Sindhu

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Sindhu (Sanskrit: सिन्धु sindhu m.) Fluss, Strom; Ozean, Meer; der Indus, einer der sieben bedeutenden heiligen Flüsse Indiens. Der Indus liegt im heutigen Pakistan, er ist der größte Fluss des Landes (Ursprung des Wortes 'hindu'). Die lateinische Bezeichnung Indus geht auf griechisch Ἰνδός (Indós) zurück, diese wiederum auf Hinduš (هندوش), den altpersischen Namen des Indus.

Die altpersische Bezeichnung des Indus, Hinduš, wurde zur Fremdbezeichnung der Bewohner Indiens (Hindustan) und später der Anhänger des Hinduismus, der Hindus.

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Sukadev über Sindhu

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Sindhu

Sindhu heißt zunächst einmal Fluss und Strom, Sindhu, also Fluss und Strom. Sindhu ist aber auch der Ozean, insbesondere Strömungen im Ozean werden auch als Sindhu bezeichnet. Man könnte auch sagen, alles große Wasser ist Sindhu. Sindhu ist aber auch insbesondere die Bezeichnung für den Fluss an sich. Und bei den alten Indern war der Fluss an sich eben der Sindhu, der Indus-Fluss, im heutigen Pakistan.

Die ursprüngliche indische Kultur, also die älteste nachweisbare indische Kultur, war nämlich am Sindhu, am Indus-Fluss. Sie wird deshalb auch als Indus-Kultur bezeichnet und war zur gleichen Zeit wie die Zwei-Stromlandkultur in Mesopotamien, die ägyptische Hochkultur und auch die chinesische Hochkultur am Gelben Fluss. Man weiß heute, dass die indische Hochkultur am Indus-Fluss, dem Sindhu, die bevölkerungsreichste war und auch die friedvollste.

Man findet sehr viele Funde, man findet schachbrettartig angelegte Städte, die sehr, sehr groß waren, größer als was man Vergleichbares in anderen Hochkulturen gefunden hat. Es gibt aber keine Mauern und es gibt auch keine Waffen, die man dort findet. Es scheint, dass es in dieser Zeit gelungen war, irgendwo friedvoll zu regieren oder auf andere Weise gekämpft wurde. Und Sindhu war dort der wichtige Fluss.

Später, wahrscheinlich 800 v.Chr., wurde Ganga besonders wichtig, der Ganges-Fluss. Und seitdem ist der wichtigste heilige Fluss in Indien Ganga, der Ganges-Fluss. Aber in vedischer Zeit ist Sindhu, der Indus-Fluss, der wichtigste, weshalb der Indus eben als der Fluss an sich bezeichnet wird.

Übrigens, der Name "Indien“ ist der Name, der von den Griechen kam. Sie haben nämlich den Sindhu als Indus bezeichnet, und haben die Menschen, die um den Indus-Fluss oder dahinter gelebt haben, als Inder bezeichnet. Später haben die Perser die Inder als Hindus bezeichnet, denn Hind ist der Fluss und Indien wurde dann auch als Hindustan bezeichnet, also der Ort der Hindus oder das Land der Hindus.

Man kann zwar sagen, wie kann man ein Land, das so groß ist wie ganz Westeuropa, das mehr Menschen hatte und eigentlich außer im 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts immer doppelt so viel Menschen hatte wie ganz Europa, wie kann man das nach einen Fluss nennen, der nur den Westen Indiens durchströmt?

Das liegt einfach daran, die Menschen wussten nicht, wie groß Indien war und haben halt alle, die um den Fluss Indus und dahinter gelebt haben, als Inder bezeichnet. Als Inder, die Griechen und Römer, als Hindus, so habe es die Perser bezeichnet, so dass der Ausdruck "Hindu“ zunächst mal gar keine Bezeichnung für eine Religion war, sondern eben für Inder an sich. Sindhu, also ein Fluss, der Indus-Fluss im Speziellen, und allgemein jeder Fluss, Meeresströmung, Meer, großes Wasser.

Sukadev über den Indus/Sindhu

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Indus/Sindhu

Indus – Sindhu, ein Fluss im früheren Nord-West-Indien, heute in Pakistan. Sindhu ist der Sanskrit-Ausdruck für den Indus-Fluss. Wenn du bei Yoga Vidya bist, hörst du manchmal in den Pujas oder Homas: "Om Gange Cha Yamune Chaiva Godavari Saraswati Narmade Sindhu Kaveri Namastubhyam Namo Namah.“ Sieben heilige Flüsse Indiens symbolisieren sieben heilige Reinigungsenergien, die als subtile Energien überall sind, im Menschen wirken und kosmisch wirken.

