Spieltherapie

Aus Yogawiki

Die Spieltherapie ist eine zentrale heilpädagogische Methode. Ursprünglich wurde sie als kinderpsychoanalytischer Ansatz von der Psychoanalytikerin Hermine Hug-Hellmuth ab 1920 entwickelt und später von Anna Freud und Melanie Klein übernommen.

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In der Spieltherapie wird das Kind durch das Spiel innerhalb eines therapeutischen Prozesses zu Heilung angeregt, gefördert und eine Stärkung des Selbst wird initiiert. Unter Berücksichtigung der kindlichen Spielentwicklung lässt sich das Spielen sowohl therapeutisch als auch diagnostisch als Zugang zum Unbewussten nutzen.

Unterschieden werden heute die direktive und die non-direktive Spieltherapie. In der direktiven Spieltherapie geschehen die Prozesse unter Leitung und Verantwortung des Therapeuten, bei der non-direktiven werden Leitung und Verantwortung dem Kind selbst überlassen.

Die Spielentwicklung des Kindes

Alle Formen der Spieltherapie basieren auf den Erkenntnissen der natürlichen Spielentwicklung des Kindes:

Funktionsspiel (0 bis etwa 2 Jahre)

Das Funktionsspiel oder sensomotorische Spiel ist die erste Form des Spielens bei Kindern von 0 bis etwa 2 Jahren. Das Kind möchte begreifen, wie die Welt bzw. die Dinge außerhalb seines Selbst funktionieren und probiert und übt durch ständiges Wiederholen (Funktions- und Wiederholungslust). Dadurch werden neue Fähigkeiten entwickelt, geübt und trainiert.

Man unterscheidet zwischen körperbezogenen und gegenstandsbezogen Funktionsspielen.

  • Körperbezogenes Funktionsspiel

Säuglinge erforschen aus Freude an der Bewegung ihren Körper. Anfänglich sind die Bewegungen noch ungesteuert und ungerichtet. Später werden die Bewegungen bewusst gesteuert (z. B. Finger in den Mund stecken, greifen, festhalten) und wiederholt. Dabei wird die Wahrnehmung gefördert. Das Kind lernt sensorische Funktionen (taktil, akustisch, visuell) und fein- und grobmotorische Funktionen zu koordinieren.

  • Gegenstandsbezogenes Funktionsspiel

Mit der Entwicklung des Greifens werden Gegenstände zum Spiel ausgewählt. Das Kleinkind greift nach den Gegenständen oder Personen, die es sieht. Durch Wiederholung tritt der Übungs- und Gedächtniseffekt ein. So nehmen Säuglinge z. B. eine Rassel in die Hand, stecken sie in den Mund oder lassen sie immer wieder auf den Boden fallen.

Sie testen so die "Funktion“. Typische Tätigkeiten in dieser Spielphase sind Schlagen, Rütteln, Reiben, Stoßen, Ziehen, Werfen, Aneinanderhalten, Aneinanderschlagen und Aus- und Einräumen. Mit der selbstständigen Erkundung des Spielmaterials beginnt das Kleinkind, sich immer mehr mit der dinglichen Umwelt auseinanderzusetzen.

So lernt das Kind spielerisch, dass es verschiedene Oberflächenbeschaffenheiten, Größen, Farben, Formen und Gewichte gibt. Diese Materialerfahrung sammelt das Baby in der ersten Zeit vorwiegend durch orales Erkunden, indem es Rasseln, Beißringe usw. in den Mund steckt.

Die ersten Hand-Auge-Koordinationen entstehen in dieser Zeit. Am Beispiel einer Rassel lässt sich dies gut verdeutlichen. Der Säugling schüttelt eine Rassel, ein Geräusch ertönt. Er fixiert die Rassel visuell und sucht mit den Augen nach der Geräuschquelle. Dabei dreht er den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kommt.

Symbolspiel (etwa 2 ½ Jahre)

Das Kind beginnt ab ca. 2 ½ Jahren mit "So-tun-als-ob-Spielen". Meist beobachtet es seine Bezugspersonen und versucht die Handlung nachzuspielen.

Objektkonstanz ist die Voraussetzung für die Entwicklung der Symbolspiele. Das Kind kann sich einen Gegenstand merken, auch wenn er nicht mehr zu sehen ist. Aufgeschobene Nachahmungsleistungen sind dann möglich.

