Glücksspiel

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Glücksspiele um Geld oder andere materielle Güter sind schon sehr alt (etwa 3000 v. Chr.) und in nahezu allen Kulturen belegt; die ältesten Funde stammen aus China und Mesopotamien.

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Im 10. Buch der Rigveda aus der indischen Eisenzeit gibt es ein - auch literarisch - bedeutendes Gedicht über die Klage eines Spielers. Der Spieler ruft alle auf, vom Laster des Spiels abzulassen, die Felder zu bestellen, sich an Ernte, Vieh und Gattin (in dieser Reihenfolge) zu erfreuen und sich mit diesem bescheideneren Wohlstand zu begnügen. Schon im Arthashastra (ca. 350 - 283 v. Chr.) wurde die Besteuerung und Kontrolle von Glücksspielen empfohlen (Quelle: Wikipedia, the free encyclopedia).

Im indischen Epos Mahabharata verspielt einer der Pandava-Prinzen sein gesamtes Hab und Gut, einschließlich seiner Verwandten, seiner eigenen Person und seiner Frau. Seine Frau kann ihn durch einen geschickt angebrachten Gedanken zwar retten, doch er spielt erneut und verliert, weil er von seiner Spielsucht nicht lassen kann, und muss daraufhin mit seiner Familie für lange Jahre in die Verbannung.

Pathologisches Spiel ist eine Sucht, die therapiert werden sollte.

Im Jahr 2009 wurden weltweit etwa 335 Milliarden Dollar allein auf dem legalen Spielmarkt umgesetzt (Quelle: Wikipedia).

Moralisch wurden von religiösen Institutionen unterschiedliche Standpunkte eingenommen; häufig wurde das Spiel als Laster verurteilt, in einigen Ländern auch verboten (verschiedene islamische Traditionen). Auf Hieronymus Boschs Hölle aus dem berühmten Triptychon "Der Garten der Lüste" sind etliche Würfel, Würfeltische und Spielkarten und die Bestrafung der dazugehörigen Sünder dargestellt.

Swami Sivananda über Glücksspiel

Aus: Practice of Karma Yoga, von Swami Sivananda

Das Glücksspiel ist eine große Waffe der Maya, der Illusion und der Täuschung. Viele sind daran schon zerbrochen. Es verführt, lockt und täuscht. Ein kleiner Erstgewinn kitzelt die Nerven des Spielers und zwingt ihn, eine größere Summe einzusetzen. Schließlich verliert er alles und kehrt zurück nach Hause mit einem weinenden Gesicht. Das Spielen ruiniert den Menschen. Er weint bitterlich. Dennoch kann er es nicht lassen. Maya wütet durch schlechte Angewohnheiten, falsches Denken, falsche Samskaras und schlechte Gesellschaft, Glücksspiel, Kino, Trinken, Rauchen und Fleischverzehr. Der Intellekt wird umwölkt und stumpf. Die Vernunft und das Unterscheidungsvermögen versagen. Der Intellekt wird pervertiert. Eine enorme Menge Geld wird sinnlos beim Spielen und Trinken verschwendet. Keine Tugend verbleibt im Herzen des Spielers. Spielen ist ein von Maya geworfenes Netz, um die verwirrte Seele zu fangen. Es gibt kein größeres Unheil als das Glücksspiel. Alle Untugenden kleben am Spieler. Kein wirklicher Gewinn erreicht jemals den Spieler. Er ertrinkt immer im Kummer. Er schleppt sich freudlos durch seine Tage. Kartenspiel und Pferderennen sind nur Unterarten des Spiels.

Swami Sivananda mit Swami Venkatesananda

Oh Mensch! Es ist sehr schwierig, als Mensch geboren zu werden. Das Leben ist zur Gottesverwirklichung gedacht. Dauernde Freude und ewige Wonne liegen in Gott. Verschwende dieses wertvolle Leben nicht an Trinken, Spielen, Rauchen und Fleischkonsum. Was willst du dem Gott des Todes zum Zeitpunkt deines Todes sagen? Niemand wird dir helfen. Du wirst deine eigenen Gedanken und Handlungen tragen. Gib das Spielen, Fleischessen, Trinken, Kino und Rauchen sofort auf. Versprich mir das jetzt ganz fest. Ich bin dein Freund und wünsche dir Gutes. Wache jetzt auf. Öffne deine Augen. Werde ein tugendhafter Mensch. Handle gut. Singe den Namen Haris. Der Name Gottes ist ein wirksames Gegengift für alle schlechten Angewohnheiten. Studiere religiöse Bücher. Begib dich in die Gesellschaft von Weisen und Anhängern. Alle bösen Gewohnheiten werden ausgelöscht werden. Diene. Liebe. Gib. Reinige dich. Konzentriere dich. Meditiere. Verwirkliche dich jetzt. Die Zeit ist das Wertvollste auf der Welt. Unwissende Menschen verschwenden ihre ganze Zeit mit Kartenspiel und Glücksspiel. Was für ein schrecklicher Zustand! Höchst bedauerlich! Wie mächtig ist Avidya! Die Menschen sind beklagenswert im Sumpf der Dunkelheit versunken! Bedauernswerte Exemplare der Menschheit! Mörder des Atman! Möge Krishnaswami, Antaryami, der Bewohner deines Herzens, dir Stärke verleihen, all diese schlechten Angewohnheiten abzuschütteln! Möge Sein Segen auf euch allen ruhen!

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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Multimedia

Yogastunde mit Shivakami zur Befreiung von Sucht und Abhängigkeit