Hassliebe

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Hassliebe ist eine intensive Beziehung zu jemandem, die wechselt zwischen Liebe und Hass, zwischen Zuneigung und Abneigung. Hier findest Du Tipps im Umgang mit der eigenen Hassliebe sowie mit der Hassliebe anderer. Hassliebe ist eigentlich eine intensive Form der Liebe, die Erwartungen an den anderen hat, die nicht erfüllt werden. Im weiteren Sinn ist Hassliebe auch die Faszination an einer Sache, die man mal liebt, dann hasst.

Hassliebe ist eine sehr feurige Emotion

Dies ist ein etwas umfangreicher Artikel, der dir viele Einsichten zur Hassliebe geben kann - und dir helfen kann, mit eigener Hassliebe oder der Hassliebe eines anderen besser umzugehen.

Liebe und Hass können schnell wechseln

Hassliebe in der Partnerschaft

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Hassliebe in der Partnerschaft ist geprägt von einem Wechsel abgöttischer Liebe und abgrundtiefem Hass. Diese Hassliebe erlaubt wenig Zwischentöne. Läuft es gut in der Beziehung, wird der Partner intensiv idealisiert. Läuft es weniger gut, dann wird alles Negative auf den Partner projeziert.

Mangelndes Selbstbewusstsein als Ursache der Hassliebe

In sieben Studien hat die Psychologin Margaret Clark und ihr Kollege Steven Graham von der Yale Universität das Phänomen von Hassliebe untersucht. Die beiden fanden heraus, dass je niedriger das Selbstbewusstsein, um so stärker war die Neigung der Menschen zu Hassliebe. Wenn der Mensch wenig Selbstvertrauen hat, dann klammert er sich an jemand anderes und macht ihn verantwortlich für sein persönliches Wohlergehen. Da mangelndes Selbstvertrauen mit Ängsten einhergeht, ja sogar mit Existenzängsten, wird der andere zur Quelle der Sicherheit. Wenn alles gut geht, ist die intensive Liebe da, weil man sich in Sicherheit fühlt. Ist diese Sicherheit weg, hasst man den anderen.

Abhängkeit als Ursache von Hassliebe

Hassliebe ist oft auch verbunden mit dem Gefühl von innerer Abhängigkeit. Wer seine eigene Sicherheit, die Erfüllung seiner Bedürfnisse, ja seine Existenz vom anderen, den wahrgenommenen Handlungen, Intentionen und Emotionen des anderen abhängig sieht, fühlt große Liebe und Dankbarkeit, wenn er sich in Sicherheit wiegt, und großen Hass, wenn er diese bedroht sieht.

Umgang mit eigener Hassliebe

Es gibt verschiedene Weisen, wie man mit eigener Hassliebe umgehen kann. Wenn du selbst unter Hassliebe leidest, findest du hier ein paar Anregungen. Mit diesen Anregungen kannst du weiter forschen. Manchmal ist eine Psychotherapie erforderlich. Gerade Yoga Übenden gelingt es oft, sich auch ohne äußere Hilfe von der Besessenheit durch Hassliebe zu lösen. Manchmal helfen auch Raja Yoga Seminare.

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

Auch bei der Hassliebe gilt: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Wenn du erkennst, dass dein intensives Schwanken zwischen intensiver Liebe und intensiver Ablehnung nicht vom Partner sondern von dir abhängen, dann hast du den ersten Schritt getan. Du übernimmst Verantwortung. Dann kannst du dir vornehmen, dich von der Hassliebe etwas zu lösen. Erkenne: Du bist für deine Emotionen, dein Gefühlsleben mit verantwortlich. Und du selbst kannst Eigenverantwortung übernehmen.

