Endokrine Drüsen

Aus Yogawiki

Bei endokrinen Drüsen handelt es sich um hormonbildendes Gewebe. Das Wort endokrin stammt aus dem griechischem und bedeutet „nach innen abgebend“. Demnach produzieren endokrine Drüsen Hormone, welche direkt in das umliegende Gewebe abgegeben werden. Von dort aus gelangen diese in die Blutbahn, da es gut durchblutet ist. So wird eine rasche Verteilung der Hormone im Körper über den Blutkreislauf als Transportmedium sichergestellt. Da Hormone ausschließlich endokrin abgesondert werden, werden diese auch als Hormondrüsen bezeichnet.

Übersicht der endokrinen Drüsen: 1. Zirbeldrüse (Epiphyse) 2. Hypophyse 3. Schilddrüse und Nebenschilddrüsen 4. Thymus 5. Nebenniere 6. Pankreas 7. Ovar 8. Hoden

Beispiele endokriner Drüsen

Zu den endokrinen Drüsen im engeren Sinne zählen:

  • Hirnanhangdrüse (Hypophyse)
  • Zirbeldrüse (Epiphyse)
  • Schilddrüse
  • Nebenschilddrüsen
  • Nebennieren
  • Bauchspeicheldrüse

Funktionen der endokrinen Drüsen

Meditation wirkt sich positiv auf die Zirbeldrüse aus Copyright

Die Hirnanhangdrüse befindet sich unterhalb des Gehirns, ist etwa kirschkerngroß und liegt eingebettet auf der Höhe der Nasenwurzel auf dem sogenannten Türkensattel, einer Schädelgrube. Sie wird in zwei Teile gegliedert, in einen Vorder- und einen Hinterlappen. Beide Teile sind über einen Stiel mit dem Gehirn verbunden und erfüllen unterschiedliche Funktionen. Der Vorderlappen kann als eigenständige endokrine Drüse betrachtet werden und produziert diverse Hormone, die für unterschiedliche physiologische Prozesse wichtig sind. Sie regt z.B. die Bildung von Cortisol, ein körpereigener entzündungshemmender Stoff, in den Nieren an, die Reifung von Eizellen der Frau, sowie Spermien des Mannes. Sie regt auch das Wachstum von Brustdrüsen in der Schwangerschaft an und deren Milchproduktion, Längenwachstum des Körpers in der Pubertät sowie Wachstum der Organe und regt die Schilddrüse zur Hormonproduktion an.

Der Hinterlappen der Hypophyse ist Teil des Gehirns, also Nervengewebe, und produziert keine eigenen Hormone, sondern dient als Hormonspeicher der Hormone, die im Zwischenhirn (Hypothalamus) produziert wurden. Bei Bedarf werden diese Hormone freigesetzt. Sie steuern lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf, Nahrungsaufnahme und Körpertemperatur. Hirnanhangdrüse und Hypothalamus bilden somit eine Funktionseinheit.

Die Zirbeldrüse hat eine kieferzapfenähnliche Form und befindet sich im Zwischenhirn und produziert in der Dunkelheit sogenannte Schlafhormone (Melatonin). Diese regulieren den Schlaf-Wach-Rhythmus sowie andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers. Außerdem spielt sie bei Regenerationsprozessen im Schlaf eine Rolle.

Die Schilddrüse ist am Hals unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre zu finden und produziert wichtige Stoffwechselhormone, die für den Energiehaushalt wichtig sind und dient außerdem als Jodspeicher.

Die Nebenschilddrüsen haben ihre Lage an der Hinterfläche der Schilddrüse, sind ihr angelagert und paarig angelegt. Sie sind am Calciumhaushalt im Körper beteiligt und somit verantwortlich für Knochenauf- und abbauprozesse sowie die Knochendichte.

Die Nebennieren liegen den oberen Nierenpolen auf, sind ebenfalls paarig angelegt und produzieren sogenannte Steroidhormone (Sexualhormone sowie Cortisol). Sie sind am Wasser-, Mineralstoff- und Zuckerhaushalt beteiligt. Das Nebennierenmark bildet außerdem die sogenannten Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin.

Die Bauchspeicheldrüse ist im Oberbauch zu finden und setzt sich sowohl aus endokrinen als auch exokrinen Drüsen zusammen. Zu den endokrinen Drüsen zählen hier die sogenannten Langerhans-Inseln, die Insulin produzieren und am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt sind.

Andere Formen hormonbildender Organe

Ferner gibt es noch endokrine Zellen, die ebenfalls Hormone produzieren und in

Da diese Zellen noch andere wesentliche Aufgaben erfüllen, gelten sie nicht primär als endokrine Drüsen. Neben den endokrinen Drüsen ist auch Nervengewebe in der Lage Hormone zu produzieren, wie es z.B. bei den Kerngebieten des Hypothalamus der Fall ist.

