Vishnu-devananda

Aus Yogawiki
Vishnu-devananda und Sukadev

Swami Vishnu-devananda (Sanskrit: Svāmī Viṣṇudevānanda ; *31. Dezember 1927 in Kannimangalam, Kerala, Indien; † 9. November 1993 in Manipal, Karnata, Indien) war ein Yogameister und gehört zu den Pionieren des Yoga im Westen. Er ist auch unter dem Namen "The Flying Swami" ("Fliegender Swami") bekannt und war Schüler von Swami Sivananda.

Kindheit und Jugend

Vishnu-devananda kam am 31. Dezember 1927 als einziger Sohn eines Gutbesitzers im kleinen abgelegenen Dorf Kannimangalam im südindischen Staat Kerala auf die Welt und erhielt den Namen Swamy Kuttan Nair.

Mit sechzehn trat Swamy Kuttan der Armee bei und wurde im Ingenieur Korps in Jalandhur stationiert. Bei der Suche nach einem vermissten Brief, fand er im Papiereimer ein Flugblatt von Swami Sivananda mit dem Titel Sadhana Tattwa. Der Eindruck war so tief, dass er um einen dreitägigen Urlaub bat, um Sivananda aufzusuchen. Der Urlaub wurde bewilligt und er fuhr nach Rishikesh, doch konnte er Sivananda damals nur kurz und nur von einer gewissen Ferne aus sehen. Als er 1946 den Militärdienst quittierte, fuhr er als erstes nach Rishikesh. Da er sich vor Sivananda nicht verbeugen wollte, versteckte er sich in einer Nische, um ihn trotzdem aus der Nähe sehen zu können. Aber sobald Sivananda ihn bemerkte, verbeugte dieser sich und berührte die Füße von Swamy Kuttan. Die wenigen Tage, die er im Ashram blieb, bewogen ihn, schließlich, entgegen den Bitten seiner Eltern, Mönch zu werden und ließ sich im Herbst 1947 im Ashram nieder. Im März 1948 wurde er dann von Swami Sivananda zum Mönch geweiht und erhielt den Namen Vishnu-devananda.

Sannyasin

Vishnu-devananda wurde bald der persönliche Assistent von Sivananda und dann Yogalehrer der eben gegründeten Sivananda Yoga Vedanta Forest Academy. Im Jahre 1950 pilgerte Vishnu-devananda allein als Bettelmönch durch Indien, um danach wieder in den Ashram in Rishikesh zurückzukehren. Im März 1957 gab Sivananda ihm den Auftrag nach Amerika zu gehen, um dort den Yoga zu lehren.

Swami Vishnu-devananda fuhr über Sri Lanka, Singapur und Hongkong, wo er jeweils mittels Yogaunterricht Geld für die Weiterreiste verdiente, nach Amerika und erreichte Ende 1957 San Francisco. Dort gab er ebenfalls Yogastunden und verdiente daneben noch als Versuchskaninchen an der Universität von Kalifornien etwas Geld hinzu. Sobald genug Geld da war, reiste er nach New York, wo er eine Yogaschule eröffnete. Da er aber keine Niederlassungsbewilligung für die Vereinigten Staaten bekam, ging er nach Kanada und gründete 1959 in Montreal das erste Sivananda Yoga Vedanta Centre. Ein Jahr darauf veröffentlichte er sein erstes Buch: Complete Illustrated Book of Yoga.

Da im Sommer die Schüler ausblieben, kaufte Vishnu-devananda 1962 im Val Morin nahe von Montreal Land und eröffnete seinen ersten Ashram und bot dort gutbesuchte Ferienkurse an. Dieser Ashram war und blieb Vishnu-devanandas bevorzugter Aufenthaltsort. Fünf Jahre später wurde auf den Bahamas ein zweiter Ashram gegründet. Den dritten Ashram startete er im Sommer 1971 in Grass Valley in Kalifornien und später kam als vierter Ashram die Sivananda Yoga Ranch in Woodbourne bei New York hinzu. Den fünften Ashram gründete er 1978 in Neyyar Dam nahe der Stadt Trivandrum in seiner Heimat Kerala. Daneben wurden in den 1970ern mehrere Yogazentren gegründet, so in Toronto, New, York, Washington, Los Angeles, London, Wien, Genf, Madrid und noch andere mehr.