Stärkung des Selbstbewusstsein als Gegenmittel zur Hassliebe

Um der Hassliebe nicht mehr so ausgeliefert zu sein, ist die Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls, besonders wichtig. Einiges zum Thema Selbstvertrauen findest du unter: "Entwickle Selbstvertrauen

Vertrauen als Gegenmittel zur Hassliebe

Nicht nur mangelndes Selbstbewusstsein ist Ursache der Hassliebe. Vielmehr ist allgemein Unsicherheit und damit mangelndes Vertrauen oft hinter diesem extremen Schwanken zwischen intensiver Liebe und intensivem Hass. So hilft es, wenn du intensiv mehr Vertrauen entwickelst. Dies wird dir helfen, die Hassliebe zu überwinden. Vertrauen hat verschiedene Aspekte:

  • Selbstvertrauen: Vertrauen in dich selbst und deine Fähigkeiten. Vertrauen, dass du selbst gut bist und alles hast, was du für dieses Leben und deine Aufgaben brauchst
  • Schicksalsvertrauen: Vertrauen, dass das Schicksal es letztendlich gut meint
  • Gottvertrauen: Vertrauen, dass hinter allem letztlich Gott steht, auf den du bauen kannst
  • Vertrauen in das Gute in anderen: Tief im Inneren meint es jeder gut
  • Vertrauen in das Gute des Partners

Es gibt eine Hörsendungsreihe zum Thema Vertrauen entwickeln. Da bekommst du viele Anregungen zum Thema Vertrauen entwickeln - das ist ein sehr gutes Gegenprogramm zur Hassliebe: Vertrauen entwickeln

Anerkennung der Hassliebe als intensives Erleben

Wenn du Hassliebe hast, musst du nicht daran leiden. Du kannst anerkennen, dass du zu ganz besonders intensivem Erleben fähig bist. Du kannst das als eine besondere Fähigkeit von dir akzeptieren: Andere mögen die Welt mit mehr Gelassenheit erleben. Du erlebst die Welt intensiv. Du kostest die verschiedenen Gefühle voll aus. Wenn du erkennst, dass deine Hassliebe eigentlich intensives Gefühl, intensives Erleben ist, dann verschwindet meist das Hasselement, es bleibt das Schwanken zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Und auch das kannst du einfach als intensives Erleben umdeuten.

Position einer inneren Führungspersönlichkeit annehmen

Nimm die Position einer inneren Führungspersönlichkeit ein. Sei dir bewusst, jede Emotion ist Ausdruck eines berechtigten Anliegens. Wenn das nächste Mal Hass oder Liebe in der auftaucht, nimm es wahr und spricht zu dir selbst: Aha, da macht sich in mir jemand bemerkbar: Aha, da ist intensive Liebe. Hallo, Sehnsucht, da bist du ja. Hallo, Vorsicht und Verunsicherung, da bist du ja. Toll, dass du dich bemerkbar machst. Was willst du mir sagen? Da ist Hassliebe - aha, da sind also zwei, die sich bemerkbar machen: Hallo, Sehnsucht. Hallo, Angst.

Das sind also die Schritte:

  1. Wahrnehmung des Gefühls
  2. Wahrnehmung des Anliegens, das dahinter steht
  3. Begrüßung dieses Anliegens: "Hallo, ..."
  4. Anerkennung, dass das Anliegen ein Wichtiges es ist: "Danke, ..."

Es ist dabei weniger entscheidend, dass 100% richtige Anliegen genau zu entdecken. Es reicht aus, ganz praktisch vorzugehen.

In dem Moment, in dem du so zu dir sprichst, bekommst du eine innere Distanz. Und ab dem Moment kannst du gelassener mit dem Gefühl umgehen. Aus dem Gefühl der Hassliebe wird eine innere berechtigte Zwickmühle, mit der du umgehen lernen kannst.

Achtsamkeit als Mittel, um sich von Hassliebe innerlich zu lösen

Eine ähnliche Weise, mit Hassliebe umzugehen ist die sogenannte Achtsamkeit. Der moderne psychologische Begriff Achtsamkeit ist die Übersetzung des Amerikanischen "Mindfulness", des buddhistischen "Vipassana" und des Vedanta Begriffs Sakshi Bhav. Wenn intensive Gefühle, die mit Hassliebe zusammen hängen, kommen, dann werde dir dessen bewusst, was dabei geschieht, ohne den Wortphantasien und Bildphantasien zu folgen. Spüre den Atem. Spüre wie der Atem ist, während das Gefühl da ist. Spüre die Tiefe des Atems, die Geschwindigkeit des Atems, den Rhythmus des Atems. Dann spüre deinen Körper: Wo ist er entspannt, wo angespannt. Dann werde dir bewusst: Wo ist das Gefühl? Vielleich beginnt es 2 Zentimeter unterhalb des Nabels, geht hoch bis zur Kehle, ist etwa 10 Zentimeter breit. Dann gehe rechts neben diese "Emotionssäule". So bekommst du Distanz. Vermeide es dabei zu urteilen (wie schlimm, ...) und zu analysieren (warum ...). Indem du so achtsam beobachtest, löst du dich von der Ausgeliefertheit an dieses Gefühl der Hassliebe.

