Meditation

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Das Wort Meditation (Sanskrit: dhyāna n. kommt von Latein „medias“ bzw. "Medium" (Mitte) und/oder vom Lateinischen „meditatio“ (Nachsinnen, in Gedanken vertieft sein) sowie dem Wort "meditare" (aufrichten). In der Meditation geht es darum, "die Gedanken zur Ruhe zu bringen" bzw. den Geist zu fokussieren, Achtsamkeit gefolgt von einen Zustand jenseits des Denkens und Fühlens.

Meditation hat sehr viele Wirkungen. Hier findest du Studien über Meditation: Studien. Meditation ist ein Weg zu Yoga

Die Tiefe der Meditation ist ein Akt der Bewusstheit ohne einen Gedankeninhalt. Der Zustand in der Meditation lässt sich nur schwer erklären und muss selbst erfahren werden. Er ist ähnlich dem Tiefschlaf, in den man hinenfällt, nur dass Körper und Geist wach sind. Meditationstechniken wurden in vielen Kulturkreisen entwickelt. Aus medizinischer Sicht sind sie sinnvoll, um Alltagsstress und Hektik abzubauen und zur inneren Ruhe zu finden.

Meditation ist der Schlüssel für Positivität, inneren Frieden, Kreativität und Lebensfreude. Sie ist jedem geduldig Übenden zugängig. Schon 10-15 Minuten täglicher Übung erschließen die inneren Quellen ungeahnter Kraft und verhelfen dir zu Ruhe und Gleichgewicht. In dem meditativen Zustand gehen die Gehirnwellen in den sogenannten „Alpha-Modus", und du kannst dich ganz bewusst für dein höheres Selbst öffnen. Wir sind es gewohnt, ständig zu denken, ähnlich wie ein See, dessen Wasseroberfläche immer in Bewegung ist. So erscheint es fast unmöglich, in uns hineinzuspüren. Erst wenn die Wellen ruhig sind, können wir tiefer in uns hineinschauen.

Praxis

Es ist wichtig, für die Meditation immer den gleichen Ort und die gleiche Zeit zu wählen. Die beste Zeit ist morgens und abends (der Geist ist dann noch ruhig). Sitzhaltung: Eine bequeme Stellung mit geradem Rücken einnehmen. Den Rücken nicht anlehnen. Gekreuzte Beine sind energetisch hilfreich. Hände auf Oberschenkel/Knie ablegen.

Meditation zu Hause: Eine eigene Meditationsecke zu Hause einrichten. Es sollte während der Meditation ruhig sein. Eine feste Zeit festlegen. Mit zehn Minuten anfangen und langsam auf eine halbe Stunde steigern, wenn nötig den Wecker stellen. Bewusst den Atem zur Ruhe kommen lassen. Aufmerksamkeit bewusst nach innen ziehen, Sinneseindrücke in den Hintergrund treten lassen, Augen schließen. Den Geist um Ruhe bitten. (Das kann nicht erzwungen werden.) Einen inneren Konzentrationspunkt wählen (Herz oder Punkt zwischen Augenbrauen). Den Geist auf ein Objekt richten: den Atem, ein Mantra, ein Bild. Hindernisse in der Meditation sind unruhige Gedanken, körperliche Schmerzen, geistige Widerstände.

Im uralten klassischen Yoga unterstützen verschiedene Körperhaltungen und -übungen, Atemtechniken, sowie Fasten und andere Arten der Askese die Meditation. Lange ruhig und bewegungslos gehaltene Asanas sind bereits meditativ.

Auch Tai-Chi und meditative Kampfkünste können Gegenstand und Vehikel sein: Besonders in den taoistischen Tradition der inneren Kampfkünste (z. B. Taijiquan) spielt der meditative Aspekt eine große Rolle. In manchen Stilen tritt der kämpferische Ursprung fast völlig zurück. In vielen der äußeren Kampfkünsten (z.B. Aikido, Karate, Judo und auch Kinomichi) werden ebenfalls meditative Praktiken geübt.

Meditationsarten

Es gibt sehr viele verschiedene Meditationsarten. Finde die für dich persönlich am besten geeignete Meditationsform. Hier einige Beispiele:

Übersicht Meditationsarten

  1. Einfache Mantrameditation
  2. Tratak (Kerzenmeditation)
  3. Ausdehnungsmeditation
  4. Kombinierte Mantrameditation
  5. Energiemeditation
  6. Eigenschaftsmeditation
  7. Mantrameditation
  8. Vichara Meditation

Weitere Meditationsarten:

Die konkrete Meditation (Saguna Dhyana): In der konkreten Meditation meditiert der Schüler über die Gestalt des Gottes Krishna, Rama, Sita, Vishnu, Shiva, über Gayatri oder Devi.

Die abstrakte Meditation (Nirguna Dhyana): In der abstrakten meditiert er über sein eigenes Selbst oder Atman. Stelle das Bild des Hari (einer der Namen Vishnus) mit den vier Händen vor dir auf. Wenn du unverwandt fünf Minuten lang auf das Bild geblickt hast, schließe die Augen, und sehe es mit dem inneren Blick. Sieh in Gedanken zuerst seine Füße, dann nacheinander seine Beine, sein gelbes, seidenes Gewand, seinen goldenen, steingeschmückten Halsschmuck (Kaustubha), seinen Ohrring (Makara Kundala), dann sein Gesicht, das gekrönte Haupt, den Diskus (Chakra) in der oberen rechten Hand, den Lotus in der unteren linken Hand. Nun lass den Blick herabgleiten auf die Füße und beginne die Übung immer wieder von neuem. Zuletzt konzentriere die Gedanken auf die Füße oder auf das Gesicht, wiederhole in Gedanken das Mantra: "Hari Om" oder "Om Namo Narayana", und denke nach über die Attribute des Gottes, über seine Allmacht, Allgegenwart und Reinheit.

Meditiere von ganzem Herzen über Om und seine Bedeutung. Das nennt man Nirguna Dhyana. Wiederhole in Gedanken: Om. Identifiziere dich mit Atman. Fühle: „Ich bin das allesdurchdringende, unsterbliche Selbst oder Atman. Ich bin Satchitananda, Brahman (die reine Gegenwart, die reine Erkenntnis, die reine Glückseligkeit). Ich bin der schweigende Zeuge (Sakshin) der drei Stufen des Bewusstseins mit all ihren Abweichungen. Ich bin das reine Bewusstsein, unterschieden von Körper, Denken, Kraft (Prana) und Sinnesempfindungen. Ich bin das aus sich selbst strahlende Licht der Lichter. Ich bin die ewige, erhabene Seele.“

Yoga Vidya wünscht dir tiefe Meditionserfahrungen und viel Freude beim ausprobieren der verschiedenen Meditationsarten und deiner regelmäßigen Meditationspraxis!

Wirkungen der Meditation

  1. Reduziert Stress und Bluthochdruck
  2. Macht leistungsfähiger und erhöht das Konzentrationsvermögen
  3. Stärkt das Selbstwertgefühl, fördert die innere Ruhe und Harmonie sowie Gelassenheit im Alltag
  4. Erfahrung der Einheit, Harmonie und Frieden
  5. Ein Gefühl des Wohlwollens für alle Lebewesen stellt sich ein
  6. Wohltuende Leichtigkeit stellt sich ein
  7. Das Empfinden reiner Gegenwart wird erfahrbar
  8. Entzückung entsteht
  9. Harmonie mit der Natur wird bewusst
  10. Freude an reiner Präsenz
  11. kein spezielles Erlebnis
  12. Der Wunsch, anderen zu helfen, wird entfacht
  13. Ein allgemeines Wohlbefinden breitet sich aus
  14. Lücken werden als Freude empfunden
  15. man hat das Gefühl in einem unendlichen Raum zu sein
  16. die segensreiche Erfahrung das Atmens völlig neu entdeckt zu haben
  17. in der Wirbelsäule kann eine Energie spürbar werden
  18. das Empfinden einer höheren und liebenden Macht
  19. Verbundenheit mit allen Wesen wird erfahrbar
  20. Es wächst die Bereitschaft loszulassen

Vorbereitung zur Meditation

Swami Sivananda

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Was ist Meditation?

Dhyanam nirvishayam manah - Der geistige Zustand, in dem keine Vishayas, keine objektorientierten Gedanken da sind, ist Meditation. Tatra pratyayaikatanata dhyanam (YS III.2) - Ein ununterbrochener Fluss einer einzigen Wahrnehmung oder eines einzigen Gedankens, wie das Wasser, das stetig in einem Strom dahinfließt, ist Dhyana (Meditation). Ekarupa-vritti-pravaha - nur eine einzige Vritti, Gedankenschwingung, existiert im Geist.

Meditation ist der regelmäßige Fluss der Gedanken zu dem Gegenstand der Konzentration hin, das Aufrechterhalten eines ununterbrochenen Flusses von Gottesbewusstsein, von dem Gedanken an Gott bzw. atman, so wie Öl kontinuierlich von einem Gefäß ins andere fließt (taila-dharavat). Alle weltlichen Gedanken sind ausgeschlossen. Der Geist ist erfüllt von göttlichen Gedanken, göttlicher Herrlichkeit, göttlicher Gegenwart.

Meditation, die 7. Stufe auf der Leiter des Yoga, folgt auf dharana, die Konzentration . Im raja-yoga nennt man dies dhyana, im Jnana Yoga nidhidhyasana, im bhakti-yoga bhajana.

Notwendigkeit der Meditation Meditation ist der Weg zu Unsterblichkeit und immerwährender Glückseligkeit. Wer nicht meditiert, „tötet die Seele, das Selbst“ (atmahanah; Isha Upanishad). Er ist wie ein lebender Leichnam.

Der Weise durchtrennt den Knoten der Ich-Identifikation mit dem Schwert der Meditation. Dann dämmert die höchste Erkenntnis des Selbst, innere Erleuchtung, Selbstverwirklichung auf. Der so befreite Weise kennt keinen Zweifel und keine Täuschung mehr; karmische Bindungen sind durchtrennt. Darum ist die Meditation so wesentlich und der Hauptschlüssel zu den Bereichen ewiger Wonne. Durch intensive Meditation haben große Weise und rishis früherer Zeiten wie Yajnavalkya, Uddalaka und andere Selbsterkenntnis und höchste Einheit erlangt.

Nahrung für die Seele So wie der Körper Nahrung braucht, braucht auch die Seele Nahrung in Form von Gebet, Japa, Kirtan, Meditation usw. Wenn du nicht rechtzeitig etwas zu essen bekommst, wirst du unruhig. Ebenso wirst du Unruhe verspüren, wenn du einmal morgens und abends nicht gebetet und meditiert hast, nachdem du das eine Weile lang praktiziert hast. Nahrung für die Seele ist wichtiger als Nahrung für den Körper. Daher sei regelmäßig in deiner Praxis.

Der Garten des Friedens und Wohlwollens Wie du im Garten verschiedene Blumen wie Jasmin, Rosen und Lilien anpflanzt, kultiviere auch die Gedankenblumen von Frieden, Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit, Reinheit und andere im Garten deines Fühlens und Denkens (antahkarana ). Durch Innenschau wässere diesen Garten des Geistes und durch Meditation und erhabenes Denken jäte das Unkraut nutzloser, unharmonischer Gedanken. Wenn dein Mangobaum blüht, weißt du, dass du demnächst Mangofrüchte ernten kannst. Ebenso, wenn du Frieden, shanti, im Geist hast, kannst du sicher sein, dass deine Meditation gut gedeiht und du die Frucht des Wissens bald pflücken kannst.

Das Gesetz der Resonanz

Ähnliches zieht Ähnliches an. Das ist eine grundlegende Gesetzmäßigkeit. Pflege gute Gedanken und meditiere. Deine neue spirituelle Schwingung wird Weise und Heilige anziehen, deren Ausstrahlung dir zugute kommt.

Früchte der Meditation

Selbst Indra, der Herrscher der Devas , der über alle Schätze verfügt, erfährt nicht die Seligkeit des Weisen, der frei von Wünschen in seiner eigenen Natur ruht und alles in gleicher Weise ansieht.

Lerne die Wissenschaft der Seblstbeherrschung. Gewinne einen stetigen Geist durch regelmäßige Meditationspraxis. Richte dein Bewusstsein auf Gott. Dein Leben wird göttlich sein; göttliche Qualitäten werden einströmen. Alle negativen Neigungen werden schwinden, alle gegensätzlichen Kräfte werden harmonisiert. Du wirst vollkommene Harmonie, ungetrübtes Glück und anhaltenden Frieden erfahren.

Regelmäßige Meditation

  • ist der wahre königliche Weg zum Heil
  • überwindet Kummer, Leiden und Sorgen samt deren Ursachen
  • führt zur Erfahrung der Einheit
  • ist die Hauptstraße, die den Aspiranten/die Aspirantin direkt zum Gottesbewusstsein bringt
  • ist die mystische Leiter von der Erde zum Himmel, zu den Höhen des Überbewusstseins (asamprajnata samadhi)
  • ist die Stufe im Treppenhaus von chidakasha (dem Raum des Beusstseins), die den Aspiranten zum obersten Stockwerk von advaita und Kaivalya bringt
  • ist die Seilbahn, mit der der Aspirant leicht zum anderen Ufer von bhava samadhi gleiten und den Honig allumfassender Liebe (prema) und den Nektar der Unsterblichkeit kosten kann
  • macht den Geist und das Gemüt ruhig und stetig
  • bringt den Schüler in Kontakt mit der Quelle der höchsten Seele (Purusha)
  • klärt im Laufe des Weges alle etwaigen Zweifel
  • lässt dich intuitiv den Fuß auf die nächste Stufe der spirituellen Leiter setzen. Eine mystische innere Stimme wird dich leiten.

Die geistige Uhr

Wenn du deine Uhr abends aufziehst, läuft sie problemlos 24 Stunden lang. Ebenso, wenn du ein oder zwei Stunden am frühen Morgen meditierst, kannst du den ganzen Tag friedvoll arbeiten. Nichts wird deinen Geist und deine Psyche stören. Das ganze System ist erfüllt von spirituellen, göttlichen Schwingungen.

Viele Zweifel klären sich in der Meditation von selbst. Manches dauert eine Weile. Manche Dinge kannst du zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht erfassen, egal, wie viel der Lehrer/die Lehrerin sie erklärt. Du musst dich erst noch etwas weiter entwickeln. Wenn du etwas weiter vorangeschritten bist, werden Dinge, die dich vorher verunsichert haben, von selbst klar.

Sukadev Bretz

Das Bewusstsein auf das Selbst richten

Koliken, Blinddarmreizung oder Abszesse verursachen akuten Schmerz. Während des Schlafs aber oder unter Betäubung spürt man ihn nicht. Nur wenn das Bewusstsein mit dem Körper verbunden ist, spürt man den Schmerz. Wenn man in der Lage ist, Bewusstsein und Körper zu trennen, kann man sich vom Schmerzempfinden lösen. Ebenso kannst du, wenn du durch beständige Meditationspraxis den Geist vom Körper und äußeren Objekten abziehst und auf den atman richtest, alles menschliche Leiden überwinden.

Wahre Ruhe findest du in der Meditation, wenn der Geist im atman ruht. Auch eine Veränderung der Arbeit kann Entspannung geben. Müßigkeit aber, in der die Gedanken ungezügelt herumwandern oder Luftschlösser bauen, führt nicht zur inneren Ruhe.

Wer seine Gedanken nicht in der Meditation zu konzentrieren vermag, wird keine Selbsterkenntnis gewinnen. Wer unstetig ist, kann nicht meditieren. Ihm fehlt die Liebe zur Selbstverwirklichung und die brennende Sehnsucht nach Befreiung. Ohne Meditation kommt man nicht zu innerem Frieden. Und wie kann es Glück geben für einen Menschen, der keinen Frieden hat?

Auch Träume sind ein Indiz für spirituellen Fortschritt

Allmählich wirst du auch deine Träume lenken und beherrschen können. Die Kraft deines Sadhana im normalen Wachbewusstsein wird dir auch im Traum zur Verfügung stehen. Das ist ein Zeichen für deinen spirituellen Fortschritt. Daher analysiere deine Träume sorgfältig.

Die Befreiung vom Kreislauf von Wiedergeburt und Tod

Wenn du dich vom Kreislauf von Tod und Wiedergeburt (samsara) mit all seinen Leiden und Nöten befreien willst, dann meditiere. Meditation ist eine geheimnisvolle Leiter, die

führt. Meditation bereitet dich vor für die ganzheitliche Erfahrung, die unmittelbare intuitive Erkenntnis.

Wissenschaftliche Studien zu Meditation

Es gibt sie Anfang des 20. Jahrhunderts zahllose wissenschaftliche Studien über die Wirkung von Meditation. Man kann drei Phasen der wissenschaftlichen Erforschung von Meditation unterscheiden:

  • Außergewöhnliche physiologische Effekte bei Yogis wie Herzstillstand, Atemstillstand, Schmerzunempfindlichkeit. Darüber wurde besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts berichtet etc.
  • Wirkungsstudien über Reduzierung von Stress-Syndrom durch Meditation, insbesondere seit den 70er Jahren; dabei werden auch die physiologischen Effekte von Meditation insbesondere auf Blutdruck, EEG, Atmung, elektrischer Hautwiderstand Hormone und Immunzellen im Blut weiter erforscht
  • Moderne Forschung mit verfeinerter Technik (bildgebende Verfahren- Hirnscans) und breiter angelegte, qualitativ hochwertigeren wissenschaftlichen Studien, die sich auf fünf Gebiete verteilen:
    • Wissenschaftliche Studien zur Physiologischen Wirkungen der Meditation, wobei die Hirnphysiologie eine besondere Rolle spielt
    • Wirkungsstudien: Wirkung von Yoga auf bestimmte körperliche Erkrankungen
    • Wissenschaftliche Studien zur geistigen Leistungssteigerung durch Meditation, insbesondere Gedächtnis, Konzentration, Kreativität, Entscheidungskompetenz etc.
    • Wissenschaftliche Studien zur Wirkung der Meditation auf psychische Erkrankungen wie Ängste, Angstzustände, Depression, Burnout etc. sowie zur Persönlichkeitsentwicklung
    • Wissenschaftliche Studien zu spirituellen Erfahrungen durch und während der Meditation
    • Soziologische Studien: Wer übt überhaupt Meditation und aus welchen Gründen?

Nähere Angaben zu den Studien über Meditation findest Du unter Wissenschaftliche Studien Meditation

Meditation für Anfänger

Shiva als Meditationsvorbild

Es ist schwierig, die Meditation nach einer schriftlichen Anleitung zu erlernen. Am besten lernt man sie in einer Gruppe oder durch ein Video. Wir werden hier gemeinsam eine einfache Meditation für Anfänger entwickeln. Das Ziel ist eine einfache Meditation, die etwa fünf Minuten dauert und im Alltag hilfreich ist.

  1. Gedankenstopp: Stoppe eine Minute alle Gedanken. Wenn Gedanken kommen, schiebe sie immer wieder weg. Beobachte, wie du langsam innerlich ruhiger wirst.
  2. Verweile: Entspanne dich und verweile eine Minute in der Meditation. Die Gedanken dürfen kommen und gehen, wie sie wollen.
  3. Mantra: Denke mehrmals (5-10 Mal) das Mantra "Om" im Kopf, im Brustkorb, im Bauch, in den Beinen, in den Füßen, in der Erde und dann im ganzen Kosmos: "Om Shanti, Om Frieden ..."
  4. Entspannung: Entspanne dich eine Minute. Jetzt entsteht Wohlgefühl in dir.
  5. Bewegen: Bewege deine Füße und Hände. Strecke und räkle dich. Sei wieder da. Finde einen positiven Satz. "Mein positiver Satz ist ... (Mit Optimismus voran)."

Meditationskurs für Anfänger – 10 Wochen

Allgemeine Infos zum Kurs: In diesem 10-wöchigen Meditationskurs für Anfänger erhälst du die wichtigsten Informationen, die du als Meditationsanfänger benötigst - und zwar strukturiert und aufeinander aufbauend inklusive jeweils kurzer und langer Übungssequenzen der verschiedensten Meditationstechniken - verteilt auf 10 verschiedene Wochenkurse zu jeweils 3 Videos (a, b und c). Darüber hinaus enthält jede Kurswoche auch einen entsprechenden Begleittext.

Aufbau und Anwendung dieser Kursvideos: Zur Anwendung solltest du dir die für dich bzw. auch dein Umfeld passenste Tageszeit aussuchen und solltest jeden der Wochenkurs (1 Wochenkurs besteht aus Teil a, b und c) idealer Weise möglichst eine Woche lang üben, bevor du zum nächsten Wochenkurs übergehst.

Jeder Wochenkurs erhält 3 Folgen (a, b und c):

  • a: theoretisches Grundwissen, wichtige Hintergrundinformationen und Beschreibungen zu den jeweils verschiedenen Meditationstechniken
  • b: eine längere Übungssequenz zu der in a vorgestellten Meditationstechnik
  • c: eine kurze Übungssequenz zu der in a vorgestellten Meditationstechnik


KURSVIDEOS und Begleittexte - Meditationskurs für Anfänger – 10 Wochen

Nutzung der Mudras und 5 Finger in der Meditation

Om Namah Shivaya, herzlich Willkommen zu einer Meditationsanleitung: Spüren der 5 Finger in Beziehung zu Elementen und Chakras. Diese Meditation mündet in einer Stille für etwa 15 Minuten.

Setze dich gerade hin, Wirbelsäule aufgerichtet. Wiederhole drei mal Om. Om – Om – Om. Bleibe weit aufgerichtet. Die Handrücken liegen auf den Oberschenkeln, so wie es angenehm ist. Halte die Finger ruhig. Atme ein paar mal tief ein und aus. Ich werde dich dazu anleiten, ein paar mal abwechselnd einen bestimmten Finger zu spüren und dann das korrelierende Chakra und sein Element.

1. Schritt: Ringfinger Spüre die Ringfinger, korrelierend mit Prithivi – dem Element-Erde. Korrelierend mit dem Muladhara Chakra, liegend im Beckenboden und Steißbein. Spüre die Ringfinger und spüre das Muladhara Chakra, da Erdelement. Spüre Festigkeit und Stärke. Visualisiere die Farbe Ockergelb und wiederhole das Bija Mantra, Lam - Lam - Lam.

2. Schritt: Kleine Finger Jala, Wasserelemen, dem Swadhisthana Chakra. Spüre die kleinen Finger. Stelle dir Wasser vor, silbrig glänzend plätschernd, über die kleinen Finger rinnend. Spüre das Swadhisthana Chakra in der Kreuzbeingegend. Es steht für Fruchtbarkeit, das Fließen und für Kreativität.

3. Schritt: Daumen Der Daumen symbolisiert das Element-Feuer, mit Flammen nach oben. Das Tejas, das Feuer im Manipura Chakra. Es liegt auf der Lendenwirbelsäule, im Bauch. Visualisiere hier eine Sonne und Flammen. Du kannst dabei entweder weiter die Daumen und Lendenwirbelsäule, den Bauch spüren, oder jetzt nur noch Lendenwirbelsäule und Bauch.

4. Schritt: Zeigefinger Das Element-Luft, Vayu, steht für Weite und Leichtigkeit. Symbolisiert Offenheit und Bewegung. Das passiert im Anahata Chakra, im innersten Chakra. Es liegt auf Höhe der Brustwirbelsäule, des Herzens. Vayu steht für Luft, Weite, Freude, Liebe, dem sich hinwenden zu anderen und die Verbindung.

5. Schritt: Mittelfinger Der Mittelfinger steht für Akasha, den Raum, die Verbundenheit. Spüre die Mittelfinger. Spüre den Raum, spüre die Verbundenheit. Das Vishuddha Chakra liegt in der Halswirbelsäule, der Kehle. Dieses Chakra steht für die besondere Reinheit. Das Vishuddha Chakra, das Chakra von Akasha, des Raumes, der Verbundenheit.

6. Schritt: Die Handflächen Die Handflächen stehen für den reinen Geist-Element. Der Buddhi auch Manas genannt. Die Handflächen symbolisieren den reine Geist, der Intuition, das Verstehen. Das Ajna Chakra die Stirn, das 3. Auges. Dies ist das Befehls-Chakra, das Chakra der Intuition und der Erkenntnis.

7. Schritt: Spüre das Sahasrara Chakra, in der Scheitelgegend, jenseits der Hände, jenseits der Dualität. Visualisiere das Sahasrara in der Scheitelgegend, das Licht oberhalb des Kopfes, der Unendlichkeit und Ewigkeit.

Dann folgt die Stille Im Video folgen an dieser Stelle ca. 12 Minuten Meditation in Stille.

Om – Om – Om
Om Sarva Mangala Māngalye
Shive Sarvārtha Sādhike
Sharanye Tryambake Gauri
Nārāyani Namostute
Nārāyani Namostute
Om Shanti Shanti Shanti
Om Bolo Sadguru Shivananda Maharaj Ki. Jaya!
Om Bolo Shri Guru Vishnu-devananda Maharaj Ki. Jaya!

Das war Meditation durch die 5 Finger und die 6 Chakras. Eine Meditation, die Du oft verwenden kannst, wenn Du merkst, dass es Dir hilft, durch alle 6 Chakras zu gehen, um schließlich im 7. Chakra zu bleiben.

Kleine Rituale vor Meditation und Sadhana

Arati - das Schwenken von Licht - nach einer Puja

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Kleine Rituale vor oder nach Sadhana, vor oder nach der Meditation oder andere spirituelle Praktiken

Da gibt es viele Möglichkeiten. Im Rahmen des Bhakti Yoga, gibt es ein paar Dinge, die du machen kannst um dich mit Gottesliebe zu verbinden, bevor du in die Meditation gehst.

Ich hoffe du meditierst jeden Tag, vielleicht meditierst du morgens, vielleicht abends, vielleicht zweimal am Tag. Vielleicht machst du morgens Meditation und am Nachmittag Asanas und Pranayama. Du kannst ein paar kleine Dinge machen, die nicht so viel Zeit brauchen, wie ein kleines Ritual, um die Meditation oder spirituelle Praxis, Yoga Praxis einzubetten in Bhakti Yoga. Umso tiefer wird die Yoga Praxis oder die Meditation sein.

Vor dem Altar verneigen

Du kannst dich zum Beispiel vor dem Altar, einen Moment hinknien. Du kannst ein Zeit lang, das Bild eines Meisters, der Meister anschauen. Du kannst Murtis anschauen, ein paar Mal durchatmen. Danach kannst du dich verneigen, vielleicht mit einem Gebet oder vielleicht mit einer Haltung der Demut.

Kerze - Licht - darbringen

Dann kannst du eine Kerze anzünden, oder eine Öllampe und vielleicht heben. Du kannst sie dreimal darbringen, indem du sie, im Uhrzeigersinn schwenkst. Und vielleicht sagst: „Dhyanam samarpayami“.

Du kannst danach mit deinen Händen, zum Licht hin fassen und das Licht zu dir hingeben. Möge dieses Licht dich erfüllen.

Räucherstäbchen darbringen

Du kannst ein Räucherstäbchen nehmen, kannst es entzünden, du kannst es dreimal im Uhrzeigersinn darbringen. Und du kannst sagen: Dhyanam samarpayami“.Ich bringe dir das Licht dar.

Du solltest das Räucherstäbchen nicht ausblasen, wenn es nicht von selbst ausgeht, kannst du es schneller schwenken im Uhrzeigersinn.

Wenn du nicht so viel Rauch im Raum magst, kannst du auch danach das Räucherstäbchen ausmachen. Eine kleine Duftnote hat der Raum bekommen, was in kleinen Räumen auch schon ausreichen kann.

Nachdem du all das dargebracht hast, kannst du dich nochmals verneigen. Du setzt dich hin für die Meditation und du wiederholst Mantras, mit den du dich verbinden kannst, zum Göttlichen.

Mantras und Segenswünsche

OM OM OM
Om Gam Ganapataye Namah
Om Sharavanbhavaya Namah
Om Aim Saraswatyai Namah
Om Gum Gurubhyo Namah
Om Namo Bhagavate Sivanandaya
Om Namo Bhagavate Vishnu-devanandaya
Om Adi Shaktyai Namah

Jetzt kannst du 20 Minuten in die Meditation gehen und danach kannst du dreimal sagen:

OM OM OM

Möge Heilenergie durch dich wirken, mögest du Gutes bewirken am heutigen Tag.

Om Tryambakam Yajāmahe
Sugandhim Pushtivardhanam
Urvārukamiva Bandhanān
Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Mögen alle Wesen, Glück und Harmonie erfahren.

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu (3x)
Om Shanti, Shanti, Shanti
Om Frieden, Frieden, Frieden

Verneigen

Jetzt kannst du dich noch einmal verneigen, und um Segen bitten. Vielleicht noch einmal das Licht nehmen. Vielleicht das Licht erst einmal vor dem Altar darbringen. Vielleicht in alle Richtungen, das Licht geben. Vielleicht auch in die Himmelsrichtung, wo du nachher deine Arbeit haben wirst oder den Tag verbringen wirst. Im Sinne, möge Gottes Licht dort erfahrbar sein. Kannst es nochmals über dich streifen, du kannst dich verneigen.

Aus spirituellem Buch lesen

Vielleicht magst du noch etwas lesen, aus einem spirituellem Buch. Vielleicht dann zu den Asanas und Pranayama übergehen. Dann das Licht ausmachen, mit einem Kerzenausmacher oder mit deiner Hand, ohne die Flamme zu berühren (durch Luftzug).

Das waren einige Tipps für kleine Rituale, vor und nach der Meditation. Ähnlich kannst du es auch vor und nach der Yoga Praxis machen.

Dieser Teil der Vortragsreihe über Bhakti Yoga, Entwicklung Gottesliebe und Vertiefung der Herzensöffnung in der Spiritualität.

Arati machen

Ein schönes Ritual am Morgen ist auch das Arati. Das werde ich dir ein anderes Mal erläutern.

Beim nächsten Video werde ich ein Arati machen. Ich werde das wie ein kleines Morgenritual machen. Das du mitmachen kannst. Dabei kannst du deinen Altar, Kerze nutzen oder du lässt das Ritual auf dich wirken.

Weitere Informationen hierzu oder zu anderen Vorträgen findest du auf der Yoga Vidya Internetseite.

Video - Kleine Rituale vor Meditation und Sadhana

Meditation als Weg der Selbstbesinnung und Selbsterkenntnis

Die Göttin unserer inneren Weisheit

In der Meditation haben wir Zugriff auf unser Unterbewusstsein. Wir können es durch meditative Fragen erforschen und herausfinden, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen. Zuerst bringen wir uns in eine meditative Stimmung, und dann stellen wir unserem Unterbewusstsein (unserer inneren Stimme, der Weisheit) eine Frage. Die Antwort taucht dann von alleine in uns auf.

  • Wir atmen tief in den Bauch. Alle Gedanken kommen langsam zur Ruhe. Wir spüren Frieden in uns. Wir entspannen uns. Vor unserem geistigen Auge taucht eine schöne Insel auf. Sie ist von einem großen Meer umgeben. Das Wasser plätschert sanft am Strand. In der Mitte der Insel erhebt sich ein großer Berg. Seine Hänge sind mit würzig riechenden Sträuchern bewachsen. Oben auf dem Berg steht ein Tempel. Es ist der Tempel deiner inneren Weisheit.
  • Du gehst den Weg vom Strand hinauf zum Tempel. Wie sieht dein Tempel aus? Du trittst durch die Tür ein. Im Tempel ist es halbdunkel und sehr ruhig. In der Mitte sitzt auf einem Thron eine weise Frau oder ein weiser Mann. Es ist die Verkörperung deiner eigenen inneren Weisheit. Wen siehst du in deinem Tempel? Einen Meister, eine Göttin, eine weise Frau, dich selbst? Die höchste Weisheit steht über allen Formen. Sie kann sich durch alle Formen ausdrücken.
  • Du kannst jetzt deinem Weisheitswesen eine Frage stellen. Denke über dein Leben nach. Welche Erfahrungen hast du in deinem Leben gemacht? Wie ist deine momentane Situation? Was sind deine Ziele? Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Was ist dein Lebensplan? Was ist dein Weg eines weisen Lebens? Besinne dich auf deine Lebensziele, deine Aufgabe und deinen Weg.
  • Stelle deine Frage. Meditiere über die Frage, bis du deinen Weg ganz klar siehst. Horche innerlich auf die Antwort. Finde deinen Siegerweg. Was sagt dir deine innere Weisheit? Was antwortet dir dein Weisheitswesen? Lass die Antwort in dir wirken. Formuliere einen positiven Satz. Denke die Antwort mehrmals als Mantra.
  • Stoppe eine Minute alle Gedanken. Verweile danach einige Minuten in der Meditation. Gedanken und Gefühle dürfen jetzt kommen, wie sie wollen. Vielleicht möchtest du noch etwas nachdenken? Vielleicht fallen dir einige gute Gedanken ein? Kehre aus der Meditation zurück, wenn dafür die richtige Zeit ist. Geh auf deine Art konsequent deinen Weg der Wahrheit und Weisheit. Geh optimistisch in deine Zukunft.

Vorübungen vor der Meditation

Vorübungen im Stehen

  • Uddhiyana Bandha: Aufrecht stehen. Vollständig ausatmen, Knie leicht beugen, mit Händen das Gewicht auf die Knie geben, Bauch hineinziehen. Mit leeren Lungen den Atem solange anhalten, wie es bequem ist. Dann Bauch nach vorne lassen und einatmen. Zwischenatmen. 2-4 Mal wiederholen. Am besten morgens nach dem Aufstehen.
  • Agni Sara: Wie bei Uddhiyana Bandha anfangen. Nach dem Ausatmen mit leeren Lungen Bauch nach vorne und zurück geben. Solange machen wie möglich, dann Bauch nach vorne geben und einatmen. 2-4 Runden machen. Am besten direkt im Anschluss an Uddhiyana Bandha.
  • Gorilla: Vollständig einatmen. Dann Luft anhalten, Brustkorb ausdehnen. Mit Fingern auf Brustkorb trommeln. Dann Lippen schürzen und durch Mund stoßweise ausatmen, bis Lungen leer. Dann Uddhiyana Bandha (Bauch einziehen) solange wie bequem. Wieder vollständig einatmen und wiederholen. Beim zweiten Mal mit Handflächen auf dem Brustkorb trommeln, beim dritten Mal mit den Fäusten. Siehe hier Video.

Vorübungen im Sitzen

  • Aufladeübung (im Stehen): Füße hüftbreit auseinander, Fußinnenseiten parallel, Knie leicht gebeugt, Lenden-wirbelsäule ganz aufgerichtet, Becken gekippt. Hände über Kreuz oberhalb des Nabels. Einatmen, Handfläche nach außen und oben und die Arme heben bis über den Kopf. Dabei die Knie ausstrecken. Stelle dir dabei vor, dass du beim Einatmen Energie aufnimmst. Anhalten, Hände falten und nach links und nach rechts beugen. Stelle dir vor, dass du die Energie im Körper verteilst. Ausatmen, Handflächen nach unten geben. Dabei leicht die Knie beugen. Stelle dir dabei vor, dass du die Energie in alle Richtungen weiter gibst.

Variationen: Beim Einatmen Mula Bandha und Ujjayi Atmung. Beim Anhalten Mula Bandha. Beim Ausatmen ohne Mula Bandha aber mit Ujjayi.

Vorübungen im Sitzen

Pranayama vor der Meditation

  • Kapalabhati: Mit gekreuzten Beinen hinsetzen. Wichtig: Rücken gerade, Nacken gerade. Schnell mit dem Bauch ein- und ausatmen (Einatmung entspannt und 3x solange wie Ausatmung). Anfangs 20-30 Mal atmen, später bis auf 200 steigerbar. Anschließend zwei tiefe Atemzüge, dann die Luft anhalten (Lungen zu 75% gefüllt). Ausatmen, wenn es unbequem wird. 3-5 Runden machen. Beim Anhalten kann Mula Bandha angewendet werden (kein Jalandhara Bandha)
  • Wechselatmung: Nasenlöcher abwechselnd mit rechtem Daumen und Ringfinger schließen. Links einatmen, Atem anhalten, rechts ausatmen, rechts einatmen, anhalten, links ausatmen entspricht eine Runde. Anfänger: Verhältnis Einatmen: Anhalten: Ausatmen ist 1:1:2; Fortgeschrittene Anfänger 1:2:2; Mittelstufe und Fortgeschrittene 1:4:2. Konzentration auf Reinigung der Nadis oder Ajna Chakra.

Sitzhaltungen für die Meditation

Es gibt neun verschiedene Sitzhaltungen in denen die Meditation sowie auch Pranayama (Atemübungen) empfohlen werden. Über die verlinkten Hauptstichwörter findest du genaue Beschreibungen mit Praxisübungen. Hier eine Übersicht:

Generell gilt es, die Sitzhaltung für dich einzunehmen, in der du für dich am bequemsten über einen längeren Zeitraum sitzen kannst.

Swami Sivananda: „Was ist Meditation?"

Dhyanamnirvishayammanas: Der geistige Zustand, in dem keine sinnenverhafteten Gedanken mehr vorhanden sind, ist Meditation. Tatrampratyayaikatanatadhyanam: Der ununterbrochene Fluss einer Wahrnehmung oder eines Gedankens, auf einen Gegenstand gerichtet, wie das Wasser, das stetig im Strom fließt (Pravaha), ist Dhyana-Meditation. Das Bewusstsein ist nur noch von einer Gedankenschwingung erfüllt (Ekarupa Vritti Pravaha).

Meditation ist die Aufrechterhaltung eines ununterbrochenen Flusses von Gottesbewusstseins, von dem Gedanken an Gott oder Atman, wie der unaufhörliche Fluss des Öls von einem Gefäß in das andere fließt (Taila Dharavat). Alle weltlichen Gedanken sind aus dem Bewusstsein ausgeschlossen, das erfüllt und völlig ausgefüllt ist von göttlichen Gedanken, göttlicher Herrlichkeit, göttlicher Gegenwart. Meditation ist der regelmäßige Fluss der Gedanken zu dem Gegenstand der Konzentration hin.

Meditation, die auf die Konzentration folgt, ist die siebente Stufe auf der Leiter des Yoga. Yogis nennen sie "Dhyana", Jnana Yogis, die reine Erkenntnis erstreben, "Nididhyasana", Mystiker oder Bhakti Yogis "Bhajana". Yoga verlangt Auflösung aller Veränderungen des Bewusstseins. Das Auslöschen der Gedanken, das völlige Leermachen des Bewusstseins ist ohne Zweifel eine schwierige Schulung, die unaufhörliche Übung und große Intensität erfordert, aber dann mit Sicherheit zum Erfolg führt.

Meditation als königlicher Weg zur Befreiung

Meditation ist der einzige, königliche Weg, der zum Heil, zur Befreiung, zu Moksha führt. Meditation tötet alle Leiden und Schmerzen, die drei Arten von Fieber (Tapas) und die fünf Arten von Sorgen (Kleshas). Meditation vermittelt die Schau der Einheit und entwickelt den Sinn des Einsseins. Meditation hebt den Schüler hinauf in die höchsten Bereiche immerwährender Seligkeit und ewigen Friedens. Sie ist die geheimnisvolle Leiter, die Erde und Himmel miteinander verbindet und den Schüler zu den unsterblichen Bereichen Brahmans führt.

Meditation ist der nie versiegende Strom des einen Gedanken Gottes, des Atman. Er versiegt nicht gleich dem Öl, das von einem Gefäß zum anderen fließt (Taila Dharavar). Meditation folgt der Konzentration.

Ort, Zeit, und Asana für die Meditation

Für seine Meditationsübungen wähle man als beste Zeit die frühen Morgenstunden von vier bis sechs Uhr (Brahma Muhurta). Man setze sich in eine der vorgeschriebenen Stellungen (Padmasana, Siddhasana oder Sukhasana), Kopf, Nacken und Rumpf in gerader Linie, und konzentriere sich auf die Mitte zwischen beiden Augenbrauen (Trikuti) oder mit geschlossenen Augen auf das Herz.


Meditationserfahrungen und Zeichen des Fortschritts in der Meditation

Wenn du dann Zufriedenheit, Hoffnungsfreudigkeit, Geduld und Stille der Gedanken empfindest, wenn deine Stimme zart ist und der Körper leicht, wenn du ohne Furcht und ohne Wunsch, ohne Gefallen an den Dingen dieser Welt bist, dann sei dir bewusst, dass du auf dem geistigen Pfad voranschreitest und dich Gott näherst.

O Prema! Es gibt einen Ort, an dem du keinen Ton hören und keine Farbe erblicken wirst. Dieser Ort heißt Stätte ohne Leiden (Parama Dama oder Padam Anamaya). Es ist das Reich des Friedens und der Seligkeit. Hier gibt es kein körperliches Bewusstsein mehr, hier findet das Denken Ruhe. Alle Begierden und Wünsche lösen sich auf. Die Sinne (Indriyas) schweigen, der Intellekt hört auf zu arbeiten. Es gibt keinen Kampf, kein Streiten mehr. Willst du diesen Ort durch schweigende Meditation erreichen? Feierliche, erhabene Stille herrscht hier. Die Weisen (Rishis) aller Zeiten, die ihre Gedanken in Schweigen versenkten, sind zu diesem Ort gelangt, an dem Brahma erstrahlt in seinem ewigen Glanz.

Vergiss den Körper, vergiss die Umwelt. Vergessen ist die höchste der geistigen Tugenden (Sadhana). Es unterstützt die Meditation wesentlich und erleichtert den Zugang zu Gott. Der Gedanke an Gott lässt alles andere vergessen.

Habe Teil am Zustand geistigen Bewusstseins, indem du deine Gedanken von den sinnenhaften Dingen zurückziehst und sie auf die Lotusfüße des Herrn richtest, der immerwährend in deinem Herzen aufleuchtet. Versenke dich durch tiefe, stille Meditation in ihn, versinke tief hinein und bewege dich frei im Meer von Satchitananda. Treibe im Strom göttlicher Freude. Schöpfe aus der Quelle. Gehe geradewegs zum Ursprung des Göttlichen Bewusstseins, und trinke seinen Nektar. Fühle den Schauer der göttlichen Umarmung und sei beglückt in göttlicher Ekstase. In diesem Zustand muss ich dich allein lassen. Du hast Unsterblichkeit erlangt, die keine Furcht kennt. O Prema! Fürchte dich nicht. Erstrahle im Licht, das du erleuchtet hast.

Ermutigung für die Übung der Meditation

Meditiere regelmäßig und systematisch zu den gleichen Tagesstunden. Dann wirst du dich leicht in den richtigen Geisteszustand versetzen. Je mehr du meditierst, umso stärker öffnet sich ein inneres, geistiges Leben, in dem Sinne und Verstand bedeutungslos werden. Ganz nah der ewigen Quelle Atman wird man erfasst von der Woge ewiger Glückseligkeit und Frieden erfahren. Die sinnenhaften Dinge besitzen keine Anziehungskraft mehr, und die Welt erscheint wie ein Traum. Das Aufdämmern wahrer Erkenntnis (Jnana) wird das Ergebnis tiefer Meditation sein.

Du wirst vollkommene Erleuchtung erlangen: Der Vorhang des Nichtwissens fällt, die Schleier zerreißen und die Ideen des Körperlichen schwinden. Du wirst die Bedeutung der großen heiligen Formel (Mahavakya) erfassen: „Tat Twam Asi“ (Das bist du). Alle Verschiedenheiten, Unterscheidungen und Eigenschaften sind aufgehoben. Überall wirst du nun das unendliche, unbegrenzte Atman erblicken voller Seligkeit, Licht und Weisheit, eine wahrhaft seltene Erfahrung. Zittere nicht in Furcht, wie Arjuna. Sei beherzt. Du bist allein mit dir; nichts siehst, nichts hörst du mehr, denn die Sinne zurückgezogen sind. Alles ist reines Bewusstsein.

Meditation und die Frage: Wer bin ich?

Du bist das Atman, o Prema. Du bist nicht dieser vergängliche Körper. Zerstöre deine Vorstellungen (Moha) von diesem schmutzigen Körper. Sage in Zukunft nicht mehr „mein Körper“, sage „dieses Werkzeug“. Wenn die Sonne leuchtend untergeht, setz dich zur Meditation und tauche erneut in den heiligen Zusammenfluss des Atman in dir (Nirvana) ein. Sammle Gedankenstrahlen, und versinke tief in die innersten Winkel deines Herzens. Gib alle Zweifel, alle Sorgen, alle Unruhe und Befürchtungen auf. Ruhe aus in dem Meer des Schweigens. Freue dich des ewigen Friedens. Du bist kein Wesen mehr, das an seinen Körper gebunden ist. Alle Begrenzungen sind für dich gefallen. Wenn alte Begierden und Wünsche wieder aufzusteigen suchen, zerstöre sie mit der Zuchtrute der Unterscheidung (Viveka) und dem Schwert des Verzichts (Vairagya). Verfüge über diese beiden Waffen, bis du verwurzelt bist in Brahma (Brahma Sthiti) und vollkommen in Atman ruhst.

Om ist Satchidananda. Om ist Unendlichkeit, Ewigkeit. Singe OM. Fühle Om. Preise OM. Lebe in OM. Meditiere OM. Schreie OM OM OM. Höre OM. Schmecke OM. Erblicke OM. Iss OM. Trinke OM. Möge dieses OM dich begleiten! OM! OM! OM! OM Shanti

Swami Sivananda: Zwanzig Hinweise für die Meditation

Auszug aus dem Buch Die Botschaft von Swami Sivananda

  1. Habe einen besonderen verschließbaren Raum für die Meditation. Erlaube niemals irgend jemandem, diesen Raum zu betreten. Verbrenne dort Weihrauch. Wasche deine Füße, bevor du diesen Raum betrittst.
  2. Ziehe dich an einen ruhigen Platz oder Raum zurück, wo du nicht befürchten musst, gestört zu werden, damit dein Geist sich sicher fühlen und ausruhen kann. Natürlich können nicht immer ideale Bedingungen geschaffen werden, aber auch dann solltest du doch das Möglichste tun. Du solltest allein sein, du selbst in Verbindung mit Gott oder Brahman.
  3. Stehe früh motgens um 4 Uhr auf (Brahmamuhurta), und meditiere von 4 bis 6 Uhr. Meditiere erneut von 19 bis 20 Uhr.
  4. Stelle ein Bild von deinem Ishta (dem Gott deiner Religion) in diesem Raum auf, desgleichen einige religiöse Bücher, die Gita, die Upanishaden, die Yoga Vasishta, das Bhagavata usw. Sitze in einem kreuzbeinigen Sitz vor dem Bild deines Ishta.
  5. Sitze in Padma, Siddha, Sukha oder Swastika Asana. Halte Kopf, Nacken und Rumpf in einer geraden Linie. Beuge dich weder nach vorn noch nach hinten.
  6. Schließe die Augen, und konzentriere dich leicht auf den Raum zwischen den Augenbrauen (Trikuti). Falte die Hände.
  7. Kämpfe nie mit den Gedanken. Wende bei der Konzentration keinerlei Gewalt an. Lockere alle Muskeln und Nerven. Lockere das Gehirn. Denke still an deinen Ishta. Wiederhole langsam mit Andacht und Verständnis dein Guru Mantra (Bhava). Beruhige die sprudelnden Gedanken, und bringe sie zum Schweigen.
  8. Mache keine heftigen Anstrengungen, die Gedanken zu beherrschen, sondern überlasse sie eher eine Weile sich selbst, bis ihre Wirkung erschöpft ist. Sie werden die Gelegenheit wahrnehmen und zuerst wie ein wild gewordener Affe herumhüpfen, bis sie allmählich niedersinken und dann auf deine Befehle warten. Es kann eine Weile dauern, bis der Gedankenstrom gezähmt ist, aber bei jedem neuen Versuch wird es kürzere Zeit in Anspruch nehmen.
  9. Saguna und Nirguna Dhyana: Saguna Dhyana nennt man das Meditieren über einen Namen und eine bestimmte Form Gottes. Das ist die konkrete Meditation. Meditiere über irgend eine dir angenehme Form Gottes, und wiederhole seinen Namen im Geist. Das ist Saguna Dhyana. Oder wiederhole Om im Geist, und meditiere über abstrakte Ideen wie Unendlichkeit, Ewigkeit, Reinheit, Gewissenhaftigkeit, Wahrhaftigkeit, Glückseligkeit usw., indem du diese Begriffe mit deinem Selbst verbindest. Das ist Nirguna Dhyana. Halte dich an eine Methode. Im Anfangsstadium ist für die meisten Menschen nur Saguna Dhyana angemessen.
  10. Ziehe immer wieder die Gedanken von den weltlichen Dingen ab, wenn sie vom Lakshya (Hauptpunkt der Konzentration) abschweifen, und bringe sie wieder dahin zurück. Diese Art von Kampf wird einige Monate andauern.
  11. Wenn du dich beim Meditieren auf Krishna konzentrierst, so behalte im Anfang sein Bild vor dir. Blicke ständig darauf, ohne mit den Augenlidern zu zwinkern. Betrachte zuerst seine Füße, dann das gelbseidene Gewand, dann den Schmuck um seinen Hals, dann sein Gesicht, die Ohrringe, die mit Diamanten besetzte Krone auf seinem Haupt, sodann seine Armringe und Armbänder. Dann seine Muschel, sein Zepter, den Diskus (Wurfscheibe) und die Lotosblume. Blicke dann wieder auf die Füße. Und nun gehe noch einmal den ganzen Weg durch. Tue das eine halbe Stunde lang immer wieder. Wenn du dich müde fühlst, so schaue für eine Weile ständig nur auf das Gesicht. Übe das drei Monate lang.
  12. Dann schließe deine Augen, und schaue im Geist das Bild und lass den Geist in die verschiedenen Teile wandern, genau wie du es vorher mit den Augen getan hast.
  13. Du kannst mit der Meditation die Vorstellung von den Eigenschaften Gottes verbinden, wie Allmacht, Allwissenheit, Reinheit, Vollkommenheit usw.
  14. Wenn böse Gedanken deinen Geist befallen, so gebrauche nicht deine Willenskraft, um sie zu vertreiben. Du verlierst dadurch nur deine Energie. Du wirst deinen Willen belasten und dich ermüden. Je mehr du dich anstrengst, desto mehr kommen die bösen Gedanken, und zwar mit doppelter Stärke. Sie kommen immer schneller. Und sie werden auch immer mächtiger. Sei gleichgültig ihnen gegenüber. Bewahre die Ruhe. Sie werden bald verschwinden. Ersetze sie durch gute Gegengedanken (Pratipaksha Bhavana Methode des gegensätzlichen Denkens). Oder denke immer wieder nachdrücklich an das Bild Gottes oder das Mantra. Oder bete.
  15. Lasse niemals einen Tag vergehen, ohne zu meditieren. Verfahre systematisch und regelmäßig. Nimm reine, sattwige Nahrung zu dir. Früchte und Milch werden es dir erleichtern, die Gedankenstrahlen in einem Brennpunkt zusammenzufassen. Verzichte auf Fleisch, Fisch, Eier, Rauchen, geistige Getränke usw.
  16. Gieße kaltes Wasser über dein Gesicht, um die Schläfrigkeit zu vertreiben. Stehe für 15 Minuten auf. Binde ein Büschel Haare auf deinem Kopf mit einem Stück Schnur an einen Nagel, der darüber ist. Sobald du zu dösen beginnst und zusammensinkst, wird die Schnur dich hochziehen und dadurch wecken. Sie wird die Rolle der Mutter übernehmen. Oder lehne dich für 10 Minuten auf eine improvisierte Schaukel, und bewege dich hin und her. Mache 10 oder 20 milde Kumbhakas (Pranayama, Atemanhalten). Mache Sirshasana und Mayurasana. Als Abendessen nimm nur Milch und Früchte. Dadurch wirst du gut schlafen können.
  17. Sei sorgfältig in der Auswahl deiner Gefährten. Gib es auf, an Schwätzereien teilzunehmen. Rede wenig. Übe täglich zwei Stunden Mauna. Mische dich nicht unter unerwünschte Personen. Lese gute, inspirierende religiöse Bücher. (Wenn du keine positive gute Gesellschaft findest, so bedeutet das negative gute Gesellschaft). Habe Satsanga (Umgang mit Weisen). Alles das sind Hilfsmittel für die Meditation.
  18. Erschüttere nicht den Körper. Erhalte ihn so fest wie einen Felsen. Atme langsam. Kratze nicht den Körper bei jeder Gelegenheit. Habe die richtige geistige Einstellung, die dein Guru dich lehrt.
  19. Mache keine Konzentrationsübungen, wenn dein Geist müde und abgespannt ist. Ruhe dich dann ein wenig aus.
  20. Wenn der Geist ausschließlich von ein und demselben Gedanken beschäftigt ist, so wird er in einen tätigen physischen oder mentalen (innerlichen) Zustand versetzt. Wenn du also deinen Geist einzig und allein mit dem Gedanken an Gott erfüllst, so gelangst du sehr schnell zu Nirvikalpa Samadhi (höchste Ekstase, in der Subjekt und Objekt eins werden). Darum bemühe dich ernsthaft.

