Unsinn

Aus Yogawiki

Trägheit kann bedeuten Faulheit, Antriebslosigkeit und Langsamkeit. Trägheit ist in der Physik und in der Chemie eine Eigenschaft einer Masse, einer Änderung des Bewegungszustands einen Widerstand entgegenzusetzen. In Physik und Chemie spricht man also von der Trägheit der Masse, vom Beharrungsvermögen. Aus den beiden Grundbedeutungen, Trägheit als Charaktereigenschaft eines einzelnen und Trägheit einer physikalischen Masse als Beharrungsvermögen, ist auch die Bedeutung Trägheit als Eigenschaft von Institutionen, Behörden und Unternehmen geworden. Gerade größere Institutionen neigen zur Trägheit: Die Entscheidungsprozesse werden länger, Abwarten hilft oft dazu, dass Manches sich von selbst erledigt. Manchmal kann Trägheit eines Unternehmens aber auch in die Insolvenz führen, wenn auf abzeichnende Entwicklungen nicht reagiert wird oder wichtige großartige Ideen zu langsam umgesetzt werden. Trägheit der Verwaltung kann das Wirtschaftswachstum eines ganzen Landes lähmen. Und Trägheit der Gerichte kann die Rechtssicherheit gefährden. Gerade in der schnelllebigen Zeit wird Trägheit als großes Laster empfunden. Trägheit kann aber auch etwas Positives sein. Im Ayurveda wird Trägheit als auch positiv zu bewertende Eigenschaft des Kapha-Temperamentes angesehen: Am Bewährten festhalten, nicht gleich abgelenkt zu werden, weiter machen mit dem, was man begonnen hat. Yoga und Meditation können dazu verhelfen, mehr Energie zu bekommen. Eine Trägheit, die auf Antriebslosigkeit beruht, kann durch Yoga Übungen schnell überwunden werden. Eine Trägheit, die auf Ruhe und Gelassenheit, auf Beständigkeit beruht, kann durch Meditation als positive, wertzuschätzende Eigenschaft erkannt werden. Das Substantiv Trägheit kommt vom Adjektiv träge, also lustlos, ohne Schwung, schwerfällig. Im 8. Jahrhundert gab es im Althochdeutschen das Adjektiv tragi, mittelhochdeutsch traege, trage mit der Bedeutung "von langsamer, mühsamer Bewegung des Körpers und des Geistes". Im Althochdeutschen gab es auch schon um 1000 das Substantiv tragheit, mittelhochdeutsch tracheit, trakeit, welches auch schon die gleiche Bedeutung hatte wie heute Trägheit, nämlich Langsamkeit, Schwerfälligkeit.