Fasten

Aus Yogawiki

Fasten ist der vorübergehende bewusste Verzicht auf Nahrung aus gesundheitlichen und/oder religiösen Gründen. Es hat heilsame Wirkung, da der Körper die Verdauungsenergie einsparen und dafür nutzen kann, gründlich zu entgiften, was positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Auch eine seelische Reinigung findet oft in diesem Zeitraum statt, der sich meist nur über Tage oder 1-2 Wochen erstreckt. Längeres Fasten sollte möglichst unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Fasten aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers

In vielen Fällen bedeutet Fasten gänzlichen Verzicht auf Nahrung (hier wird nur Wasser oder ungesüßter Kräutertee getrunken), während es auch andere Formen des Fastens gibt, bei dem Gemüsesäfte, Obstsäfte, Obst usw. verabreicht werden. Wichtig beim Fasten ist es, das Fasten richtig einzuleiten und auch sachgerecht zu brechen, den Magen also nach dem Fasten nicht gleich wieder zu überladen, sondern überlegt und behutsam vorzugehen (siehe unten). Das religiöse Fasten ist oft nur ein vorübergehender Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder Getränke.

Sivandandas Philosophie des Fastens

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.155-156. Divine Life Society

Spaziergänge und Wanderungen...
Faste und beseitige (alle Abfallstoffe)
Faste und reinige
Faste und vitalisiere
Faste und konserviere (Energie)
Faste und heile (alle Krankheiten)
Faste und bete
Faste und meditiere

Die wichtigste Lebensaufgabe des Menschen ist die tägliche spirituelle Praxis (Sadhana), die zur Selbstverwirklichung führt. Für Sadhana benötigt man einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Fasten ist nützlich, um den Körper gesund zu erhalten. Selbst wenn man sehr achtsam ist, kann man Fehler in der Ernährung machen. Selbst wenn man eine gute Selbstkontrolle hat und mäßig im Essen ist, können andere unvermeidbare Dinge die Gesundheit beeinträchtigen.

Wenn es nur das kleinste Symptom einer Krankheit im Körper gibt, dann ist das ein Zeichen, ein oder zwei Tage zu fasten.

Tiere, die in der Natur leben, fasten, wenn sie krank sind, und heilen sich mit natürlichen Mitteln wie Sonnenlicht, frischer Luft, Fasten und Ruhe.

Erkältung, leichtes Fieber, leichter Husten und Blähungen sind Symptome von Krankheiten, die ernste Formen annehmen können, wenn man sie vernachlässigt. Um diese Gefahr zu bannen, haben unsere Sastras das Fasten an Ekadasi, Padosha, Shivaratri, Poornima, Amavasya oder an besonderen Wochentagen zu Ehren bestimmter Gottheiten empfohlen. Man sollte an einem dieser Tage fasten. Da nur wenige Personen dem indischen Kalender folgen, kann man auch an anderen Wochentagen fasten, so wie es in den Alltag passt.

Fasten intensiviert die spirituelle Praxis

Unter den heutigen Bedingungen ist es für Ungeübte schwierig, nur mit Wasser zu fasten. Man kann den goldenen Mittelweg gehen und den mit Wasser verdünnten Saft von zwei oder drei Früchten trinken. Man sollte an diesem Tag keine feste Nahrung zu sich nehmen. Diese Art von Fasten ist gut, um die Gesundheit zu erhalten.

Fasten kann viele Krankheiten heilen. Es gibt dem Magen eine Ruhepause und beseitigt Toxine aus dem Körper. Es reinigt den Körper, und macht ihn energiereicher.

Wenn man lange fasten möchte, dann sollte man dies sehr achtsam tun. Man sollte den Anweisungen eines Experten folgen. Falls man bestimmte Dinge nicht beachtet, kann es dem Körper schaden. Man kann zwei oder drei Tage ohne Begleitung eines Experten fasten. Ein täglicher Einlauf, während der Fastenzeit und ein bis zwei Tage danach, ist notwendig.

