Kshipta

Aus Yogawiki

Kshipta (Sanskrit: क्षिप्त kṣipta adj. u. n.) ist das PPP der Sanskrit Verbalwurzel (Dhatu) kṣip und bedeutet: geworfen, gestreut, zerstreut; verlassen, vernachlässigt; bescholten, verächtlich; Zerstreutheit; eine durch eine Schuss- oder Wurfwaffe beigebrachte Wunde.

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Kshipta क्षिप्त kṣipta Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Kshipta, क्षिप्त, kṣipta ausgesprochen wird:

Sukadev über Kshipta

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kshipta

Kshipta heißt wörtlich: hingeworfen, instabil. Kshipta ist einer der fünf Gemütszustände, einer der fünf Zustände des Geistes. Kshipta ist der zerstreute Gemütszustand. Fünf Gemütszustände: Es gibt Mudha, Mudha ist träge, faul, depressiv, traurig, antriebslos. Kshipta ist unruhig, zerstreut, immer wieder abgelenkt, nicht in der Lage, irgendwie etwas zu tun, einfach hingeworfen, es geschieht einfach. Dann gibt es Vikshipta. Vikshipta ist ein gesammelter Gemütszustand, ist Bemühen, den Geist etwas zur Ruhe zu bringen. Dann kommt Ekagrata. Ekagrata heißt einpünktig, volle Konzentration. Und schließlich Nirodha. Nirodhah heißt vollkommene Ruhe des Geistes, die dann zur Selbstverwirklichung führt.

Das heißt, wenn du deinem Geist einfach freie Bahn lässt, dann kann es sein, dass er Kshipta wird, und dann wird er einfach wild. Der Geist denkt, was er machen könnte, statt das, was er jetzt macht. Er denkt daran, was er gestern gemacht hätte. Er vergisst, was er eigentlich hätte machen müssen usw. Ich will das nicht im Detail ausführen. Du kennst vielleicht diesen Geisteszustand. Kshipta, irgendwie so lose hingeworfen, sinnlos, letztlich zerstreut. Lerne es, deinen Geist zu konzentrieren, und die Konzentration hilft dir dann, glücklich zu sein, sie hilft dir, erfolgreich zu sein, sie hilft dir, Energie zu haben.

Viele Menschen denken zu sehr daran: „Was bräuchte ich, um glücklich zu sein?“ Besser wäre es, zu überlegen: „Wie könnte ich jetzt konzentriert sein?“ Denn in dem Moment, wo du konzentriert bist, ist Glück da. Und die Konzentration ist nicht unbedingt von äußeren Dingen abhängig. Du kannst überlegen: „Was müsste ich machen, um das, was ich tue, mit Konzentration zu machen? Wie könnte ich es mit Energie machen?“ Wenn du dich konzentrierst, wenn du Energie hast, könntest du auch sagen: „Was könnte ich tun, um mehr Freude dabei zu haben?“ Dann kommst du aus diesem Kshipta-Zustand heraus, dann bist du voller Kraft und Energie.

Überlege immer wieder, wenn du in Kshipta bist: „Wie könnte ich in Vikshipta kommen? Wie könnte ich in Ekagrata kommen?“ Kshipta, also zerstreut, unruhiger Geisteszustand, in dem du alles Mögliche vergisst, in dem du nicht weißt, was du wirklich willst und in dem du auch keine guten Entscheidungen treffen kannst. Lerne, aus Kshipta Vikshipta zu machen und schließlich Ekagrata, irgendwann kommst du dann zu Nirodhah, zur Erleuchtung. Kshipta, also zerstreuter, unruhiger Geisteszustand, ein rajasig-tamasiger Gemütszustand.

Siehe auch

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