Der Aufstieg des Geistes - Kapitel 16 - Die Ziele der menschlichen Existenz (2)

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Swami Krishnananda an seinem 50. Geburtstag

Der Aufstieg des Geistes - Die Ziele der menschlichen Existenz (2)


Der Aufstieg des Geistes - Die Ziele der menschlichen Existenz (2)

Einige der heutzutage führenden Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass das Universum seinen Ursprung in einer riesigen und unbegreiflichen Einzelzelle hatte, die sich aufspaltete, was zu zwei Teilen führte, die sich dann ihrerseits in unzählige, individuelle und in alle Richtungen sich zerstreuende Kopien ihrer selbst aufteilten. Eine weitere Theorie besagt, das vor Aber-Millionen von Jahren ein unvorstellbar heiß kochendes Zentrum einer homogenen, seit jeher existierenden Substanz den Kern des Universums bildete, in der keine Unterscheidung in physikalische Elemente, Moleküle, Atome und dergleichen vorgenommen werden konnte. Diese furchterregende Temperatur sei im Verlauf von Jahrmillionen schrittweise abgesunken, wobei sich die inneren Bestandteile dieser universellen Masse zu konkreteren Formen und Zentren verdichteten. Elektronen wurden ausgestrahlt und fügten sich in die unzählbaren Zentren ein, indem sie um je einen Kern kreisten und somit Atome formten. In dieser Weise wurden in dunkler und unvorstellbarer Vergangenheit alle Elemente im Universum geschaffen und ihre Funktionen und Rollen für alle Ewigkeit bestimmt. Man nimmt an, dass die allmähliche Weiterführung dieser schöpferischen und gestaltenden Aktivität des Universums schließlich zu einer Zerstreuung von Substanz und Energie sowohl innerhalb des Atoms als auch im Weltraum führen wird, und man glaubt, dass all dies auf das Herannahen einer Zeit hindeutet, in der die Energie des Universums durch seine gesamte Struktur hindurch gleichmäßig verteilt sein wird, was bedeutet, dass es dann keine Bewegung, keine Kraft, keine Aktivität und somit weder Licht und Wärme, noch Leben geben kann. Dies ist in der Tat eine unheilvolle Vorhersage für die Zukunft. Es gibt jedoch auch andere, die die Ansicht vertreten, dass sich das Universum irgendwie und irgendwo jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens wiederaufbauen wird und dass sich die im Raum verstreute Strahlung erneut in Elektronen, Atome und materielle Substanzen verdichten wird, die sich dann ihrerseits mit Hilfe ihrer Gravitationskraft zu Nebeln, Sternen, Sonnen und Galaxien formen könnten, so dass sich die Schöpfung und die Auflösung des Universums in alle Ewigkeit hin wiederholen werden.

Diese Schlussfolgerungen der modernen Wissenschaft würden auf eine selbst gesteuerte und sinnvolle Aktivität des Universums hindeuten, die über niemals endende Äonen hinweg andauert. Genies der Wissenschaft wie Albert Einstein sind über die Existenz einer mysteriösen Größe, eines Mysteriums, gestolpert, das sie dazu bewegt hat, die Möglichkeit der Existenz eines kosmischen spirituellen Bewusstseins in Erwägung zu ziehen, das dieses Drama des Universums sowohl in seinen gigantischen kosmischen Dimensionen als auch in seinen winzigen Einzelheiten spielt. Die mysteriöse Entdeckung der Wissenschaft, die “Einheitliche-Feld-Theorie”, versucht, die Konzepte von Raum, Zeit und Schwerkraft mit jenen der subatomaren Strukturen der Materie, die das elektromagnetische Feld bilden, zu vereinen, um so die Gesetze des äußeren Weltraums von Raum und Zeit mit den Gesetzen der inneren Struktur des Individuums und der materiellen Körper in einem einzelnen, universell anwendbaren Gesetz zu vereinigen. Diese These soll andeuten, dass das gesamte Universum von einem zentralen Gesetz regiert wird und dass das Kosmische und das Individuelle keine gesonderten Wirklichkeiten darstellen, sondern eins sind: “Tat Tvam Asi” - “Das bist du”, heißt es in den Upanishaden. Die Wissenschaft scheint hier die große Entdeckung der Upanishaden zu bestätigen, dass das Einzelne und das Universelle das gleiche sind, und dass Gravitations- und elektromagnetische Felder eine tiefere Wahrheit andeuten, nämlich ein zugrunde liegendes universelles Sein, in dem diese beiden wirksamen Aspekte nur als Zustände oder Bedingungen erscheinen. Das Universum ist ein allumfassendes Ganzes und wird als ein unteilbares, zentrales und elementares Feld erklärt, in dem jeder materielle Inhalt, sei dies die strahlende Sonne oder ein winziges Atom, wie eine kleine Welle im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum existiert. So sehen sich die Wissenschaftler der heutigen Zeit letzten Endes dazu genötigt, als endgültige Schlussfolgerung ihrer Erkenntnisse eine tiefere, hinter allem stehende Einheit des Universums zu akzeptieren. Wahres Wissen ist das Wissen vom “Sein”; und die Bestrebungen eines jeden sind nichts anderes als der konstruktive Kampf darum, dies zu erfahren. Der Grund dafür ist einfach: Der Mensch ist von den Bedingungen seiner eigenen Individualität begrenzt, wobei seine begrenzte körperliche Struktur und seine mentale Konstitution wiederum vom Gesetz des Universums kontrolliert und regiert werden. Es war der Physiker Niels Bohr, der verkündet haben soll, der Mensch sei sowohl Zuschauer als auch Handelnder im Drama der Existenz. Da der Mensch zu seinem Leidwesen ein Teil des Universums ist, das er zu verstehen versucht, und sein Körper und Geist aus der gleichen Substanz wie alles andere im Universum gebildet sind, ja mehr noch, da seine Persönlichkeit ein Teil des riesigen Phänomens des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums ist, kann er das Universum, in das er geboren wurde, nicht verstehen, da sich dieses nicht als Objekt der Gedanken und der Sinne “außerhalb” seines Seins befindet. Der Mensch ist ein untrennbarer Teil des Universums, woraus folgt, dass er es solange nicht begreifen kann oder irgend etwas darüber zu wissen vermag, bis er sich selbst kennt. Wer sein Selbst kennt, kennt das Universum. Die höchste Weisheit erwächst demnach aus der Erfahrung, dass der Mensch organisch mit dem Universum verbunden ist und dass es so etwas wie einen unabhängigen Menschen und Individualität nicht gibt, sondern einzig den universellen Organismus. In dieser universellen Erkenntnis transzendiert sich der Mensch selbst und begreift das Universum im Erkennen seiner selbst. Dies ist die überraschende Schlussfolgerung der gegenwärtigen Physik.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Indische Meister

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