Savikalpa Samadhi

Aus Yogawiki

Savikalpa Samadhi (Sanskrit: सविकल्पसमाधि savikalpasamādhi m.) ist Samadhi mit Dualität, mit Unterscheidung; Überbewusstsein ohne volle Verwirklichung. Savikalpa Samadhi ist eine Form des noch dualistischen Samadhis. Gerade im Jnana Yoga unterscheidet man zwischen Savikalpa und Nirvikalpa Samadhi. Im Raja Yoga spricht man eher von Samprajnata Samadhi und Asamprajnata Samadhi.

Meditation-Anahata2.jpg

Savikalpa Samadhi entspricht Samprajnata Samadhi. Was aber bedeutet das Sanskritwort Savikalpa Samadhi? Samadhi ist der überbewusste Zustand, ein sehr gesammelter Zustand des Geistes ("Sama" heißt "Sammlung"), dass keine einzelnen Gedanken mehr da sind, Zeit, Raum und Ego (Subjekt-Objekt-Beziehung) verschwinden. In Savikalpa ist noch Vikalpa dabei. "Sa" heißt "mit". Vikalpa kann heißen Zweifel, Gedanke, Unterscheidung. Savikalpa heißt, es ist noch etwas Unterscheidung da. Das Absolute wird noch nicht voll erfahren.

Sukadev über Savikalpa Samadhi

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Savikalpa Samadhi

Savikalpa Samadhi, das ist eigentlich ein Widerspruch in sich, denn Samadhi ist der Zustand der Verschmelzung. "Savikalpa" heißt "mit Unterscheidung". Wenn du unterscheidest, bist du nicht im Zustand der Verschmelzung. Es ist so ein Zwischenzustand. Es gibt auch Nirvikalpa Samadhi, der Zustand ohne jede Unterscheidung, der Zustand der vollkommenen Einheit, der Zustand der vollkommenen Verwirklichung. Savikalpa Samadhi heißt, du bist in einem tiefen meditativen Zustand, voller Wonne, du bist jenseits letztlich vom Ich und Ego, aber es ist dennoch eine Erfahrung da. Und diese Erfahrung, die du in Savikalpa Samadhi machst, ist noch zu unterscheiden von dem höchsten Gemütszustand.

Es gibt noch eine Erfahrung, die gemacht wird, du verschmilzt zwar mit der Erfahrung, aber es ist noch eine Erfahrung da, mit der du verschmilzt. Und wenn du rauskommst, dann gibt es eine Erfahrung, die du gemacht hast. Währenddessen in Nirvikalpa Samadhi, dort gibt es keinen, der erfahren hat, es gibt keine Erfahrung, auch nicht wenn du rauskommst, sondern es war nur reines Sein, Wissen und Glückseligkeit. Savikalpa Samadhi ist also Samadhi mit einer gewissen Dualität. Savikalpa Samadhi, ein Zustand der Einheit - Samadhi heißt auch, der Zustand der Gleichheit, der Einheit - mit einer gewissen Unterscheidung.

Swami Sivananda über Savikalpa Samadhi

Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda

Jnana Yoga Samadhi ist von zweierlei Art, Savikalpa und Nirvikalpa. Und Savikalpa Samadhi wiederum gibt es auch in zwei Formen, Drisyanuvid, wenn er an einen Gegenstand gebunden ist, und Sabdanuvid, wenn er an einen Klang gebunden ist.

Meditiere über das Bewusstsein als den Beobachter der Ausformungen des geistigen Wirkens, wie z.B. der Wünsche etc., welche als wahrnehmbare Dinge betrachtet werden müssen. Das ist innerer Antar Drihsyanuvid Savikalpa Samadhi. Wenn Du meditierst und wirklich fühlst „Ich bin Asanga (unverhaftet), Satchidananda, selbst-erstrahlend, Advaita Svarupa“ ist das Antar Sabdanuvid Savikalpa Samadhi.