Fasten und sein Nutzen

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.157-158. Divine Life Society

Fasten wird von den Religionen aller Glaubensrichtungen empfohlen. Es ist der erste Schritt auf der Leiter des göttlichen Lebens. Jeder Arzt empfiehlt zuerst das Fasten, weil es ihm ein Gesamtbild des Körpers vermittelt. Der Arzt kann den Patienten besser wahrnehmen, wenn der Patient nichts gegessen hat, als wenn dessen Magen voll wäre. Feste und Fasten sind ein Segen für die Menschen. Das Fest gibt sofortigen Segen, der nach einigen Stunden verfliegt. Es macht uns gierig nach mehr. Fasten schenkt eine andere Art von Glück als ein Fest.

Jemand, der einmal in der Woche fastet, ist erfüllt von göttlichem Licht, das unbewusst über ihn kommt. Er fühlt die Ruhe und den Frieden, die er durch die Hingabe an das Göttliche, in den stillen Gebeten zu Gott, gewonnen hat. Ein komplettes Fasten von 24 Tagen, schenkt dem Darm Ruhe. Der Geist kann mehr Stunden als gewöhnlich an Gott denken, die Glieder verjüngen sich, die Sehkraft wird besser, alles wird repariert. Ein kontinuierlicher Segensfluss erfüllt den Körper. Je mehr Segen fließt, desto stärker wird man. Dieser Segen ist ein Teil von dir. Er entwickelt sich, vermehrt sich und wird nicht weniger. Er ist der Strom der Evolution. Er gibt dir absolutes Glück. Er verändert deine ganze Persönlichkeit. Er bringt dich Gott nahe. Dieser Segen segnet alle, die ihm begegnen. Im Leben der alten Weisen war das Fasten eine wichtige Routine. Halte dich ab jetzt daran, auch wenn du noch nicht daran gewöhnt bist.

Ekadasi, Sabbath, Samstag oder ein anderer Tag kann dein Fastentag sein. Faste in regelmäßigen Abständen und es wird gut für dich sein. Fasten schenkt dem weltlichen Menschen immer mehr Freude, die Freude des Weisen, der keine Wünsche mehr hat. Es gibt ihm gute Gesundheit. Es ist absurd zu denken, dass man schwach wird, wenn man nicht isst. Indirekt wird man körperlich und geistig Tag für Tag stärker.

Körperlich wird dein ganzes System überholt. Auf der geistigen Ebene verbessern sich Konzentration und Widerstandskraft. Du wirst standhafter sein. Deine Fähigkeit, körperliche Beschwerden wie Krankheiten und Müdigkeit zu meistern, wird besser.

Stell dir einen Mann vor, der zu viel gegessen und getrunken hat. Er leidet mehr als ein kranker Mensch, weil sein Magen voll mit Giftstoffen ist. Fasten gibt dir göttliche Freude, die du immer genießen kannst. Ein Mensch, der nach dem Fasten seine erste Mahlzeit in absoluter Ruhe zu sich nimmt, hat ein Gefühl von Freude, das man nicht ausdrücken kann. Seine Freude kennt keine Grenzen. Sie ist göttlich, und kann mit nichts irdischem verglichen werden.

Durch Fasten erhält man Klarheit und Einsicht. Es gibt dem menschlichen Körper eine ganz neue Kraft. Du solltest dir einige Vorträge von Menschen anhören, die Erfahrung mit dem Fasten gemacht haben. Du wirst dich von solchen Menschen angezogen fühlen, und du wirst stolz sein, in ihrer Gegenwart zu sein und die Göttlichkeit spüren, die durch sie wirkt. Plötzlich wirst du denken, dass du in naher Zukunft auch einmal fasten könntest. Ein Mensch, der das Fasten in regelmäßigen Abständen praktiziert, hat klare Gedanken, eine ganz besondere Ausdrucksweise, und eine Vorstellungskraft, die von anderen nicht übertroffen werden kann. Sein Ideal ist Gott, sein Ziel im Leben die Unsterblichkeit. Das Ego steht ihm nicht im Weg. Seine Gedanken sind subtil und beständig. Seine Handlungen sind gewissenhaft. Ein überirdisches Glühen ist in ihm. Das Königreich Gottes befindet sich in seiner eigenen Persönlichkeit. Er würde nie die Gefühle anderer Menschen verletzen. Seine Ideen sind wie Lichtstrahlen in der Dunkelheit des menschlichen Lebens in der alltäglichen Welt.