Konstruktionsspiel

Im Konstruktionsspiel wird durch eigenes Tun ein Ziel erreicht. Das Ziel setzt sich das Kind selbst (z. B. "Ich baue ein Haus"). Das Kind lernt, sich zu organisieren. Dies ist die Zeit des aktiven Experimentierens.

  • Planvolles Vorausschauen: Das Kind muss sein Handeln planen, um zum Beispiel zu wissen: “Was brauche ich für eine Ritterburg?" Das Kind kann nun einen Gegenstand durch einen anderen ersetzen, z. B. ein Auto durch einen Baustein. Inneres Handeln: Das Kind entwickelt die Fähigkeit, sich Dinge vorzustellen bzw. zu tun.
  • Rollenspiel: Im Rollenspiel lernt das Kind soziale Verhaltensregeln kennen. Das Kind imitiert Erwachsene. Typische Spiele sind Mutter-Vater-Kind-Spiele oder Doktorspiele. Dies dient als Mittel, um ein bestimmtes Ziel zu realisieren. Kinder verarbeiten im Rollenspiel positive und negative Erfahrungen. Schüchterne Kinder möchten im Rollenspiel Helden sein. Das Kind probiert verschiedene Konfliktlösestrategien.
  • Regelspiel: Das Regelspiel setzt ein hohes kognitives Entwicklungsniveau voraus. Voraussetzung ist, dass sich das Kind verbal oder non-verbal äußern kann. Das Kind kann die Perspektive anderer einnehmen und eine eigene Sichtweise entwickeln. Das Kind muss lernen, sich an Abmachungen zu halten. Es lernt Regeln und Grenzen kennen und soll eine angemessene Frustrationstoleranz entwickeln. Dies führt zu einem besseren Selbstwertgefühl.

Spieltherapieformen

Die nicht-direktive Spieltherapie (nach Virginia Axline)

Das Buch "Kinder-Spieltherapie im nichtdirekten Verfahren" der Pädagogin und Kinderpsychologin Dr. Virginia Axline wurde 1971 in Deutschland publiziert. Die nicht-direktive Spieltherapie von Axline ist eine Behandlungsmethode in Anlehnung an Carl Rogers klientenzentrierte Psychotherapie, zum Aufbau und zur Stärkung des Selbstwertgefühls, des Selbstbewusstseins und des Vertrauens beim Kind.

Für welche Kinder ist die nicht-direktive Spieltherapie geeignet? Die Spieltherapie kann bei der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern im Alter von etwa 2-12 Jahren helfen bei

  • mangelndem Selbstwertgefühl
  • geringem Selbstbewusstsein
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • sozialen Verhaltensstörungen
  • Aggressionen oder Spannungen
  • Traumatisierungen
  • Bindungsschwierigkeiten
  • Scheidungskindern mit emotionalen Problemen
  • psychosomatischen und psychischen Störungen
  • Entwicklungsverzögerungen
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Methode:

Es wird ein Setting angeboten, indem das Kind in einem Spielzimmer die Möglichkeit bekommt, sich selbst und seine eigenen Fähigkeiten neu kennenzulernen oder sie wiederzuentdecken. Es hat hier die Möglichkeit, Gefühle und Konflikte "auszuspielen". Dafür findet es ein reiches Angebot an unterschiedlichen Spielsachen vor, die es sich selbst auswählen darf und auch wie es mit den Spielen spielt, darf es selbst bestimmen.

Das Kind übernimmt die Führung bei den selbst ausgewählten Spielen, nicht der Therapeut oder der Heilpädagoge. Wichtigste Voraussetzung, damit das Kind die Möglichkeit hat seine Gefühle und Konflikte frei im Spiel auszuagieren ist die gewährende Haltung des Heilpädagogen und dessen Akzeptanz dem Kind gegenüber. Diese Haltungen des Therapeuten sind bei der nicht-direktiven Methode die Basis der Spieltherapie.

  • Die acht Grundprinzipien der therapeutischen Haltung nach Axline

Der Therapeut

1. muss eine warme und freundliche Beziehung zum Kind aufnehmen, die sobald wie möglich zu einem guten Kontakt führt.

2.nimmt das Kind ganz so an, wie es ist.

3.gründet seine Beziehung zum Kind auf eine Atmosphäre des Gewährenlassens, so dass das Kind all seine Gefühle frei und ungehemmt ausdrücken kann.

