Polizei-Gewalt auf, schaffte die Todesstrafe ab, baute die säkulare Erziehung und die Stromversorgung in der Stadt Lhasa aus.[15] Thubten Gyatsho, der XIII. Dalai Lama, starb 1933.

Der XIV. Dalai Lama wurde erst zum 17. November 1950 ins Amt berufen, als die Volksrepublik China in das Land einfiel. 1951 akzeptierte der XIV. Dalai Lama und die tibetische Regierung formell die Sieben-Punkte-Vereinbarung, durch die Tibet offiziell in die Volksrepublik China eingeschlossen wurde. Da der Dalai Lama 1959 am Anfang einer Revolte Angst um sein Leben hatte, floh er nach Indien, wo er seitdem eine Regierung im Exil führte. 2001 gab der XIV. Dalai Lama seine absolute Macht über die Regierung an ein gewähltes Parlament der Tibeter im Exil ab. Sein ursprüngliches Ziel war die vollkommene Unabhängigkeit Indiens in den späten 1980er Jahren, stattdessen strebte er nach einer hohen Autonomie.[16] Der XIV. Dalai Lama strebt immer noch nach einer größeren Autonomie von China, obwohl Dolma Gyari, der stellvertretende Sprecher des Parlamentes im Exil meinte: „Wenn der Mittelweg kurzfristig scheitert, werden wir dazu gezwungen, uns für die vollkommene Unabhängigkeit oder für Selbstbestimmung durch die UN-Charta einzusetzen.“[17]

The Power of Women

Die Residenz

Beginnend mit dem V. Dalai Lama und bis zum Auszug des XIV. Dalai Lama ins Exil 1959, verbrachten die Dalai Lama den Winter im Potala Palast und den Sommer im Norbulingka Palast und Park. Beide Paläste befinden sich in Lhasa oder in einem Umkreis von drei Kilometern. 1959, nach dem fehlgeschlagenen Aufstand in Tibet, suchte der XIV. Dalai Lama Zuflucht in Indien. Der damalige indische Premierminister, Jawajarlal Nehru, ließ Funktionäre beim Dalai Lama und im tibetischen Parlament zu. Der Dalai Lama lebt seitdem im Exil in Dharamshala, im Staat Himachal Pradesh in Nordindien, wo die zentrale tibetische Verwaltung auch ihren Sitz hat. Tibetische Flüchtlinge haben viele Schulen und buddhistische Tempel in Dharamshala erbaut und eröffnet.[18]

Liste der Dalai Lama

Es gab vierzehn anerkannte Dalai Lama:

  1. Gendung Drup (1391 – 1474)
  2. Gendun Gyatsho (1475 – 1542)
  3. Sonam Gyatsho (1543 – 1588)
  4. Yonten Gyatsho (1589 – 1617)
  5. Ngawang Lobsang Gyatsho (1617 – 1682)
  6. Tsangyang Gyatsho (1683 – 1706)
  7. Kelzang Gyatsho (1707 – 1757)
  8. Jamphel Gyatsho (1758 – 1804)
  9. Lungtok Gyatsho (1805 – 1815)
  10. Tsultrim Gyatsho (1816 – 1837)
  11. Khendrup Gyatsho (1838 – 1856)
  12. Trinley Gyatsho (1857 – 1875)
  13. Thubten Gyatsho (1876 – 1933)
  14. Tenzin Gyatsho (geb. 1935)

Es gab auch einen Dalai Lama, der nicht anerkannt war - Ngawang Yeshey Gyatsho. Er wurde am 28. Juni 1707 im Alter von 25 Jahren von Lha-bzang Khan als der „wahre“ VI. Dalai Lama erklärt. Er wurde allerdings niemals richtig als solcher vom Volk akzeptiert.[19]

Die Zukunft der Position

Mitte der 1970er Jahre erzählte Tenzin Gyatsho, der XIV. Dalai Lama, einer polnischen Zeitung, dass er denkt der letzte Dalai Lama zu sein. In einem späteren Interview, das in der englischen Presse veröffentlicht wurde, sagte der Dalai Lama: „Das Amt des Dalai Lama war eine Institution, die gegründet wurde, um anderen zu dienen. Es kann gut sein, dass sie bald ihren Sinn erfüllt hat.[20]

Diese Äußerungen riefen Unruhen unter den Tibetern in Indien hervor. Viele konnten nicht glauben, dass das auch in Betracht gezogen werden könnte. Man hatte den Eindruck, dass es nicht die Entscheidung des Dalai Lama war, sich wieder zu inkarnieren. Sie hatten vielmehr den Eindruck, dass der Dalai Lama eine nationale Institution ist und dass das tibetische Volk darüber entscheiden sollte, ob der Dalai Lama sich wieder inkarniert.[21]