Wenn Du im Herzen meditierst und den Sat Vastu Brahman allein in den äußeren Dingen wahrnimmst, indem Du Namen und Formen voneinander trennst, bezeichnet man das als Bahir Drishyanuvid Savikalpa Samadhi. Jene ununterbrochene Besinnung, in der der unbegrenzte Satchidananda Vastu, der stets von gleicher Natur ist, Brahman ist, ist die mittlere Art von Samadhi, Bahir Shabdanuvid Savikalpa Samadhi.

Obwohl es im Savikalpa Samadhi ein Erkennen von Dualität gibt, insofern als eine klare Unterscheidung von Subjekt und Objekt besteht, hilft diese Dualität doch nur dabei, den Advitiya Brahman zu erkennen; in gleicher Weise wie man bei einem Tongefäß eine Wahrnehmung von Erde hat, obwohl man vor einem tönernen Krug o.ä. steht. So gibt es da eine Wahrnehmung des alleinigen nichtdualen Brahman, auch wenn Dualität noch im Anschein existiert.

Samadhi im Vichara Sagara

Im Vichara Sagara findet man Folgendes: auf diese Weise wird der Unterschied zwischen den zwei Arten des Meditierens ausgemacht; in der Art Meditation, die das Erfassen von einem Subjekt und einem Objekt beinhaltet, gibt es eine Wahrnehmung von Dualität zusammen mit der Wahrnehmung von Brahman, und in der Meditation ohne Subjekt- und Objekterkenntnis gibt es keine bewusste Wahrnehmung der drei integralen Bestandteile Wissender, Wissen und Gegenstand des Wissens. Ebenso gibt es zwischen dem Zustand des Tiefschlafes und letztgenannter Art von Meditation folgenden Unterschied: Bei ersterem gibt es keine Ausformung des Geistes in Gestalt Brahmans, wohingegen es bei zweiter keine Wahrnehmung von ihm gibt. So ist also im Tiefschlaf das gesamte Organ mit seiner Funktion inaktiv, während bei der unbewussten Meditation nur einfach die Wahrnehmung fehlt, obgleich das innere Organ und seine Aktivität doch die Form Brahmans angenommen haben. Nun hat diese Form ihren Ursprung ja in einer bewussten Form der Meditation, die darum als eines der acht Hilfsmittel angesehen wird. Ihr Ergebnis ist der hier beschriebene Meditationszustand, in dem es keine Wahrnehmung von Subjekt und Objekt gibt.

Zwei Formen der Meditation, die zu Savikalpa Samadhi führen

Unbewusste Meditation kann zwei Formen haben: (1) Nicht-duale geistige Wahrnehmung, (2) Nicht-duales Weilen in Brahman. (1) Wenn sich die nicht-duale Ausformung des inneren geistigen Organs einstellt und seine Aktivität unerkannt bleibt, nachdem es die Form von Brahman angenommen hat, bezeichnet man das als eine Art von nicht-dualer geistiger Wahrnehmung in unbewusster Meditation. Es bedarf nun häufiger Übung, bis sich auch die funktionale geistige Ausformung Brahmans auflöst.

(2) Wenn die geistige Aktivität völlig stillgelegt ist, entsteht die nicht-duale Bedingung für die unbewusste Meditation. Dann verschmilzt, durch ausdauerndes und entschiedenes Üben dieser nicht-dualen Wahrnehmung in unbewusster Meditation, die geistige Aktivität mit dem nachdrücklich manifestierten Brahman wie Wasser, das auf ein rotglühendes Eisen gesprüht wurde und von dem Metallkörper sofort absorbiert wird; und dieses Verweilen in der nicht-dualen Brahman-Form in unbewusster Meditation ist das erfolgreiche Resultat für welches die erste Meditationsart, wo es noch duale Wahrnehmung gab, nur ein Mittel zum Ziel war.

Zwischen diesem nicht-dualen Verweilen und einem tiefen Schlaf besteht der Unterschied darin, dass bei letzterem die geistigen Funktionen in völliger Unwissenheit aufgehen, und bei ersterem im äußerst greifbaren Brahman; bei letzterem ist das Glück in Unwissenheit gehüllt, während die Wonne des Brahman bei ersterem völlig unverhüllt erlebt wird. Möget ihr alle in diesem Leben den Samadhi Zustand erreichen!

Copyright Divine Life Society

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Meditation

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS