Torheit

Aus Yogawiki

Torheit - überwinden - wie geht das? Torheit bedeutet Dummheit, Unvernunft. Torheit ist auch ein unkluges Verhalten, eine unvernünftige Handlung. Torheit kann also die Zuschreibung einer Charaktereigenschaft sein. Torheit kann auch die Beschreibung eines Verhaltens machen. Man kann jemandem vorwerfen, dass seine Torheit ihm noch bitter Leid tun würde. Und man kann jemanden dazu auffordern, endlich mit den Torheiten aufzuhören.

Weisheit - ein Gegenpol zu Torheit

Torheit beschreibt die negative, die fehlerhafte, Seite der Einfalt. Das Wort Torheit kommt vom Substantiv Tor. Ein Tor ist ein einfältiger Mensch. Das Wort Tor geht zurück auf das mittelhochdeutsche tor bzw. tore, Irrsinnniger, mittelniederdeutsch dore Narr.

Vermutlich sind die Wörter dösig und Dusel ursprungsverwandt mit Tor. Die Ausgangsbedeutung von Tor ist vermutlich umnebelt, verwirrt, auch unbesonnen, unvernünftig. Torheit bedeutet also Unvernunft, Dummheit, törichte Handlung. Im Mittelhochdeutschen gibt es schon Torheit im Sinn von Narrheit und Verrücktheit. Bevor man sich über die Torheiten anderer belustigt, sollte man überlegen, welche Torheiten man selbst gerade begeht.

Von der Torheit des Materialismus

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Materialismus macht nicht glücklich

Der Mensch macht verschiedene Torheiten. Der Mensch macht verschiedene Dummheiten. Das gehört zum Menschen dazu. Es gab mal einen Philosophen, Erasmus von Rotterdam, der ein humorvolles Traktat gehalten hat: „Von der Dummheit“. Das habe ich irgendwann einmal als Teenager gelesen. Das war irgendwo etwas lustig gewesen. Ich weiß jetzt nicht mehr genau wie es heißt, aber du kannst das im Internet finden. Gut, aber es gibt verschiedene Dummheiten und verschiedene Torheiten.

Die Grundtorheit ist zu glauben, dass ein materielles Leben einen glücklich macht. Das ist die größte Torheit, denn man muss wissen, alles was einen Anfang hat, hat ein Ende. Und wenn man genauer darüber nachdenkt, was könnte einen glücklich machen, was ein Ende hat? Dieser Körper hört irgendwann auf. Egal, was du für diesen Körper tust, irgendwann stirbt er. Und bevor er stirbt? Ein kleiner Sturz und du kannst dir den Oberschenkel brechen. Du kannst dir Schürfwunden zuziehen. Du kannst ein Aneurysma in Kopf haben, das irgendwann einmal bricht und alles ist anders. Das ist in dieser Welt so. Es gibt keine Sicherheiten. Alles was einen Anfang hat, hat ein Ende. Und alles was du aufbaust, wird irgendwann verschwinden und ist auch vorübergehend. Zwar können dir Dinge vorübergehend Freude bereiten, wenn du ein gutes Abendessen ist, das schmeckt gut. Aber wenn du denkst, es schmeckt gut und du isst jetzt doppelt so viel, dann nimmst du den zweiten, den dritten, den vierten Teller, spätestens dann ist dir schlecht.

Wenn dir jemand einmal ein Kompliment und sagt: „Ach, das hast du toll gemacht.“, ist das großartig. Aber wenn dir jetzt die ganze Woche ständig einer nach dem anderen kommt und sagt, wie großartig du es gemacht hast, irgendwie ist das dann auch komisch. Irgendwie hat das Lob dann nichts mehr zu sagen. Es gibt eigentlich nichts Materielles, nichts Äußerliches, was dich dauerhaft glücklich machen könnte. Egal was es ist, wenn du mehr davon bekommen würdest, würdest du irgendwann nicht mehr glücklicher werden. Daher, ein materielles Leben zu führen, ist Torheit. Zu glauben, dass Geld einen glücklich macht, ist Torheit. Zu glauben, dass es wichtig sei, lange zu leben, das allein ist auch Torheit. Es hört irgendwann auf. Zu glauben, physischer, körperlicher Komfort würde glücklich machen, ist Torheit.

