Sevaka

Aus Yogawiki

Sevaka ist ein spiritueller Aspirant, ein Übender, jemand der uneigennützigen Dienst verrichtet, ein Dienender; jemand der sich dem selbstlosen Dienst (Seva) widmet; ein Mitglied einer spirituellen Gemeinschaft.

Lakshmi als Kamalatmika


Das Sanskritwort Sevaka

Sevaka ist im Sanskrit ein Substantiv und ein Adjektiv:

  • Sevaka als Substantiv: Sevaka, सेवक sevaka m.. Sevaka ist ein Nomen Agentis der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) sev und bedeutet Diener, Verehrer, Praktizierender, Anhänger
  • Sevaka als Adjektiv: Sevaka, सेवक sevaka Adj., wohnend, verehrend, dienend, spirituell praktizierend, bewohnend, erhörend, hegend, übend.

Sevaka kommt vom Substantiv Seva, welches wiederum von der Verbalwurzel Sev kommt:


Ashram Sevaka

Jemand der in einem Ashram lebt, spirituell praktiziert und uneigennützigen Dienst (Seva) verrichtet, wird Ashram Sevaka oder einfach Sevaka genannt. Ashram Sevaka wird im Englischen häufig als "Ashramite" oder auch "Inmate" übersetzt.

Ein Ashram Sevaka ist jemand, der sein Leben der spirituellen Entwicklung widmet. Das spirituelle Leben eines Ashram Sevakas richtet sich ganz aus auf spirituelle Praxis und uneigennützigen Dienst. Ein Ashram Sevaka lebt nach dem Motto "Einfach leben, erhaben denken". So verzichten Ashram Sevakas auf materiellen Komfort, geben sich zufrieden mit dem Notwendigsten und engagieren sich im uneigennützigen Dienst.

Das Leben eines Sevakas in einem hinduistischen Ashram ist geprägt von:

  • Satsang: Gemeinsame spirituelle Praxis, typischerweise gemeinsame Meditation, Mantrasingen oder Rezitation, Rituale wie Arati, Puja
  • Sadhana: Eigene spirituelle Praxis, z.B. eigene Meditation, Asanas, Pranayama, eigene Rituale, Rezitationen etc.
  • Sattwa: Reiner Lebensstil, typischerweise Verzicht auf Fleisch, Fisch, alkoholische Getränke, oft Verzicht auf sogenannte "rajassig]]e" Vergnügen (wie Restaurantbesuch, Kino, Fernsehen etc.)
  • Seva: Uneigennütziger Dienst an der Gemeinschaft. Dieser uneigennützige Dienst wird auch als spirituelle Praxis angesehen: "Work done in the right spirit is worship", Arbeit mit der rechten Einstellung ist Gottesverehrung. Uneigennütziger Dienst bedeutet auch, dass kein Gegenwert erwartet wird. Manche indische Ashrams sind sozial engagiert, betreiben Waisenheime, Armenschulen, Krankenhäuser, betreiben Katastrophenhilfe etc. Andere Ashrams engagieren sich in der Verbreitung spirituellen Wissens, bilden Yogalehrer und andere spirituelle Lehrer aus, die die Lehren dann weitergeben. Seva kann dabei alles umfassen, von Putzen bis Kochen, von der Buchführung bis zum Leiten von Pujas (Ritualen). Im Seva gilt das Ideal, dass jedes Seva gleich ist.

In indischen Ashrams bekommen Ashram Sevakas typischerweise kein Geld. Der Ashram kümmert sich um Essen, Trinken, Kleidung etc. des Ashram Sevaka. In manchen Ashrams bekommen die Sevakas auch ein (geringes) Taschengeld, in anderen haben die Sevakas gar keine private Geldmittel. Die Ashramgemeinschaft kümmert sich um die Grundbedürfnisse des Sevakas, einschließlich medizinische Kosten etc. Oft bleiben Sevakas bis ins hohe Alter, bis zu ihrem physischen Tod, im Ashram - die anderen Ashrambewohner übernehmen auch die Pflege. In einem westlichen Kontext würde man das als "umfassende Daseinsfürsorge" bezeichnen.

Sevakas und Swamis

In Indien gibt es Ashrams, in denen die langfristigen Bewohner hauptsächlich zölibatäre Mönche, also Swamis bzw. Sannyasins, (seltener auch Nonnen) sind. Es gibt andere Ashrams, in denen auch solche leben, die kein Gelübde der Entsagung abgelegt haben, im westlichen Religionsverständnis also "Laien" sind. Diejenigen, die keine Mönche bzw. Nonnen sind, werden dann "Ashram Sevakas" genannt.

Sevaka bei Yoga Vidya

Bei Yoga Vidya] werden die Mitglieder der spirituellen Gemeinschaft Sevakas genannt. Wie in indischen Ashrams widmen die Sevakas ihr Leben der spirituellen Entwicklung durch

  • Satsang: täglich gemeinsame Praxis von Meditation, Mantrasingen, Vortrag, Arati Lichtzeremonie
  • Sadhana: eigene spirituelle Praxis z.B. Asanas, Pranayama, eigene Meditation, Puja, Homa, Mantrarezitation etc.
  • Sattwa: Verzicht auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak - und auch sonst Führen eines reinen, auf die spirituellen Ideale ausgerichteten Lebenswandels
  • Seva: Uneigennütziger Dienst, der von Toilettenputzen bis Computerprogrammierung, von Datenbankeingabe bis Ausführung hinduistischer Rituale, von Gartenarbeit bis Yoga Unterricht reicht

Mehr darüber, was es heißt bei Yoga Vidya Sevaka zu sein, findest du auf https://www.yoga-vidya.de/gemeinschaft/.

Verschiedene Schreibweisen für Sevaka

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sevaka auf Devanagari wird geschrieben " सेवक ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sevaka ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sevaka ", in der Velthuis Transkription " sevaka ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sevaka ".

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sevaka

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sevaka oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sevaka stehen:

Siehe auch

Quelle

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen