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Version vom 14. Juli 2017, 09:36 Uhr
Bestreben ist Absicht, Bemühen, Trachen. Bestreben sind die Anstrengungen, um etwas zu erreichen. Man kann das Bestreben haben, die Meditation zu vertiefen. Man kann sein Bestreben intensivieren, um erfolgreich zu sein.
Bestreben - eine Tugend. Was ist Bestreben? Woher stammt das Wort? Wozu ist Bestreben gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Bestreben? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.
Bestreben als hilfreiche Tugend
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Sattviges, rajasiges und tamasiges Bestreben. Der Mensch hat verschiedene Arten von Bestrebungen, verschiedenes Bestreben und im Yoga unterscheiden wir alles in Sattva, Rajas und Tamas. Gerade im Yoga nach der Bhagavad Gita spielt Sattva, Rajas und Tamas eine wichtige Rolle.
Krishna, der Lehrer, empfiehlt Arjuna, dem Schüler und damit uns allen, unser Leben bewusst zu machen, sich bewusst zu machen: "Was ist sattvig? Was ist rajasig? Was ist tamasig?" Und er empfiehlt uns, unser Leben immer sattviger auszurichten. Und wenn wir Tamas stark reduzieren, Rajas etwas reduzieren, Sattva erhöhen, dann haben wir schon viel erreicht.
Und wenn wir dann das Sattva noch stärker machen, aber nicht am Sattva haften und wir jenseits der drei Gunas gehen, Triguna Rahita werden, jemand, der jenseits der drei Gunas geht, dann erreichen wir die Gottverwirklichung. Und so gilt es, sich bewusst zu machen, was ist sattviges, rajasiges und tamasiges Bestreben.
Ich nehme an, du kennst die drei Ausdrücke, aber ich wiederhole sie nochmal kurz. Sattva ist Reinheit, die Liebe, die Freude, die Verbundenheit. Rajas ist Ego, Gier, Getriebenheit. Tamas ist Trägheit, Faulheit, Unwissen, auch streng materialistisch.
Und so kann man manchmal auch manche Bestrebungen Tamas zuordnen und manches Rajas, je nachdem, wie man die Kriterien gerade fasst. Es kommt ja auch nicht wirklich darauf an, ob man jetzt Hundertprozent richtig ist, denn wir wollen ja jenseits davon gehen. Es gilt nicht, ein wissenschaftlich Hundertprozent exaktes System zu machen, sondern so ein bisschen eine grobe Klassifikation, die uns hilft, uns weniger zu identifizieren und Entscheidungskriterien zu haben.
Also, was sind tamasige Bestreben? Tamasiges Bestreben kann z.B. sein, ein einfaches, gemütliches Leben zu haben, das nicht so anstrengend ist und wo man genügend zu essen hat. Tamasige Bestrebungen können auch sein, dass man Dinge zu sich nimmt, die nicht sehr gut sind. Tamasiges Bestreben ist auch, seine Wohnung nicht aufzuräumen und irgendwo einfach nur in den Tag zu leben.
Tamasiges Bestreben kann auch sein, dass man in Ruhe gelassen wird und dass keiner einen belästigt und dass niemand einen um Hilfe bittet und dass man auch sich nicht engagieren muss. Tamasiges Bestreben kann oft sein, einfach in Ruhe gelassen zu werden. Rajasiges Bestreben ist, etwas zu erleben und Tolles zu erleben und Besseres zu erleben als andere und aufzusteigen und mehr zu können als andere, größeres Ansehen zu haben, einen besseren Computer, besseres iPhone, besseres Auto, größere Reisen, größeres Haus und schönere Kleidung und bessere Reputation und schönere Fingernägel und längere Nase oder was weiß ich.
All das ist rajasiges Bestreben. Und dann gibt es sattviges Bestreben und sattviges Bestreben würde heißen, anderen helfen zu wollen, anderen dienen zu wollen, würde heißen, etwas zu tun für andere, Gott zu erfahren, Gott zu dienen, Liebe zu erfahren und aus der Liebe heraus Dinge tun.
Das sind verschiedene Bestreben, aber das rajasige und tamasige Bestreben kann sich auch in ein sattviges Gewand kleiden, es ist nicht immer so einfach. Manchmal sagt jemand: "Ich kann dir jetzt nicht helfen, ich will meditieren." Dann denkt er: "Ja, ich habe jetzt etwas sehr Sattviges, ich will meditieren."
Und eigentlich ist er nur bequem und faul, es ist also ein tamasiges Bestreben, das sich in Sattva kleidet. Umgekehrt, jemand kann sagen: "Ich muss dem jetzt unbedingt helfen." Der braucht gar nicht die Hilfe und eigentlich ist es ein rajasiges Bestreben, man will sich ablenken, um nicht meditieren zu müssen.
Es ist nicht immer einfach, wie du siehst. Oder auch, jemand sagt: "Ich folge dem Ruf meiner Seele." Das klingt doch sehr sattvig? Vielleicht kann es aber sehr rajasig sein, man will eben nicht dem anderen helfen, sondern man will es tun, "was ich tun will". Wenn die Seele sich meldet, kann ja sein, dass sie sich meldet, es kann aber auch sein, dass das gekränkte Ego sich meldet.
Oder angenommen, man bereitet sich endlos auf eine Yogastunde vor. Es kann sattvig sein, man will den Menschen die optimale tolle Erfahrung geben, dass die Menschen wirklich tief berührt sind. Es kann aus Tamas sein, denn man hat ein geringes Selbstwertgefühl und glaubt, man kann es nicht richtig.
Es kann rajasig sein, weil man nämlich eine bessere Yogastunde geben will als andere und weil man eine gute Reputation bekommen will. Sei daher vorsichtig, Swami Sivananda hat gerne gesagt: "Scrutinize your motives. Schaue immer wieder deine Motive an und sorge dafür, dass dein Bestreben immer weniger tamasig ist, weniger rajasig ist, sondern immer sattviger ist. Und zum Schluss bringe alle Bestreben Gott dar, spüre, dass du nur ein Instrument bist. Und so gehst du jenseits alles Gunas und erfährst dich als eins mit dem Göttlichen."
Bestreben in Beziehung zu anderen Eigenschaften
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Bestreben in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Bestreben
Ähnliche Eigenschaften wie Bestreben, also Synonyme zu Bestreben sind z.B. Streben, Trachten, Strebsamkeit, Bemühung, Verlangen, Anliegen, Eifer, Vorhaben.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Bestreben übertrieben kann ausarten z.B. in Übereifer, mit dem Kopf durch die Wand, [[]]. Daher braucht Bestreben als Gegenpol die Kultivierung von Hingabe, im Fluss sein, Gottvertrauen, Loslassen.
Gegenteil von Bestreben
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Bestreben, Antonyme zu Bestreben :
- Positive Gegenteile von Bestreben, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Hingabe, im Fluss sein, Gottvertrauen, Loslassen
- Negative Gegenteile von Bestreben, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Ungeduld, Begierde, Ziellosigkeit, Zertreutheit, Wankelmütigkeit
Bestreben im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Bestreben gehört zur Tugendgruppe 2 Eifer, Fleiß, Konzentration, Intensität. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Fleiß und Eifer
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Bestreben zum Persönlichkeitsfaktor A0 Verträglichkeit niedrig: kompetitiv, misstrauisch, streitsüchtig niedrig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Bestreben zur Grundverhaltenstendenz D - Dominanz, Durchsetzungsstärke
- Im Ayurveda zählt man Bestreben zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Bestreben
Eigenschaften im Alphabet nach Bestreben
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
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