Aufmerksamkeit auf etwas anderes

Achtsamkeit entwickeln durch Meditation

Eine Sonderform der Achtsamkeit ist, die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten. Hassliebe zieht ja die gesamte Aufmerksamkeit auf sich selbst. Richte deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes: Schaue die Wolken an. Schaue eine Zimmerpflanze an. Höre den Vögeln zu - oder den Autos. Spüre, wie deine Kopfhaut sich anfühlt. Indem du so etwas anderes bewusst wahrnimmst, verringert sich die Emotion der Hassliebe.

Achtsamkeitsmeditation

Die Achtsamkeitsmeditation ist eine sehr gute Meditationstechnik, um etwas Abstand zu gewinnen vom Ausgeliefertsein an Emotionen, unter anderem der Hassliebe. Tatsächlich hilft jede Meditation, auch den präfrontalen Kortex zu stärken und Emotionskontrolle zu verbessern. Die Achtsamkeitsmeditation besteht darin, alles zu beobachten, was von selbst geschieht, ohne es zu beurteilen, zu analysieren, ohne sich zu identifizieren oder darauf zu reagieren. Sonderformen der Achtsamkeitsmeditation sind dabei

Erdung

Erdung steht hier für ruhiger werden, dich zentrieren, mit der Erde verbinden. Hier zwei Übungen:

Bauchatmung

Wann immer du einem Gefühl hilflos ausgeliefert bist, also auch bei Hassliebe, hilft die tiefe Bauchatmung. Indem du tief mit dem Bauch ein und ausatmest, zentrierst du dich, werden die Gefühle rund um die Hassliebe ruhiger:

  • Sitze, stehe oder liebe ganz entspannt
  • Gib eine Hand auf die Nabelgegend
  • Atme sanft ein, der Bauch geht hinaus
  • Atme langsam und vollständig aus, der Bauch geht hinein
  • Beim Einatmen stelle dir vor, Licht und Energie strömt in deinen Bauch
  • Beim Ausatmen lasse diese Energie hoch steigen bis zum Kopf
  • Nimm etwa 10 solcher Atemzüge - du wirst ruhiger werdem

Kavacham

Kavacham ist die Schutzfeldübung. Mit Kavacham schaffst du ein machtvolles Schutzfeld. Wenn du dich in einem Schutzfeld geborgen fühlst, überwindest du die Unsicherheit und Angst, welche die Ursachen von Hassliebe sind. Du findest mehr darüber unter dem Stichwort Kavacham. Hier zwei Videos dazu:

Bedingungslose Liebe statt Hassliebe

Die langfristig wirkungsvollste Strategie, Hassliebe zu überwinden, ist die Entwicklung von höheren Formen der Liebe, wie Bedingungslose Liebe, uneigennützige Liebe, erwartungslose Liebe. Bedingungslose Liebe liebt den Partner, ohne an ihn konkrete Erwartungen zu haben. Bedingungslose Liebe erkennt an, dass der Partner seine eigenen Themen und Gemütsschwankungen hat. Bedingungslose Liebe erkennt an, dass der andere Schwächen haben kann. Aber tief im Inneren meint es der andere gut. Tief im Inneren ist das Göttliche im anderen. Bedingungslose Liebe schließt auch ein, dass du deine Bedürfnisse ausdrückst und auch mal Grenzen setzt: Liebe kann tief verbinden - und hält auch unterschiedliche Anliegen, Handlungen und Charakterzüge aus.

Hatha Yoga und Meditation, um Hassliebe zu transformieren

Hatha Yoga, also die Übung von Asanas, Pranayama und Tiefenentspannung in einer Yogastunde, ist sehr effektiv, Emotionen zu harmonisieren bzw. sich von der Tyrannei von Emotionen wie Hassliebe zu lösen bzw. ihre Energie zu transformieren.