Meditation in Yogastellung

Sukadev in Padmasana

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Setze dich in Padmasana- oder Sukhasana-Haltung (Lotos- oder Schneidersitz) in deinen Meditationsraum beziehungsweise an deinen Meditationsplatz.

Die beste Zeit für Japa und Kontemplation ist morgens zwischen vier und sechs Uhr. Beginne mit 20-30 Minuten Meditation. Dann versuche die Zeit allmählich zu verlängern.

Sitze bewegungslos. Bewege den Körper nicht und versuche, den Gedankenstrom auf Gott zu richten. Schließe die Augen und konzentriere dich sanft, ohne Anstrengung, auf die Stelle zwischen den Augenbrauen (Trikuti), auf den Lotus des Herzens, die Nasenspitze oder auf den Scheitel.

Versuche nicht gewaltsam, die Gedanken zu beherrschen. Lasse sie eher eine Zeitlang herumschweifen und sich erschöpfen. Es kann eine Weile dauern, bis sie gezähmt sind, aber nach jedem Versuch wird es leichter.

Swami Sivananda über Meditation in seinem Buch "Yoga im täglichen Leben"

Meditation ist ein ununterbrochenes, nicht abreißendes oder unaufhörliches Fließen der Schau (Idee) des Gegenstandes, auf den man sich konzentriert. Wenn du während des Tratak die Augen schließt und in Gedanken das Bild oder den Gegenstand des Trataka schaust, ist das konkrete oder Saguna-Meditation. Das noch ungeschulte Denken muss am Anfang konkret über einen Gegenstand meditieren. Wenn du über eine abstrakte Idee meditierst, ist das Nirguna-Meditation.

Anfänger, deren Verstand noch grob und mit Leidenschaften und Unreinheiten erfüllt ist, müssen unbedingt über einen konkreten Gegenstand meditieren. Ein Bild (Murthi) oder irgendein anderer konkreter Gegenstand, zum Beispiel ein Götterbild (Pratima), ist während der Meditation oder Japa unerlässlich. Vor allem Durchschnittsmenschen müssen zuerst einen Lehrgang in konkreter Meditation durchmachen. Es ist ganz ausgeschlossen, dass sie sofort mit Nirguna-Meditation beginnen.

Die meisten Schüler machen einen bedenklichen Fehler, wenn sie sogleich sich in Nirguna-Meditation hineinstürzen. Sie werden sich dabei nur die Beine brechen. Der Verstand ist nun einmal so geartet, dass er eine Form braucht, an die er sich klammern kann. Meditation über eine Murti, d.h. ein Steinbildnis oder ein Gemälde eines Gottes muss deshalb geübt werden. Das Steinbild bleibt immer der Stein, der es zuerst war. Aber die Hingabe des Frommen richtet sich auf den Herrn. ER hat sein Wohlgefallen daran und göttliche Gnade wird dem Frommen sicher geschenkt. Man braucht gar nicht die Eigenschaften Gottes erst auf sein Steinbildnis zu übertragen. Man muss sich nur vorstellen, dass das einwohnende Selbst (Antaratma) im Bild verborgen ist, die alldurchdringende, einwohnende Gegenwart, das reine Bewusstsein, das absolute Bewusstsein (Chaitanya) hinter ihm.

Ein Kind macht sich ein Spiel-Kind (Puppe) aus Lappen und spielt damit voll mütterlichen Dranges, es zu nähren und zu pflegen. Die Puppe bleibt, was sie ist, aber das Kind entwickelt seine mütterlichen Regungen für künftige Entfaltung und Betätigung. So entwickelt auch ein Bhakta, der eine Murti verehrt, Andacht, Hingabe (Bhakti), Barmherzigkeit (Anugraha), Preethi, Seelenqual über die Gottferne (Viraha) und Mahabhava und endlich höchste Hingabe (Parabhakti). Ein Schüler kann auch über die leibliche Gestalt seines Guru meditieren.

Sitze in einem abgeschiedenen Raum in Padmasana und Siddhasana. Schließe die Augen. Konzentriere dich in deinem Herzen auf das Bild Vishnus. Stelle dir vor, dass Vishnu mit seinen vier Händen inmitten einer lichtstrahlenden Sonne mit Muschel, Scheibe, Zepter und Lotus dasitzt. Schaue in Gedanken dieses Bild vom Kopf bis zum Fuß, wie du im Trataka gelernt hast. Übe auch Anbetung (Puja) in Gedanken. Opfere Blumen, Arghya, Sandelpaste, Weihrauch. Verbrenne Kampfer in Gedanken. Ähnlich kannst du über Gott Shiva, Krishna oder Devi meditieren. Anstatt auf das Herz kannst du dich auf den Raum zwischen beiden Augenbrauen (Trikuti) konzentrieren.

Übe diese konkrete oder Saguna-Meditation zwei Jahre lang. Dann gehe zur abstrakten oder Nirguna-Meditation über. Du kannst im Sitzen, Stehen und Gehen meditieren. Anfänger müssen sitzen. Wiederhole dein Gurumantra in Gedanken oder das Mantra deines Schutzgottes (Ishta Devata). Verbinde die Ideen Reinheit, Unendlichkeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit, alldurchdringend (Vyapak), Allfülle (Paripurna), Dasein-Erkenntnis-Seligkeit (Satchidananda), ungeteilt (Akhanda), nicht-dualisch (Advaita), unbegrenzte Intelligenz (Cidakasha) und so weiter mit der Wiederholung von Om.

Copyright Divine Life Society

Swami Sivananda: Die Zeichen des Fortschrittes auf dem Weg der Meditation

Ziel der Meditation

Das Ziel des Lebens ist das Erreichen der endgültigen Seligkeit, auch Moksha genannt. Moksha kann erreicht werden durch ständige Meditation mit einem reinen Herzen, selbstlosem Dienst, Japa, usw. Meditation ist der einzig wahre [König]sweg zum Erreichen des Seelenheils. Meditation vertreibt alle Schmerzen, Leiden und Sorgen. Meditation zerstört alle Gründe für Kummer. Meditation öffnet den Blick für das Einssein. Meditation ruft das Gefühl von Einheit hervor. Meditation ist ein Ballon oder Flugzeug, welches dem Aspiranten hilft, sich emporzuheben in den Bereich der ewigen Wonne, des andauernden Friedens und der unsterblichen Freude.

Die Wirklichkeit oder Brahman können vom Menschen wahrgenommen werden. Viele haben Selbstwahrnehmung erreicht. Viele sind in den Genuss des Nirvikalpa Samadhi gekommen. Shankara, Dattatreya, Mansoor, Shams Tabriez, Jesus, Buddha werden alle wahrgenommen als Seelen, die die Wahrheit oder die kosmische Vision direkt wahrnehmen konnten.

Aber jemand mit diesem Wissen kann es nicht anderen kommunizieren. Nicht einmal das Wissen, welches durch die fünf Sinne, die wir alle habe, erreicht wird, ist anderen kommunizierbar. Man kann jemandem, der Süßigkeiten nie probiert hat, nicht deren Geschmack erklären. Man kann einem Blinden die Farben nicht beschreiben. Alles, was ein Lehrer tun kann, ist, seinem Schüler die Methode zu erklären, wie man die Wahrheit erkennen kann oder den Weg, der zur Entfaltung der intuitiven Fähigkeiten führt.

Zeichen auf dem Weg der Meditation

Dies sind die Zeichen, die verdeutlichen, dass du in der Meditation wächst und Gott näher kommst. Die Welt wird keine Anziehungskraft auf dich ausüben. Sinnliche Dinge verführen dich nicht. Du wirst ohne Verlangen und Furcht, und ohne die Worte „ich“ und „mein“ sein. Deha Dhyasa oder die Anhaftung an den eigenen Körper wird schwinden. Du wirst dich lösen von Formulierungen wie „sie ist meine Frau“, „er ist mein Sohn“ oder „das ist mein Haus“. Du wirst spüren, dass all das Erscheinungsformen Gottes sind. Du wirst Gott in allem erblicken.

Körper und Verstand werden leicht werden. Du wirst immer fröhlich sein. Der Name Gottes wird immer auf deinen Lippen sein. Der Geist wird sich an den Lotus-Füßen Gottes verankern. In ihm wird das Bild Gottes fortwährend entstehen, und er wird es immer sehen. Du wirst Sattwa oder Reinheit spüren; Licht, Wonne, Wissen und Liebe fließen unablässig von Gott zu dir und füllen dein Herz.

Du wirst kein Körperbewusstsein haben. Und wenn doch, dann in der Form von Samskara oder einer verstandesmäßigen Beibehaltung. Der Trinker wird nicht das Bewusstsein haben, dass sein Körper in Stoff gehüllt ist. Er wird vielleicht spüren, dass etwas locker von seinem Körper hängt. So wird dein Körpergefühl sein. Du wirst fühlen, dass etwas an dir haftet wie ein lockeres Tuch oder Schuhe.

Sexualität wird dich nicht interessieren. Frauen sind für dich Erscheinungsformen Gottes. Geld und Gold werden wie Steine für dich sein. Du wirst große Liebe für alles Lebendige fühlen. Du wirst frei sein von Lust, Gier, Zorn, Eifersucht, Stolz, Täuschung usw. Dein Geist wird friedlich sein, auch wenn Leute dich beleidigen, dich schlagen oder verfolgen. Der Grund, warum du nicht verstört darüber bist, ist, dass du große spirituelle Stärke von Gott bekommst. Schmerz oder Vergnügen, Erfolg oder Misserfolg, Ehre oder Schmach, Respekt oder Respektlosigkeit, Gewinnen oder Verlieren sind für dich alle gleich.

Sogar im Traum wirst du mit Gott in Verbindung stehen. Du wirst keine weltlichen Bilder erblicken. Du wirst anfangs mit Gott sprechen. Du wirst ihn körperlich sehen. Sobald deine Bewusstheit kosmisch wird, wird die Konversation aufhören. Du wirst die Sprache der Stille, die Sprache des Herzens genießen. Aus Vaikhari, der klingenden Sprache, wirst du dich entwickeln zu Madhyama, Pasyanti und Para, den subtilen Formen der Klänge und auf lange Sicht gesehen wirst du im klanglosen Omkara oder im klaglosen Brahman ruhen.

Sachlichkeit, Urteilsvermögen, Gelassenheit, Selbstbeherrschung, das Ausrichtung des Geistes auf einen Punkt, Ahimsa, Satya, Reinheit, Tapferkeit, Geduld, Vergebung, Abwesenheit von Wut, der Geist des Dienens, Aufopferung, Liebe für alle und alles werden deine gewohnheitsmäßigen Eigenschaften sein. Du wirst ein kosmischer Freund und Wohltäter sein.

Während der Meditation hast du keine Vorstellung von Zeit. Du wirst kein Geräusch hören. Du wirst die Umgebung nicht wahrnehmen. Du wirst deinen Namen und alle Beziehungen mit anderen vergessen. Du wirst den perfekten Frieden und die perfekte Glückseligkeit genießen. Allmählich wirst du in den Zustand von Samadhi gelangen.

Was ist Samadhi?

Samadhi ist nicht zu beschreiben. Es ist jenseits dessen, was der Geist oder die Sprache erfassen können. In Samadhi oder dem überbewussten Zustand verliert der Meditierende seine Individualität und wird identisch mit dem höchsten Selbst. Er wird die Verkörperung von Glückseligkeit, Frieden und Wissen. Nur so viel kann gesagt werden. Du musst dies alles selbst erfahren durch fortwährende Meditation.

Zeichen, dass du Samadhi erreicht hast

Zufriedenheit, ein ruhiger Gemütszustand, Heiterkeit, das Nachlassen der Ausscheidungen, eine angenehme Stimme, Eifer und Beständigkeit beim Praktizieren der Meditation, Abscheu vor weltlichem Reichtum oder Erfolg oder Gesellschaft, das Verlangen, allein in einem stillen Raum oder in der Abgeschiedenheit zu sein, Verlangen, mit Sadhus oder Sannyasins zusammenzusein, Ekagrata oder das Ausgerichtetsein des Geistes auf nur einen Punkt sind einige der Zeichen, die deutlich machen, dass man Fortschritte macht in Sachen Reinheit und auf dem spirituellen Weg.

Du wirst diverse Anahata-Klänge hören, so wie den Klang einer Glocke, einer Pauke, Donner, einer Muschel oder Flöte oder dem Summen einer Biene während der Meditation. Der Geist kann sich daran festhalten. Auch das wird zu Samadhi führen. Du wirst verschiedene Farben und Lichter während der Meditation gewahr werden. Das ist nicht das Ziel. Du musst deine Seele einschmelzen lassen in die Quelle dieser Lichter und Farben.

Vedanta und Visionen in der Meditation

Ein Schüler des Vedanta-Weges ignoriert diese Farben und Lichter. Er meditiert über die Bedeutung des Mantras der Upanishaden, indem er alle Formen verneint. „Die Sonne scheint dort nicht, noch der Mond und die Sterne, noch scheint dieser Blitz und ebenso wenig dieses Feuer. Scheint ER, scheint alles nach IHM, all das scheint durch SEIN Licht.“

Der Schüler meditiert außerdem folgendermaßen: „Dieser Wind bläst dort nicht. Dieses Feuer brennt dort nicht. Es gibt weder Geist noch Prana im gleichartigen Wesentlichen.“ „Asabda (klanglos), Asparsa (ohne Berührung), Aghanda (geruchlos), Aprana (ohne Prana), Amama (ohne Denken), Atindriya (jenseits der Sinne), Adrishya (nicht erkennbar mit dem körperlichen Auge) - Chidanandarupah Shivoham, Shivoham. Ich bin glückseliger Shiva, ich bin glückseliger Shiva.“

Copyright dieses Abschnitts bei der Divine Life Society

Meditation - dein Freund und Helfer

- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 37 Herbst 2018 von Swami Nirgunananda -

Swami Nirgunananda

Deutschlandweit gibt es nach einer Erhebung des Berufsverbands der Yogalehrenden (BDY) 11,3 Millionen Menschen, die schon mal Yoga geübt haben oder ab und zu oder regelmäßig Yoga üben. Wusstest du, dass es noch erheblich mehr Menschen gibt, die regelmäßig oder gelegentlich meditieren?

Meditation übt gerade in der heutigen Zeit auf viele Menschen eine große Faszination aus: Menschen sehnen sich intuitiv nach Ruhe, nach innerer Gelassenheit, letztlich bewusst oder unbewusst nach dem tieferen Kern, der tieferen Essenz. Wenn du schon viele Jahre meditierst, weißt du inzwischen: Sich einfach hinzusetzen und der Geist ist still und alles ist Frieden und Freude – das funktioniert nicht ganz so. Aber du hast auch Momente – kurze oder längere – oder auch längere Phasen in deinem Leben erfahren, wo du diese innere Ruhe, diesen tiefen inneren Friedens, dieses innere Glücksgefühl, die deine wahre Natur sind, ohne äußeren Anlass erfahren hast. Lasse dich nicht entmutigen -

Tipps für eine erfolgreiche Meditation

Wer neu mit Meditation beginnt, lässt sich leicht von den Anfangsschwierigkeiten abschrecken:

Sitzen geht nicht so einfach, der Körper macht sich bemerkbar

Plötzlich scheinen noch mehr Gedanken als sonst da zu sein. Du wälzt Probleme, du verarbeitest die Vergangenheit, du planst den nächsten Tag oder die Zukunft, während du da sitzt und versuchst zu meditieren und den Geist zur Ruhe zu bringen. Das ist völlig normal. Du agierst zum ersten Mal bewusst nicht im außen. Dadurch wird dir erst mal überhaupt bewusst, was ununterbrochen in deinem Geist vor sich geht.

  • Tipp: Einfach weitermachen. Jeden Tag ein paar Minuten hinsetzen. Die Gedanken immer wieder zurück bringen zu (d)einer Meditationstechnik – und wenn der Geist nur eine Sekunde dort bleibt und dann wieder herumspringt – lenke ihn geduldig immer wieder zurück zu deiner Konzentrationstechnik – sei es der Atem, ein Mantra, reine Beobachtung/ Achtsamkeit, Visualisierung oder eine andere Technik. Beobachte einfach, ärgere dich nicht darüber.

Im Laufe der Zeit werden neue Spuren/Eindrücke im Geist geschaffen und es wird dir leichter fallen.

Und, ein großer Trost: Unabhängig davon, ob du subjektiv das Gefühl hast, „meditieren“ zu können oder „Fortschritte in der Meditation“ zu machen: Allein regelmäßig jeden Tags ein paar Minuten oder auch etwas länger ruhig zu sitzen, den Geist auf eine Sache zu fokussieren hat eine beruhigende, erholsame Wirkung. Und wenn du eine Weile regelmäßig dabei bleibst, wirst du diese Wirkung spüren.

Meditations- und Konzentrationstechniken

Es gibt sehr viele Konzentrations-/Meditationstechniken aus unterschiedlichen spirituellen Traditionen: Es gibt die christliche Kontemplation, buddhistische Achtsamkeitstechniken, Vipassana-, Metta-, Zen-Meditationen und allein schon im Yoga gibt es eine unüberschaubare Fülle von Techniken:

  • Kundalini Yoga Techniken – Energiemeditation, Ujjayi-Technik, Chakra-und Klang Meditationen, um nur einige zu nennen.

Eine Grundtechnik finden und beibehalten

Es gibt so viele Techniken, denn nicht jedem liegt jede Technik. So ist es gut, verschiedene Techniken auszuprobieren, bis du eine gefunden hast, die dir besonders liegt und wo du merkst, dass sie dich am ehesten zur Konzentration und Ruhe führen kann. Wenn du einmal deine Technik gefunden hast, bleibe dabei als Grundtechnik – wechsle dann nicht ständig, so dass sich im Geist wirklich ein neues Verhalten festigen kann.

Wenn du schon längere Zeit meditierst, merkst du vielleicht, dass der Geist doch ab und zu eine Abwechslung braucht. Dann kannst du ab und zu mal eine andere Technik ausprobieren – zum Beispiel die ersten Minuten während deiner täglichen Meditation und dann zu deiner Grundtechnik übergehen. Oder wenn du eine Tagesroutine hast, wo du vielleicht morgens deine Hauptmeditation hast und abends noch ein paar Minuten dich hinsetzt zum Abschluss des Tages, dann kannst du dort eine andere Technik ausprobieren.

Und natürlich als Yogalehrer/in oder wenn du Meditationskurse leitest, ist es gut, wenn du viele verschiedene Techniken kennst und so besonders gut auf deine Teilnehmer/innen eingehen kannst und sie auch beraten kannst.

Dharana, Dhyana und Samadhi

Bei alledem sei dir immer bewusst: Die Technik ist nur ein Mittel, sie ist nicht Hauptzweck. Du verwendest sie als Hilfsmittel, um den Geist zu konzentrieren (Dharana). Wenn der Geist dann wirklich absorbiert ist (Dhyana) – also der Geist ist hellwach und klar, aber es sind keine konkreten Gedanken da, dann zwingst du dich natürlich nicht, weiter an deine Konzentrationstechnik zu denken. Sondern du bleibst in diesem Flow, dieser Absorption (Dhyana) – wo vielleicht noch eine innere Vision da ist, vielleicht eine Intuition, eine Erkenntnis, aber kein bewusstes angestrengtes Denken. Und wenn das noch tiefer wird, fällst du in Samadhi, den überbewussten Zustand. Und wenn du die Dhyana und Samadhi Stufe dauerhaft jederzeit herbeiführen kannst und auch im Alltag in diesem Einheitsbewusstsein bleibst, dann bist du selbstverwirklicht. – Und Meditation ist ein Mittel dorthin. Dann wird „Meditation“ zu einem selbstverständlichen Grundzustand, auch, während du im Alltag handelst.

Meditationsanleitung

Eine Kurzvariante der Samprajnata-Asamprajnata-Meditation aus dem Raja Yoga:

Sie besteht aus mehreren Schritten und will uns zu der Erfahrung verhelfen, dass wir nicht so getrennt sind, wie wir es normalerweise als unser Lebensgefühl empfinden – hier bin ich und da ist die Außenwelt/der Rest der Welt/die Natur – sondern dass wir erfahren können: Alles hängt zusammen, ich bin organisch mit allem und allen verbunden.

Sitze ruhig und gerade.

Schließe sanft die Augen.

Atme ein paar Mal tief ein und aus. Mit jeder Einatmung nimm bewusst Luft, Lebensenergie, Licht in dich auf. Mit jeder Ausatmung lasse dieses Prana weit ausstrahlen – dein ganzes System erfüllen und in alle Richtungen ausstrahlen.

Dann lasse den Atem ruhig werden und so fließen, wie er von selbst fließen will.

Spüre deinen Körper, wie er auf dem Boden, Kissen, Stuhl, der Erde sitzt. Und werde dir bewusst:

  • Die Erde trägt dich.
  • Die Erde schenkt dir Nahrung.
  • Dein Körper besteht aus denselben Elementen wie die Erde und die Natur, das Universum: Erde, Wasser, Feuer (Sonne, Licht, Strahlen), Luft, Äther (Raum).
  • Und alle anderen Menschen, Pflanzen, Tiere bestehen aus denselben Elementen – in unterschiedlicher Zusammensetzung und Ausprägung, aber in der Essenz gleich.

Meditiere darüber ein paar Momente, zunächst indem Du darüber nachdenkst.

Und dann, indem Du diese Vorstellung intuitiv auf Dich wirken lässt. Lasse geschehen, was dabei vielleicht entsteht: Ein Bild, ein Gefühl, eine Verbundenheit, eine Herzensöffnung, eine Freude, eine Liebe – oder was auch immer. Ohne zu werten und zu urteilen.

Und vielleicht fühlst Du Dich über diese Vorstellung von Verbundenheit auch geborgen und tatsächlich von Herzen mit allem und allen verbunden in einer überpersönlichen Liebe.

Meditation - das Licht auf dem spirituellen Weg

Von Bhajan Noam

In den letzten Jahren üben sich immer mehr Menschen in den unterschiedlichsten Meditationstechniken, die zur Meditation hinführen. Regelmäßige Meditation wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.

Was ist Meditation?

