Swami Yogaswarupananda

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Swami Yogaswarupananda (geb. 1939) ist einer der Yoga Meister im Sivananda Ashram Rishikesh, Indien, und seit 2019 President der Divine Life Society, seit ca. 2005 Vice President der Divine Life Society.

Swami Yogaswarupananda und Satyadevi im Sivananda Ashram Rishikesh

Swami Yogaswarupananda ist ein Yogi, der große Herzlichkeit, Wärme und Freundlichkeit ausstrahlt. Swami Yogaswarupananda leitet meist die Abend-Satsangs in der Samadhi Hall und ist (2014) meist um 9.15h in der Samadhi Hall anzutreffen und antwortet auf Fragen der Besucher und der Yoga Aspiranten. Swami Yogaswarupananda wurde um 1939 geboren und stammt aus Andhra Pradesh, Südindien.

Swami Yogaswarupananda ist einer der beliebtesten Vortragenden im Sivananda Ashram. Er gibt auch für die Rishikeshreisegruppe von Yoga Vidya fast täglich Vorträge in der Samadhi Halle sowie für die Yoga Vedanta Forest Academy. Swami Yogaswarupananda ist auch Yogalehrer und Yogatherapeut. Swami Yogaswarupananda hat, insbesondere als er noch jünger war, regelmäßig Yogastunden gegeben und kann bis heute wertvolle Yogatherapie Ratschläge geben, wenn jemand ein körperliches oder psychisches Problem hat.

Swami Yogaswarupananda ist früher viel gereist. Er hat Yoga Seminare und Yogastunden gegeben für verschiedene Polizei Bataillons, in Militärbasen, an Schulen, in der öffentlichen Verwaltung, in den verschiedenen Divine Life Society Branches in Indien, Malaysia und Hongkong.

Seit 2005 reist Swami Yogaswarupananda jedes Jahr, um im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg spirituelle Unterweisung und Segen zu geben.

Leben von Swami Yogaswarupananda

Sri Swamiji wurde in Channai geboren und hieß in seinem vorklösterlichen Leben als Krishnamurthy. Nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete er für kurze Zeit. Während dieser Zeit las er eine gekürzte Ausgabe des Mahabharata. Nach dieser Lektüre erwachte in seinem Herzen der Wunsch, ein spirituelles Leben in der Himalaya-Region zu führen. Er verließ Heim und Herd und kam 1964 nach Rishikesh. Doch zu seiner großen Enttäuschung fand er kaum dichte Wälder, strohgedeckte Hütten oder schneebedeckte Berge vor, wie er sie sich vorgestellt hatte. Die Gnade Gottes brachte ihn zum Sivananda Ashram, dem heiligen Wohnsitz von Sri Gurudev. Zu dieser Zeit war er 25 Jahre alt.

Sri Swami Krishnananda Maharaj, Leiter des Ashrams, war froh, Sri Krishnamurthy unter seine Fittische zu nehmen. Pujya Swamiji Maharaj bat Krishnamurthy, ihm in den Morgenstunden bei der Korrespondenz zu helfen und nachmittags Sri Swami Sharadanandaji Maharaj bei der Sivananda Publication League zu unterstützen. Es war Sri Swami Sharadanandaji Maharaj, der ihn in die Wissenschaft des Yoga einführte und ihn systematisch Yogasanas und Pranayamas lehrte. Abends besuchte er die Bhagavad Gita-Kurse, die von Sri Swami Hridayananda Mataji geleitet wurden.

Schließlich begann Sri Krishnamurthy, die morgendlichen Gebets- und Meditationssitzungen des Ashrams von 4.30 bis 5.30 Uhr und die Yogakurse von 6.00 bis 7.00 Uhr in der Bhajan-Halle zu leiten. Später, von 1966 bis 1968, erhielt er regelmäßig persönliche Anleitung von Sri Swami Chidanandaji Maharaj zu Yoga, Pranayama und anderen spirituellen Themen. In den ersten Jahren im Ashram bestand sein Tagesablauf auch darin, die morgendlichen Gebets- und Meditationssitzungen zu leiten, gefolgt von Yogakursen, Pujya Sri Swami Krishnanandaji Maharaj in den morgendlichen Bürostunden zu assistieren, nachmittags im SPL zu dienen und dann abends Gita-Kurse zu besuchen. Im Laufe der Jahre wurde er ein Experte in den Themen Yoga und Shrimad Bhagavad Gita. Am Shivaratri-Tag des Jahres 1979 wurde er von Sri Swami Chidanandaji Maharaj in den heiligen Sannyas-Orden eingeweiht und erhielt den Ordensnamen Swami Yogaswarupananda Saraswati.

1973 wurde Swamiji von Swami Chidanandaji Maharaj beauftragt, Yoga-Kurse für die IAS-Auszubildenden an der renommierten Lal Bahadur Shastri National Academy of Administration in Mussorie zu leiten. Bevor Swamiji Maharaj ihn zu diesem edlen Seva schickte, rief er ihn an und gab ihm reichlich Segen und eine ausführliche Anleitung für die Durchführung der Yogakurse. Swamiji leitete 9 Kurse im Jahr, wobei jeder Kurs 3 Wochen dauerte. Dieses besondere Seva von Swamiji, das im Namen von Sri Gurudev durchgeführt wurde, dauerte 30 Jahre lang, d.h. bis 2003.