4.ist wachsam, um die Gefühle, die das Kind ausdrücken möchte, zu erkennen, er reflektiert sie (...).

5.achtet die Fähigkeit des Kindes, mit seinen Schwierigkeiten selbst fertig zu werden, wenn man ihm Gelegenheit dazu gibt (...).

6.versucht nicht, die Handlungen oder Gespräche des Kindes zu beeinflussen. Das Kind weist ihm den Weg. Der Therapeut folgt ihm.

7.versucht nicht, den Gang der Therapie zu beschleunigen.

8.setzt nur dort Grenzen, wo diese notwendig sind (...).

Nur wenn der Therapeut diese Haltungen dem Kind gegenüber einnimmt, fühlt es sich in seinem Verhalten angenommen und nicht abgelehnt. Das Kind gewinnt Sicherheit und Vertrauen zum Therapeuten oder Heilpädagogen.

  • Die Aufgabe des Therapeuten/Heilpädagogen während der nicht-direktiven Spieltherapie:

Während des Spiels gelangen verdrängte Emotionen an die Oberfläche. Der Therapeut sollte die Gefühle erkennen und widerspiegeln mittels der spielbegleitenden Sprache durch:

  • Mimik
  • Gestik
  • Blickkontakt
  • selten mit Worten

Durch das Widerspiegeln und Verbalisieren der Gefühle, die es in seinem eigenen, freien Spiels gezeigt hat, lernt das Kind sich selbst besser kennen, wird in seinen Gefühlsleben gestärkt und kann lernen, sein Verhalten zu verändern oder wieder neu einzuorden.

Der Therapeut trägt hier die Rolle des einfühlsamen Begleiters, der meistens durch das Mitspielen und durch nonverbales Handeln mit dem Kind in Kontakt steht.

Kindzentrierte Spiel- und Kommunikationstherapie nach Joachim von Luxemburg

Die kindzentrierte Spiel- und Kommunikationstherapie nach Joachim von Luxburg ist eine Weiterentwicklung der nicht-direktiven Spieltherapie nach Axeline.

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Es gibt folgende Unterschiede zur nicht-direktiven Spieltherapie:

  • Einbeziehung nicht-verbaler Kommunikation
  • verschiedene Formen der Strukturierung durch den Therapeuten
  • Einbeziehung von Methoden der nicht-verbalen Lenkung nach BANDLER & GRINDER (1979)
  • Unterscheidung von zwei Phasen der Therapie (vgl. Luxburg, Joachim von, S.42 f)
  • kann auch im Kindergartenalltag eingesetzt werden, nicht nur in der therapeutischen Situation

Voraussetzung ist immer die kindzentrierte Einstellung der Erzieherin/der Heilpädagogin.

Die nicht-direktiven Spieltherapie ist geeignet für Kinder mit ...

  • in einem Alter von 3 bis 7 Jahren und einem Entwicklungsalter von etwa 1 bis 3 Jahren
  • geringem Selbstwertgefühl
  • sozialen Ängsten
  • übermäßiger Abhängigkeit gegenüber Erwachsenen

Verbale Fähigkeiten sowie die Einsicht in die eigenen emotionalen Probleme werden nicht vorausgesetzt.

Wie lange dauert die Therapie?

Insgesamt werden 30-50 Therapiestunden eingeplant. Danach wird das kindzentrierte Spielen von einer Heilpädagogin oder Erzieherin mit entsprechender Ausbildung in den Gruppenalltag integriert.

Ziele der kindzentrierten Spiel- und Kommunikationstherapie

Die einzeln hier genannten Ziele sind in ihrem Zusammenhang zu sehen.

  • Auseinandersetzung mit der Umwelt lernen
  • Aufmerksamkeit auf Gegenstände, Menschen und Ereignisse
  • Erleben angenehmer Gefühle , Selbstbestätigung
  • dauerhafte Motivation zu aktivem Handeln und Kontakt
  • Gefühle bewusst kennenlernen und auf die eigene Art und Weise ausdrücken im geschützen Setting.
  • Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten führt zur Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Selbstständigkeit und zunehmende Unabhängigkeit von Erwachsenen seinem Entwicklungsstand entsprechend
  • Kontakt mit gleichaltrigen Kindern, um durch Nachahmung und Interaktion zu lernen

Therapiephasen der kindzentrierten Spiel- und Kommunikationstherapie

Therapiephase 1 (überwiegend direktiv)

  • guten emotionalen Kontakt zwischen dem Kind und der Therapeutin herstellen.
  • Das Kind erfährt Wahrnehmungen aus den verschiedenen Sinneskanälen und erlebt hierbei angenehme Gefühle.
  • Hierbei setzt die Therapeutin Formen der Lenkung ein. In der ersten Phase arbeitet die Therapeutin sehr viel mit Berührung und Körperkontakt.