Fastenkur

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.158-163. Divine Life Society

Das Fasten ist eine natürliche Heilmethode. Es kann die Gesundheit wieder herstellen, wenn alles andere nicht gewirkt hat. Es gibt der Natur die Möglichkeit, das System zu reinigen. Fasten heißt, dass man gar keine Nahrung zu sich nimmt, weder feste noch flüssige. Deshalb ist Trinken von Fruchtsaft und Kaffee nicht wirkliches Fasten. Wasser ist keine Nahrung. Es stimuliert nicht den Appetit. Während des Fastens sollte man viel Wasser trinken. Das beseitigt Schwäche.

Wenn du dich überarbeitest, benötigst du Ruhe. Wenn du weiterhin ohne Ruhepausen zu viel arbeitest, dann wird dein System zusammenbrechen. Genauso benötigen der Magen und die anderen Verdauungsorgane Ruhephasen. Wenn sie durch zu viel Nahrung überarbeitet sind, dann werden sich viele Krankheiten der Verdauungsorgane entwickeln.

Wenn die Abwasserkanäle in einer Stadt verstopft sind, dann werden sie mit Wasser durchspült. Wenn dein System verstopft ist, kannst du das Gleiche tun. Höre auf zu essen. Trinke ganz viel Wasser. Durchspüle den Darm. Wenn dein Auto öfter mal nicht richtig funktioniert, dann bringst du es in eine Werkstatt, um es reparieren zu lassen. Wenn du es wieder abholst, läuft es wie ein neues Auto. So ist es mit dem Fasten. Wenn man achtsam fastet, dann wird das gesamte System überholt, und das gibt neue Vitalität und Kraft. Der Körper funktioniert gut und wird nicht krank.

Es gibt einen Unterschied zwischen Fasten und Hungern. Fasten ist religiöse Enthaltsamkeit. Es ist das Aufgeben von Nahrung, um Gifte und angesammelten Schmutz aus dem Körper zu beseitigen und der Natur zu erlauben, ihre Heilarbeit zu tun. Durch Fasten beseitigt man Krankheiten und erhält perfekte Gesundheit, Vitalität und Kraft. Prana wird durch das Fasten aktiviert. Das Lebensfeuer wird wieder entfacht. In einer Hungersnot gibt es Hunger. Sie ist ein Leiden, das durch Hunger entsteht.

Wenn du deinen Magen vollstopfst, wenn du keinen Hunger hast, dann ist das eine physiologische Sünde. Du gehst gegen die Natur. Die Natur wird dich bestrafen. Deshalb faste und bete. Überesse dich nicht. Sei mäßig im Essen. Dann wirst du gesund und glücklich sein.

Fasten ist vitalisierend. Es füllt das System mit neuer Kraft und Vitalität. Es reinigt und aktiviert Prana oder die Pranamaya Kosha (Vitale Hülle) und macht den Geist heiter und ruhig. Es füllt den Geist mit Sattwa oder Reinheit. Eine Gebetsstimmung kommt sehr leicht durch das Fasten. Fasten lässt die Krankheit verhungern. Wer fastet, wird nach dem dritten Tag keine Hungergefühle mehr haben.

Durch Fasten erholt sich das überarbeitete Verdauungssystem. Das unverdaute Essen wird verdaut. Die Verdauungssäfte, die arm an Qualität und Quantität waren, erhalten ihre ursprünglichen Eigenschaften zurück.

Menschen werden Tag für Tag stärker, wenn sie fasten, weil Energie aufbewahrt wird. Die Menge an Energie, die für Verdauung, Assimilierung und Beseitigung verbraucht wird, wird gespart. Die aufbewahrte Energie führt zu besserer Gesundheit.