Meditation ist ein einfaches waches Sein. Eigentlich ist sie frei von Name, Benennung, Begriff. Sie ist, was wir ursprünglich sind: Meditation ist Bewusstheit. – Wir aber nennen gewöhnlich Methoden Meditation, Methoden, die uns hinführen wollen in Meditation, die aber selbst nicht Meditation sind, sondern immer nur Wege. Wege sind nicht das Ziel, auch wenn ein bekannter Ausspruch das Gegenteil besagt. Methoden können uns auf den Weg bringen, können uns ein Stück begleiten, können eine Zeit lang sehr kostbar und hilfreich für uns sein, doch die letzten Schritte sind weglos, für sie haben wir keinen Plan, keinen Führer mehr.

Auf diesem weglosen Weg gleiten wir plötzlich schwerelos und bar aller Verhaftungen in eine lichtvolle Leere, in eine süße Stille. Dann geschieht es, dass sich Meditation sanft oder machtvoll in uns ergießt und ein bisher geglaubtes "Ich" sich auflöst wie ein Traum, wie ein Dunst in der Sonne. – Das Land der Meditation können wir mit keinem Heer und mit keiner Technik erobern, es erobert, sobald wir bereit dafür sind, immer uns. So gibt es die vielen Techniken einzig dafür, uns zu öffnen, weit zu machen, empfänglich zu machen für das, was zu uns kommen will.

Meditation ist kein Seelentröster

Meditation will dich vielmehr in deine Selbständigkeit geleiten. Sie will dir deine eigene große Kraft zeigen. Und vor allem zeigt sie dir mit immer neuen Eingebungen und Empfindungen: du bist verbunden, du bist eins. Eigentlich gibt es dich gar nicht, sagt sie, nur das eine eigenschaftslose, namenlose Unnennbare, in dem du zu deinem eigenen Wohl eintauchst.

Meditation fordert dich auf, genau jetzt ein gewaltiges "Stopp!" zu sagen. In diesem Stopp gibt es keine Vergangenheit mehr, keine Schuld, keine Zukunft, kein Erwarten und keinen Gott, wie du ihn dir bisher ausgemalt hast. Du wirst mit niemandem mehr ein Geschäft machen können! In diesem Stopp ist alle Liebe, alles Verstehen, ist Lachen, ist Freundschaft, ist Freundlichkeit und Schwester-Brüderlichkeit.

Dein totales Stopp, dieses Hier und Jetzt, ist die größte Friedensmacht in dieser und in jeder anderen Welt. – Du fürchtest dich in Wahrheit nicht vor dem Tod, sondern du fürchtest dich vor der Liebe, weil sie dir, zu Recht, noch größer erscheint als der Tod. Fürchte dich nicht vor der Liebe, fürchte dich nicht vor deiner eigenen Macht und Unendlichkeit. Gehe ab jetzt den nicht erschlossenen, immer neuen Weg der unbesiegbaren Sanftheit, Treue und Weisheit.

Die subtile Kunst des Loslassens

Wir müssen das Los-lassen loslassen, dann gelingt uns das Loslassen... vielleicht.

Wir müssen und können nichts loslassen, einzig ein waches Beobachten ist uns möglich. Was nicht zu uns gehört, lässt uns zur richtigen Zeit los. Wir können die Dinge aber auch auskosten, bis wir sie satt sind, bis wir genug davon haben, dann ist die Geschichte ganz einfach. Wir sind zu kontrolliert, selbst in unseren Süchten. Immer nur ein bisschen Sucht zulassen, dass es ja nicht gefährlich für die Gesundheit wird... Das genau ist das Gefährliche. Kontrollierte Sucht glaubst du ja unter Kontrolle zu haben. Gar nichts hast du unter Kontrolle, die Sucht hält dich gefangen! Nicht verdrängen – und du tauchst schnell wieder auf und bist für immer befreit davon.

Das berühmte Hier und Jetzt

Du kannst alles haben, was du wirklich willst! Und sogar noch mehr. Mehr, als du dir jemals wünschen würdest. Das ist die Wahrheit. – Und eine weitere Wahrheit ist: Du kannst gar nichts wollen. Du hast diese Idee, du könntest etwas wollen, etwas ändern, etwas bewirken. Aber du bist einfach nur ein Tropfen in der Quelle, im Bach, im Fluss, im Meer, in einer Wolke. Du fällst unaufhaltsam und du steigst unweigerlich empor.

Was ist das häufig zitierte Hier und Jetzt? Es ist weit mehr als diese abstrakte Formel. Dazu bedarf es aber des Herzens, der Herzenswärme, der Herzensintelligenz, der Phantasie und besonders der Poesie. Das Hier und Jetzt kann für jemanden, der intelligent ist, nur als Überall und Allezeit verstanden werden, ein Überall und Allezeit in jedem empfindenden, sensiblen Wesen. In diesem Überall und Allezeit herrschen Fülle, Licht und Wahrhaftigkeit, Liebe und Glückseligkeit, Freundlichkeit und Mitempfinden – in einem Wort: Menschlichkeit.

Beispiel: Eine einfache Methode – die japanische Gassho-Meditation

Bei der Gassho-Meditation, einer uralten, weit verbreiteten und besonders bewährten Methode, die ihren Ursprung in Japan hat, aber auch in Thailand und anderen asiatischen Ländern bekannt ist, bewirkt nur die eingenommene Haltung, dass wir nach einigen Minuten in tiefe Stille gelangen. Es gibt ein Gesetz, das im gesamten Universum Gültigkeit besitzt, das besagt: Form = Inhalt. Dieses Gesetz kommt beispielsweise bei Musikinstrumenten zur Anwendung. Hier bestimmt die Form des Klangkörpers den Ton, seine Kraft, seine Fülle und seinen Charakter. Auch bei Weingläsern ist die Form am Geschmack und Aroma des Weins beteiligt. In östlichen Kampfkunstarten, wie z. B. dem Aikido , macht die geschlossene, immer gerundete Körperhaltung des Kämpfers sein Stehvermögen und seine Kunst des Annehmens, Umleitens und Zurückschickens der Angriffsenergie aus.

Nicht anders verhält es sich bei der Haltung, die wir für die Gassho-Meditation einnehmen. Zunächst setzen wir uns entspannt aufgerichtet in den Meditationssitz oder in den Kniesitz (auch ein Stuhl ist möglich). Dann beginnen wir sanfte, leicht vertiefte Atemzüge in den Bauch zu lenken. Bei dieser Atmung verbleiben wir während der gesamten Meditation, die wenigstens 20 Minuten dauern sollte. Die Hände werden nun zum Namaste vorm Herzen zusammengelegt, wobei die Schultern locker bleiben und die Ellenbogen ohne Anspannung der Arme seitlich nach außen gerichtet sind. Das ist schon das ganze Geheimnis dieser Technik.

Es ist die Form der eingenommenen Haltung, die hierbei den inneren Energiestrom lenkt, die seine Richtung und Qualität bestimmt und damit auch seine ruhe- und zugleich kraftvolle Wirkung auf Körper und Geist und Gemüt ausmacht. Die zusammengelegten Handinnenflächen und die Fußsohlen, die in Richtung unseres Körpers zeigen, bewirken, dass keine Energie nach außen abstrahlt. Der sanft vertiefte Atem reichert Prana an und verstärkt sein inneres Fließen. Die Mudra der zusammengelegten Hände vor Anahata , unserem Herzchakra, führt zu einer Zentrierung im mittleren Energiezentrum.

Anahata ist das Chakra der Mitte, der Ausgewogenheit, der Ausgeglichenheit. Hier sammeln und vereinen sich die Energien der unteren drei mehr erdverbundenen Chakras mit den Energien der oberen drei mehr der kosmischen Kraft zugewandten Chakras. Dabei entsteht eine tiefe Ruhe und Gelassenheit in uns. Die nach oben zeigenden Finger regen den aufsteigen den Energiestrom in der Sushumna, unserem zentralen Energiekanal in der Wirbelsäule, an. Dieser vermehrt aufsteigende Energiestrom erzeugt ein allmähliches Öffnen von Sahasrara, dem Kronenchakra, das uns mit dem höchsten kosmischen Licht, dem Paramatman -Licht, verbindet. Es spendet uns höchste spirituelle Kräfte, es lässt uns wach sein und dabei klar sehen und fühlen. In den ersten zehn Minuten mögen die Gedanken noch mehr oder weniger vordergründig ihre Anwesenheit bekunden, dann jedoch sinken wir in eine angenehme Stille und tiefe Entspannung. Seelisch genährt und gestärkt und energetisch gereinigt und aufgetankt werden wir jedes Mal wie neu geboren aus dieser Meditation in die hiesige Welt zurückkehren.

Über den Autor Bhajan Noam

Bhajan Noam ist Buchautor, Dozent, Yogalehrer, Atemtherapeut, Heiler (DGH) und Mystiker. Seit drei Jahrzenten gibt er sein Wissen in Form von Ausbildungen, Seminaren, Workshops und Vorträgen und Lesungen weiter. Viele seiner Seminare bietet er seit 12 Jahren bei Yoga Vidya an. Als Dozent an der Physiotherapieschule in Ulm leitet er berufsbezogene Fortbildungen. Yoga und Meditation praktiziert er seit seinem achtzehnten Lebensjahr.

Meditationserfahrungen

Ein Artikel von Sukadev Bretz

Yogis sagen: Unsere wahre Natur ist Sat, Chid, Ananda, reines Sein, Wissen und Wonne. Nun haben sich Unreinheiten wie eine Wolke vor diese, unsere wahre Natur gesetzt. Wenn wir zu unserer wahren Natur kommen wollen, müssen wir zuerst unsere Unreinheiten überwinden. Wenn wir meditieren, können verschiedene Reinigungserfahrungen auftreten. Das können körperliche, energetische, emotionale und geistige Reinigungen sein.

Körperliche Reinigungserfahrungen

Körperliche Reinigungserfahrungen bei der Meditation können sich zum Beispiel äußern als kurzfristiges Kopfweh, als kurze Reinigungserkältung oder als Auflösen bestimmter Schutzverspannungen, die dann tiefere Verspannungen freilegen. Es kann auch mal eine Übelkeit auftreten. Wenn sich diese öfter wiederholt, sollte man natürlich schon prüfen, ob es etwas anderes ist als eine Reinigungserfahrung. Vielleicht hat man eine Magen-Darmverstimmung oder man ist schwanger oder der Blutdruck ist nicht in Ordnung.

Aber wenn es eine einmalige Sache ist, die ohne vorherige Anzeichen auftritt und dann wieder verschwindet, kann es eine reine Meditations-Reinigungserfahrung sein. Im Zweifelsfall kann es gut sein, vor der Meditation einen Tee zu trinken oder sich etwas zu bewegen, um den Kreislauf anzuregen. Natürlich ist es nicht so, dass alle eventuell auftretenden Gebrechen notwendigerweise eine durch die Meditation hervorgerufene Reinigungserfahrung sind. Wobei im Grunde genommen im weiteren Sinn jede Krankheit eine Reinigungserfahrung ist. Aber auf der körperlichen Ebene werden durch die Meditation nur ganz kurzfristige Störungen hervorgerufen. Sie halten typischerweise nur kurz an und sind normalerweise innerhalb weniger Stunden überwunden.

Energetische Reinigungserfahrungen

Es wird einem zum Beispiel sehr heiß, entweder in Teilen des Körpers oder am ganzen Körper. Nach yogischer Lehre versucht das Prana, die Lebensenergie, in neuen Energiekanälen zu fließen, die sich durch die spirituelle Praxis öffnen. Weil diese Energiekanäle noch verstopft sind, entsteht Reibung, und diese Reibung wird zur Wärme.

Umgekehrt kann es aber auch passieren, dass plötzlich die Mondenergie fließt, eine kühlende, sehr angenehme, wonnevolle Energie, die deshalb auch als nektargleich bezeichnet wird. Das Mondzentrum hat seinen Sitz in der Stirn und wird symbolisiert als liegender Halbmond über der rechten Augenbraue. Wenn das Mond Chakra aktiviert ist, kann die Energie von dort hinunter fließen, manchmal fast wie ein kühler Schauder. Diese Erfahrung ist seltener, aber das gibt es auch.

Eine dritte Erfahrung kann sein, dass der Körper anfängt, sich zu bewegen oder zu zucken. Man sitzt zum Beispiel in der Meditation und plötzlich durchzuckt es einen. Auch das ist eine energetische Reinigung. Es kann auch sein, dass man in der Meditation sitzt und das Gefühl hat, dass der Oberkörper kreist oder sich nach links oder rechts bzw. nach vorn und hinten bewegt.

Manchmal geschieht diese Bewegung tatsächlich körperlich, aber manchmal sitzt man ganz gerade und hat trotzdem das Gefühl, hin und her zu schwanken. Das ist auch ein Zeichen, dass sich neue Energiekanäle öffnen und der Astralkörper sich hin und her bewegt. Während des Reinigungsprozesses bewegt sich der Astralkörper weiter. Das ist ein gutes Zeichen und man lässt es im Wesentlichen geschehen. Man kann auch das Gefühl von Energieschwingungen im Körper haben. Oder man spürt das Herz, den Punkt zwischen den Augenbrauen, die Stirngegend, die Wirbelsäule ganz intensiv oder warm oder es kribbelt in den Fingern, im Gesicht oder in den Füßen. Solche Erfahrungen geschehen halt, sie zeigen einfach an, dass die Energien auf subtileren Ebenen arbeiten.

Emotionale Reinigungserfahrungen

Man sitzt friedlich in der Meditation und plötzlich kommen alle möglichen Emotionen hoch - leichtere Gefühle, Erinnerungen, aber auch stärkere Emotionen. Es mag sogar sein, dass man in Tränen ausbricht, aber das ist durchaus gut. Man braucht keine Angst zu haben, dass da irgendwelche Emotionen ausgelöst werden, mit denen man nicht zurechtkommt. Dieser emotionale Vorgang in der Meditation ist etwas ganz anderes, als wenn man eine Psychotherapie oder ähnliches macht und spezielle Techniken anwendet, um solche Emotionen absichtlich zum Vorschein zu bringen.

Wenn im Yoga irgendwelche Empfindungen auftauchen, gehen wir nicht bewusst hinein, verstärken sie nicht und versuchen auch nicht sie zu analysieren, sondern wir beobachten einfach, lassen es geschehen, lassen es sich lösen. Dann mag es zwar sein, dass es sich nicht vollständig aufgelöst hat - das tut es übrigens auch nicht, wenn man voll hineingeht -, sondern es kann sein, dass ein paar Mal während der Meditation dieser Geistesinhalt, diese Emotion zum Vorschein kommt, und mit jedem Mal harmonischer wird. Vielleicht vertieft sich die emotionelle Spannung zuerst eine Weile, danach wird sie ruhiger und dann löst sie sich auf und ist in unserem Bewusstsein integriert.

Geistige Reinigungserfahrungen

Es kann plötzlich sein, dass man erheblich mehr Gedanken hat. Es ist ein Bewusstwerdungs-Prozess zu merken, wie wenig man den Geist unter Kontrolle hat. Ich kann mich erinnern, ich habe mich einmal mit einem Onkel von mir unterhalten. Er wollte wissen, was Meditation ist. Ich habe versucht, es ihm in einfachen Worten zu erklären: "Man setzt sich hin und versucht den Geist zur Ruhe zu bringen, indem man sich erst einmal konzentriert.

Sollte es gelingen, dass man sich ganz konzentrieren kann, dann kann es sein, dass der Geist höhere Bewusstseinsebenen erreicht." Da war er erst einmal ganz perplex. Er konnte nicht verstehen, dass jemand, der einigermaßen intelligent ist, Schwierigkeiten haben könnte, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Da habe ich ihn den Versuch machen lassen, sich gerade hinzusetzen und gar nichts mehr zu denken. Das, so meinte er, müsse doch ganz einfach sein.

So denken viele Menschen. Wenn sie anfangen zu meditieren, glauben sie, sie müssten gleich zur Ruhe kommen. Und wenn ein paar Gedanken auftauchen, dann meinen sie entweder, sie seien für die Meditation ungeeignet oder die Meditation sei sinnlos. Dem ist natürlich nicht so. Zu erkennen, wie der Geist funktioniert, ist eine gute Sache. Und wenn man die Praxis intensiviert, kann es sein, dass vorübergehend mehr Gedanken kommen. Auch das sind Reinigungserfahrungen, die man als solche willkommen heißt.

Astralerfahrungen

Astralerfahrungen sind am einfachsten zu erklären mit dem Modell der drei Körper und der fünf Hüllen. Wenn man nicht an Astralkörper und solche Dinge glaubt, kann man sich das einfach auch nur als eine Klassifikation menschlicher Erfahrungen und Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen vorstellen. Gewisse Erfahrungen, die Menschen machen, sind eben anhand des Modells des Astralkörpers und der Astralwelten einfach zu erklären.

Man kann zum Beispiel in der Meditation plötzlich wunderschöne Farben und Formen sehen. Das kann daher kommen, dass durch die Meditationspraxis die in einem schlummernde Kreativität angeregt wird. Möglicherweise nimmt man auch Astralwesen wahr. Man sitzt in der Meditation und plötzlich sieht man vor sich ein Astralwesen, eine Gestalt, oder man spürt etwas. Man öffnet die Augen und die Gestalt ist immer noch da. Man schließt die Augen wieder, sie ist weiter da. Gut, es kann natürlich sein, dass man einfach eine schizophrene Einbildung hat, aber es kann auch sein, dass es tatsächlich ein Astralwesen ist.

Astral- bzw. spirituelle Erfahrungen kann man nicht nur sehen, man kann sie auch hören, z.B. die so genannten Anahata - Klänge, innere schöne Klänge, die wir im Ohr hören, entweder wie ein Summen oder wie der feine Klang einer Tampura (indisches Saiteninstrument) oder wie eine feine Glocke. Vielleicht ist das der Grund, warum in verschiedensten Kulturen und spirituellen Traditionen Glocken verwendet werden.

Anahata-Klänge können auch wie eine Laute oder eine Flöte klingen. Letztlich versuchen all diese Instrumente, die inneren Anahata-Klänge nachzuahmen. Wenn man diese sehr schöne Erfahrung macht, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man beachtet sie nicht weiter oder man konzentriert sich darauf. Es gibt auch Formen der Meditation, wo man sich auf diese inneren spirituellen Erfahrungen bewusst konzentriert. Konzentriert man sich auf den Ton, dann hört man oft in dem Ton einen subtileren. Dann konzentriert man sich auf diesen, bis man dort den subtileren heraushört, der dann stärker wird, usw. Und so kann die Meditation immer tiefer werden.

Klänge aus dem Inneren

Nun muss man unterscheiden zwischen Tinnitus und Anahata-Klängen. Tinnitus ist eine Schädigung des Gehörs, bei der Menschen ständig Geräusche im Ohr haben. Diese Geräusche sind eher unangenehm, meist auch laut, wie Motoren, eine Lokomotive, ein unangenehmes Pfeifen oder ähnliches, während Anahata -Klänge grundsätzlich schön, erhaben, beruhigend sind.

Leider ist es so, dass in der Medizin der Unterschied zwischen Tinnitus und Anahata nicht bekannt ist, so dass manchmal Menschen, die diese schönen Klänge hören, auf Tinnitus behandelt und in Angst und Schrecken versetzt werden. Statt sich über diese schönen, inneren Klänge zu freuen, haben sie Angst, ihre Lebensqualität sei nun beeinträchtigt.

Das Hören von Klängen ist eine Art Zwischenerfahrung, zwischen astraler und spiritueller Erfahrung. Dasselbe ist der Fall mit dem Gefühl, seinen physischen Körper zu verlassen. Es kann in der Meditation, in der Tiefenentspannung oder auch außerhalb von spirituellen Praktiken geschehen, dass man plötzlich das Gefühl hat, man schwebt über sich, und es kann sogar sein, dass man von oben sieht, was unten alles passiert. Es kann sogar sein, dass man sich in einem Zimmer darüber befindet.

Zwei wichtige Ratschläge: erstens, keine Angst haben und zweitens, es geschehen lassen, wenn es geschehen will. Man kann auch ein Gefühl haben, als befänden sich manche Körperteile in einer ganz anderen Haltung als es tatsächlich der Fall ist. Das sind dann Reinigungserfahrungen des Astralkörpers. Der Astralkörper verändert etwas, was durch die Meditation in Gang gekommen ist und was in diesem Moment auch das Richtige ist. Man kann es einfach seinen Gang gehen lassen und sich weiter auf seine Meditation konzentrieren oder auch versuchen, bewusst hineinzuatmen, um so die Energie ausstrahlen zu lassen.

Spirituelle Erfahrungen

Auch hier gibt es höhere und ganz hohe. Die allerhöchsten kann man nicht mehr beschreiben, nicht in Worte fassen. Andere sind Wahrnehmungen von Engelswesen oder von Meistern oder einer Manifestation Gottes. eine solche Vision kann natürlich das Bewusstsein erheben, einen mit Ekstase, mit Liebe, mit Wonne erfüllen. Man kann dabei ein Gefühl von Ausdehnung, von Leichtigkeit haben oder man verschmilzt ganz mit einem Anahata-Ton oder geht in einem alles erfüllendem Licht auf.

Alle höheren spirituellen Wahrnehmungen führen dazu, dass wir von unserem Ego wegkommen, dass die begrenzte Persönlichkeit verschwindet, dass wir mit einer starken Form von Liebe und einer neuen Erkenntnis und Bewusstheit erfüllt sind. Wir können dabei das Gefühl haben, uns nach oben hin auszudehnen. Oder wir spüren sehr stark: Das Göttliche manifestiert sich durch uns, wir werden zu einem Kanal, etwas aus einer höheren Ebene will sich durch uns hindurch manifestieren. Und noch höhere spirituelle Erfahrungen sind nicht wirklich in Worte zu fassen. Sie sind jenseits von allem. Man sieht nichts mehr, hört nichts mehr, es sind keine Emotionen in dem Sinne mehr da, sondern nur noch ein Gefühl reiner Wonne, reiner Ausdehnung, reiner Einheit und direkten Wissens.

Höhere Erfahrungen außerhalb der Meditation

Solche Erfahrungen und Eingebungen passieren auch außerhalb der Meditation und außerhalb spiritueller Praktiken. Man kann auch im Traum durchaus Erfahrungen haben, dass sich ein Engelswesen oder ein Meister manifestiert. Man kann auch während seiner ganz normalen Alltagsarbeit plötzlich von einer tiefen Erkenntnis durchzuckt werden. Solche Erfahrungen sind eine Gnade, das muss man einfach sehen. Es kommt dann, wenn es so sein soll. Wir können es uns nicht wirklich erarbeiten. Aber durch Meditation und andere spirituelle Praktiken wie Yoga-Übungen usw. können wir uns darauf vorbereiten, so dass es leichter geschehen kann.

Dhyana

Dhyana, volle Konzentration oder Kontemplation, ist die vorletzte der acht Stufen (Ashtanga) des Raja Yoga. Sie kann dadurch geschehen, dass wir ganz absorbiert sind und das Ego, der individuelle Wille, in dem Moment nicht mehr da sind. Es ist das Ego, das uns hindert, in die tiefe Meditation zu gehen. Im Grunde zielen alle Praktiken im Yoga darauf ab, das Ego abzubauen.

Alle spirituellen Erfahrungen, die mit Wahrnehmungen von Licht, von Klängen, von Gefühlen verbunden sind, sind auf der Dhyana-Ebene angesiedelt. Das Bewusstsein ist erweitert und wir dehnen uns zum Göttlichen hin aus oder umgekehrt, das Göttliche kommt zu uns herab, wir werden zum Kanal dieses Göttlichen und es fließt durch uns hindurch.

Samadhi

Und dann gibt es die noch höheren Erfahrungen, die nicht mehr mit Bildern und Worten verbunden sind, das sind Savikalpa Samadhi und Nirvikalpa Samadhi. Samadhi ist der überbewusste Zustand, die Erfahrung der Einheit mit allem. Savikalpa ist schwierig zu übersetzen. Es bedeutet, ich bin noch da und weiß, ich erlebe die Erfahrung der Einheit, es ist jemand da, der diese Erfahrung bewusst wahrnimmt. Aber es sind keine Worte, Bilder, Gefühle mehr da.

In Nirvikalpa Samadhi ist nur noch Einheit. Nicht mehr, ich habe die Erfahrung der Einheit, sondern es ist einfach nur diese Erfahrung der Einheit da. Es ist die reine Verschmelzung, die Selbstverwirklichung. Aus diesen Zuständen kommt das intuitive Wissen, und aus dem intuitiven Wissen kommt die Erkenntnis der Wahrheit und der Wirklichkeit. Und anschließend versucht man, diese in Worten zu beschreiben. Das metaphysische System ist jenseits dessen, was physisch sichtbar und mit dem Verstand begreifbar ist. Es wird "erkannt" und "geschaut" in meditativer Versenkung und dann von denen, die es erlebt haben, irgendwie zu schildern, weiterzugeben versucht.

Diese Schilderung, diese Weltanschauung, hilft uns zum einen, die spirituellen Erfahrungen zu verstehen, die wir machen und zum anderen, unser Bewusstsein durch spirituelle Praktiken systematisch zu erweitern. Es ist wichtig, das zu verstehen: Die höchste Wirklichkeit ist nicht in Worte zu fassen. Worte sind nur eine Annäherung, eine Hilfe für uns, selbst den Weg zu gehen um es selbst zu erleben und zu erfahren.

