Janusköpfigkeit

Aus Yogawiki

Janusköpfigkeit - was ist das? Wie geht man damit um? Janusköpfigkeit bedeutet Doppelsinnigkeit, Doppelbedeutung, Doppeldeutigkeit. Janusköpfigkeit bedeutet mit zwei Gesichtern versehen. Der Ausdruck Janusköpfigkeit kommt vom römischen Gott Janus, der einen Kopf mit zwei Gesichtern hat. Janus war der römische Gott des Anfangs und des Endes. Er kann zugleich nach vorne und nach hinten sehen.

Gelassenheit ist ein Gegenpol zu Janusköpfigkeit

Man spricht von der Janusköpfigkeit, wenn etwas gleichzeitig gute wie auch schlechte Bedeutung hat. So ist der Januskopf ein Symbol der Zwiespältigkeit. So ist z.B. die Erfindung des Smartphones janusköpfig: Auf der einen Seite bekommen Menschen besseren Zugang zu Informationen, können besser mit Menschen kommunizieren, die weiter weg sind. Andererseits führt es dazu, dass Menschen sich schnell ablenken.

Mit Janusköpfigkeit umgehen

Sukadev Bretz erklärt ein paar Möglichkeiten zu Janusköpfigkeit

Janus - ein römischer Gott mit zwei Köpfen

Alles ist in gewisser Weise janusköpfig

Janusköpfigkeit heißt Doppelgesichtigkeit. Im alten Rom gab es einen Gott, der hieß Janus. Und der Janus hatte zwei Köpfe. Mit dem einen Kopf schaute er nach vorne, mit dem anderen Kopf nach hinten. Und daraus entsteht auch der Monat Januar. Denn der Januar folgt nach dem alten Jahr und beginnt das neue Jahr. Von daher hat Januar hat diese Janusköpfigkeit. Man blickt in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Janusköpfigkeit ist aber nicht nur die Zeit. Janusköpfigkeit heißt auch, dass alles Mögliche ein Doppelgesicht hat. Und eigentlich nicht nur Doppeltgesicht. Ich gebe ja jetzt gerade eine große Menge an Vorträge über alle Aspekte der Ethik. Wahrscheinlich wird es zum Schluss über 3.000 Vorträge sein. Und immer wieder spreche ich darüber, das Gleiche kann im gleichen Kontext hilfreich sein, im anderen nicht so hilfreich. Alles hat eine gewisse Janusköpfigkeit.

Z.B. Geduld: Geduld klingt erst mal gut. Aber zu viel Geduld ist auch nicht gut. Wenn Du etwas voran bringen willst, ist auch Ungeduld mal wichtig. Und wenn Du Dinge schnell umsetzen willst, musst Du auch ungeduldig sein. Und manchmal ist es gut, Menschen mit Ungeduld zu begegnen, damit sie in die Gänge kommen. Aber, Ungeduld selbst ist auch nicht immer gut. In vielen Fällen gilt es geduldig zu sein.

Auch z.B. Barmherzigkeit: Barmherzigkeit ist erst mal gut. Barmherzigkeit heißt, Du drückst Deine Liebe aus. Du verbindest Dich mit anderen Menschen. Barmherzigkeit ist etwas sehr wichtiges. Aber, wenn Du immer barmherzig bist, wird der andere Mensch vielleicht nicht in die Gänge kommen. Dann entstehe so was wie etwa Berufsbettlertum.

Ich war einmal bei einem indischen Swami, einem Schüler von Swami Sivananda. Der hatte eine Armenschule in Deli aufgebaut. Und der hat gesagt, bitte gebt bettelnden Kindern nichts. Gibt ihnen kein Geld und gibt ihnen gar nichts. Bettelnde Kinder sollten nicht auf der Straße sein. Sie sollten in der Schule sein. Auch in Indien gibt es Schulpflicht. Wenn ihr Kinder auf der Straße seht, die betteln, dann werden sie von den Eltern geschickt. Oder noch schlimmer, sie werden von anderen Menschen, die sie praktisch wie Sklaven behandelt, auf die Straße zum Betteln geschickt. Und so hat er sich engagiert gegen das Bettelwesen. Das entgegen, ich hatte bisher gedacht, wenigstens Kindern gebe ich etwas. Aber, ich hatte gedacht, ich bin barmherzig. In Wahrheit habe ich nichts Gutes getan.

Oder auch in den 60er Jahren gab es auch dieses große Bemühen, mehr Entwicklungshilfe in die Dritte Welt zu geben. Was hat man gemacht? Man hat Korruption erzeugt. Denn die Entwicklungshilfe ist zum großen Teil nicht bei der Bevölkerung angekommen, sondern hat die Menschen in Machtpositionen noch reicher gemacht, und hat Menschen davon abgehalten, sich um die eigene Bevölkerung zu kümmern. Die Entwicklungshilfe soll es schon machen. Und viele Länder sind nicht durch Entwicklungshilfe so geworden, dass sie keinen Hunger mehr haben, sondern durch eigene Entwicklung.