Wichtigkeit endokriner Drüsen

Die Hormonproduktion und Hormonausschüttung über die Hormondrüsen ist für den menschlichen Körper unerlässlich, um den Körper mit Botenstoffen und somit Informationen zu versorgen, damit wichtige Regulations- und Funktionsprozesse stattfinden können, die das Überleben sichern, z.B. Stoffwechselprozesse und Verdauung. Endokrine Drüsen und endokrine Zellen sind Teil des Hormonsystems und die Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, nennt sich Endokrinologie.

Zur übergeordneten Struktur aller endokrinen Drüsen zählt der Hypothalamus. Er spielt bei der Regulation der Hormone eine zentrale Rolle und ist Steuerungsinstanz. Der Hypothalamus ist ein Teil des Zwischenhirns (Diencephalon) und besitzt unterschiedliche Kerngebiete, die Hormone freisetzen und die Hypophyse zur Hormonbildung anregen. Die ausgeschütteten Hormone der Hypophyse wiederum regen andere endokrine Drüsen (z.B. die Schilddrüse) zur Hormonproduktion an. So entsteht regelrecht eine Reaktionskette. Wird diese unterbrochen können lebenswichtige Funktionen nicht mehr gewährleistet werden, es können Störungen auftreten und langfristig können Krankheiten entstehen. Alle endokrinen Drüsen, bis auf Hypophyse und Hypothalamus unterliegen diesem hormonellen Regelkreislauf und dem vegetativen (unbewussten) Nervensystem. Endokrine Drüsen gewährleisten und regulieren mit ihrer Hormonausschüttung Stoffwechselprozesse, Wasser- und Elektrolythaushalt, Reifungs- und Wachstumsprozesse sowie die Fortpflanzung.

Unterscheidung endokriner und exokriner Drüsen

Im Gegensatz zu den endokrinen Drüsen gibt es noch sogenannte exokrine Drüsen (exokrin = „nach außen abgebend“). Diese Art von Drüsen produzieren Sekrete (keine Hormone) und geben diese über einen Ausführungsgang an die Oberfläche von Haut und Schleimhäuten ab. Endokrine Drüsen besitzen im Vergleich keinerlei Ausführungsgang und die Hormonabgabe erfolgt mittels Diffusion.

Sekretionsarten

Unterschieden werden in eine parakrine und autokrine Sekretion. Wenn es sich um direkt benachbarte Zelle der endokrinen Drüse handelt, an die das Hormon gesandt werden soll, gelangt es direkt über die Gewebeflüssigkeit (Interzellularflüssigkeit) an eben diese Zelle. Dieser Vorgang nennt sich parakrine Sekretion. Para bedeutet übersetzt „neben“, also bezieht sich in diesem Fall auf die Nachbarzelle. Bei der autokrinen Sekretion wirkt das von der endokrinen Zelle produzierte Hormon auf eben diese Zelle zurück, d.h. die Zelle beeinflusst und reguliert sich selbst. Die parakrine und autokrine Sekretion spielen u.a. bei Entzündungsprozessen und Immunreaktionen eine Rolle.

Einfluss von endokrinen Drüsen auf die Yogapraxis

Der Schulterstand stimuliert besonders die Schilddrüse

Symptome von Störungen des Hormonsystems

Wenn die Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann Yoga, insbesondere Hormonyoga helfen. Dieses ganzheitlich wirkende Yoga-Programm, entwickelt von der Brasilianerin Dinah Rodrigues, bedient sich verschiedener Elemente aus verschiedenen Yoga-Richtungen und wirkt sich positiv auf sämtliche endokrine Drüsen aus. Im Allgemeinen wird der Gesamthormonlevel angehoben, der Stoffwechsel aktiviert und gleichzeitig sinkt der Stresspegel. Stimmungsschwankungen, Depressionen, Potenz- und Fruchtbarkeitsstörungen sowie Menstruationsbeschwerden, Beschwerden in den Wechseljahren, bei Männern die sogenannte Midlife Crisis, sind nur einige hormonelle Störungen. Medikamenten werden immer häufiger in Betracht gezogen, doch diese bedeuten wiederum auch Nebenwirkungen. Zudem sind die Langzeitauswirkungen und -folgen von Hormonpräparaten nicht bekannt.

Hormonyoga hat keine Nebenwirkungen

Im Hormonyoga sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt, es wirkt verjüngend, vitalisierend und ausgleichend. Es ist daher als Alternative oder als Ergänzung zur medizinischen Behandlung möglich und sinnvoll, sollte jedoch mit dem zuständigen Arzt abgesprochen und kontrolliert werden. Natürlich ist Hormonyoga nicht nur als Therapieform in Betracht zu ziehen, auch als Präventionsmaßnahme kann und sollte es genutzt werden.