Viveka Chudamani - Mit Meditation und Ausrichtung auf Brahman die höchste Wirklichkeit erfahren

Richte deinen Geist auf Befreiung aus

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 329 von Sukadev Bretz -

Daher gibt es für denjenigen, der die Absolute Wirklichkeit kennt /der im Brahman verweilt (brahmavid), keinen schlimmeren Tod als die Unachtsamkeit / Nachlässigkeit in der Meditation. Wer mit gesammeltem Geist meditiert, erreicht höchste Vollendung. Sei konzentriert auf Brahman ausgerichtet.

Schüler: Trotz Meditation keine Verwirklichung

Swami Sivananda schreibt in einigen seiner Werke, dass manche seiner Schüler sich beklagt haben mit den Worten: „Ich bin schon seit Jahren auf dem spirituellen Weg. Ich meditiere schon seit Jahren, aber ich habe noch nicht die Gottverwirklichung erreicht. Was ist der Grund dafür?“

Meister: Meditiere mit der tiefen Sehnsucht nach Brahman

Swami Sivananda antwortet da: „Du bist nicht tief genug gegangen. Du hast nicht intensiv genug meditiert. Du warst nicht achtsam genug. Es reicht nicht aus, ein bisschen zu meditieren oder mal intensiver zu meditieren. Jeden Tag wache morgens auf mit der tiefen Sehnsucht, dass du heute Brahman erfahren willst. Jedes Mal, wenn du meditierst, meditiere mit der Vorstellung, dass du zum Brahmavid werden willst, zum Kenner von Brahman. Richte alles auf dieses Ziel aus. Mache dir bewusst, dass dich nur das dauerhaft glücklich macht. Nur die Erkenntnis von Brahman ist das, was dich dauerhaft zur Erfüllung bringt. Erkenne das. Mache dir das bewusst. Handle daraus und sei nicht nachlässig.“

Viveka Chudamani - Meditation hilft alle Unreinheiten zu überwinden

Mit Meditation die Unreinheiten des Geistes überwinden

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 362 von Sukadev Bretz -

So wie Gold durch das Erhitzen im Feuer seine Fremdstoffe verliert und seinen eigenen Glanz gewinnt, so verliert auch der Geist durch Meditation seine Verunreinigungen, namentlich Sattva, Rajas und Tamas, und erreicht die Natur von Brahman.

Informationen zum Viveka Chudamani

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zum Viveka Chudamani Podcast, Teil der Yoga Vidya täglichen Inspirationen, einer Reihe von Vorträgen über eins der wichtigsten Werke der Vedanta Literatur, Viveka Chudamani, Kleinod der Unterscheidung oder auch Kronjuwel der Unterscheidung, geschrieben von Shankaracharya einem großen Meister um 800 nach Christus.

Ich kommentiere alle über 500 Verse des Viveka Chudamani von Shankara pro Vers in einem eigenen Vortrag. Die Vorträge sind manchmal nur zwei Minuten, manchmal auch länger bis zu zehn Minuten. Jeden Tag einen Vortrag und so kannst du täglich eine Inspiration haben. Allgemein empfehle ich auch diese Vorträge einen pro Tag zu nehmen und so hast du eigentlich ein ganzes Jahr eine Begleitung. Manche machen es auch über einen längeren Zeitraum und hören zwischendurch auch etwas anderes.

Viveka Chudamani wird dem großen Meister Shankaracharya zugeschrieben. Er lebte um 800 nach Christus. Wir sind jetzt in einem Teil des Viveka Chudamani, in dem es um spirituelle Praktiken geht. Deshalb gibt es manche traditionellen Vedantins, die sagen, dass das vielleicht Verse sind, die nicht direkt von Shankara stammen. Shankara geht es um Atmajnana, die Erkenntnis des Selbst und diese Verse, in denen er darüber spricht, dass der Geist subtil gemacht werden soll, dass Samadhi erreicht werden muss, beständige Meditation geübt werden soll, scheinen etwas anders zu sein.

Aber Shankara war ein Praktiker und er hat letztlich den ganzheitlichen Yoga gelehrt. Es gibt Werke, die dem Shankara zugeschrieben werden, die auf Pranayama gehen. Sie geben darum, viel Pranayama zu üben.

Im Viveka Chudamani geht es um die Meditation

Shankara hat mit Sicherheit einige Hymnen zur Verehrung von Shiva, zur Verehrung der Göttlichen Mutter und Krishna geschrieben. Wir singen zum Beispiel das Achutashtakam, die acht Strophen zur Verehrung von Krishna. Wir singen das Lingashtakam, die acht Strophen zur Verehrung von Shiva und so ähnlich gibt es auch die Lalita Sahasranama und die Kommentare von Shankaracharya und es gibt auch Saundarya Lahari, ein Werk über Tripura Sundari. So hat Shankara viele Werke geschrieben und hier im Viveka Chudamani bringt er eigentlich alles zusammen. Jetzt geht es um die Meditation.

Durch Überwinden der Gunas wird der Geist gereinigt

Er sagt: Gold wird durch Erhitzen im Feuer gereinigt. Golderz ist nicht rein. Um daraus strahlendes Gold werden zu lassen, muss das Gold erhitzt werden, dann fließt das Gold heraus. Das sammelt man dann und dann kann man daraus wunderbaren Schmuck machen. So ähnlich gibt es in deinem Geist Sattva, Rajas und Tamas.

Spiritueller Fortschritt kommt durch Üben von spirituellen Praktiken

All das gilt es zu überwinden und dazu trägt auch die Meditation bei. Wenn es dir bisher nicht gelingt, das höchste Selbst zu verwirklichen und du nach all diesen über 300 Versen immer noch nicht dein Selbst erkannt hast, dann nimm den Ratschlag von Shankara an und meditiere. Meditation und andere spirituelle Praktiken machen deinen Geist subtil. Und wenn deine Meditation oder deine Asanas und Pranayama manchmal nicht so sind, dass du das Gefühl hast, eine Bewusstseinserweiterung zu bekommen oder dein wahres Selbst zu verwirklichen, sei dir zumindest bewusst, dass beständige Praxis dir hilft, deinen Geist subtiler zu machen. Es erhöht dein Sattva und tatsächlich weiß man, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, etwas ruhiger werden, etwas zufriedener werden, etwas mehr Freude haben. Langfristig gesehen immer mehr. Daher übe täglich Meditation und Asanas. Je mehr Meditation du übst, je mehr Asanas und Pranayama du übst, desto schneller wird dein spiritueller Fortschritt sein. Daher übe, mache dein Bewusstsein subtiler, dann wird dir nachher die Erkenntnis des Selbst leicht fallen.

Viveka Chudamani - Erfahre Brahman in deinem Herzen in tiefer Meditation

Erfahre tiefe Glückseligkeit im Herzen - Brahman

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 410 von Sukadev Bretz -

Frei von Ursache und Wirkung, als die Wirklichkeit jenseits aller Vorstellungen, als gleichbleibend, jenseits aller Vergleiche und Beweise, ewig, als selbst gegründet, verbürgt von den Worten in den Schriften – das ist Brahman. Diese vollendete Absolute Wirklichkeit erfährt der Weise im Herzen in tiefer Meditation/ in Samadhi (samadhau).

Verse geeignet zur Meditation

Herzlich willkommen zu einem weiteren Kommentar zum Viveka Chudamani von Shankaracharya. Wir sind im 410. Vers einer Reihe von Versen, die den Refrain haben: „hṛdi kalayati vidvān brahma pūrṇaṃ samādhau“, das heißt: „Diese vollendete Absolute Wirklichkeit erfährt der Weise im Herzen in tiefer Meditation/ in Samadhi

Das sind alles Verse, die du für die Meditation verwenden könntest und wenn du das willst, dann kannst du das wieder machen, auch wenn es eine lange Meditation ist. Ich weiß, dass viele diese Podcasts hören, während sie Geschirrspülen oder Autofahren. Aber vielleicht kannst du einen Moment innehalten. Shankara sagt hier: Erfahre die absolute vollendete Wirklichkeit im Herzen.

Spüre in dein Herz - erfahre dich als Brahman

Spüre jetzt in dein Herz hinein! Spüre in die Tiefe deines Wesens! Fühle dich selbst als Freude, als Glückseligkeit und dann erfahre das! Die Wirklichkeit jenseits aller Vorstellungen, gleichbleibend, ewig, selbstbegründet, das ist Brahman. Erfahre diese vollendete absolute Wirklichkeit in der Tiefe deines Herzens! Jetzt!

Welche Meditation ist die Beste?

Versuche nicht herauszufinden, welche die beste Meditation ist. Wenn Du dies tust, bist Du in das gesellschaftliche Anspruchs- und Leistungsdenken verwickelt. Es ist gerade das Leistungsdenken, das Dich in Probleme führt. Überprüfe stattdessen für Dich, welche Meditation für Dich gut ist und dann übe, die Meditation welche Dir gut tut. Um herauszufinden, welche Mediation es ist, kannst Du beispielsweise an Yoga Meditations-Einführungswochenenden teilnehmen und dadurch Erfahrungen sammeln. Übe dann die Meditation, die Dir gut tut.

Wenn Du subjektiv herausfinden willst, welche Meditation für Dich momentan die beste ist, ist es diese, die Du kennst, die Du üben kannst und nicht zu kompliziert ist, auf die Du Dich freust, die Dich zu einer schönen Erfahrung verhilft und Du Dich anschließend gut oder sogar besser fühlst. Probiere es aus und finde es heraus. Nimm das Leistungsdenken und das Anspruchsdenken raus, übe und entspanne. Es gibt empirische [Studien], die zu dem Ergebnis kommen, dass nicht eine Mediation besser ist als die andere, sondern die Mediation ist die Beste, die die Menschen üben. Wenn Menschen üben führt dies zu einer guten Erfahrung und zu guten Wirkungen.

BG - Kapitel 6 - Meditation

Meditation ist das geistige Verweilen im Selbst

- Abschnitt aus der Bhagavad Gita Zusammenfassung nach James Swartz -

Meditation auf Formen ist Meditation auf Objekte, weil nur Objekte Formen haben. Dies ist eine dualistische Meditation, die upasanam genannt wird. Sie erfordert kein Studium der Schriften.

Meditation bei der keine Unterteilung zwischen dem Subjekt und den Objekten erfolgt wird non-duale oder formlose Meditation, nididhyasanam genannt. Sie ist nur möglich nach dem Hören der Vedantalehre. Sie ist nicht dazu da, um Befreiung zu erreichen, weil Freiheit die Natur des Meditierenden ist. Wie kannst du sie erreichen oder erfahren? Befreiung ist kein Ereignis. Sie wird nur durch Selbsterforschung enthüllt.

Meditation dient nicht dem Erwerb von Wissen des Selbst. Wenn das so wäre, dann würde die Vedantalehre nicht benötigt. Das Wissen des Selbst wird gelehrt durch einen kompetenten lebenden Lehrer, der unter Nutzung eines erprobten Mittels der Selbsterkenntnis das Wissen des Selbst entfaltet; es ist ein Prozess mit drei Stufen: Hören, Nachdenken, Assimilieren. Erfahrung wird die Identität nicht von jiva zu Gewahrsein verändern, außer vielleicht zeitweilig. Meditierende nehmen an, der jiva sei das Selbst. Sie wollen ihm eine besondere Erfahrung verschaffen. Die Praxis des Wissens des Selbst, die innerhalb oder ausserhalb von Meditation ausgeführt werden kann, ist erforderlich, um die Bedeutung des Wortes “Ich” vollständig vom jiva zu Bewusstsein zu verschieben. Vedantische Meditation dient der Assimilation des Wissens des Selbst. Es erzeugt eine unnachgiebige und feste satya/mithya vasana.

Vier Voraussetzungen für Meditation (bahiranga sadhana), Verse 1-9, 16-17

1. Selbstsicherheit (Selbstwertgefühl), Gnade in Bezug auf sich selbst. Ohne Gottes Gnade oder die Gnade des Gurus ist Selbsterforschung nutzlos aber die Gnade Gottes und die Gnade des Gurus ist nicht genug. Du musst Dir selbst Gnade zukommen lassen, dir gegenüber gnädig sein. Schau nie auf dich hinab.
2. Eigene Anstrengung. Die Schriften und der Guru können Dich ermutigen und bestärken aber du musst die eigentliche Arbeit leisten.
3. Integration der geistigen Instrumente. Die drei geistigen Instrumente (manas, buddhi und ahamkara) sollten ausgerichtet auf moksha zusammenwirken. Der Körper sollte gesund sein. Die Emotionen sollten zu Hingabe und Hinwendung transformiert sein. Das Denken sollte in Harmonie mit den Schriften sein.
4. Karma Yoga ist obligatorisch weil ohne diese Haltung die vasanas die geistigen Instrumente stören würden und Selbsterforschung verhindern, vor allem das Praktizieren und Assimilieren der Lehren.

Vier spezielle Grundlagen für Meditation, Verse 10-17

1. Richtiger Ort. Angemessene Atmosphäre.
2. Richtige Zeit. Meditiere, wenn die geistigen Instrumente vornehmlich sattvig sind. Regelmäßigkeit, Festigkeit im Entschluss und Beständigkeit.
3. Sitz. Jeder körperlich angenehme Sitz.
4. Eine der Meditation förderliche Haltung (antaranga sadhana)
a. Aufrechte und entspannte Haltung.
b. Zurückziehen der Aufmerksamkeit von den Sinnesorganen.
c. Gleichmäßige Atmung.
d. Friedvolle und ruhige Emotionen.
e. Feste Überzeugung, dass Meditation wertvoll ist.

Der Prozess und die Natur von Meditation (dhyana svarupam), Verse 18-32

Meditation bedeutet nicht das Entfernen von Gedanken. Es ist das geistige Verweilen bei der Vielzahl von Eigenschaften des Selbst (non-dual, alldurchdringend, ewig, ungeboren, selbstleuchtend, unabhängig, etc.) und bei der Natur der Objekte, im besonderen die Unbeständigkeit der Objekte, der Nullsummennatur der Welt, der Vorstellung ein Tuender oder Genießender zu sein, etc. Sie führt zu vollständigem Vertieft sein in die Lehren. Der Zweck von Meditation ist, eine solch starke satya/mithya vasana zu erzeugen, die bewirkt, dass das Wissen automatisch aktiv wird wenn es benötigt wird. Sie ist erfolgreich, wenn dualistisches Denken non-duales Denken nicht verdrängt. Dualistisches Denken mag existieren aber es ist immer dem non-dualen Denken untergeordnet.

Der Nutzen von Meditation: Non-duale Sichtweise, Mitgefühl, Verse 18-32

Das Hindernis bei der Meditation – Wandernde geistige Instrumente (vikeshepa), Verse 33-36

Die Lösung ist Leidenschaftslosigkeit (vairagya) und wiederholte Übung (abhyasa). Löse Vorlieben und Abneigungen mit karma yoga und mit Wissen auf…durchdenke die Lehren zu den Mängeln der Objekte besonders in Bezug auf jene Objekte an die du anhaftest.

Was passiert wenn du Selbstverwirklichung nicht erreichst?, Verse 37-45

Arjuna fehlt das Vertrauen, dass er Erfolg haben wird. Krishna ermutigt ihn, in dem er sagt, dass er schließlich frei sein wird. Gib nicht auf.

Dualistische und Nichtdualistische Meditation

Strebe nach Befreiung und meditiere

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Es besteht die allgemeine Ansicht, dass Meditation eine Technik ist, die den Geist von rajas und tamas befreit und die Erfahrung von sattva, Frieden, hervorruft. Dafür benötigen wir vedānta nicht. Bisher haben wir die Meditation als guṇa-Wissen dargestellt. Meditation mit guṇa-Wissen ist der therapeutischen Meditation überlegen, weil Wissen die Grundstruktur des Geistes verändert, während Meditation um der guten Erfahrung willen die Struktur unberührt lässt und die Oberfläche nur kurzzeitig beruhigt.

Meditation führt nicht zur Selbst-Erkenntnis. Wenn es so wäre, gäbe es keine Notwendigkeit für vedānta. Selbst-Erkenntnis wird von einem kompetenten, lebenden Lehrer vermittelt, der ein bewährtes Mittel für die Erkenntnis entfaltet, und sie ist ein dreistufiger Prozess: Hören, Denken und Verinnerlichen (śravaṇa, manana, nididhyāsana). Erfahrung, egal welche, wird die Identifikation nicht vom jīva zum Gewahrsein verschieben, und wenn, dann nur vorübergehend. Der oder die Meditierende versteht den jīva als das Selbst und will ihm ein besonderes Erlebnis verschaffen. Die Praxis der Selbst-Erkenntnis, die in einem meditativen Zustand erfolgen kann oder auch nicht, ist erforderlich, um die Bedeutung des Wortes „Ich“ vollständig vom jīva zum Gewahrsein zu verschieben. Vedantische Meditation dient der Verinnerlichung von Selbst-Erkenntnis.

Gottes Gnade oder die Gnade eines guru sind für die Meditation er⁠forderlich, aber beide sind nutzlos, wenn man nicht zur eigenen An⁠strengung bereit ist und sich damit selbst segnet. Die drei Glieder deines feinstofflichen Körpers sollten einer einzigen Idee unterworfen werden – der Befreiung. Der Körper sollte gesund sein, karma-yoga sollte deine Emotionen in Hingabe verwandeln und dein Denken sollte in Harmonie mit den Schriften sein. Meditation ist eine disziplinierte Tätigkeit, die ein angemessenes Ambiente und eine mediationsfreundliche Haltung erfordert, bei der der Körper richtig ausgerichtet ist, die Sinnesorgane zurückgezogen werden, die Atmung rhythmisch ist, die Emotionen sattvig sind und eine starke Überzeugung besteht, dass Meditation von großem Wert ist.

Meditation ist nicht das Entfernen von Gedanken. Sie bedeutet, den Geist auf die Merkmale des Selbst zu richten, von denen es viele gibt – seine Nichtdualität, Alldurchdringung, Zeitlosigkeit, Selbstilluminierung, Unabhängigkeit und so weiter. Sie bedeutet auch, den Geist auf die Natur der Objekte zu richten, insbesondere auf ihre Vergänglichkeit, die Nullsummen-Natur der Welt, die Frage nach dem Handelnden, den Genießenden und so weiter. Sie führt zu einer vollständigen Absorption in der Lehre.

Der Zweck liegt darin, eine so starke satya/mithyā-vāsanā zu schaffen, dass das Wissen den ganzen Tag über zur Verfügung steht. Sie ist dann erfolgreich, wenn das dualistische Denken das nichtduale Denken nicht verdrängt. Dualistisches Denken mag existieren, aber es ist nichtdualen Gedanken immer untergeordnet. Der Nutzen liegt in einer nichtdualen Vision, bedingungsloser Selbstliebe und Mitgefühl für alle fühlenden Wesen. Die Hindernisse sind die üblichen Verdächtigen: rajas und tamas.

Meditation - Achtsamkeit, Brennendes Verlangen

Das Subjekt ist immer ganz und frei

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Das Ziel der Selbst-Erforschung, der ständige Genuss der glückseligen Fülle meiner Natur und das Mittel hierzu, die Achtsamkeit, sind einander ähnlich. Wenn mit Hilfe der Lehre das Wissen um meine wunschlose Fülle unerschütterlich geworden ist, bedarf die unveränderliche Erfahrung meiner Grenzenlosigkeit keiner Pflege; ich habe die guṇas überwunden und erlebe Fülle unabhängig von meinem Geisteszustand. Aber um dorthin zu gelangen, was eigentlich kein Ort oder Zustand ist, den man erreicht, brauche ich Achtsamkeit. Achtsamkeit ist ein Zustand intensiver Konzentration auf das Ziel, die Freiheit, verursacht vom brennenden Wunsch, von Objekten frei zu sein.

Ein Objekt ist alles, außer dem guṇa-freien Selbst: Körper, Geist und Emotionen, einzelne Erfahrungen, ebenso Aktivitäten sowie die Erfahrung von physischen Objekten. Frei von Objekten zu sein, ist nicht die Erfahrung einer lebensverneinenden Leere, einer der vielen Ängste, denen spirituelle Suchende begegnen. Im Gegenteil, das Selbst ist grenzenlose Glückseligkeit, die Essenz der Erfahrung. Und da das unsterbliche Selbst allgegenwärtig ist und du nicht von ihm getrennt bist, ist die guṇa-Transzendenz gleichbedeutend mit grenzenloser Glückseligkeit.

Nichts kann erreicht werden ohne Verlangen. Doch das Verlangen nach Objekten zerstreut den Geist eines weltlichen Menschen, während es bei engagierten Selbst-Erforschern den Geist auf das Selbst konzentriert, weil sie wissen, dass Objekte genauso viel Schmerz wie Vergnügen bereiten. Der Erfolg jedes Unterfangens erfordert Konzentration, vom Binden der Schnürsenkel bis zum Gewinn der Präsidentschaft. Wenn daher der Wunsch nach Freiheit, die Würdigung der mühelosen, allgegenwärtigen Fülle des einen Subjekts, dem Selbst, das Verlangen nach Objekten in sich vereint, und man weiß, dass das Subjekt immer frei ist, sei es durch nichtduale Offenbarungen oder weil man unbeirrbar an die Worte der Schriften glaubt, die kategorisch und ohne Unterlass behaupten, dass das Subjekt immer ganz und frei ist, bleibt der Geist mehr oder weniger konstant konzentriert, das heißt achtsam.

Im Gegensatz zu den lauwarmen „Achtsamkeitslehren“, die auf dem spirituellen Markt angeboten werden, die versuchen, den Geist mit „der Kraft des Jetzt“, einem traurigen Stellvertreter des Selbst, zu synchronisieren und flüchtige friedliche sattvige Momente zu erzeugen, erzeugt das intensive leidenschaftliche Verlangen nach Befreiung ironischerweise das anhaltende, konzentrierte sattva, bekannt als samādhi, das für eine erfolgreiche Erforschung erforderlich ist. Achtsamkeit bedeutet also, das Ziel im Auge zu behalten. Das Ziel im Auge zu behalten ist schwierig, wenn es andere Prioritäten gibt, und einfach, wenn guṇa-Transzendenz die einzige Priorität ist.

Meditation - Quintessenz

Swami Sivananda: Meditiere! Meditiere! Meditiere!

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Meditation ist eine der wichtigen spirituellen Praktiken. Vermutlich die wichtigste spirituelle Praxis überhaupt. Meditation hilft zur Ruhe zu kommen, Meditation hilft mehr Gelassenheit zu üben, aus Reizreaktionsketten herauszutreten, Körper und Psyche sich regenerieren zu lassen. Meditation hilft aber im besonderen Maße, die Tiefe deines Wesens zu erfahren, das Göttliche wahrzunehmen, irgendwann die Erleuchtung zu erlangen.

Es gibt verschiedene Formen der Meditation, im Raja Yoga sprechen wir von den verschiedenen Stufen der Meditation, im Sinne von:

Es gibt verschiedene Meditationstechniken. Es gibt zum einen die sogenannten beobachten Techniken und zum zweiten die steuernden Techniken. Auf Sanskrit werden die manchmal bezeichnet als Samyama Techniken und zum anderen als Sakshi Bhav Techniken. Die Sakshi Bhav Techniken sind beobachtend auch wie pasa oder Achtsamkeitsmeditation genannt, und es gibt die samyama, die konzentrierenden Techniken, auch manchmal als die sampatti Techniken bezeichnet, wo du dich bemühst einen bestimmten Geistesinhalt hervorzurufen und zu vertiefen. Im Yoga sind besonders wichtige Meditationstechniken:

Patanjali sagt im Yoga Sutra: Meditiere so wie es dir liegt.

Anfänger werden ihre Meditationstechniken oft etwas abwechseln, Menschen die länger auf Weg sind werden meistens eine Hauptmeditationstechnik finden mit der sie täglich meditieren und irgendwann zur Gottverwirklichung kommen.

Wenn du mit der Tiefe deiner Meditation nicht zufrieden bist, dann ist es gut jemanden zu fragen der schon länger auf dem Weg ist. Vielleicht mal ein Meditationsseminar zu besuchen, eine Meditations-Kursleiterausbildung oder auch dich selbst mit Meditationsbüchern auseinanderzusetzen und zu schauen, was könntest du machen um deine Meditation wieder zu vertiefen.

Wenn du meditierst kommst du in verschiedene Meditationserfahrungen.

  • Es gibt dabei Hinderniserfahrungen,
  • es gibt Energieerfahrungen,
  • es gibt Reinigungserfahrungen
  • schließlich auch Erfahrungen des Überbewusstseins.

Irgendwann wird dich die Meditation in die Erleuchtung führen, in die Erfahrung sat-chid-ananda-swarupo-ham, meine wahre Natur ist: Sein Wissen Glückseligkeit.

Und ein wichtiger Tipp zum Schluss: Meditiere!

