Schläfrigkeit

Aus Yogawiki

Schläfrigkeit - überwinden - wie geht das? Schläfrigkeit bedeutet, dass man schlafen will, dass man müde ist. Es gibt die normale Schläfrigkeit, die kommt, wenn man einen anstrengenden Tag hinter sich hat. Der Mensch braucht, wie die meisten Tiere auch, seinen regelmäßigen Schlaf. Psychologen vermuten, dass der Mensch im Schlaf die Ereignisse des Tages verarbeitet, in seine Psyche integriert, in Form von Träumen verschiedene Möglichkeiten durchprobiert.

Fleiß, ein Gegenpol zu Schläfrigkeit

Im Jnana Yoga wird gesagt, dass der Mensch es nicht aushalten könne, 24 Stunden, 7 Tage die Woche, eine gleiche Identität zu besitzen: Der Mensch ist in Wahrheit reines, unendliches Bewusstsein. Er kann nur eine beschränkte Zeit eine beschränkte Identität beibehalten - dann braucht er den Tiefschlaf um alles zu vergessen, und den Traumschlaf, um sich neue Wirklichkeiten zu schaffen. So bekommt der Mensch Schläfrigkeit, wenn es an der Zeit ist zu schlafen.

Manche Menschen haben morgens große Schläfrigkeit: Diese sollten schnell aufweckende Übungen praktizieren wie Kapalabhati, Agni Sara. Auch ein Ingwertee kann zum Aufwachen verhelfen. Viele erfahren Schläfrigkeit am frühen Nachmittag: Hier hilft eine 8-12-minütige Tiefenentspannung oder ein Mittagschläfchen, heute auch Power Nickerchen genannt. Idealerweise ist man spät am Abend schläfrig - ein Zeichen, dass man schlafen sollte. Wenn man über das normale Maß an Schläfrigkeit leidet, sollte man erst medizinische Ursachen ausschließen: Vitamin B12-Mangel, Eisenmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto, niedriger Blutdruck, Borreliose und andere können behandelbare Erkrankungen sein, die Schläfrigkeit auslösen.

Schläfrigkeit kann auch ein Symptom für eine Depression sein. Manchmal kommt Schläfrigkeit auch einfach aus großer psychischer Anspannung, eine Erschöpfung. Bei dieser Art von Schläfrigkeit kann eine Woche Yoga Urlaub in einem Yoga Vidya Ashram Wunder wirken. Insgesamt hilft die Übung von Yoga und Meditation wach zu sein und viel Energie zu empfinden.

Schläfrigkeit und Burnout

Gemütlicher Bär schlafend.jpg

Schläfrigkeit kann ein Zeichen von Burnout sein, muss es aber auch nicht sein. Wenn du schläfrig bist,- bevor du dich gleich zum Burnout-Fall erklärst, überlege zunächst einmal, vielleicht hattest du vor kurzem eine Grippe gehabt und es gibt grade, es ist das Jahr 2016, viele Grippeviren, die auch zu Schläfrigkeit führen. Grade im Jahr 2016 gab es einen Grippevirus, der die Menschen 2-4 Monate in Schläfrigkeit gebracht hat. Und manche haben dann gedacht sie sind im Burnout, es kann dann sogar zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden. Also, wenn du in den letzten Monaten eine Grippe hattest oder eine schwere Erkältung und deshalb schläfrig bist, dann nimm das einfach zur Kenntnis. Es ist noch eine Folge, ich warte etwas ab, lebe ein gesundes Leben, gehe an die frische Luft, schlafe halt etwas mehr, akzeptiere, dass ich nicht ganz so leistungsfähig bin und erkläre das auch vielleicht den Kollegen.

Schläfrigkeit kann auch eine Mangelerscheinung sein. Mangel an B12, dies gilt nicht nur für Veganer und Vegetarier. Der Mangel an Eisen, Mangel an Vitamin D, Mangel an ausreichend Sonnenlicht. Wenn du also ohne bestimmten Krankheitsgrund schläfrig bist, als früher, dann kannst du ja mal prüfen, gehe einfach mal zum Arzt und lass dir Blut abnehmen. Insbesondere prüfen auf B12, Eisen, Schilddrüsenhormone. Schilddrüsenunterfunktion oder die Hashimoto, Schilddrüsenautoimmunerkrankung kann zur Schläfrigkeit führen. Lasse außerdem den Blutzuckerspiegel messen, ebenso auch den Blutdruck und vielleicht hast du vor kurzem oder vor länger Zeit Borreliose gehabt oder einen Stich irgendwo in der Haut, und du kannst dies nicht deuten. Auch hier könntest du einen Borreliosetest machen. So hast du also einige physische Möglichkeiten und manchmal sind das Gründe für eine gewisse Schläfrigkeit.

