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[[Datei:Vishnu.jpg|thumb|Die bekanntesten Avatare sind Inkarnationen [[Vishnu]]s ]]
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'''Avatar''' ([[Sanskrit]]: अवतार avatāra m.) [[Herabkunft]]; [[Inkarnation]] des [[Gott|Göttlichen]] auf der [[Erde]], die ohne [[Karma|karmische]] Zwänge erfolgt, mit dem [[Ziel]], die [[Mensch]]en in ihrer [[Evolution]] und [[spirituelle Entwicklung|spirituellen Entwicklung]] weiterzuführen. Meist bezieht sich dies auf Inkarnationen [[Vishnu]]s.


[[Datei:Sita.jpg|thumb|[[Sita]] als Avatar [[Lakshmi]]s]]
'''Avatar''' ([[Sanskrit]]: अवतार avatāra m.) = [[Avatara|Herabkunft]]


Ein Avatar wird aus seiner freien Entscheidung heraus inkarniert und nicht weil er noch [[Karma]] zu bewältigen hat. Er kommt, um den Menschen neue [[Weg]]e zur [[Selbstverwirklichung]] aufzuzeigen. Er ist dazu in der Lage, den Menschen seine göttliche [[Erkenntnis]] über einen Blick, eine Berührung oder durch seine einfache Anwesenheit zu übermitteln. Er befindet sich jenseits der [[Dualität]]. Die Bezeichnung "Mahavatar" (von "[[Maha]]", groß und "Avatar", Inkarnation Gottes) bezeichnet eine große Herabkunft Gottes.  
Ein [[Avatar]] ist eine [[Inkarnation]] des [[Gott|Göttlichen]] auf der [[Erde]], die ohne [[Karma|karmische]] Zwänge geschieht und das [[Ziel]] hat, die [[Mensch]]en in ihrer [[Evolution]] und [[spirituelle Entwicklung|spirituellen Entwicklung]] voranzubringen. Meist bezieht sich dieser Begriff auf Inkarnationen [[Vishnu]]s.
 
Ein Avatar erscheint, um den Menschen neue [[Weg]]e zur [[Selbstverwirklichung]] zu zeigen. Er kann seine göttliche [[Erkenntnis]] durch einen Blick, eine Berührung oder allein durch seine Gegenwart übertragen. Er steht jenseits aller [[Dualität]].
 
Die Bezeichnung Mahavatar (von [[Maha]]“ = groß und „Avatar“ = Inkarnation Gottes) kennzeichnet eine besonders bedeutende Herabkunft des Göttlichen.
 
[[Datei:Sita.jpg|thumb|[[Sita]] war Avatar [[Lakshmi]]s]]
 
Heutzutage werden auch digitale Computerprofile als Avatare bezeichnet. Besonders in einer Gaming-World oder in virtuellen Welten wird die Figur, durch die man repräsentiert wird, als Avatar bezeichnet.
 
Bekannt ist außerdem die Filmreihe „Avatar“: Dort manifestieren sich Menschen auf dem Planeten Pandora durch einen Bewusstseinsprozess im Körper einer anderen Spezies – der Na’vi.


==Sukadev über Avatar==
==Sukadev über Avatar==
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Avatar'''
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Avatar'''


Avatar ist eigentlich das [[Hindi]]-[[Wort]] und [[Avatara]] ist das Wort auf [[Sanskrit]]. Ein Avatar ist eine [[Herabkunft]] [[Gott]]es, eine [[Inkarnation]] Gottes. Avatar kann in [[Mensch]]engestalt sein, kann aber auch in Tiergestalt sein. Avatara heißt, Gott manifestiert sich dieser [[Welt]], um den Gang der [[Welt]][[geschichte]] positiv zu beeinflussen. Man kann sagen, ein Avatar geht in die Welt hinein. Gott hat die Welt geschaffen mit ihren [[Natur]][[gesetz]]en.  
Ein [[Avatar]] ist eine Herabkunft [[Gott]]es eine [[Inkarnation]] des Göttlichen. Ein Avatar kann in [[Mensch]]engestalt erscheinen, aber auch in Tiergestalt. Avatara bedeutet: Gott manifestiert sich in dieser [[Welt]], um den Lauf der [[Welt]][[geschichte]] positiv zu beeinflussen. Man könnte sagen: Ein Avatar steigt in die Welt herab.
 
Gott hat die Welt geschaffen mit ihren [[Natur]][[gesetz]]en. Er hat den [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/anatomie-und-physiologie/ Menschen] außerdem mit freiem [[Wille]]n ausgestattet, sodass er Gutes wie auch weniger Gutes bewirken kann. Wenn jedoch die Welt in eine ungute Richtung driftet oder wenn der Mensch seine [[Freiheit]] missbraucht, manifestiert sich Gott. Dies geschieht auf verschiedene Weisen – unter anderem durch das Herabkommen in eine konkrete Gestalt.
 
So sagt [[Krishna]] in der [[Bhagavad Gita]]:
„Immer dann, wenn [[Dharma]] abnimmt und [[Adharma]] zunimmt, wenn also Rechtschaffenheit schwindet und Ungerechtigkeit wächst, dann inkarniere ich mich auf Erden.“
Um das Gute zu stärken und das weniger Gute zu schwächen, inkarniert sich Gott also immer wieder aufs Neue.
 
Die [[Vaishnava]]-Tradition kennt die zehn Hauptinkarnationen [[Vishnu]]s, die sogenannten [[Dasha]]-Avatare („dasha“ = zehn):
 
* [[Matsya]] – der Fisch-Avatar
* [[Kurma]] – der Schildkröten-Avatar
* [[Varaha]] – der Eber-Avatar
* [[Narasimha]] – halb Mensch, halb Löwe
* [[Vamana]] – der Zwerg-Avatar
* [[Parashurama]] – Rama mit der Axt
* [[Rama]] – der Held der [[Ramayana]]
* [[Krishna]] – die Inkarnation Gottes in menschlicher Gestalt
* [[Buddha]] – als göttliche Erscheinung
* [[Kalki]] – der noch ausstehende Avatar, der am Ende des Kali Yuga erscheinen wird
 
Doch es gibt nicht nur diese zehn. Auch Teil-Avatare ([[Amsha]] Avatare) werden beschrieben. Ebenso nimmt [[Shiva]] verschiedene Inkarnationen an.


Indem Gott die Welt mit seinen [[Naturgesetz]]en geschaffen hat, läuft die Welt letztlich ab. Er hat den [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/anatomie-und-physiologie/ Menschen] noch dazu einen freien [[Wille]]n gegeben, so dass der Mensch also Gutes wie auch weniger Gutes bewirken kann. Wenn jetzt aus irgendwelchen Gründen die Welt in eine Richtung geht, die nicht so gut ist, oder auch wenn der Mensch seine [[Freiheit]] missbraucht, dann muss sich Gott manifestieren. Gott manifestiert sich auf verschiedene Weisen. Unter anderem kann er herabkommen in diese Welt, um eine konkrete Gestalt anzunehmen.  
In manchen Traditionen spricht man auch von [[Bhava]]-Avataren: In bestimmten [[Bewusstsein]]szuständen kann sich die [[Gott]]heit durch einen [[Mensch]]en manifestieren, der so zum [[Kanal]] Gottes wird. Besonders in Südindien ist dies eine verbreitete [[Theorie]] und [[Praxis]], etwa in der [[Devi]]-[[Verehrung]].


[[Krishna]] sagt in der [[Bhagavad Gita]]: "Immer dann, wenn [[Dharma]] abnimmt und [[Adharma]] zunimmt, wenn also Rechtschaffenheit abnimmt und das Gegenteil davon zunimmt, dann werde ich mich inkarnieren auf dieser Welt." Um das Gute zu stärken und das weniger Gute zu schwächen, inkarniert sich Gott immer wieder aufs Neue. Es gab verschiedene [[Inkarnation]]en und letztlich gibt es unzählige Inkarnationen.  
So zeigt sich: Avatare können Menschen, Tiere oder besondere [[Ereignis]]se sein. Auf eine gewisse Weise ist die ganze Welt eine Herabkunft Gottes. Doch wenn diese Herabkunft in besonderem Maß göttlichen [[Segen]] bringt, dann wird sie Avatar genannt.