Die Regierung der Volksrepublik China beansprucht die Macht, hohe Inkarnationen in Tibet zu bestätigen. Sie beruft sich dabei auf eine Entscheidung, die Kaiser Qianlong aus der Qing Dynastie getroffen hatte. Kaiser Qianlong führte ein Wahlsystem für den Dalai Lama und für den Panchen Lama ein, bei der wie beim Lotto Namen aus einer goldenen Urne gezogen werden. Diese Methode wurde ein paar Mal für beide Positionen benutzt, geriet dann aber immer mehr in Vergessenheit. 1995 wollte der Dalai Lama, die Wahl des XI. Panchen Lama ohne die goldene Urne durchführen, wobei das chinesische Parlament darauf bestand, sie zu benutzen. Dies führte zu zwei sich rivalisierenden Panchen Lamas: Gyaincain Norbu, der von der chinesischen Regierung mit der Urne gewählt wurde und Gedhun Choekyi Nyima, der vom Dalai Lama gewählt wurde.

Im September 2007 sagte die Regierung, dass alle Mönche von der Regierung anerkannt werden müssen, was auch die Wahl des XV. Dalai Lama nach dem Tod von Tenzin Gyatsho mit einschließt. Die Tradition besagt, dass der Panchen Lama die Reinkarnation des Dalai Lama anerkennen muss, was eine andere mögliche Methode der Kontrolle darstellt.

Als Antwort auf dieses Szenarium erwiderte Tashi Wangdi, der Stellvertreter des XIV. Dalai Lama, dass die Wahl der chinesischen Regierung bedeutungslos sei: „Man kann einem Imam, einem Erzbischof oder einem Heiligen nicht einfach eine Religion aufzwingen … man kann diese Dinge nicht jemand anderem politisch auferlegen. Es muss die Entscheidung der Menschen sein, die in der Tradition stehen. Die Chinesen können ihre politische Macht nutzen. Das bedeutet dennoch nichts – genau so wie ihr Panchen Lama. Und sie können ihren Panchen Lama nicht in Tibet festhalten. Sie versuchten ihn mehrmals zu seinem Kloster zu bringen, aber die Menschen wollten ihn nicht sehen. Wie kann man einen solchen religiösen Führer haben?[22]

Der Dalai Lama sagte schon 1969, dass die Tibeter entscheiden, ob die Institution des Dalai Lama weiter bestehen soll.[23] Er hat darauf hingewiesen, dass eine mögliche Abstimmung aller tibetischen Buddhisten zeigen könnte, ob sie seine Wiedergeburt anerkennen.[24] Als Antwort auf die Möglichkeit, dass die chinesische Regierung seinen Nachfolger wählen will, sagte der Dalai Lama, dass er nicht in einem Land geboren wird, das von der Chinesischen Volksrepublik kontrolliert wird und dass der Dalai Lama in keinem Land wiedergeboren wird, dass nicht frei ist.[25]

Robert D. Kaplan meint, dass dies bedeuten könnte, dass der nächste Dalai Lama aus dem tibetischen kulturellen Raum kommen könnte, der sich über Indien, Nepal und Bhutan erstreckt, so dass der Dalai Lama dann noch mehr für Indien und gegen China eingestellt ist.[26] Der Dalai Lama hat mit viel Begeisterung die Möglichkeit untermauert, dass seine nächste Inkarnation weiblich sein könnte.[27]

Gedanken

  • "Der Dalai Lama hat versprochen alle Wesen zu retten. Aber der Dalai Lama tut es auf seine Art. Er geht schlendernd durch das Leben. Der Dalai Lama übt etwas, rettet etwas die Welt, lehrt etwas die Weisheit und lacht vor allem viel. Der Dalai Lama überzeugt die Menschen im Westen, weil er ein Buddha der Freude ist."
  • "Der größte Witz des Dalai Lama ist die Behauptung, dass er nicht erleuchtet ist. Der Dalai Lama liebt es, bescheiden aufzutreten. Dadurch wird er von allen Menschen geliebt. Seine Lehre ist ganz einfach: "Sei ein guter Mensch. Wenn alle Menschen gut sind, gibt es eine gute Welt. Es ist egal, ob du Christ, Atheist oder Buddhist bist. Wichtig ist es nur, dass wir alle uns bemühen, gute Menschen zu werden."
  • "Der Buddhismus ist ein rationales System. Der Dalai Lama erklärte: "Wenn die Wissenschaft etwas anderes herausfindet, werden wir den Buddhismus ändern." Das Ziel des Buddhismus ist die Erleuchtung. Erleuchtung bedeutet Auflösung der inneren Verspannungen. Daraus entstehen innerer Frieden und inneres Glück. Der Weg dahin ist die konsequente Gedankenarbeit und die regelmäßige Meditation."