Meditiere jeden Tag, mindestens fünf Minuten, wenn Meditation noch nicht etwas ist was du täglich übst. Wenn du einmal angefangen hast täglich zu meditieren erhöhe die Zeit auf täglich mindestens 20 Minuten. Und wenn du mehr Interesse hast, mache einmal am Tag eine Hauptmeditation zum Beispiel morgens oder abends, und mache dann zum anderen Zeitpunkt morgens oder abends eine Kurzmeditation. Einmal die Woche meditiere länger, zum Beispiel eine dreiviertel Stunde. Und mindestens ein/zweimal im Jahr habe eine Phase wo du länger meditierst, sei es ein Meditationsretreat, sei es für dich selbst zwei Tage lang, drei vier fünf Meditationssitzungen bis ein/zwei Stunden. Sei es mal eine Woche zu haben wo du mindestens zweimal am Tag eine Stunde meditierst. So machst du gute Fortschritte in der Meditation.

Wenn du mehr wissen willst über Meditation, bei Yoga Vidya haben wir Meditationsretreats, Meditationskursleiterausbildungen und –lehrerausbildungen. Es gibt auch in den Yoga Vidya Stadtzentren regelmäßige Satsangs mit Meditation. Es gibt mehrwöchige Meditatonskurse und auch auf unseren Internetseiten gibt es mehrwöchige Videokurse, Meditation lernen in zehn Wochen, Mantrameditation lernen und Vedanta Meditation und Jnana Yoga in zwanzig Lektionen. So kannst du Fortschritte machen in der Meditation auf dem Weg zur Erleuchtung.

Video - Meditation - Quintessenz

Hindernisse und Erfahrungen in der Meditation

Meditation verbindet dich mit dem Höchsten

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz -

Einleitung

Welche Erfahrungen habt ihr bisher in eurer Meditation gemacht?

Entspannung ist wichtig in der Meditation und nicht Erwartungen

  • größte Barriere zum Schlaf ist die Angst, nicht einschlafen zu können
  • größte Barriere zur Meditation ist Angst, nicht oder nicht gut meditieren zu können

Wie wird also geübt?

Yogis sagen, unsere wahre Natur ist Sat Chid Ananda. Unreinheiten haben sich wie eine Wolke davor gesetzt, um zu unserer wahren Natur zurückzufinden, müssen wir die Unreinheiten überwinden. Es ist wie mit der Sonne, die existiert auch hinter den Wolken, nur sehen wir sie nicht. Oder der Vergleich mit dem Schatz im See: durch trübes Wasser (Geist, Unterbewusstsein) können wir den Schatz im See (das Selbst) nicht erkennen.

Wenn wir beginnen zu meditieren kommen Unreinheiten durch spirituelle Praktiken an die Oberfläche des Bewusstseins. Probleme sind in Wirklichkeit Fortschritte - die Technik beginnt zu arbeiten. Dies ist eine erste Prüfung, ob wir es ernst nehmen. Anfangs gilt es Frustration in Kauf zu nehmen und als etwas annehmen, was früher oder später sowieso geschehen muss. Wichtig sind Mut und Vertrauen, dass das was ich mache mir hilft.

Durch Entspannung und Konzentration können wir in subtilere Ebenen vordringen und lernen, auch diese zu beobachten und zu transzendieren – dann kommen höhere Erfahrungen.

Hinderniserfahrungen des Anfängers

Das Yoga Sutra I-30 zählt neun Hindernisse auf:

Träger oder schläfriger Geist

  • der größte Feind des Meditierenden ist das Schlafen
  • während Meditation ist Körper leicht und Geist heiter, im Schlaf schwer und träge
  • wenn wir zu wenig schlafen, holt sich der Körper den Schlaf in der Meditation
  • Schlafdauer kann durch regelmäßige Meditation drastisch reduziert werden
  • physische Aktivität und harte Arbeit bieten Ausgleich
  • Kapalabhati, Uddhiyana Bandha, Agni Sara, Aufladeübungen
  • Hände und Füße 20 Sekunden kalt abspülen
  • schnell ums Haus gehen
  • etwas unangenehme Sitzstellung wählen, besonders gerade halten
  • Haarbüschel anbinden
  • Hände höher halten, Mala in Höhe des Herzens
  • mit offenen Augen

Keine Zeit

  • wenn keine Zeit, dann kein ernsthaftes Interesse

Mangelnde Regelmäßigkeit

  • Geist sucht nach Abwechslung und ist gelangweilt
  • Anfänger möchte innerhalb kurzer Zeit psychische Kräfte erlangen
  • ist entmutigt, möchte aufgeben, verliert Vertrauen in Wirksamkeit der Übungen
  • Übung muss ohne Erwartungen regelmäßig und geduldig fortgesetzt werden
  • Wachstum tritt allmählich ein

Falsche Ernährung

Ungünstige Umgebung

  • klimatische Bedingungen
  • äußere Ablenkung
  • herabziehende Umgebung oder unangenehme Atmosphäre
  • auch negative Gedanken durch Bücher, Zeitungen, Musik, Filme, Fernsehen
  • negative Menschen, Streit, Getratsche, unnötige Kontroversen und Diskussionen
  • zu viel reden macht ruhelos, füllt Geist mit unnützen Ideen und macht ihn ungeeignet für die Meditation
  • Stille erlaubt es uns, nach innen zu schauen
  • Mouna 2 Stunden am Tag üben, um Geist zu disziplinieren und zu beruhigen

Sitzhaltung fällt schwer

  • Knie, Hüften, Rücken schmerzt, Krampf, Juckreiz,und so weiter.
  • Sitzstellung sollte einigermaßen angenehm sein
  • Geduld entwickeln
  • beim Wechseln der Stellung langsam bewegen
  • Asanas, Lockerungen, Arme abstützen
  • mit Kissen und Decken abstützen
  • Band oder Decke umbinden
  • Stuhl oder Bank benutzen
  • keine Hemmungen, einen Thron zu errichten

Beine schlafen ein

  • nicht gefährlich, da Blutzufuhr nicht unterbrochen
  • Beine ausstrecken und massieren, wenn es länger als eine Minute dauert
  • Muskeln anspannen und locker lassen

Unruhe des Geistes

Reinigungserfahrungen

Körperliche Reinigungserfahrungen

Kopfweh

- von Kaffee, schlechter Luft, Erkältung - in der Meditation kein Shambhavi Mudra, Konzentration zum Herzen - ansonsten ausgleichen durch Wechselatmung - viel trinken

Ausschläge, Pickel, Rötungen

Übelkeit

Krankheit

Auflösen von Schutzverspannungen

  • Lockerungsübungen
  • hineinatmen

Geistige Reinigungserfahrungen

Mehr Gedanken pro Minute

  • wenn man Praxis intensiviert und versucht, an nichts zu denken
  • vorübergehender Zustand - weiter meditieren
  • nicht unwichtige Gedanken wegschicken, sonst kehren sie stärker zurück
  • gut zu erkennen, wie Geist funktioniert
  • negative Gedanken - der Geist leistet Widerstand
  • stattdessen Geist mit positiven, göttlichen Gedanken füllen und Gleichmut entwickeln, Geist beobachten

Gedanken sind schüchtern – wenn man sie anschaut, gehen sie weg

Wünsche und Ehrgeiz

Zweifel und Entmutigung

Moralischer und spiritueller Stolz

  • kommt schon nach einigen Erfahrungen oder Kräften - Verachtung und Arroganz
  • wir sind nur ein Wassertropfen im Ozean Brahmans

Emotionale Reinigungserfahrungen

Leichtere Gefühle und stärkere Emotionen

Erinnerungen aus Kindheit

Traumatische Erfahrungen, Tränen

Vergleich: staubiger Raum wird gesäubert, dann wird der ganze Staub erstmal aufgewirbelt. Tintenfass ausgespült: Wird ein Tintenfass ausgespült ist das Wasser erstmal tiefblau und wird allmählich schwächer bis das Wasser klar bleibt.

  • beobachten, nicht daran festhalten, geschehen lassen
  • gut, darüber zu sprechen, dass es an die Oberfläche des Geistes kommt
  • eventuell auf Traumata spezialisierten [Psychotherapeut]en zu Hilfe nehmen
  • Menschen mit Traumata eher komplexere, konkretere Meditationen
  • auch Menschen in psychotherapeutischer Behandlung können meditieren

Man braucht keine Angst zu haben, dass man mit Emotionen nicht zurechtkommt

  • es kommt immer nur das, wofür man bereit ist
  • beobachten, geschehen lassen, nicht identifizieren, es sich lösen lassen
  • nach und nach ins Bewusstsein integriert

Energetische Reinigungserfahrungen

Hitze oder Kälte im Körper

Bewegen als Gefühl

  • Gefühl, dass der Oberkörper kreist oder sich zur Seite bewegt
  • neue Energiekanäle öffnen sich und Energie fließt in den Astralkörper

Schwanken des Körpers

  • wenn ohne Verspannungen möglich, versucht man den Körper ruhig zu halten
  • sonst lässt man es geschehen

Energieschwingungen im Körper

Wenn erste Reinigungserfahrungen überwunden sind:

  • leichteres Körpergefühl nach 15-30 Minuten
  • Denken und Nachdenken kommt zur Ruhe - Glücksgefühl durch Konzentration
  • Geräusche treten zurück, Zeitgefühl geht verloren, Gefühl für Umgebung schwindet
  • Anziehungskraft der äußeren Welt lässt nach, Sinnesobjekte locken nicht länger
  • Geist wird ruhig, heiter und beständig
  • nicht missverstehen als Samadhi

darüber hinaus gibt es höhere Erfahrungen:

  • Astralerfahrungen, spirituelle Erfahrungen, Samadhi
    • kommen, wenn gewisse Reinheit da ist
    • wir fähig sind, den Geist für eine gewisse Zeit ruhig zu halten
    • abhängig von Temperament, Art der Meditation, Ort, anderen Faktoren

Astralerfahrungen

  • höhere Erfahrung haben zu wollen kann ein großes Hindernis sein – „Jetzt habe ich es.“
  • Zustand von Dhyana - Bewusstsein ist erweitert
  • Ausdehnung zum Göttlichen oder es kommt auf uns herab und wir werden zum Kanal
  • zu erklären mit dem Modell der drei Körper und fünf Hüllen
  • Sinne verfeinern sich - unterteilt in übersinnliches Sehen, Hören und Fühlen, und so weiter

Yogasutra I-35 – Wenn die höheren Sinne aktiv werden, kommt Festigkeit des Geistes

Wunderschöne Farben und Formen

Göttliche Düfte und Geschmack

Anahataklänge

  • Zeichen der Reinigung der Astralkanäle durch Pranayama
  • mystische Klänge zu Beginn der Meditation – Summklang, Glocke, Tampura, Laute, Flöte, Zimbeln, Muschelhorn - Instrumente versuchen, Anahata Klänge nachzuahmen
  • Kommen von den Prana Schwingungen des Herzens (10 Tonarten)
  • besonders im rechten Ohr (Pingala), klarer bei geschlossenen Ohren (Yoni Mudra)
  • Zwei Möglichkeiten: man kann sich drauf konzentrieren oder nicht weiter beachten
  • Unterscheidung zwischen Tinnitus (Schädigung des Gehörs mit ständigen unangenehmen Geräuschen, die bei Stress stärker werden) und Anahata Klängen

Fühlen von Prana, Sehen der Aura

  • sensibler für Gefühle anderer – kann problematisch sein (Kommunikation nutzen, nicht gleich reagieren, nicht auf sich beziehen)
  • man sieht Lichtkörper der Menschen (auch mit geschlossenen Augen)
  • wird verstärkt durch Tratak

Wahrnehmung von Astralwesen

Stimmen, die korrekte Informationen geben

  • nicht auf blasse Stimmen ohne Liebe achten
  • nicht darauf einlassen, wenn es niedere Astralwesen sind, sondern auf Meister konzentrieren
  • Mantra wiederholen (niedere Astralwesen bleiben auf Entfernung)

Sehen/spüren von Astralwesen

  • manche Menschen sehen ständig Astralwesen – lernen, damit umzugehen
  • nicht beachten oder Namen geben
  • mit anderen darüber zu sprechen kann Probleme verursachen

Astralreisen

  • möglich in Meditation oder Tiefenentspannung
  • Gefühl, den physischen Körper zu verlassen
  • man schwebt über sich oder sieht sich von oben oder von anderem Zimmer
  • möglich, zu jedem beliebigen Ort zu reisen
  • Fähigkeit der Materialisation, Gedankenlesen und Übertragung
  • keine Angst haben, geschehen lassen – Karma bringt uns zurück
  • wertvolle Erfahrung bestärkt auf dem spirituellen Weg
  • frei von Identifikation mit Körper, wenn man ihn willentlich > 2-3h verlassen kann
  • um das zu erreichen ist Mouna, Einsamkeit, Zurückgezogenheit notwendig

Strebende dürsten nach spirituellen Erfahrungen und erschrecken, wenn sie das Körperbewusstsein verlieren

  • nicht zu viel beachten, weiter praktizieren, Sadhana nicht aufgeben
  • vertiefen Konzentration und geben Ermutigung in Praxis
  • unser Ego holt uns aus diesen Zuständen zurück

Spirituelle Erfahrungen

  • es gibt höhere und ganz hohe – die höchsten sind nicht zu beschreiben mit Worten
  • kommen von der Kausalebene, wo die Seele erblüht
  • sind unserer Natur von Sat Chid Ananda sehr nahe
  • auch außerhalb der Meditation und spiritueller Praktiken, zum Beispiel im Traum
  • sind Gnade und kommen dann, wenn es sein soll
  • wir können es nicht erarbeiten, aber wir können uns vorbereiten, so dass es leichter geschehen kann

Wahrnehmung von Engelswesen, Meistern, Manifestationen Gottes

  • erhebt Bewusstsein und erfüllt mit Ekstase, Wonne, Liebe
  • man bekommt göttliche Anweisungen, dass man weiß, was man machen muss
  • daraus sind die Bilder entstanden von Shiva, Buddha, Jesus, Krishna

Verschmelzung mit Anahata Ton oder Aufgehen in alles erfüllendem Licht

  • Ton nimmt alle anderen in sich auf und darüber kommt man zur Stille

Man sieht, hört nichts mehr, keine Emotionen mehr

  • man ist ganz absorbiert und das Ego, der individuelle Wille, ist nicht mehr da

Sat Chid Ananda

Samadhi - kosmisches Bewusstsein

  • ist eine jedem innewohnende, natürliche Eigenschaft
  • kommt, wenn Ego und Geist vollkommen aufgelöst sind, begrenzte Persönlichkeit verschwindet
  • Wunschlosigkeit - Gefühl, alles erreicht zu haben, was man sich wünschte
  • keine Gedanken an Zeit und Raum
  • Auge der Intuition wird geöffnet - neue Erkenntnis und Bewusstheit
  • tiefe Liebe für alle Geschöpfe – göttliche Liebe - Erfahrung der Einheit mit allem

Savikalpa Samadhi – ich erlebe die Erfahrung der Einheit, keine Worte, Bilder, Gefühle mehr da

Nirvikalpa Samadhi – nur noch Einheit, Verschmelzung, kein Ich

  • hinterlässt Ehrfurcht, Freude, Glückseligkeit
  • Gefühl, dass sich das Göttliche durch uns hindurch manifestiert
  • Siddhis entstehen (beschrieben in Raja Yoga Sutras, Srimad Bhagavatam)
  • aus diesen Zuständen kommt intuitives Wissen und damit Erkenntnis der Wirklichkeit
  • Synonyme: Brahman, Selbst, Purusha, Bewusstsein, Chaitanya, Gott, Atman, Unsterblichkeit, Glückseligkeit, Nirvana, Turiya, Nirvikalpa Samadhi

Die Höchste Wirklichkeit ist nicht in Worte zu fassen. Worte sind nur eine Annäherung, eine Hilfe für uns, selbst den Weg zu gehen, um es selbst zu erfahren.

Meditation - DEIN INNERSTES SEIN

Mönch in der Meditation

Meditation führt dich zum innersten Sein, zu dem was du wirklich bist.

Wenn du einfach alles vergisst, was du zu sein glaubst, alle Identifikationen loslässt, dann erfährst du wer du wirklich bist. Und genau darum geht es in der Meditation. In diesem Artikel schreibt der Buchautor, Mystiker und Seminarleiter Bhajan Noam zum Thema "Meditation, dein innerstes Sein".

Was ist Meditation?

  • Ein stilles Gebet genügt sich selbst
  • Es hat und braucht kein Ziel und keinen Empfänger
  • Es ist das Ende allen Suchens
  • Und der Beginn des Wiederfindens
  • Öffne dich dafür –
  • Du trägst den kostbaren Schatz doch in dir

Meditation ist ein einfaches waches Sein. Eigentlich ist sie frei von Name, Benennung, Begriff. Sie ist, was wir ursprünglich sind: Meditation ist Bewusstheit. – Wir aber nennen gewöhnlich Methoden Meditation, Methoden, die uns hinführen wollen in Meditation, die aber selbst nicht Meditation sind, sondern immer nur Wege. Wege sind nicht das Ziel, auch wenn ein bekannter Ausspruch das Gegenteil besagt. Methoden können uns auf den Weg bringen, können uns ein Stück begleiten, können eine Zeitlang sehr kostbar und hilfreich für uns sein, doch die letzten Schritte sind weglos, für sie haben wir keinen Plan, keinen Führer mehr. Auf diesem weglosen Weg gleiten wir plötzlich schwerelos und bar aller Verhaftungen in eine lichtvolle Leere, in eine süße Stille. Dann geschieht es, dass sich Meditation sanft oder machtvoll in uns ergießt und ein bisher geglaubtes „Ich“ sich auflöst wie ein Traum, wie ein Dunst in der Sonne.

Das Land der Meditation können wir mit keinem Heer und mit keiner Technik erobern, es erobert, sobald wir bereit dafür sind, immer uns. So gibt es die vielen Techniken einzig dafür, uns zu öffnen, weit zu machen, empfänglich zu machen für das, was zu uns kommen will, was in uns eindringen und uns überwältigen will, was uns zunächst vollkommen hilflos macht – und am Ende größer und stärker als ein Gott.

10 Tipps für die Meditation

1. Dauer: Als Anfänger im Meditieren plane dir eine Zeit von minimal fünfzehn Minuten und maximal einer halben Stunde ein. Fünfzehn Minuten braucht dein Verstand, um vom Alltagsrhythmus ein wenig abzuschalten; und bei über einer halben Stunde können die körperlichen Spannungen zu einem Störfaktor werden. Wie bei allem ist es auch beim Meditieren wichtig, auf das richtige Maß zu achten und gerade den Einstieg sanft zu gestalten, damit Freude, Neugierde und Enthusiasmus erhalten bleiben. – Später kann dieses Ritual eine dreiviertel Stunde, eine Stunde oder mehr einnehmen.

2. Ort: Wähle und gestalte dir einen ruhigen, ungestörten und immer wieder zugänglichen Raum für die Meditation. Es kann ein kleines Zimmer sein oder ein freier Platz im Schlaf- oder Wohnzimmer, den du ausschließlich und dauerhaft dafür belässt. Schmücke ihn mit einigen wenigen Utensilien, die Ruhe und Geborgenheit für dich ausstrahlen: Kerzen, Räucherstäbchen oder eine Duftlampe, eine Vase mit Blumen, vielleicht eine kleine Buddha-Statue oder das Bild eines Heiligen, der dir etwas bedeutet. Bedenke dabei, es ist ein Ort, wo du nach innen gehen möchtest, belasse alles Äußere dezent.

3. Zeit: Nachdem du dir einen festen Ort zum Meditieren kreiert hast, wähle nun auch eine für dich günstige Zeit, die du täglich einhalten kannst. Am einfachsten bietet sich für viele der frühe Morgen an. Man kann beispielsweise seinen Wecker eine halbe Stunde früher stellen und gleich mit seiner Meditation in den noch jungen Tag hineinstarten. Am Morgen herrscht noch eine klare Energie, der Geist ist frisch und nicht mit so vielen Gedanken belastet und die Meditation gibt dir zugleich Präsenz und Energie zur Bewältigung deiner Aufgaben. Wichtig ist eine gewisse Gewohnheit. Wenn für dich eine andere Zeit infrage kommt, wird dich die Meditation natürlich ebenso fördern. Ausschlaggebend ist einzig, mit welcher Intensität du dich einlässt.

4. Regelmäßigkeit und Beständigkeit: Meditation ist Seelennahrung. Meditieren bedeutet, dass die Seele sich mit göttlicher Erkenntnis, mit himmlischer Weisheit nährt. Wie du deinem Körper täglich etwas zu essen gibst und ihm nicht einmal die Woche oder einmal im Monat einen riesigen unverdaulichen Berg vorsetzt, so solltest du es auch mit der Meditation handhaben. Beständigkeit in der Praxis, eine Regelmäßigkeit beim Üben erfreut deine Seele und erzeugt ein angenehmes, vertrautes Gefühl, bei dem du dich langsam öffnen wirst. Nicht ein gelegentlicher Wolkenbruch, sondern der stetige Tropfen höhlt den Stein der Unbewusstheit und fördert verlässlich das innere Licht zutage.

5. Geduld: Das größte Prüfungsfeld ist für die meisten Menschen die Geduld. Das gilt auch bei der Meditation. Der erste Enthusiasmus lässt mit dem Ausbleiben schneller Erfolge nach. Der Verstand kommt nicht so leicht zur Ruhe, wie du es dir erhofft hattest. Die körperlichen Spannungen stören auch noch nach Wochen des Übens. Hier ist deine Geduld gefordert und deine Gegenwärtigkeit. Meditation besitzt kein Ablenkungspotential und das kann manche Menschen nervös machen. Entdecke und erkenne nach und nach den goldenen Schatz der Gegenwärtigkeit. Es gibt nichts Wertvolleres, denn in ihr ist alles enthalten, was deinem Leben echte Qualität schenkt: Liebe, Freude, Mitgefühl, Sensibilität, Wahrhaftigkeit, Demut, Dankbarkeit. Im Grunde sind wir nur als Kind nicht auf unsere innere Schatzkammer aufmerksam gemacht worden, sondern die ganze Aufmerksamkeit wurde auf wertlose Äußerlichkeiten konditioniert. Sobald diese Erkenntnis in dir reift, ist jede Ungeduld im Nu verflogen.

6. Der Körper: Meditation ist auch ein starkes körperliches Erleben. Deshalb sind Yoga-Asana als Vorbereitungsübungen so wichtig. Einerseits hat der Körper zu Beginn noch nicht die Geschmeidigkeit und Lockerheit, um länger sitzen zu können. Zum anderen können während des Meditierens nach einiger Zeit psychsomatische Prozesse in Gang kommen, die sich muskulär oder organisch ausdrücken. Meditation ist ein lebenslanger Lernprozess, bei dem du vieles kennen und verstehen lernst: Deine Muskelspannungen, deinen Energiefluss, die Auswirkungen von negativen Gedanken oder ungesunder Ernährung. Alles das wird in dein Bewusstsein gehoben und du erhältst die Chance, darauf zu reagieren.

7. Supervision: Nimm die Hilfe eines Lehrers/einer Lehrerin in Anspruch. In der Stille der Meditation können plötzlich Emotionen auftauchen, die in deinem Unterbewusstsein auf eine Gelegenheit warteten, von dir gesehen zu werden. Sie können dich unter Umständen erschrecken, weil du nicht mit ihnen gerechnet hast oder ihre Intensität unterschätzt hast. Mit einem erfahrenen Lehrer kannst du darüber sprechen und gemeinsam nächste Schritte einleiten. Im Gespräch lernst du die Phänomene richtig einzuordnen und angesammelte Fragen können geklärt werden.

8. Üben in der Gruppe: Eine Gruppe ist ein tragendes Element. Das gemeinschaftliche Erleben weckt deine Freude und unterstützt deine Beweggründe. Wenn mehrere Menschen zusammen meditieren, erzeugen sie ein kraftvolles Energiefeld, das wiederum jeden Einzelnen neu auflädt. Die Intensität potenziert sich und die Stille kann weitaus tiefer werden als beim Üben alleine zuhause. Auch wenn die Gruppe andere als deine gewohnten Techniken übt, öffne dich dafür und betrachte diese Zeit als eine sonnenbeschienene Insel, die dir immer wieder den Grund für all dein Tun neu erhellt.

9. Motivation: Eine Gruppe gibt dir Motivation, doch du musst auch lernen, dich alleine zu motivieren. Meditation ist in der Gegenwart und die Gegenwart ist vielleicht nicht immer angenehm. Lerne zu lächeln. Lächeln entspannt jede Situation, ob im Außen oder im Innen. Lächeln ist ein wahres Wundermittel. Ein lächelnder Mund entkrampft sämtliche Muskeln deines Körpers, schenkt deinen Organen und allen deinen Zellen einen frischen Energiestrom und vertreibt die dunklen Wolken aus deinem Denken. Entscheide dich auch im Unwohlsein gegenwärtig zu sein und etwas wird sich ändern. Entscheide dich, Widerständen und auch Schmerzen nicht auszuweichen, und es entsteht eine andere Qualität in deinem Sein, eine ungekannte Kraft und Stärke.

10. Mithineinnehmen in den Alltag: Meditation ist kein Sonntagsbesuch in der Kirche. Bei Meditation geht es um einen permanenten Zustand, um einen immerwährenden Sonn- oder Feiertag in deinem Herzen. Der anfängliche Rückzug dient dem Üben. Meditation ist aber eine Lebensübung. Gegenwärtigkeit kann und sollte überall und in jeder Situation geübt werden. Ein wacher Mensch, ein selbstbewusster Mensch, ein autarker Mensch, ein freudiger und lebendiger Mensch ist immer auch ein gegenwärtiger Mensch.