Oft reicht es aus, einmal die Woche in eine Yogastunde zu gehen und täglich ein paar Minuten Yoga zu praktizieren, um neue Energie, Kraft und Vertrauen zu bekommen. Regelmäßiges Hatha Yoga hilft, Zugang zu Freude zu bekommen, mehr Gelassenheit zu bekommen und auch mehr Selbstvertrauen. Auch bekommt man durch Hatha Yoga die Kraft und den Mut, das zu ändern, was zu ändern ist. Wenn dir also alles andere zu kompliziert erscheint, besuche einfach einen Yogakurs und übe jeden Tag etwas. Du wirst merken: Plötzlich wird vieles leichter.

Mut, die Situation zu ändern

Manchmal ist die Ursache der Hassliebe, dass man weiß, dass man sich gegenseitig nicht gut tut, sich aber nicht voneinander lösen kann. Eventuell ist ein Partner sogar gewalttätig oder alkoholsüchtig. In einem solchen Fall ist konsequente Trennung manchmal der richtige Weg. Dabei braucht man den Mut und das Vertrauen, dass dieser Schritt für einen selbst und den anderen langfristig das Richtige ist. Wenn man sich gegenseitig nicht gut tut, und Verhaltensänderungsversuche nicht ausreichen, dann muss man den Schritt der Trennung gehen. Die Trennung kann auf Zeit sein, manchmal muss sie dauerhaft sein.

Umgang mit Hassliebe des Partners

Immer wieder eine Herausforderung ist es, wenn du einen Partner hast, der dir in Hassliebe zugetan ist. Manchmal ist da Abhängigkeit, manchmal Koabhängigkeit mit dabei. Manchmal spielt Borderline Syndrom eine Rolle. Wenn die Hassliebe des Partners soweit geht, dass er gewalttätig wird, wenn die Liebe in Hass umschlägt, dann hilft manchmal nur, die Beziehung zu beenden. Wenn es dir nicht gelingt, mit den Emotionen des Partners umzugehen, dann kannst du Partnerschaftsberatung oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Umgang mit der Hassliebe des Partners als eigene Aufgabe erkennen

Wenn du einen Partner mit der intensiven Emotion der Hassliebe hast, dann kannst du dir bewusst machen: Diese Emotion liegt in der Verantwortung deines Partners. Du wirst ihn/sie nicht so einfach ändern können. Eventuell hat dein Partner gute Gründe gehabt, in der Kindheit zu einer Bezugsperson Hassliebe zu entwickeln, und überträgt die gelernte Emotion auf dich. Dein Partner kann am besten lernen, wenn du beständig bist in deiner Liebe. Wenn es dir gelingt, eine gewisse Gelassenheit zu bewahren, dabei aber nicht den Eindruck der Gleichgültigkeit machst, ist viel gewonnen. Eventuell hilft es, wenn du herausfindest, wie die Beziehung deines Partners zu seinen frühen Bezugspersonen war: Falls die Bezugspersonen gegenüber deinem Partner gleichgültig waren und dein Partner intensive Emotion zeigen musste, damit er eine Reaktion, Aufmerksamkeit, bekam, dann wäre es nicht angemessen, wenn du zu viel Gleichmut zur Schau stellst. Dann wäre es angemessener, Interesse zu zeigen - ohne dich dominieren zu lassen.

Wenn deine Liebe zum Partner groß ist, dann sieh es als deine Aufgabe an, mit der Hassliebe des Partners zu leben. Es ist nicht deine Aufgabe, deinen Partner zu therapieren, sondern es ist deine Aufgabe, selbst mit der Situation klar zu kommen. Eventuell ist es deine Aufgabe, deinen Partner zu einer Therapie zu überzeugen, zu Yoga oder/und Meditation.

Eigenes Selbstbewusstsein

Ein Mensch mit Hassliebe lässt niemanden kalt. Er zieht andere in seine Emotionen hinein. Und Menschen mit mangelndem Selbstbewusstsein stellen sich dann selbst in Frage. Oder sie mögen den Effekt der Emotionen des anderen auf ihr eigenes Wohlergehen nicht.

