Psychose

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Eine Psychose ist eine schwere psychischer Erkrankungen, die mit einer deutlichen Einschränkung der Fähigkeit, seinen Alltag zu bewältigen. Yoga kann dabei hilfreich sein. Die Psychoanalyse hat unterschieden zwischen Neurosen, die jeder Mensch hat, und Psychose, welche eine schwer psychische Störung beinhaltet, die in jedem Fall behandlungsbedürftig ist. Wenn man überlegt, ob bei jemand, der seelisch leidet, Yoga und Meditation helfen könnte, muss man fragen, ob der Betreffende Psychose hat oder nur eine psychische Störung. Eine Psychose braucht eine fachkundige Behandlung, normalerweise durch einen qualifizierten Psychiater. Dieser kann dann entscheiden, ob zusätzlich zur psychiatrischen Behandlung Yoga und Meditation hilfreich sein können.

Psychotherapie kann bei der Behandlung von Psychosen hilfreich sein

Wortherkunft Psychose - Etymologie

Das Wort Psychose bedeutet heutzutage Geisteskrankheit, Gemütskrankheit. Das Wort Psychose hat im Lauf der Jahrzehnte einen Bedeutungswandel erfahren: Anfang des 19. Jahrhunderts bedeutete Psychose Beseelung, Belebung, Seele und kommt vom griechischen Wort psȳ́chōsis (ψύχωσις), welches eben Beseelung, Belebung, Seele bedeutet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Wort Psychose neu hergeleitet als Krankheit der Psyche, so wie es auch Thrombose gibt, Nekrose, Arthrose etc. Zunächst war Psychose dabei ein Zustand starker seelischer Erregung, also insbesondere Paranoia, Schizophrenie, Manie. Später wurde auch die klinische Depression zu den Psychosen gezählt.

Psychose, Yoga und Meditation

In früheren Zeiten wurde öfter gewarnt, dass Yoga und Meditation zu Psychose führen könnte. Die empirische Forschung hat gezeigt: Die Übung von Yoga und Meditation stabilisiert die Psyche und reduziert die Wahrscheinlichkeit, in eine Psychose zu fallen. Allerdings gibt es auch unter den Yoga Übenden und den Meditierenden solche, die in eine Psychose fallen - zwar weniger als beim Durchschnitt der Bevölkerung, aber es gibt sie.

Dürfen Menschen in Psychose Yoga und/oder Meditation üben?

In früheren Zeiten wurde ohne jede empirische Evidenz behauptet, dass Yoga und Meditation kontraindiziert sind bei Psychosen. Die empirische Forschung zeigt allerdings, dass Yoga und Meditation im Gegenteil hilfreich sein können bei Psychosen.

Dennoch gilt: Ein typischer Yogalehrer, eine Meditationskursleiterin, wird bei der Betreuung von Psychose-Patienten überfordert sein. Daher ist Meditation und Yoga adjuvant, also ergänzend hilfreich, in dem Maße, wie der behandelnde Arzt das für gut hält.

Dürfen Menschen mit Psychose-Vergangenheit Yoga und /oder Meditation üben?

Wer mal eine Psychose hatte, der mag sich fragen, ob er überhaupt Yoga und/oder Meditation üben kann. Die Antwort ist ein eindeutiges Ja.

Allerdings hängt es von der Art der Psychose ab, welche Yoga Art, welche Meditationsart, hilfreich ist.

Bei Psychosen, die mit Halluzinationen einher gegangen sind, wie z.B. Paranoia oder Schizophrenie, auch bei Manie, sollten extreme Übungspraktiken vermieden werden. Auch Praktiken, welche darauf aus sind, Körperbewusstsein schnell zu transzendieren und außersinnliche Erfahrungen hervorzurufen, sollten vermieden werden.

Hatha Yoga ohne allzu langem Halten der Asanas, mit sanftem Pranayama, ist in diesem Fall hilfreich. Achtsamkeitsmeditation, Mantra Meditation, Eigenschaftsmeditation und viele Methoden der Tiefenentspannung ebenso.

Bei einer Vorerfahrung mit klinischer Depression ist jede Form von Yoga unbedingt hilfreich - weil Yoga Energie (Prana), Lebensfreude und Selbstliebe sowie überhaupt die Fähigkeit Liebe zu erfahren fördert.

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