Yogastunden

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Sobald ein Yogalehrer und mindestens ein Schüler zusammen kommen, kann Yoga gelehrt und gelernt werden. Auch wenn der Lehrer den Unterricht gestaltet, lernen doch beide voneinander.

In einer Yogastunde gibt es meist einen festen Ablauf: Tiefenentspannung, Pranayama, Aufwärmen (Sonnengebet o.ä.), Asanas, Tiefenentspannung. Es geht um das bewusste Hineinspüren und Wahrnehmen beim Üben. Das, was wir hierzulande gemeinhin als Yogaunterricht verkaufen, enstammt entweder dem Hatha-Yoga oder dem Kundaliniyoga, wobei es da auch viele unterschiedliche Stilrichtungen gibt, je nach Meister.

Eine typische Yogastunde

Hier eine Yogastunde Mittelstufe im Yoga Vidya Stil als Video Anleitung:

Gedicht über die Yogastunde

im Rahmen der 4-Wochen-Intensiv Yogalehrerausbildung im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg.

Ein Gedicht von Sven Schütze aus dem Yoga Vidya Journal

3-kobras-mit-lehrer.jpg
Der leere Raum füllt sich mit bunten Matten auf
Und je ein Yogi legt sich dann auch drauf
Shavasana - so fängt es an - man glaubt es kaum
Nur tote Menschen liegen da im Raum
Sie grunzen friedlich vor sich hin, entspannen sich
Ja das macht Sinn
3x OM und dann der erste Test für'n Intellekt
Wer kann das Gajananam perfekt?
Ein paar Minuten später schwingt die Luft im Raum im Takt
Wenn die Meute Kapalabhati macht
Nach 40-60-80 Schniefern
Geatmet durch die Nase, bei geschloss'nen Kiefern
Erstrahlt das Prana hell und klar
Wie lohnend doch der Aufwand war!
Wechselatmung heißt der nächste Schritt:
Dazu braucht der Lehrer eine Uhr, sonst kommt er aus dem Tritt
4-16-8 so soll der Rhythmus sein
Mit geradem Rücken hält man so die Nadis rein
Nach oben streicht der Lehrer sanft die Wirbelsäulenleiter
Der Yogi denkt "Ohhhhh, bitte mach doch weiter!"
BauchuebungSeiteHaendeKopf.jpg
Für den Yogi ist es egal ob Tag, ob Nacht
Wenn er das Sonnengebet macht
Twelve steps stell'n eine Runde dar
Das hilft dem Blutdruck wunderbar
Nach vielen Runden schnaufts im Saal
Ja, diese Power braucht man mal
Und nun starten die Asanas.
Der Yogi sich dabei bewusst verrenkt
Der Körper tut's , der Geist der lenkt
Als erstes ist der Kopfstand dran
Den jeder - logisch - SUPER kann
Manch einer geht schnell zum WC
Und entgeht so dem ganzen Weh
Wie ein Kind im Bauch der Mutter
Entspannt man jetzt so weich wie Butter.
Boot.jpg
Im Schulterstand, man sieht es dann
Die Mehrheit sich gut halten kann
Manch einer könnte höher fahr'n
Da zieht der Yogalehrer wie ein Kran
Egal zu welcher Jahreszeit,
Der Yogipflug ist stets bereit
Das Feld der vrittis umzupflügen
Doch dies allein wird nicht genügen
Und dann!
Nirgends ist Wasser und doch wie wunderbar
Sind plötzlich viele Fische da
Die Brust nach oben, den Schwanz nach unten
Hat jemals einer so Samadhi gefunden?
Pashimothanasana - hört sich mächtig an
Ein jeder beugt sich vor, so gut er kann
Die Zehen ran, die Beine gestreckt
Den Rücken gerade, Energie wird erweckt
Und in der schiefen Ebene dann,
Rutscht Kundalini wieder runter bis zum Damm.
Auf dem Bauch entspannt sich nun der ganze Saal
Bloß gut, dass keiner vorher aß ein üppiges Mahl.
Auf einmal wirds gefährlich, denn den Lehrer greifen giftige Schlangen an
Mit mutigen Kobras ist gar nicht zu spaßen
In Indien kam's vor, dass sie einen Lehrer fraßen.
Mit Gottes Kraft sagt dieser schnell Salabhasana an
Und die Kobras verwandeln sich zu Heuschrecken sodann.
Oh man, ja Heuschrecken könn' eine echte Plage sein
Kommt man erstmal in die Stellung rein.
Drum schnell jetzt in den Bogen biegen
Der könnte einem vielleicht eher liegen
Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm
Bewusst dabei sein ist der Sinn
Zusammengehockt in Garbhasana
Erinnern wir uns jetzt, wie es als Embryo wohl war
Zwar war das damals recht astral
Aber entspannend ist die Stellung alle mal.
Jyoti-Dreieck3.jpg
Im Drehsitz dreht man sich dann endlich einmal um
Man sieht die Nachbarn um sich rum
Wie die sich um die eigne Achse drehn
und krampfhaft lächeln - wunderschön!
Und nun kommt noch so ne "Kak Asana" dran
Die Krähe kennt wohl jedermann
Bloß gut, dass man noch Boden unter den Füßen hat
Man fällt nicht tief, bevor man aufgeschlagen hat.
Plötzlich stöhnt manomaya kosha auf
Denn annamaya hat den Pfau heut gar nicht drauf
Die Figur, die auf der Matte ist zu sehn
Zeigt nicht den Pfau, der stets von Anmut zeugt
Sondern ein' Yogi, der sich vor Magenschmerzen beugt.
Die Menge beugt sich jetzt nach vorn
Geschlossen kippt man in die Vorwärtsbeuge rein
Die Hände kann man an die Füße legen
Ein Außenseiter könnte denken, jetzt wird sich übergeben.
Trikonasana erhellt bei allen das Gesicht
Weiß man doch, dass es die letzte Asana ist.
Erleichtert fängt für Frau und Mann
Die Endentspannung an
Ins Land der Ruhe lädt sie ein
So mancher schläft auch schnarchend ein.
Ja, nach dem Yoga ist allen klar
OM SHANTI, das war heute wieder wunderbar!

Siehe auch

Literatur

Seminare