Friedensmissionen

Swami Vishnu-devananda setzte sich aktiv für den Weltfrieden ein und überflog mehrmals mit einem Flugzeug Kriesenherde. Im September 1971 flog er mit dem Schauspieler Peter Sellers nach Belfast und warf dabei Blumen und Flugblätter über der Stadt ab. Im Oktober flog er von Tel Aviv nach Kairo und "bombardierte" den damals umkämpften Suez-Kanal ebenfalls mit Blumen und Flugblättern mit Friedensbotschaften. Weitere Ziele seiner "Friedensbomben" waren Jerusalem, Lahore und Bangladesh. Während den Flügen sang er ununterbrochen das Friedensmantra Om namo Narayanaya. Seine Botschaft war: "Der Mensch ist frei wie ein Vogel. Überwindet die Grenzen mit Blumen und Liebe, nicht mit Gewehren und Bomben!". 1983 überflog er die Berliner Mauer und landete in Ostberlin. Nach einem kurzen Verhör wurde er zurück nach Westberlin geschickt. 1984 durchquerte er unter dem Motto Yoga für den Frieden mit einem Bus Indien, um den Menschen seiner Heimat den modernen Yoga näher zu bringen und versuchte dabei zwischen Nationalisten der Sikhs und der indischen Regierung zu vermitteln.

Friedensmissionen: Mauerflieger

Der keineswegs komische Vogel 1983 nach Ost-Berlin war gefährlich gewesen und auch beachtet. Der Swami war auf einem Acker gelandet, sprach von Politik. Ein dort tätiger Ausländer / Italiener verstand "Polizei". Sie verhörten Swami Vishnu-devananda in der Ex-DDR mehrere Stunden. Dann brachten sie ihn unversehrt an die Grenze. Die Berichterstattung anschließend war nach Aussage der Zeitzeugin Eva-Maria Kürzinger, die das Projekt begleitete und unterstützte, knapp (wohl wegen mögl. Werther-Effekt.. Ohne viel Aufsehen außer sehr wenig in einer Regenbogenpresse.)? hier: Wikip. engl: "highly publicized and particularly dangerous mission to promote peace. In a press interview given several weeks beforehand, he said, “Symbolically we want to show we cannot cross borders with guns, only with flowers. If they shoot me over the Berlin Wall what difference is it? Many people have died for war; I shall die for peace.” He safely landed his ultralight glider in an East Berlin field and, after several hours of questioning by East German authorities, was released to West Berlin..."

Alter

Im November 1986 zog sich Vishnu-devananda für sechs Monate in eine Höhle bei Gangotri in der Nähe der Gangesquelle zurück und zog sich dabei ernsthafte Frostschäden an den Zehen zu. Zugleich wurde bei ihm auch Diabetes diagnostiziert. Nach einem Schlaganfall im Januar 1991 war er linksseitig gelähmt und im Juni fielen seinen Nieren aus. Obwohl auf den Rollstuhl und auf tägliche Dialyse angewiesen, zog er sich nochmals einige Wochen in seine Höhle bei Gangotri zurück. Im Oktober begab er sich nach Indien auf eine Pilgerreise für den Weltfrieden. Am 1. November 1993 musste er ins Spital gebracht werden und erreichte Mahasamadhi am 9. November 1993 in der Küstenstadt Manipal (Karnata, Indien). Am 11. November 1993 wurde der Leichnam bei Gangotri in der Bhagirathi versenkt (Jalasamadhi).