Die verehrte Swami Hridayananda Mataji, direkte Schülerin von Sri Gurudev Swami Sivananda, die sich in Holland niedergelassen hatte, lud Swamiji 1983 ein, Holland zu besuchen. Mit dem Segen von Swami Chidanandaji Maharaj begab sich Swamiji auf seine erste Auslandsreise. Swamiji Mataji selbst führte ihn herum und machte ihn mit verschiedenen Devotees und Zentren in Europa bekannt und leitete ihn an, Satsang zu leiten. In den darauffolgenden Jahren reiste Swamiji ausgiebig und regelmäßig in viele Länder Europas, Südamerikas, der USA, Kanadas, Simbabwes, Kenias, Ghanas, Mauritius, Hongkongs, Japans, Singapurs, Malaysias, Australiens usw., um Yogakurse, spirituelle Seminare und Konferenzen zu leiten und den Devotees persönliche Anleitung zu geben.

Im Jahr 2002 betraute Worshipful Sri Swami Chidanandaji Maharij Swamiji mit neuen Aufgaben und ernannte ihn zum Trustee (Vorstandsmitglied) der Divine Life Trust Society. In den folgenden Jahren wurde Swamiji auf der Jahreshauptversammlung formell zum Vizepräsidenten der Divine Life Society gewählt. Sri Swamiji setzte dieses Seva fort, bis er Präsident der Divine Life Society wurde.

Wie Swami Yogaswarupananda in den Sivananda Ashram Rishikesh kam

Swami Yogaswarupananda und Sukadev im Sivananda Ashram Rishikesh

Artikel von Sukadev Volker Bretz

Heute habe ich Swami Yogaswarupananda, der im Sivananda Ashram Rishikesh viele wunderbar inspirierende Vorträge gibt, gefragt, wie er in die Sivananda Ashram gekommen ist. Er hat eine höchst erstaunliche Geschichte erzählt.

Swami Yogaswarupananda hatte schon als Jugendlicher die Mahabharata gelesen. Als Swami Yogaswarupananda las, dass Yuddhishtira, Arjuna und die anderen Pandavas im Himalaya in den Himmel gekommen seien, dachte er sich 1964, dass er auch in den Himmel kommen wollte. Er schaute in einen Atlas und fand, dass die einzige Bahnstation, die im Himalaya zu sein schien, Rishikesh war. Swami Yogaswarupananda verlies heimlich sein Zuhause in Chennai (Madras) in Südindien, Tamil Nadu, ohne etwas seiner Familie oder Freunden zu sagen. Er aß eine letzte Mahlzeit und nahm sich nichts zu essen mit, weil er ja danach in den Himmel kommen würde und dafür nicht so schwer sein wollte... Der Zug war überfüllt. Swami Yogaswarupananda überredete ein paar Beamte, ihn im Gepäcknetz unterkommen zu lassen - denn er hatte ja kein Zugticket. So verbrachte er 4 Tage bis Delhi. Dort stieg er in den Zug nach Rishikesh.

In Rishikesh erlebte Swami Yogaswarupananda eine große Enttäuschung: Erstens war Rishikesh keineswegs im Himalaya sondern am Fuß der Vorberge des Himalaya. Zweitens sah es in Rishikesh keinesfalls sehr himmlisch aus… Und es sah nicht so aus, dass man von hierher in den Himmel gehen konnte. Und als er sich erkundigte, ob man von hier wie die Pandavas in den Himmel gehen könnte, wurde er nur ausgelacht.

Dann erinnerte sich Swami Yogaswarupananda daran, dass ein Bekannter von ihm mal gesagt hat, dass er in den Sivananda Ashram Rishikesh gegangen war. So entschied er sich, den Bekannten im Sivananda Ashram Rishikesh zu besuchen. Offiziell hatte er 10 Tage Urlaub von seiner Arbeit genommen. Wenn er jetzt also den Himmel nicht erreichte und wieder zur Arbeit zurück wollte, musste er in Anbetracht der 4 Tage Reisezeit bald wieder umkehren.

Als er im Sivananda Ashram ankam, empfing ihn ein Swami Dayananda (einer der engsten Schüler von Swami Sivananda und damals stellvertretender Ashramleiter). Swami Dayananda erklärte ihm, dass sein Bekannter nicht im Ashram sei. Er ließ ihn eine Dusche nehmen (die erste in vier Tagen…) und lud ihn auf eine Tasse Tee ein. Swami Dayananda akzeptierte keine Bezahlung und keine Spende dafür, bat ihn aber, bis zum nächsten Tag zu bleiben.

