Gemeinheit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gemeinheit''' ist die mehr oder weniger bewusste Herabsetzung, [[Beleidigung]], [[Erniedrigung]] oder [[Verletzung]] anderer [[Mensch]]en durch [[Wort]]e oder [[Handlung]]en. Sie ist ein Werk des vergleichenden [[Ego]]s, das sich stärker fühlen will. Gemeinheit ist heute ein [[Wort]] für [[Schlechtigkeit]], [[Niedertracht]]. Gemeinheit kann bedeuten eine schlechte, bösartige [[Gesinnung]]. Gemeinheit kann auch eine unfreundliche, verletzende [[Handlung]] oder Ausdrucksweise sein. Man kann z.B. denken, dass der andere das nur aus Gemeinheit tut. Und man kann jemanden dazu auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören.
'''Gemeinheit''' ist die mehr oder weniger bewusste Herabsetzung, [[Beleidigung]], [[Erniedrigung]] oder [[Verletzung]] anderer [[Mensch]]en durch [[Wort]]e oder [[Handlung]]en. Sie ist ein Werk des vergleichenden [[Ego]]s, das sich stärker fühlen will. Gemeinheit ist heute ein [[Wort]] für [[Schlechtigkeit]], [[Niedertracht]]. Gemeinheit kann bedeuten eine schlechte, bösartige [[Gesinnung]]. Gemeinheit kann auch eine unfreundliche, verletzende [[Handlung]] oder Ausdrucksweise sein. Man kann z.B. denken, dass der andere das nur aus Gemeinheit tut. Und man kann jemanden dazu auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören.


[[Datei:Brahma Varuna Kubera Yama Indra..jpg|thumb|Im [[Hinduismus]] wachen die [[Götter]] zur Vermeidung von Gemeinheit]]
[[Datei:Brahma Varuna Kubera Yama Indra..jpg|thumb|Im [[Hinduismus]] wachen die [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]] zur Vermeidung von Gemeinheit]]


Das Wort Gemeinheit kommt eigentlich vom [[Adjektiv]] gemein, also gemeinschaftlich, allgemein. Gemeinheit war früher auch die [[Bezeichnung]] für ein Gemeinschaftseigentum, z.B. der Dorfgemeinschaft. Im Zuge des Überlegenheitsgefühls des [[Adel]]s und des gehobenen Bürgertums wurde das, was die [[Allgemeinheit]], der Pöbel tut, als gemein, also niederträchtig, angesehen. So ist der Ausdruck Gemeinheit eigentlich die [[Herabwürdigung]] eines großen Teils der [[Menschheit]]. Der Ausdruck Gemeinheit gibt auch Zeugnis für ein negatives Menschenbild ab: Er drückt aus, dass im allgemeinen der [[Mensch]] schlecht sei und der [[Kultur]] bedarf um gut zu sein. In [[Wahrheit]] hat der [[Mensch]] tief in sich [[Liebe]], [[Mitgefühl]], den [[Wunsch]] anderen zu helfen und für andere da zu sein.
Das Wort Gemeinheit kommt eigentlich vom [[Adjektiv]] gemein, also gemeinschaftlich, allgemein. Gemeinheit war früher auch die [[Bezeichnung]] für ein Gemeinschaftseigentum, z.B. der Dorfgemeinschaft. Im Zuge des Überlegenheitsgefühls des [[Adel]]s und des gehobenen Bürgertums wurde das, was die [[Allgemeinheit]], der Pöbel tut, als gemein, also niederträchtig, angesehen. So ist der Ausdruck Gemeinheit eigentlich die [[Herabwürdigung]] eines großen Teils der [[Menschheit]]. Der Ausdruck Gemeinheit gibt auch Zeugnis für ein negatives Menschenbild ab: Er drückt aus, dass im allgemeinen der [[Mensch]] schlecht sei und der [[Kultur]] bedarf um gut zu sein. In [[Wahrheit]] hat der [[Mensch]] tief in sich [[Liebe]], [[Mitgefühl]], den [[Wunsch]] anderen zu helfen und für andere da zu sein.

Version vom 19. Juni 2017, 07:12 Uhr

Gemeinheit ist die mehr oder weniger bewusste Herabsetzung, Beleidigung, Erniedrigung oder Verletzung anderer Menschen durch Worte oder Handlungen. Sie ist ein Werk des vergleichenden Egos, das sich stärker fühlen will. Gemeinheit ist heute ein Wort für Schlechtigkeit, Niedertracht. Gemeinheit kann bedeuten eine schlechte, bösartige Gesinnung. Gemeinheit kann auch eine unfreundliche, verletzende Handlung oder Ausdrucksweise sein. Man kann z.B. denken, dass der andere das nur aus Gemeinheit tut. Und man kann jemanden dazu auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören.

Im Hinduismus wachen die Götter zur Vermeidung von Gemeinheit

Das Wort Gemeinheit kommt eigentlich vom Adjektiv gemein, also gemeinschaftlich, allgemein. Gemeinheit war früher auch die Bezeichnung für ein Gemeinschaftseigentum, z.B. der Dorfgemeinschaft. Im Zuge des Überlegenheitsgefühls des Adels und des gehobenen Bürgertums wurde das, was die Allgemeinheit, der Pöbel tut, als gemein, also niederträchtig, angesehen. So ist der Ausdruck Gemeinheit eigentlich die Herabwürdigung eines großen Teils der Menschheit. Der Ausdruck Gemeinheit gibt auch Zeugnis für ein negatives Menschenbild ab: Er drückt aus, dass im allgemeinen der Mensch schlecht sei und der Kultur bedarf um gut zu sein. In Wahrheit hat der Mensch tief in sich Liebe, Mitgefühl, den Wunsch anderen zu helfen und für andere da zu sein.