Eine andere Möglichkeit existiert gar nicht. Alle Übungen enden im Alltag. Und letztlich gibt es nur den Alltag, und der ist die Gegenwart. Wenn du die Qualität deines Lebens verbessern möchtest, sei gegenwärtig. Wenn du mit etwas unzufrieden bist, sei wach. Entdecke in der Meditation die Quelle deines Glücks. Die ganze Welt ist nur ein Spiegel deiner Innenwelt. Lasse die Quelle des Glücks in die Welt übersprudeln, dann fehlt es dir an nichts – und du beschenkst sogar andere Seelen mit. OM Shanti, möge es für alle lebenden Wesen in dieser und in anderen Welten so sein.

Meditation geschieht jenseits von Zeit

Meditation jenseits von Raum und Zeit

Seit Albert Einstein wissen wir, wenn der Mensch sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit bewegen würde, wäre die Zeit aufgehoben. Darüber hinaus liefe sie sogar rückwärts. Das heißt für uns, Zeit ist Bewegung, ohne Bewegung gibt es keine Zeit.

Deshalb sitzen wir in der Meditation ganz still und versuchen ebenso unseren Geist zur Ruhe zu bringen. Die Erfahrung, die wir dabei im Idealfall machen können, ist, dass wir in einer Zeitlosigkeit ankommen, in etwas wie einem inneren heiligen Tempel. Würden wir nicht vor und nach der Meditation auf die Uhr schauen, wüssten wir oft nicht, wie lange wir meditiert haben. Um diese Zeitlosigkeit geht es eigentlich bei der Meditation. Denn das Göttliche, mit dem wir uns verbinden möchten, ist jenseits von Zeit, ist jenseits von Raum, ist jenseits von bekannten Begriffen.

Wir sind in unserem Alltagsleben, spätestens ab der Schule, so an Uhren und an vorgegebene Zeitrhythmen gewöhnt, dass wir uns, außer vielleicht am Wochenende und im Urlaub, ein Leben ohne diesen Taktgeber nicht mehr vorstellen können. Zeit aber gehört zur materiellen Welt, in der spirituellen Welt existiert sie nicht. Bewegen wir uns in der Zeit, sind wir, wenn wir nicht sehr bewusst, sehr wach bleiben, im gewissen Sinn abgeschnitten vom Göttlichen. Die Zeit ist eine Traumebene, eine unwirkliche, schiefe Ebene, von der wir zwangsläufig immer wieder herunterpurzeln. In der Zeit können wir uns nie aufgehoben und sicher fühlen. Deswegen werden Menschen, je mehr sie sich Terminen aussetzen, so unruhig, unsicher und nervös. Ein regelmäßig Meditierender kennt das nicht.

Wir sehen, dass es um die geistige Unruhe, die lärmenden Gedanken, die Überforderung durch die chaotischen Bewegungen im Verstand geht. Sie sind es, die uns der Stille berauben. Durch Meditation, durch das Heraustreten in einen zeitfreien Bereich, kommen wir zurück in unsere Kraft, in unsere Wirklichkeit, wir verlassen den Traum, der uns immer wieder so real zu sein scheint, aber der uns tatsächlich kraftlos und müde macht.

Im Schlaf sind wir zeitlos und tief verbunden mit der Quelle; beim langsamen Erwachen können wir es oft noch spüren. Doch dann stürzen wir uns in den Alltag und zerreißen dabei dieses zarte Band. – Durch regelmäßige Meditation lernen wir allmählich, dauerhaft in dieser heiligen und heilsamen Verbindung zu bleiben. Es wird Rückschritte geben. Doch ebenso wird die Erinnerung immer schneller zurückkehren. Irgendwann ist auch kein stilles Sitzen mehr notwendig, selbst in körperlicher Aktivität lernt der Geist ruhig zu bleiben.

Körperliche Stille und ein ruhiger Atem fördern zu Beginn das Stillwerden unseres Verstandes. Mit fortschreitender Übung erfahren wir auch in Aktivität Ruhe und Gleichmut und spüren immer mehr, was an äußerem Tun tatsächlich zu uns gehört und mit was wir uns Schaden zufügen. So werden wir bald selbstbewusster und liebevoller mit uns umgehen, was fast automatisch einen respektvolleren und mitfühlenderen Umgang mit unseren Nächsten mit sich bringt. Meditation ist zugleich Selbst- und Nächstenliebe – und aus der Tiefe kann dann, wie ein zarter Keim, auch die Gottesliebe hervortreten.

Erwachen im Alltag

Bleibe, wo du bist. Bleibe in deiner Religion, bleibe in deinem Job, bleibe in deiner Beziehung. Aber schaffe dir ein Refugium in Zeit und Raum für Rückzug, für Stille, für Meditation. Plane täglich eine bestimmte Zeit dafür ein und wähle dir einen angenehmen Ort. Und ganz langsam, Schritt für Schritt, wird sich etwas in dir entfalten, wird sich eine Blütenknospe öffnen, wird ein anfangs kleines Licht größer werden und heller scheinen. Dieses zarte Licht übernimmt nach und nach alles für dich. Dieses Licht ist der göttliche Funke in deinem Herzen, dem alle Weisheit, alle Liebe, alle Kraft innewohnt.

Dinge werden sich ändern, doch das sind Äußerlichkeiten. Du aber wirst immer tiefer nach innen gehen, zurückkehren in dein wahres Zuhause. Und von dort wirst du auf eine dir noch völlig unbekannte Weise nach außen wirken. Ein bisher nur gedachtes oder erahntes Einheitsgefühl wird von dir besitzergreifen und real von dir erlebt werden. Und alle Rückschritte, die dich zu Anfang zweifeln und verzweifeln ließen, verlieren an Bedeutung. Du hast etwas Unzerstörbares entdeckt: Dich, wie du wirklich bist. Von diesem Punkt aus wirst du nicht mehr in profane Verstrickungen zurückfallen. Diese Süße ist so unvergleichlich, dass dich nichts anderes mehr verlocken kann.

Alles das kann in deinem Alltag geschehen, indem du ihm mit wachsender Bewusstheit die richtige Würze aus Meditation und Liebe beimischst und Ärger und Verdruss als durchschaute Missverständnisse aussiebst. Bringe eine [spirituelle] Ruhe und Balance in dein Leben. Dann wird alle Aufregung langsam weichen und der ursprüngliche Frieden kehrt ganz natürlich zu dir zurück. Ich empfehle dazu keine komplizierten Methoden. Eine einfache Meditation, regelmäßig und mit Vertrauen praktiziert, führt dich zurück in dein Herz, in den geheimen Tempel Gottes.

Darüber hinaus lies die Schriften der Meister. Verschwende keine Zeit mit Sekundärliteratur. Lies die Evangelien, lies die Thora, lies Buddhas Lehrreden, lies Rumis Verse, lies Kabir, Osho, Lao Tse, Dschuang Dsi, Basho, Rabbi Nachman, Tolstoi, Novalis, Petar Danow, Das Buch des Mirdad von Mikhail Naimy, lies meine Bücher. Lies die Texte der Mystiker, der Sufi-Sheikhs, der Zen-Meister, der chassidische Rabbis und Zaddikim, der vedantischen Lehrer und Weisen, der großen Yoga Meister. Die spirituelle Welt ist so reich! Lasse alle diese Kostbarkeiten dein Herz erobern. Vertraue, liebe, lerne unablässig. Gott oder das große Sein ist pure Freundlichkeit, ist reine Liebe – wenn du zu verstehen beginnst, wenn du tiefer und tiefer eindringst.

Vernachlässige nicht deine weltlichen Pflichten. Vernachlässige nicht deine Partnerschaft, deine Familie. Im Gegenteil widme ihr mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Hinwendung. Sie ist dein eigentliches Feld des Lernens, des aktiven Meditierens, des bewussten Erkennens der allgegenwärtigen Göttlichkeit. Der Göttlichkeit in deiner Frau, in deinem Mann, der Göttlichkeit in deinen Kindern, deinen Eltern, der Göttlichkeit in deinen Nachbarn und Nächsten. Erwache in den Alltag hinein. Du hast bisher geschlafen und ihn nicht erkannt, nicht wertgeschätzt. Der Alltag ist in Wahrheit das Göttliche, der Nektar, die Essenz.

„Was anfangs flüchtig ist, stabilisiert sich.“ Alles Licht und aller Segen Gottes und der Meister mögen dein Herz und deinen Geist erfüllen!

Sei geduldig mit den Nebeln deiner Gedanken

Wenn du zu meditieren beginnst und dir gewahr wird, wieviel Nebel deine Gedanken produzieren, pflege einen geduldigen und wohlwollenden Umgang mit dir selbst. Ärgere dich nicht, sei nicht ungeduldig, sonst kehrst du wieder zurück in die alten Konzepte. Jedes Praktizieren ist anders. Meditation ist nie Routine, weil sie ein Üben des Gegenwärtigseins, der Unmittelbarkeit ist. Du kannst nicht routiniert oder gewohnheitsmäßig gegenwärtig sein.

Doch mit der Zeit wird Gegenwärtigkeit, wird Präsenz zu deinem natürlichen Zustand, den du nicht mehr verlassen und nicht mehr vermissen möchtest. Die Welt wird in jedem Augenblick neu geschaffen. Sie ist nicht alt, sie ist immer frisch und unerwartet. Ein Meditierender ist ein moderner Weltbürger, er ist von Augenblick zu Augenblick hellwach im Geschehen der Zeit. Trotzdem bleibt er ganz bei sich in seinem innersten Sein. Und die Nebel seiner Gedanken und er Dunst der Welt haben keinerlei Bedeutung mehr. Er hat die Essenz gefunden, den alles überstrahlenden Lotus in seinem Herzen.

Quelle

Mehr Licht im Labor! Bewusstsein erweitern mit Meditation

Mehr Licht im Labor!

Das Bewusstsein entzieht sich der objektiven Wissenschaft. Die Meditation kann helfen, das Ich zu erklären. Ein Plädoyer

Vom Dalai Lama

Dalai Lama

Das Glück, jemandem zu begegnen, den wir lieben, der Schmerz, eine gute Freundin zu verlieren, die Fülle eines Traums, der uns noch lebhaft vor Augen steht, die friedliche Stimmung eines Frühlingstags, die tiefe Sammlung in der Meditation all das ist die Wirklichkeit unserer Bewusstseinserfahrung. Ganz gleich, was der Inhalt dieser Erlebnisse im Einzelnen auch sein mag, niemand wird ihre Realität ernsthaft infrage stellen können. Trotz der unbezweifelbaren Wirklichkeit unserer Subjektivität und obwohl Philosophen sich seit Tausenden von Jahren Gedanken über dieses Phänomen gemacht haben, stehen wir vor dem Paradox, dass es nur sehr wenige Übereinstimmungen gibt, wenn wir das Bewusstsein theoretisch zu ergründen versuchen. Die Wissenschaft, die immer die Perspektive der dritten Person einnimmt die objektive Sicht von außen hat in diesem Fall erstaunlich wenige Fortschritte zu verzeichnen.

Ist Bewusstsein ein physiologischer Prozess?

Viele Wissenschaftler begreifen das Bewusstsein als einen physiologischen Prozess, der aus der Struktur und Dynamik des Gehirns hervorgeht. Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Diskussion, die ich vor mehreren Jahren mit angesehenen Neurobiologen der medizinischen Fakultät einer amerikanischen Universität geführt habe. Nachdem sie mir freundlicherweise die neuesten wissenschaftlichen Apparate vorgeführt hatten, mit deren Hilfe sie immer tiefer in die Struktur des Gehirns eindringen konnten Magnetresonanztomografie und Elektroenzephalografie und mir schließlich mit dem Einverständnis der Familie des Patienten auch noch erlaubt hatten, eine Gehirnoperation mitzuverfolgen, setzten wir uns zusammen und sprachen über die wissenschaftliche Auffassung vom Bewusstsein. Ich fragte einen der Wissenschaftler: »Offensichtlich hängen viele unserer subjektiven Erfahrungen Wahrnehmungen und Empfindungen zum Beispiel von Veränderungen der chemischen Prozesse im Gehirn ab. Ist die Umkehrung dieses Verhältnisses von Ursache und Wirkung denkbar? Ist es vorstellbar, dass das Denken selbst Veränderungen der chemischen Prozesse im Gehirn bewirken kann?« Mich interessierte dabei, ob die Umkehrung dieses kausalen Prozesses zumindest theoretisch vorstellbar ist.

Die Antwort des Wissenschaftlers war sehr überraschend für mich. Da alle mentalen Ereignisse aus physikalischen Prozessen entstünden, sagte er, sei eine solche Umkehrung nicht denkbar. Obwohl ich aus Höflichkeit nicht weiter darauf einging, dachte ich damals und denke auch heute noch, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für eine solche Behauptung gibt.

Um das Bewusstsein vollständig zu erforschen, bedarf es einer Methode, die nicht nur neurologische und biochemische Prozesse beschreibt, sondern auch die subjektive Erfahrung des mentalen Geschehens. Selbst wenn Neurowissenschaften und Verhaltenspsychologie zusammenarbeiten, werfen sie nicht genügend Licht auf die subjektive Erfahrung, da beide Disziplinen überwiegend von der objektiven Perspektive der dritten Person ausgehen. Demgegenüber haben alle kontemplativen Traditionen im Laufe ihrer Geschichte die subjektive Erforschung der Natur und Funktionsweise des Bewusstseins aus der Sicht der ersten Person (Ich−Perspektive) betont, indem sie den Geist in einer sorgfältigen Weise darin übten, seine eigenen inneren Zustände zu betrachten.

In dieser Art von Untersuchung sind der Betrachter, das Objekt und die Mittel der Betrachtung Aspekte desselben Sachverhalts, nämlich des Bewusstseins eines individuellen Experimentierenden. Diese Art von Geistestraining bezeichnet der Buddhismus als bhavana, ein Begriff, der im Deutschen meist mit »Meditation« übersetzt wird. Im ursprünglichen Ausdruck aus dem Sanskrit klingt die Pflege einer Gewohnheit an, während der tibetische Begriff gom die wörtliche Bedeutung von »vertraut werden« hat. Es handelt sich also um eine disziplinierte Geistespraxis, in der man die Vertrautheit mit einem bestimmten Gegenstand pflegt, der sowohl ein äußeres Objekt als auch eine innere Erfahrung sein kann.

Meditation und wissenschaftliche Experimente im Labor

Immer wieder wird Meditation als ein Leerwerden des Geistes aufgefasst oder als eine Entspannungstechnik, doch darum geht es mir hier nicht. Die Praxis des Gom führt zu keinen mysteriösen oder gar mystischen Zuständen, die nur wenigen talentierten Einzelpersonen vorbehalten wären. Es geht dabei auch nicht um Nichtdenken oder die Abwesenheit mentaler Aktivität. Gom bezeichnet beides: ein Mittel oder einen Prozess sowie einen Zustand, der aus diesem Prozess entstehen kann. Im Zusammenhang unserer Betrachtungen möchte ich Gom vor allem als Mittel beschreiben, als einen Prozess der präzisen, konzentrierten und disziplinierten Introspektion und Achtsamkeit, der uns tief in die Natur eines Gegenstandes der Betrachtung vordringen lässt.

Wissenschaftliche Experimente mit Meditierenden, die mit Herbert Bensons Untersuchungen in Harvard in den 1980er Jahren ihren Anfang nahmen, blicken mittlerweile auf eine lange Tradition zurück. Benson kontrollierte die physiologischen Veränderungen der Körpertemperatur und des Sauerstoffverbrauchs bei Meditierenden, die sich in der tummo−Praxis übten, bei der es unter anderem um die Erzeugung von Hitze an einem bestimmten Punkt des Körpers geht. Wie Benson hat auch Richard Davidson, der an der University of Wisconsin in Madison arbeitet, Experimente mit Eremiten im Himalaja durchgeführt, unter anderem in den Bergen, die Dharamsala umgeben.

Für die Eremiten, die ein Leben in der Einsamkeit der Berge gewählt haben, sind derartige Untersuchungen ein grundlegender Eingriff in ihr Leben und ihre spirituelle Praxis. Deshalb ist es nicht besonders erstaunlich, dass viele von ihnen anfangs eher zurückhaltend waren. Die meisten konnten den Sinn der ganzen Sache einfach nicht erkennen, außer dass damit das Interesse einiger merkwürdiger Männer befriedigt werden sollte, die mit Maschinen bepackt durch die Berge liefen. Ich war jedoch davon überzeugt und bin es immer noch, dass eine wissenschaftliche Untersuchung des Bewusstseins von Meditierenden sehr wichtig sein kann, und unternahm daher alle Anstrengungen, die Eremiten dazu zu bewegen, den Experimenten zuzustimmen. Ich schlug ihnen vor, sich im Geiste des Mitgefühls an den Experimenten zu beteiligen: Falls die nützliche Wirkung der Sammlung des Bewusstseins und der Pflege heilsamer Geisteszustände wissenschaftlich nachgewiesen werden könnte, hätte dies möglicherweise förderliche Auswirkungen auf andere. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu streng war. Einige Eremiten stimmten zu, hoffentlich überzeugt von meinen Argumenten, was ich mir wünschen würde, und nicht weil sie sich der Autorität des Amtes des Dalai Lama unterwarfen.

Das Training des Geistes ist wie das Erlernen des Fahrradfahrens

Der Buddhismus geht schon lange von einer Theorie aus, die man in den Neurowissenschaften als »Plastizität des Gehirns« bezeichnet. Die buddhistischen Begriffe, in denen diese Vorstellung gefasst wird, unterscheiden sich grundlegend von denen der Kognitionswissenschaft, wichtig ist jedoch, dass beide das Bewusstsein als offen für Veränderungen betrachten. Das Konzept der Neuroplastizität geht davon aus, dass das Gehirn weitgehend formbar ist und sich aufgrund von Erfahrungen permanent verändert, indem es ständig neue Verbindungen zwischen Neuronen herstellt und sogar neue Nervenzellen produziert. Die Forschung hat sich in diesem Zusammenhang vor allem mit Menschen mit besonderen Leistungen beschäftigt, mit Athleten, Schachspielern und Musikern, und konnte nachweisen, dass deren intensives Training sich in Veränderungen im Gehirn widerspiegelt. Dieser Personenkreis weist interessante Parallelen zu Meditierenden auf, deren Hingabe an ihre Praxis einen ebenso großen Einsatz an Zeit und Bemühung erfordert und die auf ihrem Gebiet ebenfalls besondere Leistungen erbringen.

So wurde bei erfahrenen Meditierenden im Experiment bereits eine größere Aktivität im linken Stirnhirnlappen nachgewiesen, einem Gehirnareal, das mit positiven Empfindungen wie Glück, Freude und Zufriedenheit verbunden ist. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass wir einen Zustand des Glücks durch ein auf das Gehirn einwirkendes Geistestraining bewusst kultivieren können.

Ein Betrachter, der sein Bewusstsein verändern oder den Geist mit empirischen, introspektiven Mitteln ergründen will, benötigt eine große Auswahl an Mitteln, die er durch sorgsame Wiederholung und Übung verfeinert und präzise und diszipliniert anwendet. Diese Praktiken setzen die Fähigkeit voraus, die Aufmerksamkeit für eine gewisse Zeitspanne wie kurz diese auch sein mag auf ein ausgewähltes Objekt zu richten. Man kann davon ausgehen, dass der Geist durch stetige Gewöhnung lernt, die von ihm speziell eingesetzte Fähigkeit Aufmerksamkeit, logisches Denken, Vorstellungskraft immer mehr zu verbessern. Schließlich wird diese Aktivität durch die andauernde, regelmäßige Übung fast zu einer zweiten Natur. Hier ist die Parallele zu Sportlern oder Musikern besonders deutlich. Wir können diesen Prozess aber auch damit vergleichen, schwimmen oder Fahrrad fahren zu lernen. Anfangs ist es sehr schwer, fast unnatürlich, aber wenn man es gelernt hat, ist es plötzlich ganz einfach.

Das grundlegende Geistestraining ist die Entwicklung von Achtsamkeit, besonders auf der Basis der Atembeobachtung. Normalerweise ist unser Bewusstsein relativ unkonzentriert, und unsere Gedanken bewegen sich in einer zufälligen und zerstreuten Weise von einem Objekt zum anderen. Indem wir Achtsamkeit entwickeln, lernen wir als Erstes, uns dieses Prozesses der Zerstreutheit bewusst zu werden; dann können wir unser Bewusstsein in einer sanften Weise so einstellen, dass wir es unabgelenkt auf die Objekte richten können, auf die wir uns konzentrieren wollen. Fortgeschrittene Achtsamkeit drückt sich in einer ausgeprägten Sensibilität gegenüber allem aus, was in unserem Geist und unserer näheren Umgebung geschieht, so unbedeutend es auch erscheinen mag.

Diese meditativen Praktiken lassen das Bewusstsein ruhig und diszipliniert werden, doch wenn es unser Ziel sein soll, tiefer in das Objekt der Betrachtung einzudringen, brauchen wir mehr als einen konzentrierten Geist. Wir müssen dazu noch die Fähigkeit erwerben, Wesen und Eigenschaften eines Objekts mit größtmöglicher Präzision zu untersuchen. Diese Ebene der Übung wird in der buddhistischen Literatur als Einsicht beschrieben. Im ruhigen und stillen Verweilen liegt die Betonung auf der Aufrechterhaltung der Konzentration, ohne abgelenkt zu werden, und man versucht, die (auf einen Punkt fokussierte, die Red.) Einsgerichtetheit des Geistes zu verwirklichen. In der Praxis der Einsicht liegt die Betonung auf einer kritischen Untersuchung und Analyse, ohne dabei die Einsgerichtetheit des Geistes zu verlieren.

Wenn unser Ziel darin besteht, die Perspektive der ersten Person in die wissenschaftliche Methode zu integrieren, um damit einen neuen Ansatz zur Erforschung des Bewusstseins zu entwickeln, müssen wir diese Praxis glücklicherweise nicht stundenlang ausüben. Es genügt, beide Techniken Einsgerichtetheit und Untersuchung bis zu einem gewissen Grad miteinander zu verbinden. Disziplinierte Übung ist dabei der Schlüssel. Jeder Physiker muss eine Ausbildung durchlaufen und gewisse Kompetenzen entwickeln. Jemand, der die Fertigkeiten der Methoden der ersten Person entwickeln möchte, muss dafür in etwa genauso viel Zeit und Anstrengung auf sich nehmen. Ich möchte betonen, dass der Erwerb mentaler Fertigkeiten, ähnlich der Ausbildung eines Physikers, eine Frage des Wollens und des konzentrierten Bemühens ist; es ist ganz sicher kein mystisches Geschenk für einige wenige.

Für die Meditationsforschung könnte es auch sehr interessant sein, sich mit dem zu beschäftigen, was in der tibetischen Tradition als die Erfahrung des klaren Lichts beschrieben wird. Dabei handelt es sich um eine äußerst subtile Ebene des Bewusstseins, die sich in allen Menschen zum Zeitpunkt des Todes kurzfristig zeigt. Ähnliche kurze Augenblicke dieses Zustands können während anderer Zeiten in natürlicher Weise auftreten, während des Niesens zum Beispiel, in Ohnmacht, tiefem Schlaf und beim sexuellen Höhepunkt. Dieser Geisteszustand zeichnet sich durch absolute Spontaneität und die Abwesenheit eines Ich−Bewusstseins oder eines Festhaltens am Ich aus. Erfahrene Praktizierende können diesen Zustand durch meditative Techniken bewusst hervorrufen. Wenn das klare Licht im Moment des Todes in natürlicher Weise erscheint, sind diese Personen in der Lage, länger darin zu verweilen und dabei die Achtsamkeit aufrechtzuerhalten.

Auch im Hochsommer zeigte der Tote keinerlei Anzeichen des Verfalls

Ling Rinpoche, mein persönlicher Lehrer, verweilte 13 Tage im klaren Licht des Todes. Obwohl er klinisch bereits tot war und aufgehört hatte zu atmen, ruhte er in der Meditationshaltung, und sein Körper zeigte keinerlei Anzeichen des Zerfalls. Ein anderer vollendeter Meditierender blieb 17 Tage lang in diesem Zustand, und das in der tropischen Hitze im Hochsommer in Indien. Es wäre interessant, herauszufinden, was in dieser Zeit auf der physiologischen Ebene geschieht und ob es noch zu nachweisbaren biochemischen Prozessen kommt. Als Richard Davidsons Gruppe nach Dharamsala kam, war sie sehr daran interessiert, dieses Phänomen zu erforschen. Doch starb damals ich weiß nicht, ob ich sagen soll, glücklicher− oder unglücklicherweise kein Meditierender.

Erforschung des Bewusstseins?

Bewusstsein ist ein nur schwer zugängliches Objekt; es unterscheidet sich damit von materiellen Objekten wie zum Beispiel biochemischen Prozessen. Doch seine Flüchtigkeit teilt es durchaus mit gewissen Phänomenen der Physik oder der Biologie wie etwa den Elementarteilchen oder den Genen. Heutzutage, da die Abläufe und Arbeitsverfahren für deren Erforschung allgemein etabliert sind, scheinen uns diese Dinge vertraut und unumstritten. Ihre Erforschung beruht einzig und allein auf der Beobachtung ganz gleich, vor welchem philosophischen Hintergrund ein Wissenschaftler ein Experiment durchführt, letztendlich werden die empirischen Beweise und die Phänomene selbst darüber bestimmen, was wirklich ist. Das Gleiche gilt für die Untersuchung des Bewusstseins.

