Ho'oponopono

Aus Yogawiki

Hoʻoponopono (auch: ho-o-pono-pono, ho'oponopono, hooponopono) ist ein Verfahren zur Aussöhnung und Vergebung, das von Hawaiianern begründet wurde. Im gesamten südpazifischen Raum sind ähnliche Bräuche bekannt. Traditionellerweise führt ein "Kahuna Lapa'au" (Heilpriester) das Ritual zur Heilung von körperlichen und geistigen Krankheiten durch. Moderne Versionen sind meistens so angelegt, dass der Einzelne sie auch alleine durchführen kann.

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Was bedeutet Ho'oponopono

„Hoʻoponopono“ bedeutet im Hawaiianischen geistige Reinigung. Es ist unterteilt in "ho o", etwas beginnen, "pono", positives Wohlergehen, gute Eigenschaften, "ponopono", etwas nachträglich richtig stellen.

Geschichte von Ho'oponopono

Überlieferungen aus Polynesien

In vielen Kulturen von Polynesien herrscht der Glaube vor, dass Fehlverhalten ("Hara" oder "Hala") Krankheiten verursachen. Um Fehlhandlungen zu verringern, werden Rituale zur Buße angewandt. Im Südpazifik auf Vanuata meinen die Einwohner, dass Krankheiten gewöhnlich durch sexuelle Fehltritte oder Ärger verursacht werden. Wenn man zwei oder drei Tage ärgerlich ist, können Beschwerden und Krankheiten auftreten. Es hilft ein Schuldbekenntnis des Patienten oder eines Familienmitgliedes. Geschieht dies nicht, kann der Patient sterben. Viele Insulaner glauben auch, dass Eltern ihr Fehlverhalten auf die Kinder übertragen. Es gibt ähnliche Traditionen in Samoa, Tahiti und bei den Maori in Neuseeland.

Tradition aus Hawaii

Mit Früchten des Hala-Baumes wurde öfters der erfolgreiche Abschluss eines Ho'oponoponos beendet. Durch mündliche Überlieferung von zeitgenössischen hawaiianischen Ältesten wird bestätigt, dass Pukui, geboren 1895, seit ihrer Kindheit Erfahrungen und Beobachtungen mit Ho'oponopono machte, das sie von ihrem Großvater lernte. Es wurde vorwiegend angewandt, um Streitigkeiten in den Familien zu schlichten. Meistens leiten die ältesten Familienmitglieder die geistige Heilung ein. Es herrschte der Glaube, dass Krankheiten nur behoben werden können, wenn der Leidende Buße tut. Dies geschieht meistens mit Hilfe eines "Kahuna Pule", eines Gebetsheilers. Vergebung erhoffte man sich von den Göttern oder der Person, mit der man gestritten hatte. Bei den Familientreffen wird von den Familienmitgliedern erwartet, dass sie zu ihren Fehlern stehen. Die Probleme werden nach einem Gebet vorgetragen. Es wird in Schweigeminuten nachgedacht. Die Gefühle des Einzelnen sollen berücksichtigt werden. Jeder lässt jeden los (Kala). Alle befreien sich von ihren Problemen. Danach gibt es oft ein Essen von Kala-Seegras (Limu Kala) als Symbol für das Loslassen.

Die modernen Versionen

In Hawaii wurden Jugendliche und Erwachsene im späten 20. Jahrhundert dazu verurteilt, in den Familien Ho'oponopono durchzuführen. Dazu gab es eine vom Gericht erstellte Liste mit Personen, die als Leitung dafür geeignet waren.

Stanley Hew Len, Schüler von Simeonas, sagt in seinem Buch, dass es das Hauptziel von Ho'oponopono ist, auf den Nullzustand (Selbstindentität) zu kommen. Dazu könne man folgendes Mantra verwenden: „Ich liebe dich. Bitte vergib mir. Es tut mir leid. Danke.“ Ferner lehrt Len, Probleme bestehen außerhalb der liegenden Realität. Wer die Realität verändern will, muss sich selbst ändern.

Die Lehre von Max Freedom (1890-1971) wurde als "Huna" bekannt. Sie wird von seinen Schülern und in veränderter Form von Serge Kahlili King verbreitet. Huna bedeutet im hawaiianischen "verborgen". Es wird aber als nicht hawaiianisch abgelehnt und als Teil der spirituellen New Age Industrie angesehen.

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