Sindhu ist also eine der heiligen Reinigungsenergien, Sindhu ist aber auch ein Name für einen Fluss. Sindhu, dieser Fluss ist im heutigen Pakistan; Nord-West-Indien ist die Wiege der so genannten Induskultur, die zwischen 2600 und 2000 v.Chr. ihre Blütezeit hatte, vermutlich 4000 v.Chr. begonnen hat und evtl. um 1800 niedergegangen ist. Sindhu als Fluss ist auch deshalb von Wichtigkeit, da die Inder ja letztlich nach dem Fluss Sindhu benannt sind. Die Griechen haben aus Sindhu Indus gemacht und sie haben alle Menschen, die um den Fluss Indus gewohnt haben und von Griechenland oder Persien aus betrachtet dahinter waren, einfach Inder genannt.

Das wäre so ähnlich, als wenn die Spanier alle Deutschen und vielleicht alle Europäer einschließlich der Polen und Ukrainer und Russen als Rheinländer bezeichneten; sie leben um den Fluss Rhein und irgendwo dahinter. So ähnlich war es, als die Griechen die Inder "Inder“ nannten; es gab einen Fluss namens Sindhu, die Griechen haben daraus Indus gemacht und die Römer haben ihn eben insbesondere Indus genannt, und dann waren alle, die am Indus gelebt haben und dahinter, die Inder.

Später haben die Araber und die Perser daraus Hindus gemacht, so wurde aus Sindhu und Indus Hindu. Und so haben sie alle Inder als Hindus bezeichnet und der Ausdruck für Indien war Hindustan, das Land der Hindus. Hindu war damals noch keine Bezeichnung einer Religion, sondern eben der Inder. Es gab also die Hindus und das waren die Inder. Und Hindustan war das Land der Inder. Und später kamen dann die Europäer und haben auch erst die Inder als Hindus bezeichnet. Dann haben sie sie Inder genannt und dann waren da ja auch noch die amerikanischen Ureinwohner; da haben sich die Engländer gesagt, wir nennen die Amerikaner Inder, dann können wir ja die Leute in Indien als Hindus bezeichnen. Das hat sich aber nicht durchgesetzt.

Und dann kam irgendjemand auf die Idee, gut, dann gebrauchen wir den Ausdruck "Hindus“ wenigstens für eine Religion. Und dann hat man überlegt, welche Religionen gibt es in Indien? Man konnte sehen, es gab Christen, es gab Parsis, Sikhs und Moslems, und dann hat man gesagt, alles, was man nicht eindeutig identifizieren kann, ist irgendwie ursprünglich indisch, das ist alt, also nennen wir das Hindus.

Und so wurde aus dem Begriff "Inder – Hindus“ eine Religion, Hinduismus. Bis heute gibt es viele Inder, die vom westlichen Standpunkt aus Hindus sind, die sagen: "Nein, wir sind keine Hindus, sondern wir sind Anhänger von Sanatana Dharma“, wörtlich "der ewigen rechtmäßigen Ordnung“.

So kann man sagen, Sanatana Dharma wäre eigentlich der korrektere Ausdruck für Hindu, aber inzwischen haben auch die Inder selbst den Ausdruck "Hindus“ angenommen, so dass auch in Indien heute der Hinduismus als Religion bezeichnet wird. Aber ursprünglich stammt all das von Sindhu, dem Indus-Fluss. Sindhu – Fluss in Nord-West-Indien. Sindhu – der Indus-Fluss, Wiege der indischen Kultur, Wiege der Hochkultur von Harappa oder von Mohenjo Harappa. Sindhu – Indus, ein wichtiger Fluss.

Der Spirituelle Name Sindhu

Sindhu, Sanskrit सिन्धु sindhu f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Großer Fluss, Fluss allgemein, Name des Flusses Indus, einer der sieben besonders heiligen Flüsse Indiens, Sanskrit-Form des persischen Wortes Hindu. Sindhu kann Aspirantinnen gegeben werden mit Soham Mantra.

Sindhu in seiner Bedeutung als spiritueller Name soll heißen, dass du wie ein Fluss bist. Flüsse kommen, führen das Wasser aus dem Ozean, es verdampft, es regnet, daraus entstehen Flüsse und Flüsse bringen das Wasser zurück zum Ozean. So entstammst du aus Gott. Dein Wasser ist das Wasser Gottes und du fließt und du fließt zurück zu Gott. Alles, was du hast ist letztlich aus Gott und fließt zurück zu Gott. Auf dem Weg zurück zu Gott willst du Gutes bewirken. So wie der Sindhu, der Indus Fluss gerade noch durch die Wüste geht und deshalb wichtig ist für viele Bewässerungsanlagen und damit das ganze Land erst fruchtbar macht. So ähnlich willst du auch sein und fruchtbar machen, Gutes bewirken, Menschen helfen und dienen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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Premala von Rabenau

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