Bei den [[Vaishnava]]s gibt es die zehn Hauptinkarnationen [[Vishnu]]s. Die Hauptinkarnationen: [[Fisch]] Avatar- also [[Matsya]] Avatar, Schildkröten Avatar – [[Kurma]] Avatar, dann folgt der Wildschwein Avatar – [[Varaha]] Avatar, dann folgt als nächstes [[Narasimha]], also halb Mensch, halb Löwe, dann folgt [[Vamana]] Avatar, also der Zwerg Avatar, dann folgt [[Parashurama]] – [[Rama]] mit der Axt, [[Ragurama]] – der Rama der [[Ramayana]], als achte Inkarnation folgt dann Krishna Avatara – [[Krishna]] als Avatar, dann [[Buddha]] Avatar, und schließlich [[Kalki]] Avatar, der noch nicht gekommen ist. Aber es gibt nicht nur diese zehn Avatare, [[Dasha]] Avatare, Dasha bedeutet zehn, es gibt dann auch noch die [[Amsha]] Avatare, Teil-Avatare.  
Darum: Verehre die großen Avatare. Lies die Geschichten von [[Krishna]], [[Rama]] oder auch vom [[Sohn]] Gottes [[Jesus]]. So verbindest du dich mit der [[Kraft]] der [[Liebe]], mit der [[Kraft]] Gottes – und du lädst Gott ein, auch auf dich und durch dich zu wirken.


Und natürlich, [[Shiva]] inkarniert auch auf verschiedene Weisen mehr oder weniger vollständig. Es gibt [[Bhava]] Avatar, das heißt, in bestimmten [[Bewusstsein]]szuständen manifestiert sich die [[Gott]]heit durch einen [[Mensch]]en hindurch, ein Mensch kann zu einem [[Kanal]] Gottes werden. Das ist mindestens in Südindien eine verbreitete [[Theorie]] und auch [[Praxis]], gerade in der [[Devi]]-[[Verehrung]] – Bhava Avatar. Du siehst, es gibt verschiedene Avatare. Gott kann auch herabkommen in diese Welt als verschiedene Ereignisse. Auf eine gewisse Weise ist ja die ganze Welt eine Herabkunft Gottes. Aber wenn diese Herabkunft Gottes in besonderem Maße göttlichen [[Segen]] bringt, dann ist es Avatar. In diesem Sinne, verehre die großen Avatare, lies die Geschichten über die großen Avatare, sie sind bis heute inspirierend. Wenn du über Krishna liest, über Rama liest oder auch über den [[Sohn]] Gottes, [[Jesus]], liest, dann verbindest du dich mit dieser [[Kraft]] der [[Liebe]], du verbindest dich mit der Kraft Gottes. Und du lädst Gott dazu ein, herabzukommen und auch auf dich und durch dich zu wirken. Mache dich auf diese Weise zum [[Instrument]] Gottes. Avatara ist Herabkunft Gottes, göttliche Inkarnation.  
Ein Avatar ist Herabkunft Gottes göttliche Inkarnation.


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==Verschiedene Arten von Avataren==
==Erläuterung und Arten von Avataren==
[[Datei:10.Avatare.Vishnus.jpg|thumb|[[Dashavatara]] - Die zehn Avatare Vishnus. Gemälde aus Jaipur (Indien), 19.Jhd.]]
[[Datei:10.Avatare.Vishnus.jpg|thumb|[[Dashavatara]] - Die zehn Avatare Vishnus. Gemälde aus Jaipur (Indien), 19.Jhd.]]
* "'''Nitya Avatare'''" gehen ihren Pflichten nach und begegnen den Menschen in [[Liebe]].


* "'''Vishesha Avatare'''" erscheinen, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, danach verschwinden sie wieder.
[[Avatar]]e erscheinen zu bestimmten Zeiten und aus einem bestimmten Grund. Immer dann, wenn das Unrecht überwiegt, wenn [[Verwirrung]] und Chaos um sich greifen und die geordnete Entwicklung der [[Mensch]]en stören, wenn das Gleichgewicht der Gesellschaft durch [[Egoismus]], Rücksichtslosigkeit und [[Brutalität]] erschüttert wird, wenn [[Irreligiosität]] und [[Unrecht]] überhandnehmen und das soziale Fundament zu zerfallen droht – dann steigt ein Avatar herab, um [[Dharma]] und [[Frieden]] wiederherzustellen.


* "'''Avishesha Avatare'''" bringen verschiedene göttliche Aspekte im täglichen [[Leben]] zum Ausdruck.
Ein Avatar ist das Herabsteigen des [[Gott|Göttlichen]] zum Wohl und zum Aufstieg des Menschen. Ein Strahl von [[Hiranyagarbha]] manifestiert sich auf der [[Erde]], um mit gewaltiger [[Kraft]] die [[Harmonie]] des [[Universum]]s zu bewahren.


* "'''Amsha Avatare'''" besitzen verschiedene göttliche Kräfte, wie zum Beispiel die göttliche Schau; ermutigen die Menschen und weisen ihnen den [[Weg]].
Avatare üben stets einen erhebenden, [[spirituell]]en Einfluss aus: Sie führen die Menschen zu höherer Entwicklung und unterstützen sie auf dem Weg zur [[Selbstverwirklichung]]. Sie verweisen auf die [https://schriften.yoga-vidya.de/bhagavad-gita/16-05-es-heist-die-gottliche-natur-sei-der-befreiung-forderlich-und-die-damonische-der-bindung-sorge-dich-nicht-oh-arjuna-du-wurdest-mit-gottlichen-begabungen-geboren/ göttliche Natur] des Menschen und helfen ihm, sich über ein rein [[Leidenschaft]]s- und [[Egoismus|egoismus]]geprägtes Leben zu erheben.


* "'''Purna Avatare'''" besitzen alle göttlichen Kräfte und einen vollständigen Überblick.  
Die größten Manifestationen gelten als volle Avatare, andere als Teil-Inkarnationen ([[Amsha]]) oder „Strahlen Gottes“ ([[Kala]]), wie etwa [[Rishi]]s, [[Muni]]s, Propheten oder göttliche [[Bote]]n. Oft treten Avatare auch in Gemeinschaft auf: So erschien [https://www.yoga-vidya.de/goetter-und-meister/hinduistische-goetter/rama/ Rama] gemeinsam mit [[Lakshmana]], [[Bharata]] und Satrughna; [[Krishna]] kam zusammen mit [[Balarama]], [[Deva]]s und [[Rishi]]s.
 
Manche Avatare wie [https://www.yoga-vidya.de/goetter-und-meister/meister-heilige-und-avatare/shri-shankaracarya/
Shri Shankara] oder [[Ramanuja]] verkörpern sich als [[Lehrer]] und [[spirituelle Entwicklung|spirituelle Führer]], andere wie [[Chaitanya]] erscheinen, um [[Hingabe]] im [[Herz]]en der Menschen zu erwecken und ihren [[Geist]] auf [[Gott]] auszurichten.
 
Es gibt verschiedene Arten von [[Avatar]]en:
 
* '''Nitya Avatare''' – sie erfüllen ihre Pflichten und begegnen den [[Mensch]]en in [[Liebe]].
* '''Vishesha Avatare''' – sie erscheinen, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, und verschwinden danach wieder.
* '''Avishesha Avatare''' – sie verkörpern unterschiedliche göttliche Aspekte im täglichen [[Leben]].
* '''Amsha Avatare''' – Teil-Avatare, die bestimmte göttliche [[Kraft|Kräfte]] besitzen, etwa die [[göttliche Schau]], und die [[Weg|Menschen den Weg]] ermutigend aufzeigen.
* '''Purna Avatare''' – volle Inkarnationen, die alle göttlichen Kräfte in sich tragen und den vollständigen Überblick besitzen.


==Klassifizierung im Vaishnavismus==
==Klassifizierung im Vaishnavismus==
[[Datei:Matsya avatar.jpg|thumb|[[Matsya]] als Avatar Vishnus]]
[[Datei:Matsya avatar.jpg|thumb|[[Matsya]] als Avatar Vishnus]]
* "'''Purusha Avatare'''" werden häufig als Originalverkörperungen von [[Vishnu]] oder [[Krishna]] auf der [[Erde]] betrachtet. Dazu gehören [[Vasudeva]], [[Sankarshan]], [[Pradyumna]] und [[Aniruddha]].


* "'''Guna Avatare'''" Manchmal werden die drei [[Trimurti]] [[Gottheit]]en [[Brahma]], [[Vishnu]] und [[Shiva]] als Guna Avatare bezeichnet, da sie die drei [[Gunas]] kontrollieren: Vishnu als [[Herrscher]] über [[Sattva]] ([[Erhaltung]]), Brahma über [[Rajas]] ([[Schöpfung]]) und Shiva über [[Tamas]] ([[Zerstörung]], [[Transformation]]). Die Guna Avatare inkarnieren nicht selbst, senden aber Avatare auf die Erde um in ihrem jeweiligen Bereich zu wirken.
* '''Purusha [[Avatar]]e''' – sie werden oft als ursprüngliche Verkörperungen von [[Vishnu]] oder [[Krishna]] auf der [[Erde]] angesehen. Zu ihnen gehören [[Vasudeva]], [[Sankarshan]], [[Pradyumna]] und [[Aniruddha]].
 
