Indische Bundesstaaten

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Flagge von Indien

Die Republik Indien (Hindi: Bharat Ganarajya) gliedert sich seit dem Jahre 2014 in 29 Indische Bundesstaaten sowie sieben Unionsterritorien, welche wiederum in mehr als 600 Distrikte aufgeteilt sind. Jeder einzelne Bundesstaat besitzt ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Die Unionsterritorien werden von der Zentralregierung in Neu-Delhi verwaltet.

Geschichte der indischen Bundesstaaten

Topografische Karte Indiens. Copyright

Die 29 aktuellen indischen Bundesstaaten sind das Ergebnis eines nunmehr über 100 Jahre währenden Prozesses der politischen Entwicklung und administrativen Umstrukturierung Indiens. Die meisten indischen Bundesstaaten sind erst infolge der Unabhängikeitserklärung Indiens im Jahre 1947 entstanden, wobei die Grenzen der einzelnen Bundesstaaten hauptsächlich dem Verlauf der natürlichen Sprachgrenzen angepasst wurden (1956). Der jüngste indische Bundesstaat ist das erst 2014 gegründete Telangana, das vorher zu Andhra Pradesh gehörte.

Indische Staaten und Unionsterritorien

Die indischen Staaten und Unionsterritorien sind ein großes Bündel mit gemeinsamem Lebensgefühl aber in der Lebensweise sehr unterschiedlich. Indien ist sehr bekannt für die große Bandbreite von Kulturen, Traditionen, geographischen Variationen, klimatischen Bedingungen und Bevölkerungsgruppen. Indien ist ein Land, das sich gleichmäßig in Staaten und Unionsterritorien gliedert - wie die Präambel der Indischen Verfassung konstatiert, eine "souveräne, sozialistische, säkulare und demokratische Republik."

Die Staaten und Territorien sind ihrerseits zusätzlich unterteilt. Die zahllosen Gruppen von Menschen haben ihren unterschiedlichen religiösen Glauben, unterschiedliche Lebensweise, spezielle Ernährung und Kleidung - kaum ein anderes Land hat jemals eine solche pesonifizierte Vielfalt wie Indien gesehen. Die nordöstlichen Staaten z.B. unterscheiden sich sehr von den südwestlichen. Die sieben Unionsterritorien wiederum besitzen ihren eigenen speziellen Geschmack und Duft, manchmal metropolitisch und mitunter ländlich eingefärbt. Jeder indische Staat und jedes Unionsterritorium existiert Seite an Seite, ihre kulturellen und erzieherischen Gedanken hin und wieder verschmelzend und überlappend.

Die Entstehung der indischen Staaten und Unionsterritorien

Übersichtskarte der indischen Bundesstaaten, Copyright

Der indische Subkontinent wurde von zahlreichen verschiedenen ethnischen Gruppen in seiner Geschichte regiert, jede hat ihre eigene administrative Politik der Region aufgeprägt. Die gegenwärtige Verwaltungsunterteilung ist relativ neuzeitlich, und entwickelte sich während der britischen kolonialen Herrschaft. In jener Periode wurden die riesigen Regionen Indiens entweder direkt von den Briten oder von örtlichen Königen regiert. Die Unabhängigkeit 1947 hielt diese Unterteilung vorwiegend aufrecht, die Provinzen Punjab und Bengalen wurden zwischen Indien und Pakistan aufgeteilt.

Nach der Unabhängigkeit war allmählich Ungleichgewicht an der Tagesordnung. Rassische und kulturelle Spannungen veranlassten das indische Parlament, das Land gemäß ethnischer und sprachlicher Linien neu zu strukturieren. So entstanden die indischen Staaten und Unionsterritorien geschichtlich.

Die ehemaligen französischen und portugiesischen Kolonien in Indien wurden 1962 in die Republik als die Unionsterritorien Pondicherry, Dadra, Nagar Haveli, Goa, Daman und Diu eingeschlossen . Nach 1956 wurden zahlreiche neue Staaten und Unionsterritorien aus den existierenden Staaten geschaffen. Der Staat Bombay wurde in die sprachlich verschiedenen Staaten Gujarat und Maharashtra 1960 durch den Bombay Reorganization Act aufgeteilt.

