Unbewusste

Aus Yogawiki

Das Unbewusste‏‎ ist die Summe aller vorhandenen nicht im Bewusstsein befindlichen Inhalte der Psyche. Das Unbewusste enthält sowohl das individuelle Unbewusste als auch das kollektive Unbewusste. Sigmund Freud hat gerne vom Unterbewusstsein gesprochen. C.G. Jung hat gerne vom Unbewussten gesprochen.

Unbewusste‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Auf der Ebene des Unbewussten sind wir auch miteinander verbunden. Es gibt das Unbewusste aus diesem Leben, die Erfahrungen. Das Unbewusste ist letztlich auch das, was in den Genen ist. Im Yoga würden wir sagen, dass im Unbewussten auch die Erfahrungen aus früheren Leben sind. Und im Unbewussten tragen wir auch die Verbindung vom kollektiven Unbewussten, also von allem was alle Wesen jemals erfahren haben.

Unbewusstsein und Raja Yoga

Der größte Teil der Psyche ist unbewusst und die meisten Motivationen für unsere Handlungen sind uns auch ganz unbewusst. Der Körper reguliert vieles ganz unbewusst und auch die Psyche reagiert auf den Körper ganz unbewusst. Informationen werden im Unbewussten verarbeitet und auch Reaktionen kommen ganz von selbst. Der Mensch kann das Unbewusste nutzen und Zugang dazu finden. Er kann lernen mit dem Unbewussten gut umzugehen, sollte sich aber von dem Unbewussten nicht beherrschen lassen.

Ein wichtiger Aspekt des Yoga ist Raja Yoga. Raja heißt Herrscher. Der Mensch soll sich im Raja Yoga zur Führungsperson machen. Es gibt so vieles, was es im Unterbewusstsein gibt. Man kann das Unterbewusstsein nutzen, es um Rat bitten. Man kann dem Unterbewusstsein Rat geben. Man kann die Fähigkeiten des Unterbewussten nutzen. Man sollte sich aber nicht vom Unbewussten beherrschen lassen.

Unbewusste‏‎ Video

Hier findest du ein Vortragsvideo über Unbewusste‏‎:

Informationen und Anregungen zum Wort bzw. Ausdruck Unbewusste‏‎ durch dieses Vortragsvideo. Sukadev, Gründer von Yoga Vidya e.V., behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Unbewusste‏‎ von Gesichtspunkten des klassischen Yoga aus.

Das Unbewusste

Mach dir das Unbewusste Bewusst und löse es auf

- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -

Der unbewusste Inhalt des Denkens heißt in der Vedanta-Terminologie „Chitta“. Vieles im Unterbewusstsein besteht aus versunkenen Erfahrungen, in den Hintergrund verdrängten Erinnerungen, die aber wieder hervorgeholt werden können.

Die mentalen Vorgänge sind nicht auf das Bewusstsein allein beschränkt. Der unbewusste Bereich ist weit größer als der bewusste. Wie ein Blitz dringen Gedanken aus dem Unterbewussten oder Unbewussten in das Bewusstsein. Nur ein kleiner Teil der geistigen Tätigkeit vollzieht sich im Bereich des Bewussten. Der größte Teil bleibt im Unbewussten.

Das Unbewusste ist dein ständiger Begleiter und aufrichtiger Freund.

Wir setzen uns hin und versuchen, ein Problem zu lösen. Aber es gelingt uns nicht. Wir blicken uns um, versuchen und versuchen es wieder, es klappt aber nicht. Plötzlich dämmert uns ein Gedanke und das Problem ist gelöst. Die unbewussten Vorgänge waren am Werk. Manchmal gehst du schlafen mit dem Gedanken: „Ich muss morgen sehr früh aufstehen, um den Zug zu erreichen.“ Diese Botschaft wird vom Unbewussten aufgenommen, und dieses weckt dich mit Gewissheit zur richtigen Zeit.