Bekannt geworden ist Hormonyoga, um besonders Beschwerden bei Frauen zu lindern, jedoch wurde festgestellt, dass auch Männer davon profitieren können. Beobachtet wurde, dass sich bei Frauen der Östrogenspiegel und bei Männern der Testosteronspiegel hebt. Gerade in den Wechseljahren der Frau und bei unerfülltem Kinderwunsch kann Hormonyoga helfen. Außerdem wirkt sich Hormonyoga nicht nur auf die Hormondrüsen der Geschlechtsorgane aus. Auch Wirkungen auf Hypophyse, Schilddrüse und Nebennieren sind erwiesen. Eine Schilddrüsenunterfunktion, bei der zu wenige Hormone freigesetzt werden, lässt sich ebenfalls stimulieren und positiv beeinflussen. Allerdings stellen sich die Wirkungen auf das Hormonsystem nur ein, wenn regelmäßig praktiziert wird, d.h. mindestens 4-5 mal die Woche, besser täglich, damit eine kontinuierliche Stimulation der endokrinen Drüsen stattfinden kann.

Der Unterschied zwischen Hormonyoga und Hatha Yoga

Der Unterschied zwischen Hormon-Yoga und Hatha-Yoga besteht darin, dass im Hormon-Yoga spezielle Atemtechniken wie Bhastrika in Kombination mit gezielten, auf die Drüsen einwirkenden Körperhaltungen angewandt werden, so dass ein therapeutischer Effekt auf das Hormonsystem erzielt werden kann. Darüber hinaus sind die Übungen dynamisch, nicht statisch. Aber auch Hatha-Yoga wirkt bereits auf die Aktivität endokriner Drüsen aus. Umkehrstellungen, Vorwärtsbeugen, Rückbeugen und Drehhaltungen sind nicht zu unterschätzen und stimulieren endokrine Drüsen je nach Lokalisation und Dehnreiz unterschiedlich stark. Übungen aus dem Pranayama wirken z.B. intensiv auf die Schilddrüse. Das auf die Brust klopfen und trommeln im Gorilla und auch das Summen bei Brahmari wirken sich anregend auf die Thymusdrüse aus, die wichtige Hormone für das Heranreifen von Immunzellen erzeugt.

Einfluss von endokrine Drüsen auf Meditation

Meditation reduziert Stresshormone und sorgt somit für einen erholsamen Schlaf

Studien haben gezeigt, dass sich eine regelmäßige Meditationspraxis positiv auf endokrine Drüsen auswirkt. Während der Meditation spielt besonders die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) eine zentrale Rolle. Sie ist zum einen Teil eine endokrine Drüse und zum anderen Teil besteht sie aus Nervengewebe. Gefühle, Gedanken und Sinneseindrücke werden hier in ein chemisches Signal umgewandelt und dann weitergeleitet. Positive Gedanken haben hier demnach eine entscheidende Auswirkung auf die Hormonproduktion.

Die wichtigsten Hormone, die über Meditation beeinflusst werden können sind:

  • Endorphine (körpereigenes Schmerzmittel)
  • Serotonin (Glückshormon)
  • Melatonin (Schlafhormon)
  • Cortisol (Stresshormon)

Auch hier wird der Hormonpegel positiv wirkender Hormone im Körper wird angehoben, Stresshormone reduziert. Durch eine regelmäßige Meditationspraxis steigt der Serotoningehalt. Serotonin ist verantwortlich für unser Wohlbefinden, innerer Antrieb und Verhalten. Endorphine haben eine ähnliche Wirkung wie Morphine und haben eine schmerzlindernde Wirkung. Produziert werden diese wichtigen Botenstoffe in Hypophyse und Hypothalamus. Melatonin wird in der Zirbeldrüse hergestellt und reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus. Er bestimmt wie erholsam und tief unser Schlaf in der Nacht ist. Ein geringer Melatoninspiegel kann für Schlafstörungen verantwortlich sein. Bei Meditierenden, besonders am Abend, wurde ein erhöhter Melatoninspiegel festgestellt. Cortisol, ein Stresshormon, wird in der Nebennierenrinde produziert und spielt für den gesamten Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Er erhöht beispielsweise den Blutzuckerspiegel, damit dem Körper ausreichend Energie zur Verfügung gestellt wird. Cortisol hat des Weiteren eine regulierende, beruhigende Wirkung auf Immun- und Entzündungsreaktionen.

Entsprechungen endokriner Drüsen und Chakren

Die Bauchspeicheldrüse ist dem Manipura Chakra zugeordnet

Im Yoga ist schon lange bekannt, dass die Wirkungen der Chakras auf die Funktionen der endokrinen Drüsen zurückzuführen sind.

Zuordnung der sieben Hauptchakras zu den endokrinen Drüsen:

Beispiel einer Hormonyogastunde Video

Siehe auch

Quellen

Seminare

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Zusammenfassung

Endokrine Drüsen sind Hormondrüsen, bilden also Hormone und gehören zum Hormonsystem und sind daher endokrine Organe. Sie sind für den Körper lebensnotwendig, da sie mit der Hormonausschüttung wichtige Lebensfunktionen koordinieren und regulieren. Zum einen können sie die Zellen unmittelbar in ihrer Umgebung beeinflussen oder können sogar weit entfernte Zellen anderer Organe erreichen. Im Körper sind unterschiedliche Arten von endokrinen Drüsen zu finden, die jeweils unterschiedliche Hormone herstellen.