* '''Guna Avatare''' – manchmal werden die drei [[Trimurti]]-[[Gottheit]]en [[Brahma]], Vishnu und [[Shiva]] als Guna-Avatare bezeichnet. Sie stehen jeweils für die drei [[Gunas]]: [[Vishnu]] als [[Herrscher]] über [[Sattva]] (Erhaltung), [[Brahma]] über [[Rajas]] ([[Schöpfung]]) und [[Shiva]] über [[Tamas]] ([[Zerstörung]] und [[Transformation]]). Die Guna-Avatare steigen selbst nicht in die Welt herab, sondern senden ihre [[Avatar]]e, um in ihrem jeweiligen Bereich zu wirken.
 
* '''Shaktyāveśa- und [[Avesha]]-Avatare''' – Wenn [[Vishnu]] nicht selbst erscheint, sondern an seiner Stelle eine andere [[Wesenheit]] als Avatar auf die Erde sendet, spricht man von einem Avesha Avatar. Die Zahl solcher Inkarnationen ist sehr groß; zu den bedeutsamsten zählen Shakyamuni [[Buddha]], [[Narada Muni]] und [[Parashurama]].
 
Inkarniert sich [[Vishnu]] hingegen unmittelbar selbst, so wird er als [[Sakshat]] oder Shaktyāveśa Avatar bezeichnet – eine direkte Inkarnation [[Gott]]es.
 
Von diesen direkten Avataren (Sakshat) gibt es zwei Formen:


*"'''Shaktyavesa und Avesha Avatare'''": Wenn Vishnu an seiner Stelle eine andere Wesenheit als Avatar auf die Erde sendet, also indirekt inkarniert, bezeichnet man das als "[[Avesha]] Avatar". Die Anzahl an Avesha Avataren ist enorm. Die bedeutsamsten waren Shakyamuni [[Buddha]], [[Narada Muni]] und [[Parashurama]]. Inkarniert Vishnu selbst, wird er als "[[Sakshat]]" oder "[[Shaktyavesa]] Avatar" bezeichnet und gilt als direkte Inkarnation Gottes. Es gibt zwei Arten von Sakshat, direkter Avatare: "[[Purna]]" und "[[Amsarupa]]". Durch Purna Avatare werden alle Kräfte und Qualitäten Gottes direkt ausgedrückt. Dazu gehören [[Narasimha]], [[Rama]] und [[Krishna]]. Durch die Amsarupa Avatare manifestiert sich Gott nur in Teilen. Dazu gehören [[Matsya]] und [[Parashurama]].
*[[Purna]] Avatare – sie verkörpern alle göttlichen [[Kraft|Kräfte]] und Qualitäten in voller Fülle, zum Beispiel: [[Narasimha]], [[Rama]] und [[Krishna]].
* Amsarupa Avatare – in ihnen manifestiert sich Gott nur teilweise. Beispiele sind [[Matsya]] und [[Parashurama]].


==Vishnus Avatare in den Puranas==
==Vishnus Avatare in den Puranas==
In den verschiedenen Puranas gibt es unterschiedliche Angaben zu den Inkarnationen Vishnus. Die [[Garuda Purana]] nennt zehn Avatare als seine Hauptinkarnationen. Die [[Bhagavata Purana]] geht von unzähligen Avataren Vishnus aus, schreibt aber 22 Verkörperungen die größte Bedeutung zu.
 
In den verschiedenen [[Purana]]s finden sich unterschiedliche Angaben über die [[Inkarnation]]en [[Vishnu]]s.
Die [[Garuda Purana]] zählt zehn [[Avatar]]e als seine Hauptinkarnationen auf.
Die [[Bhagavata Purana]] hingegen spricht von unzähligen Verkörperungen des Göttlichen, hebt jedoch besonders 22 Inkarnationen hervor, denen sie die größte Bedeutung beimisst.


===Dashavatara===
===Dashavatara===
In der [[Garuda Purana]] werden zehn [[Dashavatara]] genannt - Avatare als Hauptinkarnationen von Vishnu. Krishna und Rama sind unter ihnen die bekanntesten - ihre Geschichten werden in den beiden Sanskrit Epen [[Mahabharata]] und [[Ramayana]] erzählt. 


* '''[[Matsya]]''', der Fisch, Amsarupa Avatar
In der [[Garuda Purana]] werden die zehn [[Dashavatara]] – die Hauptinkarnationen Vishnus – beschrieben. Unter ihnen sind [[Krishna]] und [[Rama]] die bekanntesten; ihre [[Geschichte]]n werden in den beiden großen Sanskrit-Epen [[Mahabharata]] und [[Ramayana]] überliefert.
* '''[[Kurma]]''', die Schildkröte
 
* '''[[Varaha]]''', der Eber
Die zehn [[Avatar]]e sind:
* '''[[Narasimha]]''', der Löwenmensch, Purna Avatar
 
* '''[[Vamana]]''', der Zwerg
* '''[[Matsya]]''' der Fisch, Amsharūpa Avatar
* '''[[Parashurama]]''', der Streitaxtkrieger, Amsarupa Avatar
* '''[[Kurma]]''' die [[Schildkröte]]
* '''[[Rama]]''', der Held des Epos Ramayana, Purna Avatar
* '''[[Varaha]]''' der [[Eber]]
* '''[[Krishna]]''', der Gott in Person, Held des Epos Mahabharata, Purna Avatar
* '''[[Narasimha]]''' der Löwenmensch, Purna Avatar
* '''[[Buddha]]''', der Siddhartha Gautama, Begründer des [[Buddhismus]]
* '''[[Vamana]]''' der Zwerg
* '''[[Kalki]]''', der zukünftige Avatar am Ende der Welt  
* '''[[Parashurama]]''' der Streitaxtkrieger, Amsharūpa Avatar
* '''[[Rama]]''' der Held des [[Ramayana]], Purna Avatar
* '''[[Krishna]]''' der [[Gott]] in Person, Held des [[Mahabharata]], Purna Avatar
* '''[[Buddha]]''' – [[Siddhartha Gautama]], Begründer des [[Buddhismus]]
* '''[[Kalki]]''' der zukünftige Avatar am Ende der [[Welt]]
 
[[Matsya]], [[Kurma]], [[Varaha]] und [[Narasimha]] erschienen im [[Satya]] Yuga.
[[Parashurama]], [[Vamana]] und [[Rama]] traten im [[Treta Yuga]] auf.
[[Krishna]] wirkte im [[Dwapara]] Yuga, und [[Gautama Buddha]] im [[Kali Yuga]].


Matsya, Kurma, Varaha und Narasimha tauchten im [[Satya]] Yuga auf, Parashurama, Vamana und Rama im [[Treta Yuga]], Krishna im [[Dwapara]] Yuga und Gautama Buddha im [[Kali Yuga]]. Kalki soll erst am Ende des Kali Yuga in Erscheinung treten.
Der Avatar [[Kalki]] hingegen soll erst am Ende des Kali Yuga in Erscheinung treten.  
[[Datei:Rama strahlend.jpg|thumb|[[Rama]] als Avatar Vishnus]]
[[Datei:Rama strahlend.jpg|thumb|[[Rama]] als Avatar Vishnus]]
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[[Datei:Dattatreya.kl.jpg|thumb|[[Dattatreya]] als Avatar Vishnus]]
[[Datei:Dattatreya.kl.jpg|thumb|[[Dattatreya]] als Avatar Vishnus]]
===Hauptavatare aus der Bhagavata Purana===
===Hauptavatare aus der Bhagavata Purana===
In der Bhagavata Purana werden folgende Avatare als bedeutsamste Inkarnationen Vishnus bezeichnet:  
 
* '''[[Purusha]]''', der Urvater
In der [[Bhagavata Purana]] werden die folgenden [[Avatar]]e als die bedeutsamsten Inkarnationen [[Vishnu]]s genannt:
* '''[[Varaha]]''', der Eber
 