Der Weg zur Erleuchtung (englisch)

  • "Der Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 in Tibet geboren. Nach der Invasion der Chinesen zog er nach Dharamsala in Nordindien. Von dort aus bereist er regelmäßig die ganze Welt und hält viele Vorträge. 1989 erhielt der Dalai Lama für sein Bemühen um den Weltfrieden den Friedensnobelpreis. Der Dalai Lama ist das Oberhaupt aller Traditionslinien des tibetischen Buddhismus."
  • "Die wichtigste Lehre des Dalai Lama an alle westlichen Menschen ist: "Die Menschheit ist eine große Familie. Wir müssen alle Verantwortung für unsere Erde übernehmen, damit eine Welt des Friedens und der Liebe entstehen kann. Alle positiven Menschen sollten für das große Ziel einer glücklichen Welt zusammenarbeiten."
  • "Als spezielle Botschaft für alle Yogis erklärte der Dalai Lama: "Im tibetischen Buddhismus gehen wir davon aus, dass es im Kosmos erleuchtete Wesen gibt. Wenn man sie anruft, bekommt man Hilfe. Wir sollten uns jeden Tag mit den erleuchteten Meistern oder mit unseren persönlichen spirituellen Objekten (heilige Bücher, Statuen, Bilder) verbinden, damit wir alle eines Tages das große Ziel des inneren Glücks erreichen."

Die 19. Weisheiten des Dalai Lama

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Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • [1] "The Dalai Lama". BBC. 2006-09-21.
  • [2] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 264 – 265.
  • [3] Hilton, Isabel. (1999). The Search for the Panchen Lama. Viking Books. Reprint: Penguin Books. (2000), S. 39–40.
  • [4] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 142.
  • [5] Ebenda, S. 143.
  • [6] Roux, Jean-Paul. (2003). Genghis Khan and the Mongol Empire, Thames & Hudson, London, S. 25.
  • [7] Sheel, R. N. Rahul. "The Institution of the Dalai Lama." In: The Tibet Journal, Bd. XIV Nr. 3. Herbst 1989, S. 23.
  • [8] Verhaegen, Ardy (2002): The Dalai Lamas: The Institution and Its History. Emerging Perceptions in Buddhist Studies, Nr. 15. Neu Delhi, India: D. K. Printworld, S. 5/6.
  • [9] Ebenda, S. 6.
  • [10] Laird, Thomas (2006). The Story of Tibet: Conversations with the Dalai Lama. Grove Press, New York, S. 181/182.
  • [11] Karenina Kollmar-Paulenz, Kleine Geschichte Tibets, München 2006, S. 109–122.
  • [12] Norbu, Thubten Jigme and Turnbull, Colin M. (1968). Tibet: An account of the history, the religion and the people of Tibet. Reprint: Touchstone Books, New York, S. 311.
  • [13] Sheel, R. N. Rahul. "The Institution of the Dalai Lama." The Tibet Journal, Bd. XIV, Nr. 3. Herbst 1989, S. 24, 29.
  • [14] Ebenda, S. 20.
  • [15] Norbu, Thubten Jigme and Turnbull, Colin M. (1968). Tibet: An account of the history, the religion and the people of Tibet. Reprint: Touchstone Books, New York, S. 317-318.
  • [16] Burke, Denis (2008-11-27). "Tibetans stick to the 'middle way'". Asia Times. Retrieved 2010-08-07.
  • [17] Saxena, Shobhan (2009-10-31). "The burden of being Dalai Lama". The Times of India. Retrieved 2010-08-06.
  • [18] “Dispatches from the Tibetan Front: Dharamshala, India," Litia Perta, The Brooklyn Rail, April 4, 2008.
  • [19] Chapman, F. Spencer. (1940). Lhasa: The Holy City, Readers Union Ltd. London, S. 127.
  • [20] Glenn H. Mullin, "Faces of the Dalai Lama: Reflections on the Man and the Tradition," Quest, Bd. 6, Nr. 3, Autumn 1993, S. 80.
  • [21] Verhaegen, Ardy (2002). The Dalai Lamas: The Institution and Its History. Emerging Perceptions in Buddhist Studies, Nr. 15. New Delhi, India: D. K. Printworld, S. 5.
  • [22] Interview with Tashi Wangdi, David Shankbone, Wikinews, November 14, 2007.
  • [23] "Dalai's reincarnation will not be found under Chinese control". Government of Tibet in Exile.
  • [24] Dalai Lama may forgo death before reincarnation, Jeremy Page, The Australian, November 29, 2007.
  • [25] "Dalai's reincarnation will not be found under Chinese control". Government of Tibet in Exile ex Indian Express July 6, 1999.
  • [26] Kaplan Robert, Foreign Affairs, "The Geography of Chinese Power" http://www.foreignaffairs.com/articles/66205/robert-d-kaplan/the-geography-of-chinese-power.
  • [27] "A Female Dalai Lama? Why It Matters". The Huffington Post. http://www.huffingtonpost.com/michaela-haas/female-dalai-lama-why-it-matters_b_2982005.html.