Statistiken zeigen, dass Menschen, die fasten, länger leben.

Ich kann euch versichern, Freunde, dass vielen Krankheiten durch eine gemäßigte Diät oder durch teilweises oder vollständiges Fasten vorgebeugt und dass die Krankheiten sogar geheilt werden können. Verdauungsstörungen und andere Beschwerden wie Magersucht oder Appetitverlust, Erbrechen, Durchfall, Koliken, Gastritis, Kolitis, Darmentzündungen und alle Sorten von Fieber können ohne Medikamente geheilt werden, wenn man die Regeln der Gesundheit und der Hygiene beachtet und fastet.

Iss nie, wenn du nicht wirklich hungrig bist. Hüte dich vor falschem Appetit. Der Magen wird dich durch Pseudoappetit betrügen. Zwinge dich nicht zum Essen. Wenn du nicht hungrig bist, bedeutet das, dass dein Körper kein Essen benötigt. Es ist nicht weise, sich zum Essen zu zwingen, nur weil gerade Essenszeit ist.

Gutes für die Aufbautage

Du musst zwischen Gewohnheitshunger und wirklichem Hunger unterscheiden können. Beseitige Gewohnheitshunger durch das Trinken von Wasser. Du musst wissen, wie man den Magen überlistet, wenn er falschen Hunger vortäuscht.

Appetitverlust ist eine Warnung. Wir sollen aufhören zu essen und beginnen zu fasten. Wenn du eine belegte Zunge hast, dann zeigt das, dass du viel unverdaute Nahrung in deinem Verdauungstrakt hast. Du wirst keinen guten Appetit haben. Eine gesunde Zunge zeigt, dass die Verdauung gut ist. Du hast einen guten Appetit. Der Appetitverlust ist ein eindeutiges Zeichen für die Notwendigkeit des Fastens.

Übelkeit oder die Tendenz sich zu erbrechen, allgemeines Unwohlsein, Durchfall, Magersucht, Würgegefühle, Fieber, Gallenkrankheiten sind einige Symptome einer gestörten Verdauung. Wenn du diese Symptome bemerkst, faste sofort. Das ist die Zeit, mit dem Fasten zu beginnen. Fasten wird in diesem Frühstadium viel Gutes bewirken. Viele ernste Erkrankungen können abgewehrt werden, wenn man im Frühstadium mit dem Fasten beginnt. Wenn du einer Krankheit erlaubst, Wurzeln zu fassen, dann wird es schwierig sein, sie wieder zu heilen. Du wirst sehr lange fasten müssen. Die Wirkung wird sehr langsam sein. Faste, bis der Hunger zurückkehrt. Die Zunge wird klar, der Atem fließt besser, die Gesichtsfarbe verändert sich und der Geschmack im Mund wird besser.

Faste gelegentlich, auch wenn du dich guter Gesundheit erfreust. Du wirst großen Nutzen daraus ziehen. Deine Gesundheit wird noch besser. Fasten muss zur Gewohnheit werden. Faste täglich ein wenig, auf die eine oder andere Art. Das hält dich gesund.

Gib das Frühstück am Morgen auf, nimm die "Kein-Frühstück-Methode“ an. Nimm kein Abendessen zu dir. Faste auf diese Art einige Tage lang, entweder nur am Morgen oder nur am Abend, bis die Verdauung wieder richtig funktioniert. An Ekadasi, alle vierzehn Tage, faste vollständig. Trinke nicht einmal einen Tropfen Wasser. Das wird dir sehr gut tun. Wenn dir das nicht möglich ist, dann trinke ein wenig Wasser. Brich das Fasten mit kleinen Mengen Kokosnusswasser oder Fruchtsaft. Später kannst du etwas (.....) Gemüsesuppe zu dir nehmen. Wie du das Fasten brichst, ist sehr wichtig. Du solltest das Fasten nie mit fester Nahrung wie Parotas, Idli, Uppma oder Brot brechen, auch nicht, wenn du sehr hungrig bist. Wenn du lange gefastet hast, ist dein Magen wie der eines neugeborenen Babys. Erinnere dich gut an diesen Punkt. Wenn du den Magen schwer belädst, zerstörst du den Verdauungstrakt und den Nahrungskanal.