Auf dieser Grundlage stelle ich mir eine Erweiterung des Rahmens der Wissenschaft vom Bewusstsein vor, wodurch wir unser kollektives Wissen über den menschlichen Geist in wissenschaftlicher Weise erweitern können.

Ein gewisses Maß an Erfahrung, ja sogar Einübung in die beschriebenen Techniken der Geistespraxis (oder auch andere) muss meiner Meinung nach zu einem festen Bestandteil der Ausbildung von Kognitionswissenschaftlern werden, wenn die Wissenschaft ernsthaft darum bemüht sein will, breit gefächerte Methoden für eine umfassende Erforschung des Bewusstseins zu entwickeln.

Letzten Endes wird die Frage, ob das Bewusstsein auf physikalische Prozesse reduziert werden kann oder ob unsere subjektiven Erfahrungen ein immaterielles Merkmal der Wirklichkeit sind, vielleicht immer eine Frage der philosophischen Überzeugung sein. Möglicherweise wird die Wissenschaft sie nie abschließend klären können. Ich glaube jedoch daran, dass sich Buddhismus und Wissenschaft in einer gemeinsamen Erforschung des Bewusstseins begegnen können, ohne sich in einen philosophischen Disput darüber zu verstricken, ob das Bewusstsein letztendlich physikalisch begründbar ist oder nicht. Beide Forschungstraditionen könnten aus dieser Begegnung bereichert hervorgehen. Diese gemeinschaftliche Erkundung wird nicht nur zu einem tieferen Verständnis des Bewusstseins beitragen, sondern uns die Dynamik des menschlichen Geistes und seiner Beziehung zum Leiden näher bringen. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Linderung des Leidens, worin in meinen Augen unsere zentrale Aufgabe in dieser Welt besteht.

Quelle: Dalai Lama in der Zeit, 38, 2005

Das Wesen der Meditation

von Hanspeter Sperzel, Frankfurt. Erschienen im Yoga Vidya Journal 8, 2002

Meditation hilft Grenzen zu überschreiten

Einleitung

Meditation gehört zu Yoga wie die Übungen, die als Asana und als Pranayama weltweit bekannt geworden sind. Ohne Meditation ist und bleibt Yoga unvollkommen. Doch nicht nur dieser indische Übungsweg kennt die Meditation, auch das Christentum hat die Form der Meditation gepflegt, um höhere Einsichten in das Wesen des Seins zu erlangen. Anhand einiger Zitate christlich orientierter Mystiker möchte ich dies nachfolgend darstellen. Aus den Auslegungen und aus eigenem Wissen heraus möchte ich dann versuchen, einige allgemeingültige Aussagen zur Meditation zu formen und den Versuch wagen, eine religions- und kulturneutrale Definition für den Begriff „Meditation“ zu formen.

Paulus von Tarsos

Gott ist in allem, denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir. Gott ist in allem und menschliches Leben ist ein Hineinsterben ins Absolute.

Paulus von Tarsos entwirft hier sein in der Meditation geschautes Bild der Welt, welches durchaus vergleichbar ist mit dem Begriff ”Brahman” in der Lehre des Yoga. Nur verwirft er die Vorstellung, daß der einzelne Mensch als Individuum nach den Tode ein neues oder ein anderes Da-Sein erfährt, sondern läßt den Menschen in der Ganzheit des Absoluten aufgehen. Der Mensch gleicht dann dem Bild der Welle, in der Teile des Ganzen sich vorübergehend zu einer differenzierbaren Einheit formen und dann vollständig in die Einheit zurückkehren. Diese Vorstellung wird im Yoga auch von Paul Brunton vertreten, der ein Schüler von Shri Ramana Maharishi war und dessen Anhänger in ihm einen sehr hohen Grad der Selbstverwirklichung vernahmen.

Gregor von Nyssa

Das Schauen Gottes vollzieht sich nicht durch die Sinne, sondern wer in der Erkenntnis des Hohen fortschreiten will, muß sich von aller sinnlichen und ungeistigen Bewegung reinigen und jegliche Vorstellung aus seinem Geist verbannen;

Gregor von Nyssa’s Ansicht enthält nicht das für die christliche Meditationspraxis typische Bild der Gnade Gottes, der sich offenbart, sondern huldigt in gewisser Weise dem Bild des Taoismus. Wenn alles Überflüssige und nicht Ewige aus dem Gewahrsein des Menschen herausgelöst wird, muss in der Wahrnehmung seiner Selbst zuletzt und zwangsläufig die Wirklichkeit sich abzeichnen. Diese zu verwirklichen ist das höchste erreichbare Ziel des Menschen.

Augustinus

"Als ich die Mahnung erhielt, zu mir selbst zurückzukehren, kehrte ich in mein Inneres ein und sah, wie dumm auch noch das Auge meiner Seele war. Dann bemerkte ich über meinem Geist ein unveränderliches Licht..."

Augustinus erlebt seinen Gott als ein in sich ruhendes, unveränderliches Licht, welches nicht in ihm, sondern welches über ihm steht. Hier wird der Gottesbegriff des populären Christentums verwirklicht, der Gott als vom Menschen getrennt wahrnimmt. Dieser getrennte Gott ist es auch, der die Mahnung ausspricht, sich nach innen zu kehren oder zur Meditation zu kommen. Erst hier wird die Sicht möglich, die Wahrheit als solche zu erkennen. Im Yoga würden wir dies als Intuition bezeichnen.

Johannes Tauler

Im Innern, im Grund des Menschen, da hat Gott den Ort seiner Ruhe erwählt; da findet er seine Freude - Wenn einer das täte: den Grund wahrnehmen, von innen, und alle Dinge lassen und sich in den Grund kehren! – Doch das tut niemand. Und dabei geschieht es oft, dass der Mensch in seiner äußeren Tätigkeit zehnmal gemahnt wird, sich nach innen zu kehren. – Doch er tut es immer noch nicht.

Tauler findet Gott in seinem Inneren. Dieses erfordert als Voraussetzung das lassen aller anderen Dinge. Wer sich darauf einläßt, und nach Tauler kann dies jeder tun, wird in sich den Frieden finden. Wie Augustinus erkennt auch Tauler die Mahnungen, die zur Einkehr rufen, doch werden diese nicht an eine Person, sondern an den Menschen ganz allgemein gerichtet. Dies impliziert, dass jeder Mensch diesen Ruf vernehmen muss. Tauler ist traurig, ja verzweifelt darüber, dass so wenige Menschen dieser Mahnung nachkommen; er versteht dies einfach nicht.

Meister Eckart

Zeit und Raum sind Stücke, Gott aber ist eines. Soll daher der Mensch Gott erkennen, so muß er ihn erkennen oberhalb von Zeit und Raum; den Gott ist weder dies noch das, wie diese irdischen mannigfachen Dinge: Denn Gott ist Eines.

Eckard sieht Gott außerhalb von Raum und Zeit und daher für den Menschen als unfaßbar, sofern er sich nicht erhebt über die Welt. Der Mensch muß erst heimkehren, zum Einen werden, bevor er dies erfassen kann. In der Vielfalt der Dinge ist Gott nicht zu erkennen. Diese Ansicht beschreibt etwas Endgültiges. Nur die Vollendung des Menschseins erkennt die Wahrheit; und bis dahin zählt nur der Glaube. Lassen sich diese Beschreibungen zusammenfassen? Welche Wesenheiten sind es nun, die in einer allgemeingültigen Form der Meditation zuzuschreiben ist und die für nahezu alle Praktiken einheitlich gelten?

Grundsätze der Meditation

1. Das Prinzip einer unberührten Mitte.

Jede Meditation geht vom Prinzip einer, wie immer auch definierten, Mitte des Menschen aus. Ohne dieses nach innen schauen, zentriert oder geerdet sein, ist Meditation nicht möglich. Die Wege oder die Mittel, die zur Schau oder Wahrnehmung dieses inneren Prinzips führen, sind so verschieden wie die Menschen, die Meditation praktizieren und die Kulturen, aus denen diese Menschen stammen. Allen gleich jedoch ist, daß die Techniken, mit denen diese Konzentration oder Loslösung erreicht werden soll, stets als Werkzeuge angesehen werden. Ob Mantra, Guru oder Gott, Atemkonzentration oder Schrift, ob Achtsamkeit, Euphorie oder Droge, niemals werden diese Werkzeuge mit der Wirklichkeit gleichgesetzt. Am Ende jeder Arbeit wird für die endgültige Betrachtung auch das Werkzeug abgelegt und der Übende kommt zur reinen Schau.

2. Das Prinzip der Einbringung des ganzen Menschen.

Meditation kann nicht betrieben werden wie ein sportliches Training oder eine andere, abgesonderte Tätigkeit. Jeder Mensch, der sich zur Meditation niederläßt und übt, bringt sich automatisch ganz in die Übung ein. Auf dem Kissen sitzend, im Übungsraum sich bewegend erfährt er Körper, Geist und Seele als Einheit, und jede Meditation sucht aus dieser kleinen Einheit zur einer größeren Einheit vorzustoßen. Dazu müssen alle Facetten mitgenommen werden, die zusammengenommen den Menschen bilden, dazu zählen Vergangenheit, Charakter, Bildung, Träume, Wünsche, Körper, Gesundheit, Erwartungen, Hoffnungen, Verletzungen und alles andere auch. Nur die vollständige Integration und Bewußtwerdung dieser Anlagen kann zur Transzendenz überstiegen werden.

3. Das Prinzip der Selbstannahme.

Wenn die oben genannten Facetten des Menschen genau betrachtet werden, so findet man nicht nur positiv besetzte, sondern auch negativ besetzte Elemente. Während es leicht ist, sich mit Positivem zu identifizieren, so fällt dies bei negativ-besetzten außerordentlich schwer. Doch ganz gleich, was immer in der Stille zu finden ist, es ist menschlich und muß angenommen werden, wenn die Meditation erfolgreich sein soll. Zum Grund vorzustoßen, zum Anfang aller Dinge, zum Wesentlichen heißt auch, vollkommene Klarheit zu gewinnen über sein eigenes Sein, und dazu zählen auch die Schattenseiten menschlichen Lebens.

4. Das Einbringen der Sozialität.

Wenn der Bereich des Individuellen überschritten werden soll, wenn zur Transzendenz gelangt und in größere Einheiten vorgedrungen werden soll, so kann sich dort nicht niemand als allein denken, sondern ist folgerichtig in Gemeinschaft mit anderem. Das Wissen dieses Umstandes bedeutet aber auch, dass jeder jederzeit mit allem verbunden sein muss, denn die höchste Stufe der Transzendenz ist die Einheit, die alles, absolut alles umfasst. Und dies gilt dann auch schon jetzt und hier. Und wenn dies so ist, so kann das Schicksal jedes Wesens niemand und zu keiner Zeit gleichgültig sein. Sehr schön stellt sich in einem Bild die Gemeinschaft als Boot dar, in dem der Einzelne das Wasser der Transzendenz überquert. Ohne Boot geht die Überquerung nicht, aber auch nicht ohne das Rudern und Steuern des Einzelnen.

5. Die Integration aller Lebensbereiche.

Zunächst wird Meditation vom Übenden gemacht. Dieser übt Haltung, Technik und Konzentration und alles erscheint so wie in jeder anderen Tätigkeit auch. Diese Phase aber geht schnell vorbei. Meist bedarf es nur weniger Wochen intensiver Praxis, um festzustellen, daß hier nicht nur eine Technik ausgeübt wird, sondern daß sich ein Prozess zu etablieren beginnt, der auch eigenständige Züge annimmt. Während der Übende voranschreitet, beginnt etwas anderes ihn in die gleiche Richtung zu ziehen. Mit dem Einsetzten dieser Kraft beginnt die Meditation ihre Wirkung zu entfalten. Jeder Übende der Meditation sollte sich bewußt sein, daß die Übung sein Mensch-Sein verändert und sollte sich darauf auch einlassen wollen.

6. Die psychologische Komponente jeder Meditationsform.

Jede Meditationsform, die eine Klärung des In-der-Welt-Seins zum Ziele hat, verbirgt in sich therapeutische Elemente, die man am einfachsten mit dem Wort ”Eigentherapie” benennt. In ihrem Wirken wird der Übende mit Inhalten konfrontiert, die eindeutig dem Unbewußten des Menschen angehören. Gleichgültig, ob dieses sich in Bildern, Sequenzen vergangener Erlebnisse oder in Tagträumen ereignet, immer müssen diese Erscheinungen vom Übenden verarbeitet werden. Dieses ist oft nicht einfach, und sehr häufig werden schmerz- und leidvolle Erfahrungen ein zweites Mal erfahren. In diesem Wiedererleben erfolgt eine Reinigung, eine Klärung der Bewußtseinsinhalte, die in ihrer Vollendung als Befreiung ins ”Hier und Jetzt” angesehen werden kann. Viele Meditationstheorien arbeiten mit diesem Bild und sehen diesen Zustand als den höchsten, dem Menschen möglichen Zustand an

7. Versuch einer neutralen Definition.

Auf dieser Basis können wir nachfolgend eine vollkommen neutrale Definition der Meditation formen, die Menschen aller Kulturen und Glaubensrichtungen akzeptieren können:

Wir suchen in der Meditation nach dem Ruhenden in unserer Mitte im Glauben daran, daß wir so ein Leben ohne vermeidbares Leiden erreichen können. Dazu sind wir bereit, uns ganz und gar einzubringen, sind bereit, uns so anzunehmen, wie wir sind, mit allen Fehlern und allen Schwächen. Indem wir uns selbst erkennen, erkennen wir uns auch in der unauflösbaren Gemeinschaft mit allem Anderen. Wir lösen die Knoten der Vergangenheit und gewinnen die Spontaneität eines geistigen Lebens.

Jenseits von Glauben. Der Wert einer spirituellen Meditation

von Jörg Lenhard

Yoga Vidya Journal Nr. 8, Herbst 2004

Die Schöpfungsgeschichte

Seit etwa 15 Milliarden Jahren existiert unsere Galaxie, seit etwa fünf Milliarden Jahren unser Planet Erde, und Menschen gibt es erst seit zwei Millionen Jahren. Wenn wir versuchen, uns diese Entwicklungsgeschichte in ein menschliches Vorstellungsbild zu übertragen, dann könnten wir auch sagen, dass die Erde seit einem Jahr besteht und der Mensch am 31. Dezember um 23.55 Uhr in die Schöpfung eingetreten ist. Aber auch dieses Ereignis konnte nur deshalb eintreten, weil dies zu Beginn der Schöpfung so vorgesehen war. Alles was der Mensch ist, war von Anfang an in ihm angelegt. Nichts kommt von ihm, sondern nur durch ihn. Nochmals mit anderen Worten: Noch ehe ein Nichts existierte, das die Idee der Schöpfung in sich trug, waren ich und der Leser bereits vorgesehen und geboren!

Grenzen der Wissenschaftlichkeit

Was ist der Mensch und wo kommt er her?

Schon immer diskutieren und streiten die Wissenschaftler über den Anfang dieser Entwicklung und kamen auf die Idee, dass ein Urknall dieses Szenario ausgelöst haben muss. Aber wie kann aus dem Nichts etwas entstehen? Das Instrument eines wissenschaftlich denkenden Menschen ist der Verstand. Mit seiner Hilfe können aber nur logisch-kausale Zusammenhänge auf menschlich-sinnlicher Ebene erkannt werden. Andere Manifestationsformen und Daseinsgesetze werden geleugnet oder ignoriert. Der wissenschaftliche Mensch versucht aber, mit allen ihm zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten und gedanklichen Tricks, die mehrdimensionale Schöpfung auf die zweidimensionale Ebene seines begrenzten Verstandes zu reduzieren. Auf dieser Ebene wird gestritten und diskutiert, Religionen werden gegründet und andere bekämpft. Sogar der Begriff des Teufels ist auf dieser Ebene durch menschliche Diskussion entstanden und existiert in Wirklichkeit nicht. Diese begrenzte Sicht spiegelt sich auch in der ökologischen Situation unserer heutigen Welt und dem krankhaften seelischen Befinden der bestehenden Gesellschaften wider.

Die Einmaligkeit des Menschen

Wir haben erkannt, dass sich hinter jeder Manifestation eine Idee verbirgt, ein Bewusstsein oder ein imaginäres Abbild, damit Materie – also die Schöpfung und somit auch der Mensch – entstehen kann. Der Mensch ist kein Zufallsprodukt, noch hat er sich selbst zu dem gemacht, was er ist. In jedem von uns verbirgt sich der gleiche göttliche Funke der Liebe, der die gesamte Schöpfung erschaffen hat. Gehen wir noch einen Schritt weiter und lesen die Schriften der Weisen und spirituellen Lehrer dieser Welt, dann sagen alle, dass der Mensch sogar ein Ebenbild dessen ist, was ihn erschaffen hat. Ihm wurde die Fähigkeit gegeben, seine hohe spirituelle Herkunft zu erkennen und sich zu Lebzeiten wieder mit ihr zu vereinigen. Das Fenster zur inneren Welt ist die Mitgift jedes Menschen.

Die Natur der Seele

Die Kraft, die diesen Schritt vollzieht, kann nicht auf der Sinnes- oder Verstandesebene gefunden werden, sondern ist ein Teil unserer Seele. Nur sie besitzt das Wissen über ihre göttliche Herkunft und bildet die Grundlage für die lange Suche des Menschen nach Wahrheit, Erlösung und ewigem Frieden (Shanti). Da sie durch ihre Inkarnation an die Gesetze der physischen, astralen und kausalen Welten gebunden ist, leidet sie unter den dortigen Täuschungen und Beschränkungen. Als Tropfen des göttlichen Ozeans erlebt sie durch die Bindung an diesen Körper auf schmerzvolle Weise die duale Welt. Dies ist die eigentliche Bedeutung des Begriffes „Sündenfall“. Damit ist lediglich der Fall der Seele in die duale Schöpfung gemeint, jenseits von jeglicher moralischen Bewertung. Aber ihre Sehnsucht gilt immer dem Ziel, sich wieder mit ihrem Ursprung zu verbinden. Nach vielen Inkarnationen und gelebtem Karma gelingt es uns endlich, diese Sehnsucht der Seele nach ihrer eigentlichen Heimat wahrzunehmen. Vielleicht beginnen wir dann mit einer Form von Yoga oder Meditation, suchen mit dem Verstand nach der höchsten Wahrheit und lesen viele Bücher über Astrologie, Philosophie oder Theologie. Dann kann es sein, dass wir mit den weltlichen Bedingungen im Tiefsten unseres Herzens unglücklich und unzufrieden sind. Wie von einem inneren Zwang getrieben, werden wir zu einem spirituellen Sucher und sind auch bereit, dafür große weltliche Opfer zu bringen. Eine Krankheit kann uns ein Alibi liefern, gewohnte weltliche Wege zu verlassen, um endlich der Suche der Seele nach ihrer Heimat mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Die allgemeine Meditation

Als ich vor 31 Jahren mit der Meditation begann, gab es nur die TM (Transzendentale Meditation) von Maharishi Mahesh Yogi. Inzwischen bieten alle christlichen Kirchen und viele Therapeuten Meditationsformen an und auch buddhistische Religionen haben sich etabliert. Dabei gilt es, die verschiedenen Techniken aufmerksam zu vergleichen, ehe man sich für einen Weg entscheidet. Denn ich übe freiwillig eine neue Gewohnheit, die mich dann ebenso bindet wie jede andere weltliche Tat oder Gewohnheit. Bis zu welcher spirituellen Ebene bringt mich diese oder jene Technik? Generell führt jede Übung, die es uns ermöglicht, unseren Verstand immer mehr zu reflektieren, anstatt uns kritiklos mit ihm zu vereinigen, zu einer inneren Weiterentwicklung. Wenn ich aber eine Meditationsform wähle, ist es besonders wichtig, stets auf die innere Resonanz meiner Gefühle zu achten. Wie fühle ich mich während der Praxis? Ich sollte immer in voller Freiheit entscheiden, ob sie meinen inneren Bedürfnissen und Zielen noch entspricht oder nicht.

Die spirituelle Meditation

Die spirituellen Meister sind alle auch sehr erfahrene Psychologen. Sie kennen die Natur des Menschen und seines Verstandes (mind) sehr gut. Diese besteht in der Bindung an die niederen Sinneswelten und in der Wiederholung der weltlichen Eindrücke und Gewohnheiten. Darin liegt die Ursache für meine jetzige Inkarnation und dies bildet auch die Grundlage für künftige Leben. Um die Energie des Verstandes jetzt für den spirituellen Aufstieg zu nutzen, müssen die spirituellen Meister ihm eine höhere Befriedigung anbieten als er bisher durch die Verbindung mit dem Körper, seinen Sinnen und der Welt erfahren hat. Sie machen sich seine Natur der Wiederholung zu Nutze, und lehren, dass wir uns auf den inneren Klang (Nada oder Shabd) konzentrieren sollen, um jetzt eine künftige Ausrichtung in höhere Welten zu erreichen (siehe die tägliche Lesung von Swami Sivananda vom 19.09.01).

Auf diese Weise gelingt es uns, den Verstand langsam von den irdischen Ketten zu lösen, um ihn dann mit den Offenbarungen der Seele in Form von Licht und Klang in Kontakt zu bringen. Denn nur in dieser menschlichen Form können wir die Transformation des Verstandes durchführen. Jesus sagte: „Das Gesetz ist das lebendige Wort des lebendigen Gottes an lebendige Propheten für lebendige Menschen.“ Er wies damit den Weg zur direkten Gotteserfahrung in uns. Mit dem Begriff „lebendiges Wort des lebendigen Gottes“ ist der Klangstrom, der Shabd oder Nada gemeint, der in jedem Menschen verwurzelt ist. Dieser Klangstrom ist die eigentliche Kraft der Rückorientierung und inneren Belehrung und ist ein Teil der Seele. Weiter sagt Jesus, dass ein lebender Meister - „an lebendige Propheten“ - diese Verbindung herstellen muss und dass nur der lebende Mensch - „für lebendige Menschen“ - diese Erfahrung machen kann.

Innere Erfahrungen ersetzen den Glauben

Solange ich noch keine Verbindung zu meiner Seele besitze, bin ich auf das weltliche Wissen und blinden Glauben angewiesen. Dieses Wissen ist aber geliehen, angelernt und von außen in mich eingedrungen. Fremde Menschen haben dies oder jenes aufgeschrieben, postuliert und ich übernehme deren Erfahrung und Empfehlungen. So verlangen die Kirchen zum Teil auch ein rechtes Maß an biblischen Glauben, ohne den Gläubigen an die eigentliche Quelle des Glaubens – die innere Erfahrung – zu führen. Das Ziel der Meditation besteht darin, einen Zugang zu meinem eigenen göttlichen Wissen herzustellen. Ich errichte eine Brücke zwischen dem göttlichen und meinem weltlichen Bewusstsein und erhalte Zugang zu Wissen aus „erster Hand“. Der Gipfel dieses Weges besteht in der direkten Erfahrung und Vereinigung mit der göttlichen Liebe, von der viele Mystiker/innen und Lehrer/innen des Bhakti Yoga auf der ganzen Welt berichten. Je mehr ich durch diese Erfahrung meine karmischen Verbindungen zur Welt löse, desto mehr schaffe ich Raum für die Erfahrung mit dem göttlichen Nektar meiner Seele.

Erst wenn wir durch die Praxis der spirituellen Meditation innere Erfahrungen von höheren Welten und Wahrheiten gemacht haben, erlischt der verstandesmäßige Glaube an dies oder das. Der weltliche Name für unseren persönlichen Gott verwandelt sich in eine Liebesbeziehung und wird dadurch zeitlos und unaussprechlich. Die Seele wird in ihrem höchsten Glanz erfahren und Worte können die innere Erfahrung nicht beschreiben. Es ist nicht nötig, näher auf die einzelnen Stationen des inneren Weges einzugehen, da er bei jedem Menschen von Gott selbst angelegt ist. Kein Mensch könnte je aus eigener Kraft und Wissen diesen Weg beschreiten. Entsprechend dem Wort „Gott verwirklicht sich selbst durch uns“ können wir auf Seine Führung vertrauen und lediglich die spirituelle Meditation täglichen praktizieren. Dadurch üben wir bewusst, uns von der dualen Ebene unseres physischen, astralen und kausalen Körpers und deren Gesetzen zu lösen. Wir geben der Seele immer mehr Raum, sich uns mitzuteilen, anstatt noch länger Sklave der verstandesmäßigen Verirrungen zu werden. Da jeder Einzelne von uns auch mit den übrigen Menschen in astraler Verbindung steht, beeinflusst er durch seine Entwicklung auch alle anderen Menschen.

Verfasser: Jörg Lenhard befasst sich intensiv mit alternativen Ernährungslehren und Hatha Yoga. Er studierte klassisches Ballett und ist Shiatsu-Therapeut, Meditationslehrer und NLP-Practitioner.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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