Trübsinn

Aus Yogawiki

Trübsinn - Wortdefinition und praktische Tipps. Trübsinn bedeutet eine gedrückte Stimmung. Trübsinn bezeichnet einen Gemütszustand, in dem man längere Zeit traurige, schwermütig, apathisch ist. Was man früher als Trübsinn bezeichnet hat, wird heute oft als Depression bzw. depressive Stimmung bezeichnet. Das Wort Trübsinn besteht aus zwei Wörtern: trübe und Sinn. Das Wort trübe ist ein Adjektiv und bedeutet undurchsichtig, nicht klar, nicht hell, freudlos. Das Adjektiv trübe kommt vom althochdeutschen Wort truobi mit der Bedeutung dunkel, undurchsichtig, getrübt, betrübt, verwirrt.

Freude wartet auch nach Trübsinn

Sinn bedeutet unter anderem Gemüt, Gemütsverfassung, auch Zweck und Wahrnehmungsorgan. Es gibt den Trübsinn, den Schwersinn, den Unsinn, den Wahnsinn, den Spürsinn. Für Trübsinn kommt natürlich die Bedeutung Gemütszustand in Frage. Trübsinn ist also ein trüber Sinn, ein getrübter Sinn. Wenn man klar ist, dann erstrahlt die Freude aus den Tiefen des Wesens. Das menschliche Gemüt ist wie ein See: Ist der See klar und ruhig, dann erstrahlt die innere Freude, man lichtvoll ist. Ist der Geistsee unruhig, dann wogen die Gedanken hin und her - oder man ist innerlich aufgewühlt. Und ist der Geistsee trübe, dann erscheint es so, dass kein Licht, keine Freude im Leben mehr da ist. Das Wort Trübsinn bedeutet also schwermütige, melancholische Gemütsverfassung. Trübsinn kann einen dazu veranlassen, tiefer über sein Leben nachzudenken, zu prüfen, welchen Sinn man in seinem Leben sehen kann. Trübsinn kann auch durch die energieaktivierenden Praktiken von Yoga und Meditation überwunden werden.

Mit Trübsinn umgehen

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Trübsinn muss nichts schlechtes sein

Trübsinn heißt einen trüben Sinn zu haben. Sinne sind jetzt nicht nur die Sinne wie sehen, hören, riechen und schmecken. Sondern Sinn heißt auch Gemüt. So wie es Frohsinn gibt, so kann es auch Trübsinn geben. Trübsinn muss jetzt nichts schlechtes sein. Die menschliche Psyche geht durch Höhen und durch Tiefen.

Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt: Manche Menschen haben extreme Stimmungsschwankungen. Andere haben kleinere Stimmungsschwankungen. Andere sind sehr häufig optimistisch und voller Freude. Manche sagen, es sind Sanguiniker. Es ist ein griechischer Ausdruck oder ein römischer Ausdruck, jedenfalls seit der Antike gibt es diesen Ausdruck Sanguiniker. Die haben eine Grundfreude. Und dann gibt es die Melancholiker, die sind eher etwas trübsinnig.

Und wenn Du selbst jemand bist, der insgesamt irgendwo mehr Trübsinn hast, dann kannst Du auch sagen, dass ist sogar etwas Gutes.

Viele spirituelle Lehrer waren trübsinnig

So viele spirituelle Lehrer waren eigentlich ursprünglich eher trübsinnig. Sie haben erkannt, in der Welt gibt es nicht wirklich etwas, was sie glücklich macht. Sie haben erkannt, dass alles, was einen Anfang hat auch ein Ende hat. Das Menschen oft egoistisch sind. Das Menschen, die mal freundlich sind, im nächsten Moment nicht mehr freundlich sind. Das Menschen, die einem etwas versprechen nicht unbedingt halten. Und alles, was man aufbaut, geht irgendwann kaputt. Da kann man doch trübsinnig werden.

Trübsinn als Chance

Trübsinn kann ein Sprungbrett für spirituelles Wachstum sein. Du kannst überlegen: "in den Schwierigkeiten des Lebens, was gibt es dort Tieferes? Gibt es eine höhere Wirklichkeit? Gibt es einen tieferen Sinn des Lebens? Gibt es etwas, was es wert ist verfolgt zu werden, hinter all‘ den Namen und Formen und jenseits aller Höhen und Tiefen? Du kannst Trübsinn als Chance begreifen.