Du kannst teilweise oder vollständig fasten, je nachdem wie schwerwiegend deine Verdauungsprobleme sind, je nach Gesundheitszustand, Appetit usw.

Faste zwei, drei oder sieben Tage. Du kannst ein wenig Wasser mit Zitronensaft trinken. Dann trink eine Woche oder vierzehn Tage verdünnten Fruchtsaft, Gemüsesuppe, (.....) Kokosnusswasser. Du wirst von Verdauungsstörungen geheilt sein. Nimm einen Einlauf, bevor du mit dem Fasten beginnst. Ein einfacher Einlauf mit warmem Wasser genügt. Wenn du keine Freizeit oder keinen Urlaub hast, dann faste nur kurz. Während der Ferien kann man länger fasten. Man kann eine leichte Arbeit machen, während man fastet. Es gibt sogar Menschen, die hart arbeiten können, während einem 45-tägigen Fasten und keine üblen Nebenwirkungen haben.

Selbst alte Menschen können fasten. Sie sollten fasten. Man ist nie zu alt zum Fasten. Sie können über eine kurze Zeit fasten. Sie werden frei von Krankheiten sein.

Das Fasten sollte nicht fortgesetzt werden, wenn die Herztätigkeit zu langsam wird und man sich sehr schwach fühlt. Während des Fastens denke nicht an das Essen. Du wirst die guten Wirkungen des Fastens nicht erreichen, wenn dein Geist immer auf das Essen gerichtet ist. Richte deinen Geist auf Gott. Unterhalte subtile göttliche Gedanken. Während des Fastens wird die Zunge dick belegt sein. Das zeigt, dass der Genesungsprozess beschleunigt ist. Der Atem ist übelriechend. Das ist ein Zeichen, dass die Giftstoffe durch die Lungen beseitigt werden. Während der Fastentage und wenn du das Fasten brichst, nimm keine Hülsenfrüchte, Ghee, Nüsse oder andere schwer verdauliche Lebensmittel zu dir. Nimm leicht bekömmliche, nicht stimulierende, milde Lebensmittel zu dir.

Wenn du die Tendenz hast, zu erbrechen, während du fastest, dann trinke viel Wasser. Das Wasser kann mit etwas Zitronensaft gemischt sein. Mache einen Einlauf. Wenn das Erbrechen anhält, dann brich das Fasten allmählich und sorgfältig.

Das Fasten kann jederzeit unterbrochen werden. Aber wenn du das Fasten brichst, bevor du hungrig bist, dann wirst du von dem Fasten nicht wirklich profitieren.

Wenn du das Fasten brichst, dann beginne mit einem Esslöffel frischem Trauben-, Orangen- oder Granatapfelsaft. Du kannst stündlich mehr davon trinken, bis zu einem Glas.

Wenn das Fasten richtig gebrochen wird und während der Zeit, in der man das Fasten bricht, neigt man zu Verstopfung. Das wird später wieder verschwinden. Das ist der Grund, warum man sich in den ersten Tagen nach dem Fastenbrechen strikt an eine Obst-Diät halten soll.

Wenn das Fasten nicht richtig gebrochen wird und der Magen überladen ist, weil man zu viel und zu schwer gegessen hat, dann hat man Blähungen nach dem Fastenbrechen. Um diese zu beseitigen, fastet man wieder. Man macht ein oder mehr Einläufe am Tag und nimmt heiße Bäder. Wenn die Blähungen vergehen, bricht man das Fasten erneut, dieses Mal langsam und richtig.

Bei langem Fasten macht man mit der "Wenig-Flüssigkeit-Diät“ weiter, bis die Verdauungsstörungen beseitigt sind und der normale Hunger zurückgekehrt ist.