Werke

  • Swami Vishnu-devananda: Das große illustrierte Yoga-Buch; Aurum Verlag 2007. ISBN 978-3-89901-183-8
  • Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras; Reith 1997. ISBN 3-930716-02-X

Bericht

"Ich erinnere mich sehr gut, wie wir mit Swami Vishnu-devananda reisten. Er konnte einfach so in ein Fünf-Sterne-Hotel gehen. Er wußte genau, welche Knöpfe wie zu drücken waren, es sah aus, als ob er nie woanders gelebt hätte (...) ging direkt hinein mit seinem Dhoti (..) in Indien hatten wir (..) eine Wagenpanne, es wurde dunkel und wir brauchten ein Quartier für die Nacht. Wir kamen unter, wo immer es gerade möglich war. Einmal waren wir in einem Haus, das hätten Sie nie betreten. Man konnte weder auf dem Boden noch auf dem Teppich sitzen, es war voller Ungeziefer. Er sagte: „Legt die Leintücher auf den Boden.“ Er war völlig verhaftungslos. Wir blieben dort die ganze Nacht. (..) Wenn sich etwas verändern läßt, tun Sie das. Wenn nichts zu ändern ist, akeptieren Sie es. Genauso ist es mit dem Körper. Wenn der Körper nicht die richtigen Kurven hat, so wie es in den Zeitschriften steht, und Sie bereits alle Diäten und alle ayurvedischen Rezepte ausprobiert haben und nichts funktioniert, akzeptieren Sie es. Wenn Gott Sie so möchte, seien Sie weder glücklich, noch unglücklich darüber, seien Sie einfach zufrieden. Genauso ist es mit dem Geist in der Arbeit. Wenn wir Lehrer sind, möchten wir Professor sein. ; vgl.: Swami Durgananda, da via link mehr ...: Vairagya.

Bericht

(Zitat aus https://sites.google.com/site/nilshorn2/calendar)

Für jeden Yogi ist der Segen eines erleuchteten Meisters sehr wichtig. Segnung bedeutet, dass die Energie des Meisters auf den Schüler übergeht. Normalerweise findet die Segnung zum Abschluss der Ausbildung mit einem besonderen Ritual statt. Ein solches Ritual kann die Signierung und die Übergabe einer Urkunde sein. Es gibt auch das Ritual des Handauflegens oder der Einweihung in ein persönliches Mantra.

1993 starb Swami Vishnudevanda. 1999 erschien er Nils in seiner Yogahütte im Traum und umarmte ihn. Diese Umarmung beinhaltete einen zusätzlichen Segen. Swami Vishnudevananda erklärte sich damit als eins mit Nils. Er erklärte sich als eins mit Nils als konsequenter Hatha-Yogi und zielstrebiger Karma-Yogi. Er akzeptierte, dass Nils seinen eigenen Yogastil lehrte.

Swami Vishnudevananda erklärte: „Einheit in der Vielfalt.“ Es gibt viele Wege zum spirituellen Ziel. Jeder Yogi darf seinen eigenen Weg gehen. Gleichzeitig sollten aber alle Yogis für das Ziel einer glücklichen Welt zusammenarbeiten. Sie sollten sich als eine spirituelle Familie sehen.

Großartig fand Nils die Worte von Swami Vishnudevananda: "Ich bin kein Superguru. Ich bin wie ihr eine suchende Seele. Auch ich kann fallen. Das tägliche Gebet zum Meister oder zu Gott ist sehr wichtig. Ich werde nie ohne Gebet meinen Weg gehen. Ich bete morgens und abends. Es ist von keiner Bedeutung, auf welcher Stufe der spirituellen Entwicklung du dich befindest. Halte das Gebet immer in deinem Herzen. Bitte Gott darum, dir die Kraft zu geben, immer auf dem spirituellen Weg zu bleiben.

Multimedia

Swami Vishnu Devananda - Vortrag mit Sukadev und Shanmug

Literatur

  • Gopala Krishna: The Yogi: Portraits of Swami Vishnu-devananda. Delhi: New Age Books (2008). ISBN 81-7822-038-3

Link