Stärke dein eigenes Selbstbewusstsein. Lerne, dich mit Gott zu verbinden, dein Prana, deine Lebensenergie, vom Partner unabhängig zu machen. Finde Kraft und Stärke in dir, in Gott, in anderen Bezugspersonen - und in der tiefen Liebe zu deinem Partner.

Erkennen der tiefen Liebe in der Hassliebe

Erkenne, dass hinter der Hassliebe deines Partners letztlich nur Liebe steckt. Wegen früherer Erfahrungen, Unsicherheit und Ängsten hat dein Partner vielleicht gute Gründe, anzunehmen, deine Liebe zu verlieren. So wandelt sich seine Liebe in Hass um. Wenn du dabei über die oberflächliche Emotion hinweg schauen und die tiefe Liebe spüren und Verbundenheit wahrnehmen kannst, kann die Hassphase zügig wieder in Liebe umschlagen.

Innere Festigkeit gibt dem Partner mit Hassliebe eigene Festigkeit

Wenn du selbst innere Festigkeit hast, bekommt auch dein Partner innere Festigkeit. Dass kann mittelfristig die Hassliebe in ruhigere Liebe verwandeln - auch wenn die starke Emotionalität bleiben wird.

Grenzen der Toleranz der Hassliebe

Wenn du aber trotz mehrere Versuche, auch mittels Partnerberatung, regelmäßiger Yoga Praxis und Meditation nicht spürst, dass du das Leben mit dem von Hassliebe erfüllten Partner aushalten kannst, dann bleibt immer die Option der Trennung. Auch darin kann die Aufgabe liegen, die dir das Karma gibt: Erkennen, dass es manchmal notwendig ist, eine nicht tragbare Situation zu beenden. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Hassliebe zu anderen Menschen

Freude - Ausdruck der Liebe zwischen Mutter und Kind

Hassliebe zu Mutter und Vater

Hassliebe gibt es nicht nur in der Partnerschaft. Hassliebe kann auch zur eigenen Mutter und zum Vater empfunden werden. Vater und Mutter zu lieben ist etwas ganz Natürliches. Aber gerade wer schlimme Erfahrungen mit Vater und/oder Mutter gemacht hat, hat natürlich gute Gründe für negative Gefühle zu Vater und/oder Mutter. Aus der tiefen natürlichen Liebe zu den Eltern in Verbindung mit dem tiefen erlittenen Leid kommt Hassliebe zu Vater und Mutter.

Hassliebe zu anderen Verwandten

Ähnlich ist es auch bei Hassliebe zu anderen Familienmitgliedern. Wer ein Leid von jemandem erfahren hat, den er geliebt hat oder dem er viel verdankt, der schwankt auch später oft zwischen Liebe und Hass. Insbesondere wenn dabei ein Abhängigkeitsverhältnis besteht oder bestanden hat, kann daraus eine lang dauernde Hassliebe entstehen.

Hassliebe zu Autoritätspersonen

Menschen, die Hassliebe zu den Eltern entwickelt haben, neigen oft auch zu Hassliebe Menschen, die allgemein in Autoritätspossitionen sind. Diese Hassliebe wird zwar meist nicht als so intensiv erlebt. Aber oft schwanken diese Menschen zwischen großer Bewunderung, Liebe und großer Enttäuschung/Abgelehntheit/Angst.

