Orgie

Aus Yogawiki

Orgie, griechisch ὄργια, orgia, war ursprünglich die Bezeichnung von geheimen Riten im Kult des Dionysos, bei den Römern Bacchus genannt. Später wurde Orgie zum allgemeinen Begriff der geheimen Riten des antiken Mysterienkultes. Da die Riten geheim waren, haben Menschen alles Mögliche in diesen Orgie genannten Riten hinein interpretiert. Heutzutage steht der Begriff Orgie für Ausschweifung, wüstes Festgelage. Eine Orgie kann auch eine bestimmte Form der Sexualität bezeichnen, nämlich Gruppensex. Gerade im Internet werden solche Videos mit dieser Art von Orgie angeblich häufig gesucht. Der Ausdruck Orgie steht aber auch für alles, was übertrieben wird. So kann man von der Orgie des Lärmes sprechen, es gibt die Hassorgie, die Liebesorgie, die Rauschgiftorgie, eine Sauforgie, Blutorgie etc. Das Adjektiv orgiastisch bedeutet zügellos, hemmungslos.

Das Wort Orgie kommt aus dem Kontext des Dionysos-Kultes im antiken Griechenland

Orgie und Gelassenheit - zwei Aspekte der antiken Spiritualität

In der Religion der Griechen werden gerne apollinische und dionysische Spiritualität unterschieden:

Eine Orgie war im alten Griechenland Teil des Dionysos-Kultes. Man weiß bis heute nicht, was auf diesen Orgien geschehen ist. Jedenfalls haben die Unbeteiligten da alles Mögliche mit hineininterpretiert.

Eventuell hat der Dionysos-Kult Ähnlichkeiten mit dem indischen Tantra. Im Tantra gibt es, vermutlich wie im alten Dionysos-Kult, verschiedene Ausprägungen:

  • Weißer Tantra, Kundalini Yoga, bei dem mittels spiritueller Praktiken andere Bewusstseinsebenen erreicht werden
  • Tantrische Pujas und Rituale, bei welchem Menschen zusammen Gott verehren, auf eine intensive Weise, dass Gott bzw. die Göttin (Durga, Kali, Shakti, Tripurasundari) erfahren wird
  • Roter Tantra, bei welchem auch mittels sexueller Praktiken Bewusstsein auf eine andere Ebene katapultiert werden soll - das aber oft genug einfach in Ausschweifungen ausarten kann, auch in Drogenmissbrauch etc.

Der Ausdruck Orgie im alten Griechenland bezog sich ursprünglich auf alle Arten von gemeinsamen intensiven Rituale, die nicht der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich waren.

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