  • Der erste Punkt war: Höhen und Tiefen kommen und gehen. Und wenn Du jetzt in einer trübsinnigen Phase bist: Es geht auch wieder vorbei.
  • Zweiter Punkt: Wenn Du überwiegend trübsinnig bist, nimm‘ es als Chance für spirituelles Wachstum.
  • Ein dritter Aspekt des Trübsinnes ist natürlich auch, es ist nur ein Gemütszustand. Du bist nicht der Trübsinn. Yogis sagen, anandoham. Ich bin Freude, ich bin Wonne.
  • Und Du könntest Dir z.B. auch bewusst machen, auf der Oberfläche meines Geistes bin ich trübsinnig. Auf der Oberfläche meines Geistes habe ich auch gute Gründe, jetzt etwas traurig zu sein. Aber in der Tiefe meines Wesens, in der Essenz meines Wesens ist Freude und Liebe. Auf der Oberfläche meines Geistes gibt es eine Trauer und vielleicht eine Niedergeschlagenheit, ein Gefühl des Versagens und Sinnlosigkeit. Und es gibt auch gute Gründe dafür. Aber tief in meinem Herzen, ganz tief in mir, dort ist Freude, dort ist Liebe. Und dort kommt alle Kraft, dort wird neues Licht und Energie her kommen.

So kannst Du auch zu Dir sprechen. Du kannst es fühlen. Und dann wirst Du merken, es ist nicht mehr so wichtig, ob auf der Oberfläche des Geistes Trübsinn ist. Denn Du weißt, in der Tiefe Deines Wesens ist Freude und Liebe. In diese Tiefe kommst Du mit Meditation. In diese Tiefe kommst Du mit Pranayama, Atemübungen, mit Asanas, Yogastellungen, Tiefenentspannungen. Oder auch einfach indem Du einen Moment inne hältst und Dir bewusst machst, auf der Oberfläche meines Geistes Trübsinn ist, in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment Freude und Liebe.

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:

Umgang mit Trübsinn anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Wenn jemand in deiner Umgebung traurig ist, Trübsal bläst, Trübsinnig ist, wie gehst du damit um?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kannst du respektieren, das es ok ist wenn Menschen auch mal trübsinnig sind. Du musst nicht probieren, jeden Menschen gleich aufzuheitern. Trübsinn hat auch seine Vorteile. Manchmal ist Trübsinn eine Weise wie man nach einer Anstrengung etwas zur Ruhe kommt. Manchmal ist Trübsinn ein Verlustverarbeitungsprogramm. Manchmal gibt es Menschen, die sind einfach malancholisch, trübsinnig. Manchmal gibt es aber auch Menschen, die fühlen sich nicht beachtet. Da wäre es gut wenn du ihm Beachtung schenkst. Manche Menschen fühlen sich nicht wahrgenommen und sind deshalb trübsinnig. Dann schaue ob du dem anderen Beachtung schenkst. Ob du ihm Anerkennung schenken kannst. Ob du andere dazu verleiten kannst ihm oder ihr zu sagen was sie von ihm oder ihr halten.

Also, je nach Situation, nach Ursache des Trübsinns gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Und was du in jedem Fall machen kannst, schicke dem anderen Lichtgedanken. Schicke dem anderen Gedanken des Wohlwollens. Fühle dich verbunden mit dem andern. Schicke ihm zwischendurch auch ein Lächeln oder nicke ihm einfach zu. Kleine Gesten der Freundlichkeit helfen viel.

Manchmal hilft es, den anderen um Rat zu bitten. Manchmal hilft es, den andern um Hilfe zu bitten. Wenn jemand merkt, das was er tun kann anderen hilft, ist er gleich wieder besserer Stimmung.

Trübsinn in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Trübsinn gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Trübsinn - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Trübsinn sind zum Beispiel Gleichgültigkeit, Trauer, Depression, Schwermut, Verzweiflung, Düsterkeit, Melancholie, Spannung, Verstimmung, Missklang .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Trübsinn - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Trübsinn sind zum Beispiel Furchtlosigkeit, Ekstase, Frohsinn, Optimismus, Leichtigkeit, Euphorie, Überschwang . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Trübsinn, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Trübsinn, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Trübsinn stehen:

Eigenschaftsgruppe

Trübsinn kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

  • Schattenseiten-Kategorie Trauer

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Trübsinn sind zum Beispiel das Adjektiv trübsinnig, das Verb trüben, sowie das Substantiv Trübsinniger.

Wer Trübsinn hat, der ist trübsinnig beziehungsweise ein Trübsinniger.

Siehe auch

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