Der Punjab Reorganization Act teilte Punjab 1966 gemäss linguistischen und religiösen Linien, schuf einen neuen Hindi-sprachigen Staat Haryana, brachte die nördlichen Bezirke Punjabs nach Himachal Pradesh und erklärte Chandigarh, die Hauptstadt des Punjab und Haryanas, zum Unionsterritorium. Nagaland wurde 1962 zum Staat, Meghalaya und Himachal Pradesh 1971, Tripura und Manipur 1972. Arunachal Pradesh wurde 1972 ein Unionsterritorium. Das Königreich Sikkim wurde 1975 in die Indische Union als Staat eingegliedert. Mizoram wurde 1986 zum Staat erklärt, Goa und Arunachal Pradesh 1987. Die nördlichen Teile Goas, Daman und Diu, wurden ein separates Unionsterritorium. 2000 wurden drei neue Staaten geschaffen: Chhattisgarh (1. November 2000) entstand aus dem östlichen Madhya Pradesh, Uttaranchal (9. November 2000), später Uttarakhand genannt, wurde aus dem hügeligen nordwestlichen Uttar Pradesh and Jharkhand (15. November 2000) aus den südlichen Bezirken Bihars gebildet. Die Unionsterritorien Delhi und Pondicherry (später Puducherry) bekamen später das Recht ihre eigenen Abgeordneten zu wählen und werden seitdem als kleine Staaten betrachtet.

Liste der indischen Bundesstaaten

Die indischen Staaten und Unionsterritorien wurden seit der Unabhängigkeit als einheitliches Ganzes definiert, ethnische Differenzen wurden ignoriert und in einem diziplinierten Verwaltungsmodus regiert. Die Staaten folgen einer besonderen Regierungsweise, die Unionsterritorien werden in einer eher außergewöhnlichen Weise regiert. Ein Unionsterritorium wird als subnationale Verwaltungseinheit Indiens definiert und wird direkt von der Nationalen Bundesregierung regiert. Sie werden daher direkt von der indischen Bundesregierung verwaltet und kontrolliert. Der indische Präsident ernennt einen Verwalter oder Lieutenant Governor für jedes Territorium. Gegenwärtig existieren achtundzwanzig Staaten und sieben Unionsterritorien in der indischen Verwaltung. Die 29 indischen Bundesstaaten (Hindi: राज्य rājya) sind in alphabetischer Reihenfolge die folgenden (in Klammern erscheint das Gründungsjahr):

  1. Andhra Pradesh (1956)
  2. Arunachal Pradesh (1987)
  3. Assam (1947)
  4. Bihar (1912)
  5. Chhattisgarh (200)
  6. Goa (1987)
  7. Gujarat (1960)
  8. Haryana (1966)
  9. Himachal Pradesh (1971)
  10. Jammu und Kashmir (1947)
  11. Jharkhand (2000)
  12. Karnataka (1956)
  13. Kerala (1956)
  14. Madhya Pradesh (1956)
  15. Maharashtra (1960)
  16. Manipur (1972)
  17. Meghalaya (1972)
  18. Mizoram (1987)
  19. Nagaland (1963)
  20. Odisha (früher Orissa, (1936)
  21. Punjab (1966)
  22. Rajasthan (1956)
  23. Sikkim (1975)
  24. Tamil Nadu (1950)
  25. Telangana (2014)
  26. Tripura (1972)
  27. Uttarakhand (2000)
  28. Uttar Pradesh (1950)
  29. Westbengalen (1956)

Die indischen Unionsterritorien

Die sieben Unionsterritorien (Hindi: केन्द्र शासित प्रदेश kendr śāsit pradeś) sind in alphabetischer Reihenfolge:

  1. Andamanen und Nikobaren
  2. Chandigarh
  3. Dadra und Nagar Haveli
  4. Daman und Diu
  5. Delhi
  6. Lakshadweep
  7. Puducherry (früher Pondicherry)

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Siehe auch

Seminare

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