Swami Sivananda über Gemeinheit

Der indische Weise und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt über Gemeinheit:

Eine Fülle von Gemeinheit ist in dieser Welt zu finden. Dies ist auf die Eigenschaft der Trägheit (Tamas Guna) zurückzuführen. Das Herz eines kleinlichen Menschen brennt, wenn er andere in glücklichen Verhältnissen sieht. Es brennt, wenn er von Erfolg oder von Tugenden anderer hört. Er schmäht sie und zielt auf ihren Untergang. Er ist äußerst neidisch und eifersüchtig.

In seiner Gemeinheit wird ein Mensch nicht einmal davor zurückschrecken, verbrecherische Handlungen zu begehen. Barmherzigkeit ist ihm unbekannt. Er mag ein großer Mann in der Gesellschaft sein, aber im kleinen wird er schamlos für seinen Vorteil kämpfen und den anderen alles missgönnen. Die besten Dinge wird er für sich behalten und anderen das Verfaulte überlassen. Sein Herz ist so hart wie Stahl.

Reiche Menschen sind oft gemeiner als arme. Sie sind von zänkischer Natur, argwöhnisch, freudlos und finster. Es kommt häufig vor, dass Menschen, die ihr Geld anhäufen, weil sie kleinlich und engherzig sind, Söhne haben, die es später vergeuden. Die Heilung für diese üble Eigenschaft liegt in der Entwicklung der entgegengesetzten Tugend.

Diese sind Würde und Großzügigkeit. Man sollte Erbarmen, allumfassende Liebe und Opferbereitschaft entwickeln. Umgang mit weisen Menschen ist von großem Nutzen. Regelmäßige Meditation über die Tugend der Würde ist notwendig. Setze dich am Abend still in ein einsames Zimmer und schließe die Augen. Schaue nach innen und prüfe, welche gemeinen Handlungen du während des Tages begangen hast. Schreibe diese in dein geistiges Tagebuch. Beobachte auch die unguten Schwingungen, die von deinem Denken ausgehen und halte sie auf, ehe sie sich entfalten.

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Umgang mit Gemeinheit Anderer

Wenn jemand gemein zu jemand Anderem ist, wie gehst du damit um? Wie gehst du damit um, wenn jemand gemein zu dir ist? Wenn jemand zu dir gemein im Sinne von bösartig ist, dann ist das Beste, es zu ignorieren. Jesus hat mal gesagt: "Wenn dir jemand auf die linke Wange schlägt, dann halte ihm auch die Rechte hin. Liebe deine Gegner." Schenke auch dem Menschen, der nicht freundlich zu dir ist deine Liebe und dein Mitgefühl. Eventuell musst du dich ein wenig zur Wehr setzen. Eventuell musst du dich vor ihm schützen. Aber am besten ist du schenkst ihm auch deine Liebe und dein Mitgefühl.

Anders ist es, wenn jemand gemein ist zu jemand Anderem. Da musst du eventuell schauen, wie du den Schwächeren schützen kannst. Wie du ihm beistehen und dafür sorgen kannst, dass der Andere mit seinen Gemeinheiten aufhört. Aber auch hier musst du überlegen, ob es deine Angelegenheit ist oder nicht. Überlegen, ob die Sache so wichtig ist, dass du etwas sagen musst oder ist sie es nicht. Angenommen es ist eine größere Gemeinheit, dann geht sie dich schon aus dem Grund an, weil du ein Mensch bist.

Angenommen es ist eine kleine Gemeinheit, einfach nur eine unfreundliche Bemerkung und du hast weder mit dem einen noch dem anderen zu tun, dann ist es am Klügsten wenn du dich dort raushältst. Vielleicht merkt der Eine gar nicht, dass er eine Gemeinheit gesagt hat und der Andere merkt es sich auch nicht als Gemeinheit. Nicht immer sind die Umgangsformen von Menschen die außen stehen verstehbar. Manchmal muss man sich raushalten. Aber bei größeren Gemeinheiten sollte man sich einmischen. Gemeinheiten gegen dich selbst gerichtet ignorierst du am besten und manchmal musst du etwas sagen und dich dagegen zur Wehr setzen.

Gemeinheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Gemeinheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Gemeinheit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Gemeinheit sind zum Beispiel Bosheit, Verschlagenheit, Hinterlist, Unehrlichkeit, Maskerade, Ungebildetheit, Gerechtigkeitsverständnis, Herausforderung .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Gemeinheit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Gemeinheit sind zum Beispiel Tugendhaftigkeit, Nettigkeit, Anständigkeit, Züchtigkeit, Ehrlichkeit, Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit, Trägheit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Gemeinheit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Gemeinheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Gemeinheit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Gemeinheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Gemeinheit sind zum Beispiel das Adjektiv gemein, das Verb meinen, sowie das Substantiv Gemeiner.

Wer Gemeinheit hat, der ist gemein beziehungsweise ein Gemeiner.

Siehe auch

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