Wie mit Janusköpfigkeit in der Welt umgehen?

Und so sollte man sich bewusst machen, was auch immer man tut, alles ist janusköpfig. Alles was wir tun hat eine Janusköpfigkeit. Genauso auch mein Vortrag. Er hat verschiedene Seiten und Aspekte. Man muss lernen mit Janusköpfigkeit umzugehen.

Die Fanatiker haben es leicht. Die sehen immer nur eine Seite. Aber ein tiefer spiritueller Aspirant oder jemand, der von einer tieferen Warte aus Ethik betrachtet, wird hinter allem eine Janusköpfigkeit sehen. Und diese Janusköpfigkeit muss man sehen. Man muss man auch aushalten. Man muss trotzdem Entscheidungen treffen. Und aufgrund dieser Entscheidungen weiß man, dass sie nie perfekt ist.

So sagt auch Krishna in der Bhagavadgita „Wäge alles gut ab. Denke gut nach. Betrachte die Dinge von verschiedenen Aspekten.“ Man könnte auch sagen, siehe die Janusköpfigkeit von so vielem. Dann bitte um Führung. Bitte Gott um Führung, dann entscheide Dich. Tue das, was Du kannst, so gut wie Du kannst, im Bewusstsein, keine physische Handlung ist vollkommen. Und bringe alles Gott dar. Dann machst Du keinen Fehler, denn letztlich sind wir alle Instrumente Gottes.

Direkt danach sagt Krishna noch, „aber erzähle das niemanden, der sich nicht bemüht Gutes zu tun“. Erzähle das niemanden, der nicht versucht, der Ethik zu entsprechen. Denn einfach zu sagen, entscheide Dich, tue es dann und bringe es Gott dar, dann machst Du keinen Fehler. Ist auch ein janusköpfiger Satz. Es gab ja auch im Dritten Reich Menschen die gesagt haben, sie sind Instrumente der Vorsehung. Grausamste Verbrechen. Und vielleicht waren sie es auch nicht bewusst, dass sie Verbrechen begangen haben.

So kann nahezu jedes spirituelle Prinzip auch falsch interpretiert werden. Es kann immer janusköpfig sein. Damit muss man umgehen. Weit in die Ethik fassen und nach besten Wissen so handeln zum größt möglichen Guten. Das waren ein paar Anmerkungen, ein paar Überlegungen und Gedanken zum Thema „Mit Janusköpfigkeit umgehen“.

Umgang mit Janusköpfigkeit anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Janusköpfig heißt, in zwei Richtungen zu gehen. Polar zu sein. Das Symbol der Lateiner ist der Januskopf, bzw. der Januar. Er schaut nach hinten und nach vorne. Ein Jahr beginnt und ein anderes Jahr ist zu Ende.

Janusköpfig heißt also, in zwei Richtungen zu schauen. Es ist eine ausgesprochene Qualität eines anderen, wenn er janusköpfig sein kann, das heißt, er kann mehrere Fähigkeiten in sich vereinigen. Es ist auch eine Fähigkeit, dass Menschen einfach gestrickt sind. Sie scheinen verständlich zu sein, sie scheinen verletzlich zu sein, sie sehen alles in eine bestimmte Richtung.

Aber die Welt ist eigentlich komplex. Es gibt nicht nur zwei Richtungen, sondern es gibt viele. In Goethes Faust sagt Faust z.B., zwei Seelen ruhen ach, in meiner Brust. Ich kann mich erinnern, als ich Kind war habe ich gedacht, nur zwei, toll! Menschen sind sehr komplex und die heutige Welt ist komplex.

Akzeptiere, dass Menschen nicht unbedingt vorhersehbar sind. Das sie nicht unbedingt so kongruent sind, wie du das gerne hättest. Und bei manchen Menschen ist diese innere Zerissenheit auch nach außen sehr sichtbar. Wertschätze sie dafür.

Janusköpfigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Janusköpfigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Janusköpfigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Janusköpfigkeit sind zum Beispiel Doppelsinnigkeit, Doppelbedeutung, Doppeldeutigkeit, Doppelsinnigkeit, Doppelbedeutung, Doppeldeutigkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Janusköpfigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Janusköpfigkeit sind zum Beispiel Klarheit, Offenheit, Direktheit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Janusköpfigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Janusköpfigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Janusköpfigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

  • Schattenseiten-Kategorie Unruhe

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Janusköpfigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv janusköpfig , sowie das Substantiv Janusköpfiger.

Wer Janusköpfigkeit hat, der ist janusköpfig beziehungsweise ein Janusköpfiger.

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Siehe auch

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