Therapiephase 2

  • die Lenkung wird mehr und mehr zurückgenommen.
  • positive und negative Gefühle des Kindes werden widergespiegelt und reflektiert.

Methoden der kindzentrierten Spiel- und Kommunikationstherapie

  • Akzeptieren und Kommunizieren auf der Ebene des Kindes
  • Das Einfühlungsvermögen ist entscheidend
  • Es werden die Bedürfnisse des Kindes beachtet und die eigenen werden zurückgestellt
  • Die besonderen Fähigkeiten des Kindes werden erkannt und respektiert

Beim Spiel ist es wichtig:

  • dass die Therapeutin nicht das Kind unterbricht oder es reflektiert.
  • Das Kind bestimmt die Zeit. Somit lässt sie dem Kind die Zeit, Kontakt mit ihr aufzunehmen oder eine Tätigkeit anzufangen.
  • Die Spiele des Kindes werden von der Therapeutin akzeptiert.
  • Rollen, die der Therapeutin zugewiesen werden, werden in der Regel auch angenommen.
  • Es kommt vor, dass die Therapeutin die ihr zugewiesene Rolle oder die Verhaltensweise des Kindes nicht annehmen kann. Die Ablehnung begründet die Therapeutin und reflektiert dabei die Gefühle oder Verhaltensweisen des Kindes.
  • Räumlich gesehen begibt sich die Therapeutin in Augenhöhe des Kindes.
  • Bei Kindern mit einem sprachlichen Entwicklungsrückstand passt sie sich dem Sprachniveau des Kindes an. Bei Kindern, die noch keine Mehrwortsätze sprechen, gebraucht die Therapeutin beispielsweise einfache Satzbildungen wie "Ben spielt Ball". Besonders wichtige Worte werden betont.

Verankern positiver Gefühle

  • Die Therapeutin zeigt ihre eigenen positiven Gefühle beim Spiel bzw. bei der Kontaktaufnahme. Ihre Gefühle drückt sie dabei nicht-verbal aus (Mimik und Stimmführung). Hierbei schafft sie ein Modell für das Kind und sie, sich positiver Gefühle bewusst zu werden.
  • Zusätzlich motiviert die Therapeutin das Kind, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen und seine Fähigkeiten zu vertiefen. Die Therapeutin verbindet die freudigen Gefühle des Kindes mit bestimmten Signalen (z.B. Ausruf), um so einen Anker (Auslöser) für positive Gefühle aufzubauen. Das Verankern dieser positiven Gefühle gehört zu Phase 1
  • Das Reflektieren positiver Gefühle in Phase 2. Durch nicht-verbale Kommunikationsmittel (Mimik, Gestik, Körperhaltung) drückt die Therapeutin das Gefühl des Kindes aus. Durch diese Haltung merkt das Kind, dass es akzeptiert wird, da keinerlei Aufforderungen von ihm verlangt werden.

Ziel der Reflektion ist es, dass das Kind lernt, seine eigenen Gefühle besser wahrzunehmen. Das Reflektieren der Gefühle bewirkt beim Kind eine Veränderung. Es lässt sich durch die vom Therapeuten gezeigten Gefühle anstecken und ahmt Ausdrucksbewegungen nach. Negative Gefühle (Ärger, Wut, Angst usw.) sollte die Therapeutin nur verbal widerspiegeln, da nicht-verbale Kommunikationsmittel bei dem Kind Angst auslösen. Setzt die Therapeutin verbales Reflektieren ein, dann orientiert sie sich in erster Linie am Sprachverständnis des Kindes.

Nach Möglichkeit benennt sie die Gefühle des Kindes, z.B. "Du bist traurig, du ärgerst dich, dir ist langweilig...". Die verbale Reflektion setzt die Therapeutin vor allem ein, wenn das Kind selbst in der Lage ist, Gefühle und Wünsche zu äußern. "Je mehr es [ihr] gelingt, sich gefühlsmäßig auf das Kind einzustellen, desto eher kann sie tatsächlich Gefühle reflektieren, verbal oder nicht-verbal" (Luxburg, Joachim von, S. 45). Als Hilfsmittel kann die Therapeutin auch Handpuppen oder Stoffpuppen einsetzen. Die Handpuppen sprechen dann in spielerischer Weise mit dem Kind.