Am nächsten Tag sah Swami Yogaswarupananda, wie jemand, nämlich Swami Saradananda, Asanas machte. Das hatte er noch nie gesehen, und dachte, der Swami hätte eine Krankheit und könnte sich nicht richtig bewegen… Er ging raus, um dem Swami zu helfen. Stattdessen gab Swami Saradananda dem Swami Yogaswarupananda seine erste Yogastunde… Später war Swami Yogaswarupananda sehr fasziniert von den Asanas und wurde einer der flexibelsten Yogis.

Swami Dayananda überredete Swami Yogaswarupananda, noch eine Woche zu bleiben. Er bräuchte nichts zu bezahlen, er könne aber etwas Seva, also uneigennützigen Dienst, üben. So ging Swami Yogaswarupananda zu Swami Krishnananda, dem damaligen Leiter des Ashrams, um sein Karma Yoga, seine Aufgaben, zu erhalten. Swami Krishnananda fragte ihn, was er denn könne. Swami Yogaswarupananda antwortete, dass er tippen könnte. Er zeigte ihm seine Fähigkeit, so schnell zu tippen, wie Swami Krishnananda diktieren konnte. So sagte Swami Krishnananda zu ihm: "Don't go home. You must stay here". Denn im Ashram wurden gerade Menschen gesucht, die schnell tippen konnten - und Swami Krishnananda erkannte die tiefen spirituellen Samskaras in Swami Yogaswarupananda, er wusste wie Swami Dayananda, dass aus dem jungen Aspiranten noch ein großer Yogameister werden könne.

So wurde Swami Yogaswarupananda Mitarbeiter im Ashram. Er wurde zusammen mit Shri Karthikeyan Sekretär bzw. Assistent von Swami Krishnananda… 4 Wochen später musste Swami Saradananda den Ashram für einige Zeit verlassen. Er machte Swami Yogaswarupananda zum Hatha Yogalehrer im Ashram. So wurde Swami Yogaswarupananda also zum Hatha Yogalehrer...

Ein Jahr später, an Guru Purnima, wollten sehr viele Gäste den Sivananda Ashram besuchen. Die Mitarbeiter wurden gebeten, ihr Zimmer zu räumen, damit Gäste Zimmer bekommen konnten. Swami Yogaswarupananda stellte sein Zimmer zur Verfügung. Er schlief im Büro, wo dann auch ein paar Sachen von ihm gelagert wurden. Swami Krishnananda gab ihm einen Schlüssel mit dem Hinweis: "Verliere ihn nicht, normalerweise gebe ich den Schlüssel niemandem. Aber zu dir habe ich Vertrauen."

Am nächsten Morgen nahm Swami Yogaswarupananda um 3 Uhr früh ein Bad in Mutter Ganga, also im Fluss Ganges. Er hatte den Schlüssel an der Brahmanenschnur befestigt. Eine plötzliche Welle nahm die Brahmanenschnur mit dem Schlüssel von seinem Hals und trug sie davon. Als er vollkommen nass zu Swami Krishnananda ging, und dieser erfuhr, was passiert war, sagte dieser: „Dass ich dir den Schlüssel anvertraut habe, war deine Prüfung. Du hast sie nicht bestanden. Du bist nicht würdig, hier im Ashram zu leben. Ich schließe dir jetzt das Büro auf. Nimm deine Sachen und fahre sofort nach Hause.“ In großer Trauer holte Swami Yogaswarupananda seine Sachen und wollte den Ashram verlassen. Unterwegs traf er Swami Hridayananda, eine direkte Schülerin von Swami Sivananda, seine frühere Leibärztin und Leiterin des Ashram Krankenhauses. Sie erkundigte sich nach dem Grund seiner Trauer. Als Swami Yogaswarupananda ihr erzählte, was vorgefallen war, ging sie sofort mit Swami Dayananda zu Swami Krishnananda. Beide bestürmten ihn, doch Swami Yogaswarupananda noch mal eine Chance zu geben. Swami Krishnananda aber blieb hart. Swami Hridayananda sagte zu Swami Yogaswarupananda, er solle noch einen Tag bleiben, fasten und zu Gurudev (Swami Sivananda) beten. Er würde alles richten. Das machte Swami Yogaswarupananda. Er meditierte und betete den ganzen Tag. Am nächsten Morgen kurz vor dem Aufwachen hatte er einen Traum: Swami Sivananda erschien ihm. Er führte ihn zu einer bestimmten Stelle am Ganges und sagte: Hier wirst du den Schlüssel finden, und alles wird okay sein. Swami Yogaswarupananda stand auf, ging zu der Stelle, wo eine Sandbank entstanden war. Auf dieser Sandbank fand er die Brahmanenschnur mit dem Schlüssel. Er ging zu Swami Krishnananda und erzählte ihm vom Traum von Swami Sivananda und gab ihm den Schlüssel zurück. Höchst erstaunt erlaubte Swami Krishnananda Swami Yogaswarupananda weiter im Ashram zu bleiben. So holt Gurudev seine Schüler zu sich, prüft sie und hilft ihnen, die Prüfungen zu bestehen, wenn sie sich voll Hingabe an ihn wenden. So kam es, dass Swami Yogaswarupananda dauerhaft im Sivananda Ashram blieb.