Gib die falsche Idee auf, dass Fasten deinen Körper schwächt oder dass du Kraft verlierst. Im Gegenteil, es ist die wirksamste Methode, die ohne Medikamente dein System revitalisiert und die Gesundheit wieder aufbaut. Deshalb mache Fastenkuren und sei ewig gesund.

Der Fastentag

Der Körper speichert viele toxische Substanzen aus der Umwelt oder aus unseren Nahrungsmitteln. Bei regelmäßiger Zufuhr von Nahrungsmitteln hat der Körper nicht die Gelegenheit, zu entgiften und die Schlacken werden in das Gewebe eingelagert. Auch in den Gelenken lagern sich diese Schlacken an, was langfristig zu Krankheiten wie Rheuma führen kann.

Wenn man jede Woche einen Fastentag einlegt, hat der Körper regelmäßig die Gelegenheit, Stoffwechselabfallprodukte und andere „Baustellen“ anzugehen und auszuscheiden, defekte Zellen zu reparieren und Pfunde abzubauen. Auch die Ablagerungen aus den Gelenken werden gelöst und die Knorpel entlastet. Mögliche Gelenkbeschwerden können nachlassen. Selbst wenn man über gute Gesundheit verfügt, ist ein regelmäßiger Fastentag die optimale vorbeugende Maßnahme.

Eine Untersuchung zeigte, dass das kurzzeitige Fasten die Gesundheit von Übergewichtigen maßgeblich verbessere und in Tierversuchen (an Ratten und Affen) zu einer Verlängerung der Lebensspanne geführt habe. Vermutlich liegt dies daran, dass durch das kurzzeitige Fasten der oxidative Stress der Zellen reduziert wird und sich gleichzeitig die Widerstandskraft der Zellen gegenüber freien Radikalen erhöht. Auch bei Typ-2- Diabetes verlangsamt sich das Fortschreiten der Krankheit maßgeblich. Ein weiterer gesundheitlicher Effekt eines Fastentags ist der, dass Blutdruck und Cholesterinspiegel sinken. [1]

Auch geistig hat ein regelmäßiger Fastentag Vorteile. Es klärt den Geist, kann ein höheres Bewusstsein erzeugen und dafür sorgen, dass wir der Nahrung Dankbarkeit und Wertschätzung entgegenbringen. Einige Tipps für den Fastentag:

  • Einen Tag vorher wenig und leichte Kost essen, kein spätes Abendessen
Während des Fastens viel Wasser trinken

Gute Maßnahmen am Fastentag:

  • Haut und Bauch massieren (Bauchmassage, Trockenbürstenmassage), um die Ausleitung von Toxinen zu fördern
  • Morgens ein Glas lauwarmes Wasser trinken, im Verlauf des Tages viel Wasser trinken.
  • Morgens vor dem Zähneputzen Ölspülung und Zungenreinigung durchführen.
  • Einlauf, wenn das Bedürfnis da ist, der Verdauung nachzuhelfen.

Sivananda empfiehlt: Kurze Fastenkur

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.156 Divine Life Society

Erster Tag: Saft einer Orange, Mosambi oder Zitrone, gemischt mit einem Glas Wasser, zwei- oder dreimal.
Zweiter Tag: Ebenso wie am vorherigen Tag, drei- oder viermal.
Dritter Tag: Du kannst wieder Fruchtsaft trinken, wie am Tag zuvor (....).
Vierter Tag: Reis und (....) Flüssigkeit morgens und mittags, fleischiges Obst am Abend
Fünfter Tag: Du kannst wieder wie gewohnt essen

In der heutigen Zeit, in der es einen großen Mangel an Selbstkontrolle gibt, sollte man einmal in der Woche fasten und nur Obstsaft trinken. Menschen, denen das schwerfällt, können einen halben Tag fasten. Sie können morgens und mittags einen Fruchtsaft trinken und abends wie gewohnt essen; oder sie können morgens wie gewohnt essen und am Abend nur Obstsaft mit Wasser verdünnt trinken. Mit ein bisschen Übung können sie lernen, einen ganzen Tag in der Woche, ohne feste Nahrung, zu fasten.

Wenn man länger als eine Woche fastet, reinigt das den Körper und gibt Energie und spirituelle Kraft. In den Sastras wird die Beachtung von Navaratri von Sri Ram, Krishna, Durga, Shiva usw. als besonders wertvoll betrachtet.

Wenn die Menschen der Mittelschicht einen halben Tag pro Woche fasten würden, dann hätten sie weniger Gesundheitsprobleme und geringere Arztrechnungen. Koffeinhaltiger Tee und Kaffee sollte man nicht nur an Fastentagen, sondern dauerhaft vermeiden.

Nach dem Fasten

Methodisches Fastenbrechen

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.163-164. Divine Life Society

Fasten ist das beste Mittel gegen viele Krankheiten und gegen Fieber.

Obwohl Fasten ein sehr gutes Mittel ist, sollte man jedoch nicht das Unmögliche erwarten. Es kann nicht Mangelerscheinungen, die bei Krankheiten wie Skorbut, Rachitis, Erbkrankheiten, ernsten Organbeschwerden auftauchen, beseitigen. Bei Schwangerschaft und bei Krankheiten wie Schwindsucht und Anämie wird langes Fasten nicht empfohlen.

Ein anormales Verlangen nach Essen wird nach dem Fastenbrechen auftauchen. Die Zunge und der Magen werden gewaltig revoltieren. Sei vorsichtig. Wenn du dem Verlangen folgst, werden die Konsequenzen ernst sein. Kontrolliere deinen Appetit. Bleib bei dem, was du dir vorgenommen hast. Lass den anormalen Appetit vorübergehen. Nach einem langen Fasten werden Menge und Anzahl der Mahlzeiten sorgfältig reguliert. Du kannst das Fasten mit ein wenig Gemüsesuppe oder verdünntem Obstsaft oder dem Wasser einer zarten Kokosnuss brechen.

Nach einem langen Fasten halte dich an diese Diät für ein Viertel der Dauer des Fastens. Stufenweise erhöhe die Menge und reduziere die Anzahl der Mahlzeiten. Schrittweise kannst du eine leichte Mahlzeit mit gehaltvoller Nahrung einmal am Tag, oder von einem auf den anderen Tag, zu dir nehmen. Das hängt von deiner Verdauungskraft und der Kraft der Assimilierung ab. Wenn du mehr Kraft hast und das Verdauungsfeuer wieder stark ist, kann deine erste Mahlzeit wieder schwerer sein.

Die Verdauungskraft ist nach einem langen Fasten sehr langsam und schwach. Du kannst nicht sofort schweres Essen zu dir nehmen. Die Natur benötigt ihre eigene Zeit zum Erneuern und Stärken. Wenn man Benzin auf ein ausgehendes Feuer gießt, geht es aus. Wenn man trockenes Gras auf das Feuer gibt, wird es zu einem großen Feuer wachsen, das sogar großes Feuerholz verbrennen kann. So ist es auch mit dem Verdauungsfeuer nach einem langen Fasten. Nimm Kokosnusswasser, ein wenig Gemüsesuppe oder verdünnten Obstsaft. Schrittweise erhöhe die Menge und die Anzahl der Mahlzeiten und kehre dann wieder zu deiner gewohnten Ernährung zurück.

(...) Die beste Art, das Fasten zu brechen, ist mit dünner, wässriger Nahrung, am besten Obstsaft. Jede Form von Nahrung kann man in einer dünnen, flüssigen Form in kleinen Mengen zu sich nehmen. Nach einem 21- oder 45-tägigen Fasten kannst du ein halbes Glas Obstsaft, mit Wasser verdünnt, trinken. Trinke das drei- oder viermal am ersten Tag.