*'''[[Narada]]''', der Heilige, der als Verehrer Vishnus durch die Welten reist
* '''[[Purusha]]''' der Urvater
*'''[[Nara-Narayana]]''', die Zwillings-Heiligen
* '''[[Varaha]]''' der Eber
*'''[[Kapila]]''', ein bekannter Heiliger aus dem Mahabharata, Sohn von [[Kardama Muni]] und [[Devahuti]]
* '''[[Narada]]''' der Heilige, der als Verehrer Vishnus durch die Welten reist
*'''[[Dattatreya]]''', der als Trimurti-Avatar angesehen wird, also als kombinierte Inkarnation von Brahma, Vishnu und Shiva  
* '''Nara-Narayana''' die Zwillings-Heiligen
*'''[[Yajna]]''', die Verkörperung des hinduistischen Opferrituals, Yajna
* '''[[Kapila]]''' ein bekannter Weiser aus dem [[Mahabharata]], Sohn von Kardama Muni und [[Devahuti]]
*'''[[Rishabha]]''', der Vater von König [[Bharata]]  
* '''[[Dattatreya]]''' als Trimurti-Avatar angesehen, eine kombinierte Inkarnation von [[Brahma]], [[Vishnu]] und [[Shiva]]
*'''[[Prithu]]''', der König, der der Erde ihren Namen gab und die Landwirtschaft erfand
* '''[[Yajna]]''' die Verkörperung des hinduistischen Opferrituals
*'''[[Matsya]]''', der Fisch
* '''[[Rishabha]]''' Vater von König [[Bharata]]
*'''[[Kurma]]''', die Schildkröte
* '''[[Prithu]]''' der König, der der Erde ihren Namen gab und die Landwirtschaft begründete
*'''[[Dhanvantari]]''', der Vater des Ayurveda und Heiler der Devas
* '''[[Matsya]]''' der Fisch
*'''[[Mohini]]''', die Zauberin
* '''[[Kurma]]''' die Schildkröte
*'''[[Narasimha]]''', der Löwenmensch  
* '''[[Dhanvantari]]''' Vater des [[Ayurveda]] und Heiler der [[Deva]]s
* '''[[Vamana]]''', der Zwerg
* '''[[Mohini]]''' die Zauberin
* '''[[Parashurama]]''', der Streitaxtkrieger  
* '''[[Narasimha]]''' der Löwenmensch
*'''[[Vyasa]]''', Übersetzer der [[Veden]] und Autor der Puranas und des Mahabharata  
* '''[[Vamana]]''' der Zwerg
* '''[[Rama]]''', der Held des Epos Ramayana
* '''[[Parashurama]]''' der Streitaxtkrieger
*'''[[Balarama]]''', der Bruder von Krishna  
* '''[[Vyasa]]''' – Sammler und Übersetzer der [[Veden]], Verfasser der [[Purana]]s und des [[Mahabharata]]
* '''[[Krishna]]''', der Gott in Person; Held des Epos Mahabharata
* '''[[Rama]]''' Held des [[Ramayana]]
* '''[[Buddha]]''', der Siddhartha Gautama
* '''[[Balarama]]''' Bruder von [[Krishna]]
* '''[[Kalki]]''', der zukünftige Avatar am Ende der Welt
* '''[[Krishna]]''' Gott in Person, Held des Epos [[Mahabharata]]
* '''[[Buddha]]''' – [[Siddhartha Gautama]]
* '''[[Kalki]]''' der zukünftige Avatar am Ende des [[Kali Yuga|Zeitalters]]


==Weitere Avatare==
==Weitere Avatare==
[[Datei:Babaji Kriya-Yoga-Tradition.jpg|thumb|[[Mahavatar Babaji]], der mystische Guru aus dem Himalaya, Begründer der [[Kriya Yoga]] Tradition]]
[[Datei:Babaji Kriya-Yoga-Tradition.jpg|thumb|[[Mahavatar Babaji]], der mystische Guru aus dem Himalaya, Begründer der [[Kriya Yoga]] Tradition]]
Die Avatare Vishnus sind zwar die bekanntesten, aber auch andere Gottheiten inkarnieren auf der Erde. So beschreiben die [[Ganesha Purana]] und die [[Mudgala Purana]] die Avatare [[Ganesha]]s, darunter [[Vakratunda]] und [[Mahodara]]. Die [[Linga Purana]] spricht von 28 Formen Shivas, welche manchmal als Avatare interpretiert werden. Der große Vedanta Philosoph [[Shri Shankara]] wird auch häufig als Avatar Shivas angesehen. Bei den [[Devi]]s inkarniert [[Lakshmi]] als [[Sita]] oder [[Radha]].


Außer den oben genannten werden einige weitere [[Heilige]] und [[Yoga Meister]] als Avatare angesehen - auch über den [[Hinduismus]] hinaus. So wird oft [[Zarathustra]], der [[Prophet]] und Begründer des [[Zoroastrismus]], als Avatar bezeichnet. [[Jesus]] ist eine Verkörperung Gottes im [[Christentum]]. In Indien gelten folgende Yoga Meister als Avatare:  
Die Avatare Vishnus sind zwar die bekanntesten, doch auch andere [[Gottheit]]en inkarnieren auf der [[Erde]]. So beschreiben die [[Ganesha Purana]] und die [[Mudgala Purana]] die Avatare [[Ganesha]]s – darunter etwa [[Vakratunda]] und [[Mahodara]]. Die [[Linga Purana]] erwähnt 28 Formen [[Shiva]]s, die teils als Avatare gedeutet werden. Auch der große Vedanta-Philosoph [[Shri Shankara]] wird häufig als Avatar Shivas betrachtet. Unter den [[Devi]]s gilt [[Lakshmi]] als inkarniert in [[Sita]] oder [[Radha]].
* [[Mahavatar Babaji]], der mystische Kriya Yogi aus dem Himalaya  
 
* [[Meher Baba]] (1894-1969)
Neben den genannten werden auch einige weitere [[Heilige]] und [[Yoga Meister]] als Avatare verehrt – zum Teil sogar über den [[Hinduismus]] hinaus. So wird etwa [[Zarathustra]], der [[Prophet]] und Begründer des [[Zoroastrismus]], als Avatar angesehen. Im [[Christentum]] gilt [[Jesus]] als Verkörperung Gottes.
* [[Mutter Meera]] (*1960)
 
* [[Sathya Sai Baba]] (1926-2011)
In Indien wiederum gelten verschiedene [[Yoga]]-Meister als Avatare, darunter:
 
* [[Mahavatar Babaji]] der mystische Kriya Yogi aus dem Himalaya
* [[Meher Baba]] (1894–1969)
* [[Neem Karoli Baba]] (†1973)
* [[Neem Karoli Baba]] (†1973)
* [[Haidakhan Baba]] (†1984)
* [[Haidakhan Baba]] (†1984)
* [[Sathya Sai Baba]] (1926–2011)
* [[Mutter Meera]] (*1960)


