Meditationsforschung

Aus Yogawiki

Meditationsforschung ist die Forschung über die Wirkung der Meditation. Normalerweise ist dabei wissenschaftliche Forschung gemeint. Inzwischen gibt es sehr viele Studien zur Meditation. Manche Studien beschäftigen sich mit den positiven Wirkungen auf die Gesundheit, manche mit den positiven Wirkungen auf die Psyche. Manche wissenschaftliche Studien belegen einen positiven Zusammenhang zwischen Meditation und kognitiven Fähigkeiten. Ein anderer Zweig der Meditationsforschung ist mehr physiologischer Natur: Dieser Zweig beschreibt, welche physiologischen Prozesse während der Meditation selbst in Gang gesetzt werden.

Meditation macht beides möglich: subjektive und objektive Forschung

Meditation als innere Erforschung

Letztlich kann Meditation selbst aber auch als separate Form der Forschung angesehen werden: Die Wirklichkeit unserer Bewusstseinserfahrung ist eine Wissenschaft, die aus der ersten Person heraus – also aus dem Ich – ergründet wird. Parallel dazu ist die neurobiologische oder verhaltenspsychologische Wissenschaft eine objektive Forschung – also aus der dritten Person heraus. Diese kann helfen, bestimtme Sachverhalte während der Meditation auf materieller Ebene (Biochemie, Physik, Biologie) zu klären. Jedoch fehlt dabei der Fokus auf die subjektive Ergründung der Natur, in welcher der eigene Geist geschult wurde, sich selbst zu beobachten. Bei dieser disziplinierten Meditationspraxis wird geübt, sich ein bestimmtes äußeres Objekt oder eine innere Erfahrung vertraut zu machen. Es handelt sich dabei um einen Prozess fokussierter, exakter und kontrollierter Introspektion. Zunächst wird gelernt, sich der eigenen Zerstreutheit bewusst zu werden. Erst im zweiten Schritt wird das Bewusstsein dann unabgelenkt auf ein Konzentrationsobjekt fokussiert.

Während viele Wissenschaftler daran festhalten, dass subjektive Wahrnehmungen auf chemischen Prozessen im Gehirn basieren, nicht aber umgekehrt die Prozesse durch Gedanken selbst veränderbar seien, zeigen immer mehr Einzelstudien, dass die Meditation zumindest Hirnströme und -regionen verändern kann. Der Dalai Lama glaubt fest daran, dass auch die biochemischen Prozesse im Hirn durch Gedankenkraft veränderbar sind. Seiner Ansicht nach, sollte Meditation ein fester Studienbestandteil angehender Kognitionswissenschaftler werden, wenn die Wissenschaft das Bewusstsein wirklich breit gefächert erforschen möchte. Unter Umständen lässt sich das Bewusstsein niemals auf biochemische und physikalische Phänomene beschränken, sondern unterliegt vielleicht immer ein Stück weit der philosophischen Überzeugung, jedoch würde die Öffnung beider Forschungsweisen füreinander die Menschen mit Sicherheit bereichern. Dalai Lama: Mehr Licht im Labor! 09/2005. Zeit online

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