Was ist keine Torheit?

Was ist jetzt keine Torheit? Keine Torheit wäre es, herausfinden zu wollen, wer bin ich wirklich? Keine Torheit wäre es, herausfinden zu wollen, was ist die Essenz des Universums. Gibt es Gott? Wenn es Gott gibt, wie kann ich ihn erfahren? Und wie kann ich aus dieser Klein-Identifikation herauskommen? Und das ist letztlich Spiritualität. Wenn du erst einmal die Hohlheit des äußeren Lebens erkannt hast, die Torheit deines rein materialistischen Lebens, dann kommt das Streben: „Wer bin ich? Gibt es etwas Höheres? Wie kann ich es erreichen?“. Und das wird dich dann glücklich machen.

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:

Heinrich Zimmer über Torheiten

aus „Der Weg zum Selbst“ von Heinrich Zimmer

Der Krampf, alle übermenschlichen Wunderkräfte zu gewinnen, uneingedenk der Höchsten Gegenwart, die unablässig auf uns wirkt, ist kopflose Prahlerei: wie wenn ein Lahmer sich rühmt,er wolle schon mit seinen Feinden aufräumen, wenn ihn nur einer auf die Beine stellte, Was erwarten sich die Toren zu erlangen, die nichts dazu tun, die Schrift des Schicksals auszulöschen, die ihnen unsichtbar in der Stunde ihrer Geburt auf die Stirn gegraben ward, wenn sie dem Selbst nachforschen in der Fußspur des Gedankens »ich bin gelehrt«? Gibt es ärgere Toren als die ihr unverdautes Wissen wiederholen wie ein Grammophon seine Schallplatten?

Die Ungelernten sind besser dran als die Gelernten, die ihr Ich nicht durch das Forschen nach dem Selbst aufgelöst und vernichtigt haben. Sie sind nicht von der Eitelkeit des Wissens besessen, der ewige Krampf des Grübelns und Erörterns ist ihnen fremd, sie schweifen nicht durch die Welt und jagen dem Ertrag ihrer Studien nach: so bleiben die Ungelernten von viel Jämmerlichem verschont.

Umgang mit Torheit eines Anderen

Vielleicht ist ein Anderer dabei eine Torheit zu begehen, eine Dummheit zu begehen und du willst ihn davor bewahren. Du kannst überlegen, ob es überhaupt deine Aufgabe ist jemanden vor einer kleinen Torheit zu bewahren.

Menschen lernen durch Fehler. Gute Entscheidungen kommen durch Erfahrungen. Erfahrungen kommen durch schlechte Entscheidungen. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist Torheit ein wichtiger Weg, um zur Weisheit zu gelangen. Manche Menschen müssen eben ihre Fehler selbst machen. Und es gilt auch, was dem einen als Torheit vorkommt, erweist sich nachher als etwas sehr Gutes.

Natürlich, wenn du das Gefühl hast, dass die Torheit, die der Andere dabei ist zu begehen, eventuell gefährlich werden kann für ihn oder für Andere, nicht nur im Kleinen, sondern im Großen, dann solltest du ihn oder sie warnen. Wenn es kleinere Torheiten sind, dann sag dir, was soll es.

Torheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Torheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Torheit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Torheit sind zum Beispiel Arglosigkeit, Leichtgläubigkeit, Dummheit, Unvernunft, Narrheit, Wahnsinn, Gleichgültigkeit, Einfalt, Einfältigkeit, Simplizität, Ausgelassenheit, Faxen, Scherz, Naivität, Gutgläubigkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Torheit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Torheit sind zum Beispiel Klugheit, Schlauheit, Weisheit, Bedachtheit, Besonnenheit, Weitsicht, Empathie, Altklug, Besserwisserei, Pedant . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Torheit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Torheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Torheit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Torheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Torheit sind zum Beispiel das Adjektiv töricht, frevelhaft , sowie das Substantiv Tor, Narr.

Wer Torheit hat, der ist töricht, frevelhaft beziehungsweise ein Tor, Narr.

Siehe auch

Literatur

  • Der Weg Zum Selbst von Heinrich Zimmer, Rascher Verlag Zürich, 1944, 1. Auflage

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