{{#ev:youtube|TBPyz6903PA}}
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== Avatar - Geheimnis göttlicher Inkarnation und Karma Auflösung ==
''- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -''
[[Datei:-1- Krishna Deity Hindu Temple Idols.jpg|thumb|Krishna - Inkarnation Gottes]]
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Teil 1''
* Was ist ein Avatar?
* Was ist eine [[Inkarnation]] Gottes?
* Wie alt ist [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga]?
* Wer hat [[Yoga]] in die [[Welt]] hineingebracht?
Das sind einige Themen die Krishna in der [[Bhagavad Gita]] anspricht.
=== Ich gebe dir Yoga, das höchste Geheimnis ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 1''
''Krishna sprach: „ Diesen unvergänglichen Yoga lehrte ich Vivasvan, der Sonne. Er gab ihm ein Manu, den Urvater der Menschheit, weiter. Manu berichtete Ikshvaku, dem mystischen König davon.“''
Die königlichen Weisen kannten diesen Yoga, der in direkter Folge weitergegeben wurden war. Durch eine Unterbrechung war dieser Yoga verloren gegangen, oh [[Arjuna]]. So habe ich dir heute diesen uralten Yoga gelehrt, denn du verehrst mich und bist mein Freund. Er ist das höchste [[Geheimnis]].
=== Die höchste Weisheit hat es schon immer gegeben ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 2''
''Arjuna sprach: „ Du wurdest später geboren. Vivasvan ist vor dir entstanden. Wie soll ich das verstehen, dass du am Anfang, diesen Yoga gelehrt hast.“''
[[Krishna]] hat also gesagt: Was ich dir jetzt erzähle ist nichts Neues. Ich habe das schon vor vielen Jahrtausenden erzählt. Der Yoga ist uralt. Letztlich sagt Krishna: Die höchste Weisheit hat es schon immer gegeben. Es ist eine Absage an unseren Fortschritt-Glauben.
Wir denken heute, wir sind klüger als unsere Eltern. Unsere Eltern waren klüger als die Großeltern usw. Die [[Zivilisation]] schreitet voran, wir lernen mehr.
Krishna sagt nein, das [[Wichtig]]e, das Essenzielle hat es immer schon gegeben. Die höchste Weisheit zur [[Erleuchtung]] war immer schon in dieser Welt.
Arjuna versteht das nicht, denn Krishna sagt nicht nur, es war schon immer in der Welt, sondern sagt: „Ich habe es weitergegeben“.
=== Viele Geburten liegen hinter dir ===
[[Datei:Baby Säugling Füsse weiße Decke.jpg|thumb|Oft bist du als Baby gestartet]]
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 5''
''Krishnas Antwort: Viele Geburten liegen hinter mir, genau wie es bei dir der Fall ist, oh Arjuna. Ich kenn sie alle, aber du Verbrenner der Feinde, kennst sie nicht.''
Krishna nimmt hier Bezug auf die [https://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/ Reinkarnation]. Er sagt, du hast dich auch schon so häufig inkarniert. Auch ich habe mich häufig inkarniert. Und wenn ich sage, ich habe das früher in [[Ikshvaku]] gesagt, ich habe es dem [[Vivasvan]] gesagt usw. Dann soll das heißen, Krishna hat schon oft als [[Manifestation]] [[Gottes]] in dieser Welt gewirkt. Er kennt das alles, er weiß das. Gott ist nicht so gebunden durch seinen [[Körper]].
Arjuna hat es dagegen vergessen. Sei dir [[bewusst]], du warst schon so häufig in dieser [[Welt]] inkarniert. Du magst dich nicht erinnern, trotzdem warst du schon häufig in dieser Welt.
=== Gott hat verschiedene Aspekte ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 6''
''Obwohl ich ungeboren bin, unvergänglich und der Herr aller Wesen, werde ich doch durch meine [[Maya]] geboren, da ich meine [[Natur]] beherrsche.''
Göttliche hat mehrere Aspekte:
* Es gibt das [[Göttlich]]e als [[Brahman]], das [[Absolute]], das [[Unendlich]]e, Ungeborene. Das Ungeborene bleibt immer, das verändert sich nicht.
* Gott ist auch [[Ishvara]]. Ishwara Herr des ganzen [[Universum]]s. Oder Ishwari, Herrin des ganzen Universums.
* Gott inkarniert sich immer wieder in einer konkreten Gestalt.
=== Wann inkarniert sich Gott? ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 7''
''Immer dann, wenn Dharma verfällt und Adharma zunimmt dann manifestiere ich mich.''
Gott hat die Welt in Gang gesetzt und die Welt schreitet voran. Die ganze Welt ist wie der Körper Gottes. Gott hat einem Teil der Welt, der [[Menschheit]] einen freien [[Willen]] gegeben. Wenn der Mensch Dinge tut, die nicht so [[gut]] sind, dann greift Gott ein.
Er lässt dem Menschen den freien Willen, aber wenn Menschen den freien Willen falsch verwenden, dann muss Gott eingreifen um alles zurechtzurücken. Daraus können wir auch ein gewisses [[Vertrauen]] schöpfen.
==== Beispiele ====
Ähnlich einem biologischen Experiment. Man würde eine Art Biotop schaffen, wo alles mögliche geschieht. Wenn die Sache kippt, dann greift man ein, damit das Biotop erhalten bleibt.
Klima Katastrophe ist in aller Munde, es gibt die Gefahr eines Atomkrieges (Schimpf zwischen Nordkorea und dem amerikanischen Präsidenten). Das bleibt nicht beschränkt auf Nordkorea oder asiatischen Raum, das betrifft die ganze Welt. Das kann das [[Leben]] in der ganzen Welt unmöglich machen. Solche [[Katastrophe]]n können bevorstehen.
Krishna sagt hier:
Wenn Adharma zunimmt und Dharma weniger wird, wird er sich manifestieren. Wir können uns sicher sein, Gott kümmert sich weiter um seine [[Schöpfung]].
=== Gott kommt in jedem Zeitalter zur Hilfe ===
[[Datei:Jesus Kreuz Glaube Hoffnung Liebe Gott Licht.jpg|thumb|Gott stellt [[Dharma]] wieder her]]
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 8''
''Manchmal scheint es, als wenn das Böse, das Schlechte stärker wird. Irgendwann wird es wieder vernichtet.''
Um die Guten zu schützen, die Bösen zu vernichten und um [[Dharma]] wieder her zu stellen, werde ich in jedem [[Zeitalter]] geboren. Er sagt yuge yuge, damit sind nicht nur die großen Zeitalter benannt.
In [[Indien]] gibt es die vier großen Zeitalter, da sind wir jetzt im [[Kali Zeitalter]]. Davor gab es ein anderes. Gott hat viele [[Inkarnation]]en. Man könnte sagen, wann immer Dharma in Gefahr ist, inkarniert sich Gott. Nicht nur in der ganzen Welt, sondern auch wenn in einem Teilbereich Dharma in Gefahr ist.
==== Inkarnation/ Avatare Gottes in Indien ====
* Krishna, [[Rama]], [[Buddha]] gelten als Inkarnation in Indien.
* Dann gibt es auch Inkarnation von Shiva, zum Beispiel Dakshinamurti, [[Shankaracharya]] oder [[Rama Krishna]] usw.
* Es gibt die Inkarnation der [[göttlichen Mutter]] zum Beispiel [[Anandamayi Ma]]
* Auch [[Jesus]] war eine Inkarnation Gottes.
Es gibt manche die sagen, Gott hat sich nicht so häufig inkarniert, es gibt nur einen Sohn Gottes.
==== Persönliche Meinung ====
Höchstwahrscheinlich gibt es nicht nur Leben auf der Erde, es gibt Leben auf so vielen anderen Planeten. Astronomen gehen davon aus, dass es intelligentes Leben im Kosmos geben muss. Es gibt vermutlich Millionen von Planeten, mit ähnlicher Temperatur und Atmosphäre der Erde. Warum sollte es da kein Leben geben?
Wenn Gott sich nur einmal inkarniert hat und durch diesen einen Sohn, die Welt zu heil kommen soll. Was ist mit den anderen [[Planet]]en, [[Zivilisation]]en?
Wenn Krishna sagt, Gott manifestiert sich in jedem Zeitalter, auf jeden Planeten, wann immer es nötig ist. Das würde dem Allwissenden, Allliebenden Gott mehr entsprechen.
=== Werde zum Instrument Gottes ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 9''
''Wer so mein göttliches Geborenwerden und Handeln in ihrem wahren Licht erkennt, wird nicht wieder geboren, nachdem er seinen Körper verlassen hat. Er oder sie kommt zu mir, oh Arjuna.''
Wenn du erkennst, das Gott sich um die Welt kümmert. Er kann sich physisch inkarnieren aber er ist auch ansonsten tätig und macht alles. Wenn du das erkennst und dich zum [[Instrument]] machst und nicht denkst, ich muss alles machen, alles hängt von mir ab, sondern sagst, ich mache mich zum Instrument und will mein Dharma erfüllen, als Teil dessen, was Gott will. Dann kommst du zu Gott und musst nicht wiedergeboren werden.
=== Reinige dich und suche Zuflucht bei Gott ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 10''
''Frei von Verhaftung, Furcht und Zorn, in mir aufgegangen, bei mir Zuflucht suchen und gereinigt durch das Feuer der Erkenntnis, sind viele zu meinem Wesen gelangt.''
Du brauchst keine [[Angst]] zu haben, gib dich Gott hin, Gott wird dir [[Trost]] schenken. Du brauchst dich nicht zu ärgern, Gott gibt dir das was du brauchst. Langfristig wird Gott alles wieder richten.
Du brauchst auch keine [[Wünsche]] zu haben, denn Gott wird dir das geben, was du brauchst. So wie Jesus gesagt hat, strebe zuerst nach dem Königreich Gottes und alles andere wird euch direkt zufallen. Fühle dich als Teil Gottes, suche Zuflucht bei Gott, und reinige dich durch das Feuer der [[Erkenntnis]]. Mit dem [[Bewusstsein]], hinter allem ist das [[Göttlich]]e.
So erfährst du das Göttliche und verschmilzt damit.
=== Sieh Gott, egal wie du ihn siehst, so kommst du zu Gott ===
[[Datei:Sky-Adonai-Gottesbewusstsein.jpg|thumb|Du kannst Gott in der Weite des Himmels sehen]]
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 11''
''In der Weise in der die Menschen zu mir kommen, werden sie von mir belohnt. Auf jede Weise beschreiten die Menschen meinen Weg, oh Arjuna''
Hier sagt Krishna, Menschen kommen zu Gott auf die verschiedenen Weisen. Egal wie Menschen Gott sehen, Menschen kommen so zu Gott.
* Manche sehen Jesus und erreichen so die [[Gottverwirklichung]].
* Manche sehen Gott Manitu, den großen Geist und erreichen so Gott.
* Manche denken, dass Gott sich manifestiert hat, in [[Prophet]]en, der ihnen den [[Koran]] gegeben hat. Sie kommen zu Gott.
Manche verehren die Erdmutter und erreichen so das Göttliche.
Krishna sagt, egal wie Menschen Gott [[verehren]], sie kommen zu Gott.
Menschen die in dieser Welt, [[Erfolg]] im [[Handeln]] ersehnen, ob fern den Göttern. Denn Menschen erlangen durch Handeln rasch Erfolg.
Wir können auch Erfolg haben im [[Karma]], indem wir den Göttern [[opfern]]. Manche Menschen wollen etwas erreichen, um es zu erreichen, machen sie [[Gottesverehrung]]s-[[Rituale]]. Auch das kann helfen, Erfolg zu haben. Nur, was nutzt äußerer Erfolg, das bringt nichts. Wir wollen Gott erfahren.
=== Handle verhaftungslos ohne den Wunsch nach Ergebnissen ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 14''
''Karma befleckt mich nicht und ich begehre auch nicht die Früchte des Karmas. Wer mich so erkennt, wird von den Handlungen nicht gebunden.''
[https://www.yoga-vidya.de/karma/ Karma] heißt Handlung, Verehrungsritual, ist das Gesetz von [[Ursache]] und [[Wirkung]], sind auch die Früchte der Handlungen.
Krishna sagt, ich als Gott, der sich in der Welt manifestiere, ich werde nicht [[gebunden]] durch Handlungen, ich habe auch kein Haften an den Früchten der Handlungen. Es ist auch nicht so, dass du dich so verhalten musst, sonst bestrafe ich dich, es ist nicht so, dass Gott etwas von uns will. 
Wir wollen tun, was getan werden muss, als Teil des Göttlichen. Wenn wir alles Gott darbieten, erfahren wir die [[Einheit]] mit Gott. Nicht Gott bestraft, belohnt uns, sondern wir stimmen uns ein auf das Göttliche. Wenn wir so erkennen, das Gott alles tut, wir Teil des Göttlichen sind und tief im Inneren nichts passiert. Dann werden wir nicht gebunden an Handlungen, wir schaffen kein neues Karma, wir fühlen die Einheit.
=== Wie sind die Gottverwirklichten zur Gottverwirklichung gekommen? ===
''Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 15''
''In diesem Wissen, handelten in früheren Zeiten auch die, die nach der Freiheit strebten. Handele auch du, wie es die Alten seiner Zeit taten.''
Sie haben Gott alles dargebracht. Sie haben sich als Teil des Göttlichen gesehen?
Sie haben gemerkt, Gott bewirkt alles und sie waren nicht [[verhaftet]]. So sind sie zur [[Freiheit]] gekommen und so kannst auch du zur Freiheit kommen.
Im nächsten Vortrag spreche ich über Karma, Handeln.
Mehr zu diesen und anderen Kommentaren „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“  gibt es in Buchform.
Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich im [https://schriften.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya Schriften Portal].
=== Video - Avatar - Geheimnis göttlicher Inkarnation ===
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Avatara]]
*[[Inkarnation]]
*[[Inkarnation]]
*[[Hinduismus]]
*[[Hinduismus]]
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*[[Mahavatar Babaji]]
*[[Mahavatar Babaji]]
*[[Haidakhan Baba]]
*[[Haidakhan Baba]]
*[[HYP Jahresgruppe]] 
*[[Sanskrit Kurs Lektion 1]]