Du kannst auch einige Löffel Kartoffelbrei oder in Wasser aufgeweichtes Brot zu dir nehmen. Kaue das gut, vermische es mit Speichel im Mund, bevor du es langsam schluckst. Nimm dies drei- oder viermal in den ersten zwei Tagen, wenn du ein 21-tägiges Fasten brichst. Diese Menge kannst du am zweiten Tag um ein Drittel erhöhen usw., bis der Magen und der Darm wieder aktiv genug sind, um mehr Nahrung aufzunehmen. Konzentrierte Nahrung und Mineralien sind direkt nach dem Fasten schwer zu verdauen.

Diät nach dem Fasten

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.164-165. Divine Life Society

I. Nach einem kurzen Fasten, 3 bis 6 Tage:

1. Tag: drei oder vier Mahlzeiten aus frischen Zitrusfrüchten nach Wahl
2. Tag: leichte Suppen (...)

In den nächsten Tagen: langsam wieder auf die gewohnte Ernährung zurückkommen, so dass du in einer Anzahl von Tagen, die der Anzahl der Fastentage entspricht, bereit bist, wieder normal zu essen

II. Nach einem Fasten von 6 bis 10 Tagen:

1. Tag: drei oder vier Mahlzeiten aus frischem Obst oder Saft aus Tomaten, Beeren, Melonen in gemäßigter Menge
2. Tag: wie am ersten Tag
An den folgenden Tagen: Leichte Suppen (...)
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III. Nach einem Fasten von 7 bis 14 Tagen:

An den ersten zwei Tagen: Brich das Fasten mit frischem Obstsaft. Bei der nächsten Mahlzeit isst du frisches Obst, wie Orangen, Äpfel, Granatäpfel, Trauben in Maßen. Nimm 3 oder 4 solcher Mahlzeiten in Abständen von vier bis fünf Stunden, etwa 250 g pro Mahlzeit
3. Tag: leichte Suppen, Obst (...)
4. Tag: grüner Salat, gekochtes leichtes Gemüse, süßes Obst, (...) drei- bis viermal am Tag ein wenig Suppe
5. Tag: drei Mahlzeiten aus frischem Obst und Flüssigkeit. (...)
Danach: Man kann zur gewohnten Diät allmählich schrittweise zurückkommen

IV. Nach einem Fasten von zwei Wochen bis zu 21 Tagen:

1. Tag: drei Mahlzeiten aus Obstsaft 100 bis 180 g
2. Tag: drei oder vier Mahlzeiten aus Obstsaft 180 bis 250 g
3. Tag: frisches Obst bei jeder Mahlzeit
4. Tag: frisches Obst bei jeder Mahlzeit (...) oder leichte Suppen drei- bis viermal am Tag
5. Tag: drei leichte Mahlzeiten, entweder frisches Obst oder Suppen
6. oder 7. Tag: Gemüse und Vollkorngetreide, mittags und abends
An den folgenden Tagen: Schrittweise von Obst (...)und Gemüse zur gewohnten Ernährung zurückkehren

V. Nach einem Fasten von 21 bis 40 Tagen oder länger:

Folge dem gleichen Programm wie nach dem 14- bis 21-tägigen Fasten, nimm jedoch kleinere Mengen an den ersten zwei bis drei Tagen zu dir. Trinke Obstsäfte am dritten und vierten Tag. Nimm kleinere Mengen bei jeder Mahlzeit, in den ersten drei bis vier Tagen.

Man kann Gerstenwasser, Gerstenbrei, Reiswasser, Gemüsesuppe oder Brühe 100 bis 180 g zu sich nehmen. (...)

Wenn man zu schnell zu viel nahrhafte Flüssigkeit (...) trinkt oder zu viel isst, führt das zu Blähungen. Um diese wieder zu beseitigen, reduziere die Menge. (...) Faste wieder, und trinke kein Wasser. Mache Einläufe. Dann brich das Fasten auf korrekte Art.

Fasten und Ayurveda

Siehe auch

Fußnoten

Weblinks

Literatur

Bücher von Swami Sivananda:

Bücher zum Thema Ernährung:

Seminare

Fastenseminare

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Ernährung

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