Hassliebe zum spirituellen Lehrer und Yogalehrer

Menschen, welche Hassliebe gegenüber Eltern entwickelt haben, oder insgesamt kein Urvertrauen haben, suchen oft Halt bei einem [Yogalehrer], einem spirituellen Lehrer, einem Guru, einer Meisterin. Sie suchen die grenzenlose Sicherheit und bedingungslose Liebe beim Meister. Mit intensivem Gefühl, intensiver Liebe geben sie sich ganz dem Meister hin. Diese Art von Elternprojektion geht manchmal gut: Der Aspirant erfährt diese bedingungslose Liebe und Sicherheit, die er im Elternhaus vermisst hat, und wächst dann zu einer reiferen Liebe heran. Meist jedoch wird ein Meister, Yogalehrer diese tiefe Sehnsucht nicht erfüllen können - der Schüler, die Teilnehmerin wird dann in das gewohnte emotionale Muster der Hassliebe hinein rutschen. Der Aspirant, die Aspirantin, wird mal voller Bewunderung vom Meister sprechen und ihm alles geben wollen, und dann schlecht über ihn sprechen, z.T. Lügengeschichten verbreiten. Manchmal nutzt ein Pseudo-Guru auch die Abhängigkeit der Schülerin aus. Wenn es dem Yogalehrer, der Meisterin, gelingt, gleichmütig zu bleiben, in was auch immer für Phase der Hassliebe die Schülerin/der Teilnehmer sich befindet, kann das eine Quelle der Heilung für Hassliebe sein.

Hassliebe einzelner zum Leiter einer spirituellen Gemeinschaft, einer Lebensgemeinschaft, ist eine besondere Aufgabe für die Gemeinschaftsmitglieder. Es hilft, diese Hassliebe als solche anzuerkennen, der betreffenden Person Mitgefühl entgegenzubringen, sich nicht selbst in diese Emotionen hineinziehen zu lassen.

Hassliebe in anderen Beziehungen

Manche Menschen neigen auch zu Hassliebe zu Kollegen, zu Nachbarn, zu Kollegen etc. Wenn man selbst dazu neigt, gilt das gleiche wie oben: Selbstvertrauen, Schicksalsvertrauen und Lösung von der vollständigen Identifikation mit den Gefühlen sind machtvolle Gegenmittel zur Hassliebe. Und wenn du davon betroffen bist, dass jemand anderes dir in Hassliebe begegnet, sind Verständnis, Mitgefühl und eigene Beständigkeit, Gelassenheit besonders wichtig.

Hassliebe zu Gegenständen und anderen Objekten

Hassliebe zu Suchtmitteln

Eine Besonderheit sind Süchte: Manche Menschen mit einer Sucht wie Alkoholsucht, Nikotinsucht, Drogensucht, Medikamentenabhängigkeit, entwickeln eine Hassliebe zum Suchtmittel: Auf der einen Seite brauchen sie das Suchtmittel und sehnen sich nach dem Gefühl, das nach dem Verzehr des Suchtmittels kommt. Auf der anderen Seite hassen sie das Suchtmittel, weil sie wissen was einige Zeit danach kommt. So schwanken sie zwischen extremen Gefühlen zum Suchtmittel - und nehmen schon deshalb das Suchtmittel, um die extremen Gefühle vorübergehend zu lindern. Süchte, die mit Hassliebe in Verbindung stehen, bedürfen besonderer Therapie, und sind meist nur mit professioneller Begleitung zu überwinden.

Hassliebe zu Hobby, Beruf etc.

Manche Menschen haben ein Hobby oder einen Beruf, den sie einerseits intensiv mögen, andererseits meinen, dass es/er ihnen nicht gut tun. Sie haben so eine intensive Hassliebe dazu. Hier gilt es, sich aus innerer Abhängigkeit zu lösen - oder eben diese Zwickmühle anzuerkennen, und sich auch aus der vollen Identifikation zu lösen. Und manchmal muss man auch eine Entscheidung treffen, das, was man für nicht gut erkannt hat, zu lassen, auch wenn man es immer wieder so intensiv mag.

Siehe auch

Literatur

  • Anselm Grün, Das Hohelied der Liebe: Münsterschwarzacher Geschenkheft (2011)
  • Stephan Hachtmann, Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
  • Thich Nhat Hanh, Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
  • Franz Jalics, Der kontemplative Weg (2010)
  • Johannes XXIII., Das Herz muss voll Liebe sein (2013)
  • Ayya Khema, Das Größte ist die Liebe: Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
  • John Ortberg u.a., Die Liebe, nach der du dich sehnst: Vom Kopf ins Herz - Gottes Liebe fühlen lernen (2001)
  • Kordula Witjes u.a., Die Liebe wählen: Frère Roger, Taizé 1915-2005 (2013)
  • Petra und Erwin Würth, Zur Liebe befreit: Szenen aus dem Leben des Franziskus von Assisi (2011)

Weblinks

Seminare

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