==Literatur==
==Literatur==
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==Seminare==
==Seminare==
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:In diesem Workshop erlernen und praktizieren wir eine Serie von fünf energetisierenden Übungen, die mit Körper, Aufmerksamkeit und Atmung arbeiten …
 
:Dr phil Oliver Hahn
 
==Multimedia==
==Multimedia==
'''Rama – der Gott der Freude …'''
'''Rama – der Gott der Freude …'''
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'''Avatar – die Herabkunft Gottes'''
'''Avatar – die Herabkunft Gottes'''
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'''Sukadev über Avatara'''
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Aktuelle Version vom 1. September 2025, 13:16 Uhr

Die bekanntesten Avatare sind Inkarnationen Vishnus

Avatar (Sanskrit: अवतार avatāra m.) = Herabkunft

Ein Avatar ist eine Inkarnation des Göttlichen auf der Erde, die ohne karmische Zwänge geschieht und das Ziel hat, die Menschen in ihrer Evolution und spirituellen Entwicklung voranzubringen. Meist bezieht sich dieser Begriff auf Inkarnationen Vishnus.

Ein Avatar erscheint, um den Menschen neue Wege zur Selbstverwirklichung zu zeigen. Er kann seine göttliche Erkenntnis durch einen Blick, eine Berührung oder allein durch seine Gegenwart übertragen. Er steht jenseits aller Dualität.

Die Bezeichnung Mahavatar (von „Maha“ = groß und „Avatar“ = Inkarnation Gottes) kennzeichnet eine besonders bedeutende Herabkunft des Göttlichen.

Sita war Avatar Lakshmis

Heutzutage werden auch digitale Computerprofile als Avatare bezeichnet. Besonders in einer Gaming-World oder in virtuellen Welten wird die Figur, durch die man repräsentiert wird, als Avatar bezeichnet.

Bekannt ist außerdem die Filmreihe „Avatar“: Dort manifestieren sich Menschen auf dem Planeten Pandora durch einen Bewusstseinsprozess im Körper einer anderen Spezies – der Na’vi.

Sukadev über Avatar

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Avatar

Ein Avatar ist eine Herabkunft Gottes – eine Inkarnation des Göttlichen. Ein Avatar kann in Menschengestalt erscheinen, aber auch in Tiergestalt. Avatara bedeutet: Gott manifestiert sich in dieser Welt, um den Lauf der Weltgeschichte positiv zu beeinflussen. Man könnte sagen: Ein Avatar steigt in die Welt herab.

Gott hat die Welt geschaffen – mit ihren Naturgesetzen. Er hat den Menschen außerdem mit freiem Willen ausgestattet, sodass er Gutes wie auch weniger Gutes bewirken kann. Wenn jedoch die Welt in eine ungute Richtung driftet oder wenn der Mensch seine Freiheit missbraucht, manifestiert sich Gott. Dies geschieht auf verschiedene Weisen – unter anderem durch das Herabkommen in eine konkrete Gestalt.

So sagt Krishna in der Bhagavad Gita: „Immer dann, wenn Dharma abnimmt und Adharma zunimmt, wenn also Rechtschaffenheit schwindet und Ungerechtigkeit wächst, dann inkarniere ich mich auf Erden.“ Um das Gute zu stärken und das weniger Gute zu schwächen, inkarniert sich Gott also immer wieder aufs Neue.

Die Vaishnava-Tradition kennt die zehn Hauptinkarnationen Vishnus, die sogenannten Dasha-Avatare („dasha“ = zehn):

  • Matsya – der Fisch-Avatar
  • Kurma – der Schildkröten-Avatar
  • Varaha – der Eber-Avatar
  • Narasimha – halb Mensch, halb Löwe
  • Vamana – der Zwerg-Avatar
  • Parashurama – Rama mit der Axt
  • Rama – der Held der Ramayana
  • Krishna – die Inkarnation Gottes in menschlicher Gestalt
  • Buddha – als göttliche Erscheinung
  • Kalki – der noch ausstehende Avatar, der am Ende des Kali Yuga erscheinen wird

Doch es gibt nicht nur diese zehn. Auch Teil-Avatare (Amsha Avatare) werden beschrieben. Ebenso nimmt Shiva verschiedene Inkarnationen an.

In manchen Traditionen spricht man auch von Bhava-Avataren: In bestimmten Bewusstseinszuständen kann sich die Gottheit durch einen Menschen manifestieren, der so zum Kanal Gottes wird. Besonders in Südindien ist dies eine verbreitete Theorie und Praxis, etwa in der Devi-Verehrung.

So zeigt sich: Avatare können Menschen, Tiere oder besondere Ereignisse sein. Auf eine gewisse Weise ist die ganze Welt eine Herabkunft Gottes. Doch wenn diese Herabkunft in besonderem Maß göttlichen Segen bringt, dann wird sie Avatar genannt.

Darum: Verehre die großen Avatare. Lies die Geschichten von Krishna, Rama oder auch vom Sohn Gottes Jesus. So verbindest du dich mit der Kraft der Liebe, mit der Kraft Gottes – und du lädst Gott ein, auch auf dich und durch dich zu wirken.

Ein Avatar ist Herabkunft Gottes – göttliche Inkarnation.

Erläuterung und Arten von Avataren

Dashavatara - Die zehn Avatare Vishnus. Gemälde aus Jaipur (Indien), 19.Jhd.

Avatare erscheinen zu bestimmten Zeiten und aus einem bestimmten Grund. Immer dann, wenn das Unrecht überwiegt, wenn Verwirrung und Chaos um sich greifen und die geordnete Entwicklung der Menschen stören, wenn das Gleichgewicht der Gesellschaft durch Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Brutalität erschüttert wird, wenn Irreligiosität und Unrecht überhandnehmen und das soziale Fundament zu zerfallen droht – dann steigt ein Avatar herab, um Dharma und Frieden wiederherzustellen.

Ein Avatar ist das Herabsteigen des Göttlichen – zum Wohl und zum Aufstieg des Menschen. Ein Strahl von Hiranyagarbha manifestiert sich auf der Erde, um mit gewaltiger Kraft die Harmonie des Universums zu bewahren.

Avatare üben stets einen erhebenden, spirituellen Einfluss aus: Sie führen die Menschen zu höherer Entwicklung und unterstützen sie auf dem Weg zur Selbstverwirklichung. Sie verweisen auf die göttliche Natur des Menschen und helfen ihm, sich über ein rein Leidenschafts- und egoismusgeprägtes Leben zu erheben.

Die größten Manifestationen gelten als volle Avatare, andere als Teil-Inkarnationen (Amsha) oder „Strahlen Gottes“ (Kala), wie etwa Rishis, Munis, Propheten oder göttliche Boten. Oft treten Avatare auch in Gemeinschaft auf: So erschien Rama gemeinsam mit Lakshmana, Bharata und Satrughna; Krishna kam zusammen mit Balarama, Devas und Rishis.