Oder ein anderes Beispiel:

Am Abend gelingt es dir einfach nicht, ein bestimmtes Problem zu lösen - mag dies eine arithmetische oder geometrische Frage oder etwas ganz anderes sein. Am Morgen hast du beim Erwachen plötzlich die klare Antwort. Sie blitzt plötzlich aus dem Unbewussten auf. Dieses arbeitet sogar im Schlaf ohne Unterlass. Es registriert, ordnet, vergleicht, beachtet alle Tatsachen und Erscheinungen und arbeitet eine richtige befriedigende Lösung aus.

Mit Hilfe des Unbewussten kannst du auch an deinem Charakter arbeiten. Dazu überlege dir, welche tugendhaften Eigenschaften, die den Gegensatz zu etwaigen unerwünschten bilden, du gern entwickeln möchtest. Willst du zum Beispiel Furcht überwinden, stelle gedanklich jede Vorstellung von Ängstlichkeit ab und richte deine ganze Aufmerksamkeit auf die entgegengesetzte Eigenschaft, auf den Mut. Wenn Mut entwickelt ist, schwindet die Furcht von allein. Immer ist das Positive stärker als das Negative. Dies ist ein unfehlbares Gesetz der Natur.

Mit dieser Technik kannst du sogar Sympathien für unangenehme Aufgaben und Pflichten entwickeln, indem du dich ihnen zuwendest und Interesse an ihnen entwickelst.

Du kannst neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue Ideale, neue Neigungen und einen neuen Charakter im Unbewussten entwickeln, indem du die alten veränderst.

Alle Handlungen, Freuden und Erfahrungen prägen sich in das Unbewusste in Form feinstofflicher Eindrücke ein. Der Eindruck einer Erfahrung wird im Chitta in dem Augenblick geformt oder entwickelt, in dem das Mentale etwas erfährt. Es gibt keine Kluft und keinen zeitlichen Abstand zwischen der augenblicklichen Erfahrung und der Bildung eines Samskaras im Unterbewusstsein. Diese Samskaras (Eindrücke) sind die Wurzeln, aus denen wieder Jati (Leben) und Erfahrungen von Freude und Leid (Karma) hervorgehen. Die Neubelebung der Samskaras bewirkt Erinnerung.

Der Yogi, die Yogini, taucht tief nach innen und kommt in unmittelbare Berührung mit den Samskaras. Er/sie sieht sie in innerer Schau. Durch Samyama (einpünktige Konzentration, Meditation) über diese Samskaras erwirbt er/sie Kenntnis seiner/ihrer früheren Daseinsformen.

Ein erstes Symptom bei der Abnahme des Gedächtnisses als Alterserscheinung ist die Schwierigkeit, sich an Namen und Menschen zu erinnern. Der Grund hierfür ist nicht weit zu suchen. Alle Namen sind willkürlich. Sie gleichen Etiketten. Es verbinden sich keine Assoziationen mit ihnen. Im Allgemeinen arbeitet das Gedächtnis mit Gedankenverbindungen, durch die sich die Eindrücke vertiefen. Daher kannst du dich oft im Alter noch an Begebenheiten von früher erinnern, weil Assoziationen damit verknüpft und gespeichert sind, aber Neues kannst du weniger gut aufnehmen oder behalten. Dein Denken verliert die Kraft, neue Gedanken festzuhalten (Dharana Shakti).

Nicht nur das Alter, sondern auch chronische Überforderung, ein Übermaß an Sorgen und Ängsten schwächen die Gedächtniskraft.

Wenn du dich an etwas erinnern willst, bedarf es einer psychischen Anstrengung. Das Denkprinzip muss in die Tiefen der verschiedenen unbewussten Ebenen eintauchen und dort das Richtige hervorholen.

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Unbewusste‏‎

Einige Begriffe, die vielleicht nur sehr lose in Beziehung stehen mit Unbewusste‏‎, aber vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Unbewegt‏‎, Unbesorgt‏‎, Unbekleidet‏‎, Undeutlich‏‎, Unerschüttert‏‎, Unfruchtbar‏‎.

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Unbewusste‏‎ - weitere Informationen

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Zusammenfassung

Der Begriff, der Ausdruck, das Wort Unbewusste‏‎ kann gesehen werden im Kontext von Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie..