Kaundinya

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Kaundinya, erster Schüler von Buddha. Copyright

Kaundinya (Sanskrit: कौण्डिन्य Kauṇḍinya  m.) ist ein brahmanischer Name und bezeichnet verschiedene Nachkommen von Kundina bzw. Kundini:

  • Kaundinya (Rishi), Seher der indischen Mythologie, beleidigte Shiva und wurde von Vishnu vor dessen Zorn gerettet. Daher wurde Kaundinya auch Vishnugupta, "durch Vishnu errettet", genannt.
  • Kaundinya, einer der 24 mythischen Buddhas der Vorzeit im Buddhavamsa, siehe Kondonna
  • Kaundinya Jayavarman (Beginn der Regentschaft 478; † 514), König von Funan

Kaundinya (Mönch)

Er war auch als "Ajnata Kaundinya" bekannt. Er war buddhistischer Bhikku (Bettelmönch) im Sangha von Gautama Buddha und der erste Arahant.

Herkunft und Stellung

Kaundinya wurde in einer Brahmanenfamilie geboren. In seiner Jugend war Kaundinya sehr prominent wegen seiner Meisterschaft in den Veden. Später wurde er zum königlichen Hofgelehrten vom König der Sakyas in Kapilavasthu, Suddhodana, ernannt.

Kaundinya war dort der einzige Gelehrte, der die Geburt Prinz Siddhartas vorhersagte und auch prophezeihte, dass der Prinz ein erleuchteter Buddha werden würde. Er gelobte auch dessen Schüler zu werden. Kaundinya ud seine vier Kollegen folgten Siddharta in seinen sechs Jahren asketischer Praxis. Aber Kaundinya verliess ihn angewidert als Siddharta die Praxis der Selbstabtötung aufgab. Als Siddharta erleuchtet wurde, gab er sein Wissen zuerst an Kaundinyas Gruppe weiter. Kaundinya war der erste der die Lehre verstand und wurde so der erste Bikkhu oder Arahant.

Kaundinya galt als der vorrangige der ersten fünf Schüler Buddhas, die damals in Indien herumwanderten um das Dharma zu verbreiten. Er bekehrte viele zur Religion Buddhas, unter ihnen sein Neffe Punna, den Buddha für den besten Prediger des Dharma hielt. Am Ende seines Lebens zog sich Kaundinya in den Himalaya zurück und segnete das Zeitliche früher als Buddha.

In vielen buddhistischen Schriften werden Kaundinyas frühere Verkörperungen beschrieben. Diese Berichte zeigen, dass er im früheren Dasein gelobt hatte, der erste zu sein, der das Dharma verstehen würde, wenn Buddha es verkündete. Diese Schriften behaupteten auch, dass Kaundinya zum ersten Arahant Buddhas in jeder Geburt vorherbestimmt war.

Die frühen Jahre von Kaundinya

Kaundinya wurde vor Siddharta in einer reichen brahmanischen Familie in der Stadt Donavatthu nahe Kapilavasthu geboren. Er war unter seinem Familiennamen bekannt. In seiner Jugend meisterte Kaundinya die drei Veden und zeichnete sich durch seine Physiognomiekenntnisse (Lakana Mata) aus.

Kaundinya wurde ein junger brahmanischer Gelehrter im Königreich der Sakyas in Kapilavasthu unter der Regierung Suddhodanas. Er war einer von den Gelehrten, die an den königlichen Hof eingeladen wurden, um das Leben des Kronprinzen Siddharta bei seiner Zeremonie des Namensgebens vorherzusagen. Siddharta war das erste Kind, das Suddhodana und Mayadevi in den zwanzig Jahren ihrer Ehe geboren wurde. Alle anderen Gelehrten erhoben zwei Finger und gaben die doppelte Vorhersage, dass Siddharta entweder ein Chakravarti (Weltenherrscher) oder ein geistlicher Führer werden würde, nachdem er die materielle Welt verlassen hätte. Kaundinya war der einzige, der nur einen Finger erhob und ausdrücklich vorhersagte, dass Siddharta erleuchtet und ein Buddha werden würde.

Kaundinya gelobte dann, dass er Siddharta folgen würde, wenn dieser den königlichen Palast verlässt, um Asket zu werden. Unterdessen jedoch versuchte Suddhodana, Kaundinyas Vorhersage zu annulieren, weil er seinen Sohn als Herrscher und Nachfolger sehen wollte. Suddhodhana tat alles, um Siddharta vor allem weltlichen Leid zu schützen und verwöhnte ihn mit materiellem Luxus. Doch trotz alledem begegnete Siddharta dem alten Mann, dem Kranken, dem Leichnam und dem Asketen, wie es die Sterndeuter vorhergesagt hatten.

Entsagung und Erleuchtung von Kaundinya

Als Siddharta neunundzwanzig Jahre alt war, verließ er den Palast, um Asket zu werden. Kaundinya folgte ihm in seinem asketischen Leben mit vier anderen Gelehrten, Bharika, Baspa, Mahanama and Asvajit, mit der Billigung König Suddhodanas. Sie wurden bekannnt als Pancavaggiya (Fünfergruppe) oder Pancaka Bhadravargiya (Die Gruppe der fünf Glücklichen).