Manche Avatare wie [https://www.yoga-vidya.de/goetter-und-meister/meister-heilige-und-avatare/shri-shankaracarya/

Shri Shankara] oder Ramanuja verkörpern sich als Lehrer und spirituelle Führer, andere wie Chaitanya erscheinen, um Hingabe im Herzen der Menschen zu erwecken und ihren Geist auf Gott auszurichten.

Es gibt verschiedene Arten von Avataren:

  • Nitya Avatare – sie erfüllen ihre Pflichten und begegnen den Menschen in Liebe.
  • Vishesha Avatare – sie erscheinen, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, und verschwinden danach wieder.
  • Avishesha Avatare – sie verkörpern unterschiedliche göttliche Aspekte im täglichen Leben.
  • Amsha Avatare – Teil-Avatare, die bestimmte göttliche Kräfte besitzen, etwa die göttliche Schau, und die Menschen den Weg ermutigend aufzeigen.
  • Purna Avatare – volle Inkarnationen, die alle göttlichen Kräfte in sich tragen und den vollständigen Überblick besitzen.

Klassifizierung im Vaishnavismus

Matsya als Avatar Vishnus
  • Shaktyāveśa- und Avesha-Avatare – Wenn Vishnu nicht selbst erscheint, sondern an seiner Stelle eine andere Wesenheit als Avatar auf die Erde sendet, spricht man von einem Avesha Avatar. Die Zahl solcher Inkarnationen ist sehr groß; zu den bedeutsamsten zählen Shakyamuni Buddha, Narada Muni und Parashurama.

Inkarniert sich Vishnu hingegen unmittelbar selbst, so wird er als Sakshat oder Shaktyāveśa Avatar bezeichnet – eine direkte Inkarnation Gottes.

Von diesen direkten Avataren (Sakshat) gibt es zwei Formen:

Vishnus Avatare in den Puranas

In den verschiedenen Puranas finden sich unterschiedliche Angaben über die Inkarnationen Vishnus. Die Garuda Purana zählt zehn Avatare als seine Hauptinkarnationen auf. Die Bhagavata Purana hingegen spricht von unzähligen Verkörperungen des Göttlichen, hebt jedoch besonders 22 Inkarnationen hervor, denen sie die größte Bedeutung beimisst.

Dashavatara

In der Garuda Purana werden die zehn Dashavatara – die Hauptinkarnationen Vishnus – beschrieben. Unter ihnen sind Krishna und Rama die bekanntesten; ihre Geschichten werden in den beiden großen Sanskrit-Epen Mahabharata und Ramayana überliefert.

Die zehn Avatare sind:

Matsya, Kurma, Varaha und Narasimha erschienen im Satya Yuga. Parashurama, Vamana und Rama traten im Treta Yuga auf. Krishna wirkte im Dwapara Yuga, und Gautama Buddha im Kali Yuga.

Der Avatar Kalki hingegen soll erst am Ende des Kali Yuga in Erscheinung treten.

Rama als Avatar Vishnus
Dattatreya als Avatar Vishnus

Hauptavatare aus der Bhagavata Purana

In der Bhagavata Purana werden die folgenden Avatare als die bedeutsamsten Inkarnationen Vishnus genannt:

Weitere Avatare

Mahavatar Babaji, der mystische Guru aus dem Himalaya, Begründer der Kriya Yoga Tradition

Die Avatare Vishnus sind zwar die bekanntesten, doch auch andere Gottheiten inkarnieren auf der Erde. So beschreiben die Ganesha Purana und die Mudgala Purana die Avatare Ganeshas – darunter etwa Vakratunda und Mahodara. Die Linga Purana erwähnt 28 Formen Shivas, die teils als Avatare gedeutet werden. Auch der große Vedanta-Philosoph Shri Shankara wird häufig als Avatar Shivas betrachtet. Unter den Devis gilt Lakshmi als inkarniert in Sita oder Radha.

Neben den genannten werden auch einige weitere Heilige und Yoga Meister als Avatare verehrt – zum Teil sogar über den Hinduismus hinaus. So wird etwa Zarathustra, der Prophet und Begründer des Zoroastrismus, als Avatar angesehen. Im Christentum gilt Jesus als Verkörperung Gottes.

In Indien wiederum gelten verschiedene Yoga-Meister als Avatare, darunter:

Avatar - Geheimnis göttlicher Inkarnation und Karma Auflösung

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Krishna - Inkarnation Gottes

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Teil 1

Das sind einige Themen die Krishna in der Bhagavad Gita anspricht.

Ich gebe dir Yoga, das höchste Geheimnis

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 1

Krishna sprach: „ Diesen unvergänglichen Yoga lehrte ich Vivasvan, der Sonne. Er gab ihm ein Manu, den Urvater der Menschheit, weiter. Manu berichtete Ikshvaku, dem mystischen König davon.“

Die königlichen Weisen kannten diesen Yoga, der in direkter Folge weitergegeben wurden war. Durch eine Unterbrechung war dieser Yoga verloren gegangen, oh Arjuna. So habe ich dir heute diesen uralten Yoga gelehrt, denn du verehrst mich und bist mein Freund. Er ist das höchste Geheimnis.

Die höchste Weisheit hat es schon immer gegeben

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 2

Arjuna sprach: „ Du wurdest später geboren. Vivasvan ist vor dir entstanden. Wie soll ich das verstehen, dass du am Anfang, diesen Yoga gelehrt hast.“

Krishna hat also gesagt: Was ich dir jetzt erzähle ist nichts Neues. Ich habe das schon vor vielen Jahrtausenden erzählt. Der Yoga ist uralt. Letztlich sagt Krishna: Die höchste Weisheit hat es schon immer gegeben. Es ist eine Absage an unseren Fortschritt-Glauben.

Wir denken heute, wir sind klüger als unsere Eltern. Unsere Eltern waren klüger als die Großeltern usw. Die Zivilisation schreitet voran, wir lernen mehr.

Krishna sagt nein, das Wichtige, das Essenzielle hat es immer schon gegeben. Die höchste Weisheit zur Erleuchtung war immer schon in dieser Welt.

Arjuna versteht das nicht, denn Krishna sagt nicht nur, es war schon immer in der Welt, sondern sagt: „Ich habe es weitergegeben“.

Viele Geburten liegen hinter dir

Oft bist du als Baby gestartet

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 5

Krishnas Antwort: Viele Geburten liegen hinter mir, genau wie es bei dir der Fall ist, oh Arjuna. Ich kenn sie alle, aber du Verbrenner der Feinde, kennst sie nicht.

Krishna nimmt hier Bezug auf die Reinkarnation. Er sagt, du hast dich auch schon so häufig inkarniert. Auch ich habe mich häufig inkarniert. Und wenn ich sage, ich habe das früher in Ikshvaku gesagt, ich habe es dem Vivasvan gesagt usw. Dann soll das heißen, Krishna hat schon oft als Manifestation Gottes in dieser Welt gewirkt. Er kennt das alles, er weiß das. Gott ist nicht so gebunden durch seinen Körper.

Arjuna hat es dagegen vergessen. Sei dir bewusst, du warst schon so häufig in dieser Welt inkarniert. Du magst dich nicht erinnern, trotzdem warst du schon häufig in dieser Welt.

Gott hat verschiedene Aspekte

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 6

Obwohl ich ungeboren bin, unvergänglich und der Herr aller Wesen, werde ich doch durch meine Maya geboren, da ich meine Natur beherrsche.

Göttliche hat mehrere Aspekte:

  • Gott ist auch Ishvara. Ishwara Herr des ganzen Universums. Oder Ishwari, Herrin des ganzen Universums.
  • Gott inkarniert sich immer wieder in einer konkreten Gestalt.

Wann inkarniert sich Gott?

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 7

Immer dann, wenn Dharma verfällt und Adharma zunimmt dann manifestiere ich mich.

Gott hat die Welt in Gang gesetzt und die Welt schreitet voran. Die ganze Welt ist wie der Körper Gottes. Gott hat einem Teil der Welt, der Menschheit einen freien Willen gegeben. Wenn der Mensch Dinge tut, die nicht so gut sind, dann greift Gott ein.

Er lässt dem Menschen den freien Willen, aber wenn Menschen den freien Willen falsch verwenden, dann muss Gott eingreifen um alles zurechtzurücken. Daraus können wir auch ein gewisses Vertrauen schöpfen.

Beispiele

Ähnlich einem biologischen Experiment. Man würde eine Art Biotop schaffen, wo alles mögliche geschieht. Wenn die Sache kippt, dann greift man ein, damit das Biotop erhalten bleibt.

Klima Katastrophe ist in aller Munde, es gibt die Gefahr eines Atomkrieges (Schimpf zwischen Nordkorea und dem amerikanischen Präsidenten). Das bleibt nicht beschränkt auf Nordkorea oder asiatischen Raum, das betrifft die ganze Welt. Das kann das Leben in der ganzen Welt unmöglich machen. Solche Katastrophen können bevorstehen.