Schläfrigkeit kann auch kommen als eine Folge von einem großen Engagement, vielleicht warst du mehrere Wochen intensiv tätig, jetzt bist du etwas schläfriger. Das heißt noch kein Burnout sondern du brauchst einfach mehr Schlaf. Baue deine Überstunden vielleicht etwas ab. Nimm dir etwas Zeit für das was dich regenerieren kann. Mein Tipp wäre natürlich, übe mehr Yoga, mehr Atemübungen -Pranayama, übe mehr Asanas - Yogasstellungen, Tiefenentspannung. Wenn alles schwer ist, übe wenigstens die Tiefenentspannung, übe Meditation. Wenn du so rechtzeitig gegensteuerst, dann muss aus Schläfrigkeit nicht direkt eine Depression werden.

Natürlich, Depression in Verbindung mit Schläfrigkeit, in Verbindung mit Antriebslosigkeit, aber vor allen Dingen mit Hilflosigkeit und dem Gefühl der Ohnmacht, das kann auf eine echte Depression hinweisen. Also wenn du einfach nur schläfrig bist, mach dir noch nicht zu viel Gedanken über Burnout oder Depression. Schaue, ob es körperliche Gründe gibt, ob es psychische Gründe gibt oder ob du einfach in letzter Zeit angestrengt warst. Gönne dir etwas Ruhe. Prüfe medizinisch. Übe Tiefenentspannung, Asanas, Pranayama und Meditation, dann wirst du typischerweise aus der Schläfrigkeit wieder raus kommen. Das waren einige Gedanken zum Thema Schläfrigkeit. Und letztlich der Tipp, interpretiere nicht gleich eine Schläfrigkeit als Burnout.

Meine Meinung ist ja, dass viele Menschen auch schon deshalb ins Burnout geraten, weil es die Diagnose gibt. Manche Menschen sind einfach müde und etwas ausgepowert und das ist nichts Schlimmes sondern etwas Gutes. Und danach kommen sie wieder in ihre Kraft. Wenn du dir selbst mal Schläfrigkeit erlaubst, wenn du dir selbst mal niedrig Energiephasen erlaubst, dann wirst du auch zügiger zu Kräften kommen.

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:

Umgang mit Schläfrigkeit Anderer

Vielleicht hast du das Gefühl, dass die Menschen in deiner Umgebung verschlafen sind, schläfrig sind, sich nicht engagieren und demotiviert sind. Was kannst du tun? Zunächst einmal vergewissere dich, dass die Menschen wissen, was das Ziel von allem ist. Du kannst überlegen, was ihr gemeinsam erreichen wollt. Wenn man sich bewusst macht, dass das, was man gemeinsam erreichen will etwas Wichtiges und etwas Gutes ist und man es auch erreichen kann, dann ist das motivierend. Vielleicht gilt es Zwischenziele zu setzen. Vielleicht gilt es zu schauen, wer was bis wann macht. Vielleicht muss man die Energien der Menschen bündeln. Das wäre eine Möglichkeit.

Eine zweite Möglichkeit wäre, dass Menschen einfach mal Ruhe brauchen. Vielleicht haben sie schon viel geleistet und immer wieder Neues. Sie brauchen vielleicht nur Ruhe. Eine dritte Möglichkeit wäre, dass sie Anerkennung brauchen. Wenn Menschen viel getan haben und keine Anerkennung bekommen, dann verlieren sie auch die Lust. Eine vierte Möglichkeit wäre sich in einem Teammeeting mal auszutauschen im Sinne von: "Ich erlebe es, dass ihr ein bisschen schläfrig geworden seid. Was können wir tun, um dort wieder rauszukommen?" Nicht die Ursachen für Schläfrigkeit erforschen, da würde man immer welche finden, sondern schauen, was uns beflügeln könnte und wie wir vorankommen.

Übrigens, wenn ein einzelner Mensch plötzlich schläfrig geworden ist, frage dich, ob er vielleicht ein Gesundheitsproblem hat. Vielleicht müsste er mal zum Arzt gehen. Vielleicht hat er Vitamin B12 Mangel. Vielleicht stimmt etwas mit den Schilddrüsenhormonen nicht oder er hat Vitamin D Mangel, bewegt sich nicht ausreichend oder hat eine andere Erkrankung. Ein Mensch, der grundlos eine Weile schläfrig ist, sollte man zum Arzt schicken und untersuchen lassen. Ansonsten kann eine vorrübergehende Schläfrigkeit bedeuten, dass man sich mal ausruhen muss.

Yoga- Tipps gegen Schläfrigkeit

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Müdigkeit/Schläfrigkeit - Yoga hilft


Schläfrigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Schläfrigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Schläfrigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Schläfrigkeit sind zum Beispiel Apathie, Benommenheit, Trägheit, Lethargie, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Schläfrigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Schläfrigkeit sind zum Beispiel Wachheit, Aufgewecktheit, Munterkeit, Aktivität, Überdrehtheit, Manie . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Schläfrigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Schläfrigkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Schläfrigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Schläfrigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Schläfrigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv schläfrig, das Verb schlafen, sowie das Substantiv Schläfer.

Wer Schläfrigkeit hat, der ist schläfrig beziehungsweise ein Schläfer.

Siehe auch

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