Rückmelden

  • Mit dem Reflektieren erhält die Therapeutin eine Rückmeldung über die Wirkung ihres Verhaltens auf das Kind. Rückwirkungen haben oft verstärkende Wirkung, z. B. "Du freust dich, dass du deine Blume selbst ausgeschnitten hast."
  • Mit dieser Rückmeldung unterstützt sie das Kind, den eigenen Erfolg wahrzunehmen und das Kind gewinnt an Selbstvertrauen.
  • Bewertungen und Lob wie "tüchtig, fleißig, prima" usw. vermeidet die Therapeutin, weil sie sonst das Verhalten des Kindes nach ihren Vorstellungen formen würde. Das Rückmelden ist also nicht mit Lob gleichzusetzen.

Strukturieren des Spielangebots

  • Die Strukturierung des Spiels entsteht durch die Auswahl des Spielmaterials, durch die Lenkung der Aufmerksamkeit des Kindes sowie durch gezielte Spielangebote.
  • Ziel der Strukturierung ist es, das ein positiv erlebtes, kontaktreiches Spiel entsteht.
  • Die Lenkung ist aber nur so groß, wie es notwendig ist, um das Kind zur Aufnahme von positiv erlebten Aktivitäten zu führen Formen der Lenkung
  • Solange ein Kind spielt, Außenreize wahrnimmt und mit anderen Kindern in Kontakt tritt, ist eine Lenkung nicht erforderlich.
  • Eine Lenkung sollte von der Therapeutin nur erfolgen, wenn das Kind passiv bleibt, sich von der Gruppe isoliert oder stereotype Bewegungen zeigt.
  • Die Therapeutin hat einige Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Spielmaterial zu lenken.
  • Diese können sein: 1)Räumliche Anordnung: Das Spielmaterial wird im Gesichtsfeld des Kindes platziert. 2.)Optische und akustische Merkmale: Die Therapeutin bewegt das Spielmaterial. 3.)Modell eines anderen Kindes: Die Therapeutin zeigt dem Kind, dass ein anderes Kind mit dem Material spielt. 4.)Modell der Therapeutin: Die Therapeutin spielt selbst mit dem Material. 5.)Wünsche eines anderen Kindes: z. B. "Schau, der Franz will mit dir eine Burg bauen!"
  • Lehnt das Kind die Spielmaterialien ab, fragt die Therapeutin das Kind, ob es spielen möchte. Es ist wichtig, dass das Kind dies nicht als Aufforderung, sondern als ein Angebot wahrnimmt. Fragen könnten z.B. sein "Möchtest du ...? Möchtest du nicht ...?" Falls das Kind das Angebot ablehnt, kann die Therapeutin die Gefühle des Kindes reflektieren.

Spielmaterial

  • Das Spielmaterial richtet sich in erster Linie nach dem Entwicklungsstand des Kindes.
  • Die sensorischen, motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten berücksichtigt sie entsprechend.
  • Bei der Spielauswahl geht die Therapeutin ebenfalls auf die Interessen und Lieblingsbeschäftigungen des Kindes ein.
  • Die Therapeutin beobachtet, welche Sinneskanäle das Kind am häufigsten und wie lange nutzt.
  • Wichtig bei der Auswahl des Spielmaterials ist außerdem, dass das Material mehrere Sinneskanäle anspricht.

Grenzen setzen

Das Setzen von Grenzen hat eine therapeutische Funktion.

  • Dem Kind werden die sozialen Schranken seiner Tätigkeit aufgezeigt. In der Therapie lernt das Kind wesentliche soziale Regeln kennen.
  • Überschreitet das Kind die genannten Grenzen, so reagiert die Therapeutin sofort und unterbricht das Verhalten des Kindes.
  • Die Therapeutin begründet ihre Grenzsetzung mit den allgemeinen sozialen Regeln. So könnte die Therapeutin z. B. sagen: "Schlagen ist verboten! Wir schlagen uns nicht, weil wir uns dabei wehtun!"

Weblinks

Literatur

Seminare

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