Krishna sagt hier:

Wenn Adharma zunimmt und Dharma weniger wird, wird er sich manifestieren. Wir können uns sicher sein, Gott kümmert sich weiter um seine Schöpfung.

Gott kommt in jedem Zeitalter zur Hilfe

Gott stellt Dharma wieder her

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 8

Manchmal scheint es, als wenn das Böse, das Schlechte stärker wird. Irgendwann wird es wieder vernichtet.

Um die Guten zu schützen, die Bösen zu vernichten und um Dharma wieder her zu stellen, werde ich in jedem Zeitalter geboren. Er sagt yuge yuge, damit sind nicht nur die großen Zeitalter benannt.

In Indien gibt es die vier großen Zeitalter, da sind wir jetzt im Kali Zeitalter. Davor gab es ein anderes. Gott hat viele Inkarnationen. Man könnte sagen, wann immer Dharma in Gefahr ist, inkarniert sich Gott. Nicht nur in der ganzen Welt, sondern auch wenn in einem Teilbereich Dharma in Gefahr ist.

Inkarnation/ Avatare Gottes in Indien

Es gibt manche die sagen, Gott hat sich nicht so häufig inkarniert, es gibt nur einen Sohn Gottes.

Persönliche Meinung

Höchstwahrscheinlich gibt es nicht nur Leben auf der Erde, es gibt Leben auf so vielen anderen Planeten. Astronomen gehen davon aus, dass es intelligentes Leben im Kosmos geben muss. Es gibt vermutlich Millionen von Planeten, mit ähnlicher Temperatur und Atmosphäre der Erde. Warum sollte es da kein Leben geben?

Wenn Gott sich nur einmal inkarniert hat und durch diesen einen Sohn, die Welt zu heil kommen soll. Was ist mit den anderen Planeten, Zivilisationen?

Wenn Krishna sagt, Gott manifestiert sich in jedem Zeitalter, auf jeden Planeten, wann immer es nötig ist. Das würde dem Allwissenden, Allliebenden Gott mehr entsprechen.

Werde zum Instrument Gottes

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 9

Wer so mein göttliches Geborenwerden und Handeln in ihrem wahren Licht erkennt, wird nicht wieder geboren, nachdem er seinen Körper verlassen hat. Er oder sie kommt zu mir, oh Arjuna.

Wenn du erkennst, das Gott sich um die Welt kümmert. Er kann sich physisch inkarnieren aber er ist auch ansonsten tätig und macht alles. Wenn du das erkennst und dich zum Instrument machst und nicht denkst, ich muss alles machen, alles hängt von mir ab, sondern sagst, ich mache mich zum Instrument und will mein Dharma erfüllen, als Teil dessen, was Gott will. Dann kommst du zu Gott und musst nicht wiedergeboren werden.

Reinige dich und suche Zuflucht bei Gott

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 10

Frei von Verhaftung, Furcht und Zorn, in mir aufgegangen, bei mir Zuflucht suchen und gereinigt durch das Feuer der Erkenntnis, sind viele zu meinem Wesen gelangt.

Du brauchst keine Angst zu haben, gib dich Gott hin, Gott wird dir Trost schenken. Du brauchst dich nicht zu ärgern, Gott gibt dir das was du brauchst. Langfristig wird Gott alles wieder richten.

Du brauchst auch keine Wünsche zu haben, denn Gott wird dir das geben, was du brauchst. So wie Jesus gesagt hat, strebe zuerst nach dem Königreich Gottes und alles andere wird euch direkt zufallen. Fühle dich als Teil Gottes, suche Zuflucht bei Gott, und reinige dich durch das Feuer der Erkenntnis. Mit dem Bewusstsein, hinter allem ist das Göttliche.

So erfährst du das Göttliche und verschmilzt damit.

Sieh Gott, egal wie du ihn siehst, so kommst du zu Gott

Du kannst Gott in der Weite des Himmels sehen

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 11

In der Weise in der die Menschen zu mir kommen, werden sie von mir belohnt. Auf jede Weise beschreiten die Menschen meinen Weg, oh Arjuna

Hier sagt Krishna, Menschen kommen zu Gott auf die verschiedenen Weisen. Egal wie Menschen Gott sehen, Menschen kommen so zu Gott.

  • Manche sehen Jesus und erreichen so die Gottverwirklichung.
  • Manche sehen Gott Manitu, den großen Geist und erreichen so Gott.
  • Manche denken, dass Gott sich manifestiert hat, in Propheten, der ihnen den Koran gegeben hat. Sie kommen zu Gott.

Manche verehren die Erdmutter und erreichen so das Göttliche.

Krishna sagt, egal wie Menschen Gott verehren, sie kommen zu Gott.

Menschen die in dieser Welt, Erfolg im Handeln ersehnen, ob fern den Göttern. Denn Menschen erlangen durch Handeln rasch Erfolg.

Wir können auch Erfolg haben im Karma, indem wir den Göttern opfern. Manche Menschen wollen etwas erreichen, um es zu erreichen, machen sie Gottesverehrungs-Rituale. Auch das kann helfen, Erfolg zu haben. Nur, was nutzt äußerer Erfolg, das bringt nichts. Wir wollen Gott erfahren.

Handle verhaftungslos ohne den Wunsch nach Ergebnissen

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 14

Karma befleckt mich nicht und ich begehre auch nicht die Früchte des Karmas. Wer mich so erkennt, wird von den Handlungen nicht gebunden.

Karma heißt Handlung, Verehrungsritual, ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, sind auch die Früchte der Handlungen.

Krishna sagt, ich als Gott, der sich in der Welt manifestiere, ich werde nicht gebunden durch Handlungen, ich habe auch kein Haften an den Früchten der Handlungen. Es ist auch nicht so, dass du dich so verhalten musst, sonst bestrafe ich dich, es ist nicht so, dass Gott etwas von uns will.

Wir wollen tun, was getan werden muss, als Teil des Göttlichen. Wenn wir alles Gott darbieten, erfahren wir die Einheit mit Gott. Nicht Gott bestraft, belohnt uns, sondern wir stimmen uns ein auf das Göttliche. Wenn wir so erkennen, das Gott alles tut, wir Teil des Göttlichen sind und tief im Inneren nichts passiert. Dann werden wir nicht gebunden an Handlungen, wir schaffen kein neues Karma, wir fühlen die Einheit.

Wie sind die Gottverwirklichten zur Gottverwirklichung gekommen?

Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 4 Vers 15

In diesem Wissen, handelten in früheren Zeiten auch die, die nach der Freiheit strebten. Handele auch du, wie es die Alten seiner Zeit taten.

Sie haben Gott alles dargebracht. Sie haben sich als Teil des Göttlichen gesehen? Sie haben gemerkt, Gott bewirkt alles und sie waren nicht verhaftet. So sind sie zur Freiheit gekommen und so kannst auch du zur Freiheit kommen.

Im nächsten Vortrag spreche ich über Karma, Handeln.

Mehr zu diesen und anderen Kommentaren „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“ gibt es in Buchform.

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich im Yoga Vidya Schriften Portal.

Video - Avatar - Geheimnis göttlicher Inkarnation

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Meister

27.03.2026 - 29.03.2026 Klangmeditation - Heilende Klänge der Sitar

Vertiefe deine Meditationspraxis durch die Einbindung der heilenden Klänge der Sitar. Du erlernst verschiedene Meditationstechniken zusammen mit Man…
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29.03.2026 - 03.04.2026 Themenwoche: Nada Yoga mit Ram Vakkalanka - Kraft des Klanges

In dieser Woche ist Ram Vakkalanka, indischer Sanskrit Experte, begnadeter Sitar Spieler und erfahrener Meditationsleiter, zu Gast bei Yoga Vidya. R…
Ram Vakkalanka

Indische Schriften

09.01.2026 - 11.01.2026 Raja Yoga 1

Raja Yoga ist der Yoga der Geisteskontrolle. In diesem Raja Yoga Seminar behandeln wir das 1. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali. Darin geht es u…
Narayan Böhm
23.01.2026 - 25.01.2026 Ruf der Seele - Deine Heldenreise am Beispiel Arjunas aus der Bhagavad Gita

Jeder Mensch steht in seinem Leben früher oder später an einem Wendepunkt – einem inneren Schlachtfeld, wie es Arjuna in der Bhagavad Gita erlebt. I…

Tsa Lung - Tibetischer Yoga

01.08.2025 - 03.08.2025 - TSA LUNG - tibetische Yogaübungen zur Aktivierung des feinstofflichen Körpers

In diesem Workshop erlernen und praktizieren wir eine Serie von fünf energetisierenden Übungen, die mit Körper, Aufmerksamkeit und Atmung arbeiten …
Dr phil Oliver Hahn

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