Nachdem Siddharta alle Unterweisungen von Alara Kalama und Udaka Ramaputta gemeistert hatte, verließ er die Gurus und begann, Selbstabtötung mit Kaundinya und vier anderen Asketen in Uruvilva zu praktizieren. Kaundinya und seine Kollegen dachten, Siddharta würde durch Selbstabtötung die Erleuchtung erlangen. Aber Siddharta hatte auf diesem Weg keinen Erfolg und verließ ihn daher nach sechs Jahren. Kaundinya und seine Kollegen waren enttäuscht und zogen nach Mrgadava (Isipatanna) bei Varanasi, um ihre Praktiken weiterzuführen.

Nachdem Siddharta die Erleuchtung erlangt hatte, versuchte er seine früheren Lehrer zu finden, aber sie waren alle gestorben. Danach versuchte Buddha Kaundinya und seine Kollegen zu finden. Zu dieser Zeit zweifelte Kaundinya an Gautama Buddha und glaubte, dass dieser den asketischen Pfad verlassen hatte. Aber als sie einander begegneten, wurde Kaundinya sich seines Fehlers bewusst. Buddha predigte ihm die Dhammachakkapavattana Sutta, welche die vier edlen Wahrheiten und den edlen achtgliedrigen Pfad beinhaltet. Als er sie hörte, erlangte Kaundinya den Sotapannastatus ["einer der in den Strom eintritt"] und erlangte Arahantschaft. Er war der erste Mensch, der Buddhas Lehren verstand.

Nach fünf Tagen erreichte Kaundinya die volle Arahantschaft als er die Anattalakkhana Sutta hörte, welche das Nicht-Selbst oder Seelenlosigkeit (Anatta) behandelt. Kaundinya wurde so der erste Arahant. Als er die Arahantschaft erlangte, erbat Kaundinya die Erlaubnis, sich aus der Welt zurückzuziehen, die mit den Worten "ehi bhikkhu" ["Komm her, Mönch!"] erteilt wurde. Kaundinya wurde so der erste Bhikkhu der buddhistischen Sangha. Als sich später die Jetavana (das zweite Kloster Buddhas in Anuradhapura) Gemeinschaft bildete, war Kaundinya der vorzüglichste unter den ersten Bhikkhus und Schülern.

Das Leben von Kaundinya nach der Erleuchtung

Kaundinya und andere Mönche wandelten zu Fuß mit Buddha durch die Ebene des Ganges, um das Dharma zu verbreiten. Kaundinya assistierte bei der Bekehrung vieler Anhänger, der vorrangige unter ihnen war sein Neffe Punna, Sohn seiner Schwester Mantani. Dies geschah als Buddha in Rajagaha König Bimbisara lehrte. Inzwischen war Kaundinya in seine Heimatstadt Kapilavastu zurückgekehrt und ordinierte Punna. Punna erreichte Arahantschaft und fünfhundert Leute aus seinem Gefolge wurden Mönche. Punna wurde später wegen seiner Geschicklichkeit im Predigen als vorzüglichster der Schüler Buddhas anerkannt.

Einige der Schriften und Reden von Kaundinya werden in der buddhistischen Literatur als von einem älteren Mönch stammend erwähnt. Ein Gedicht im Theragatha mit 16 Versen wurde ihm zugeschrieben. Der erste Vers bringt das Lob der Sakkas für Kaundinya, als er ihnen die vier edlen Wahrheiten predigte. Kaundinya ist auch anerkannt für seinen eigenen Kampf gegen Mara [den dämonischen Versucher]. Kaundinya wurde vom Buddha, der seine Befreiung von Begierde beobachtete, in Udana gepriesen.

Nachdem er einige Zeit in dieser Gemeinschaft verbracht hatte, zog sich Kaundinya für die letzten zwölf Jahre seines Lebens in den Himalaya zurück. Das buddhistische Schrifttum gibt dafür zwei Gründe: Kaundinya hielt seine Gegenwart für lästig für Sariputta und Moggallana. Als ältester Mönch der Gemeinschaft führte er die Mönche auf ihrem Bettelgang an. Kaundinya hielt sich fern vom Dharma, da Sariputta und Mogallana mit ihm nicht behaglich waren. Kaundinya verbrachte die meiste Zeit mit religiösen Übungen.

Kaundinya zog sich an die Ufer des Mandakinisees im Chaddantawald zurück. Er verließ diesen Platz nur einmal, um Gautama Buddha Lebewohl zu sagen. Er küsste Buddhas Füße und streichelte sie mit seinen Händen. Er gebot seinen Schülern, ihn nicht zu beklagen, als er am nächsten Morgen in den Wald zurückkehrte. Kaundinya wurde auf einem großen Sandelholzscheiterhaufen verbrannt. Seine Asche wurde später nach Veluvana gebracht und in einer silbernen Stupa aufbewahrt.

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