Adyashanti

Aus Yogawiki

Adyashanti ist ein zeitgenössischer Advaita- und Meditationslehrer aus den USA. In verschiedenen Ländern der Welt gibt er Satsangs, Intensivwochenenden sowie Stille-Retreats, in denen es um das Erwachen der Menschen geht. Die Treffen mit Adyashanti stellen ein Anhalten, ein Erforschen und Erkennen der wahren Natur jeglicher Existenz dar.

Adyashanti

Adyashanti bedeutet “ursprünglicher Frieden”. 1996 wurde Adyashanti von seiner Zen-Lehrerin, die ihn schon 14 Jahre lang begleitet hatte, gebeten zu lehren. Adyashantis Lehren beziehen sich auf keine bestimmte Tradition oder Ideologie. Seine Arbeit ähnelt jedoch der Arbeit der Advaita Vedanta- und frühen Zen-Meister. Adyashanti sagt: „Die Wahrheit, auf die ich hinweise, ist nicht auf irgendeine Religion, irgendein Glaubenssystem oder Doktrin begrenzt. Sie steht allen offen und ist in Allem enthalten.“

"Es gibt einen großen Raum, in dem dieser Moment geschieht.
Es gibt eine große Stille, die den Gedanken lauscht." (Adyashanti)

Biografie

Adyashanti

Adyashanti wurde 1962 unter dem Namen Steven Gray in der Nähe von San Francisco geboren. Im Alter von 19 Jahren las er in einem Buch über "Erleuchtung". Infolgedessen baute er sich eine kleine Hütte im Garten seiner Eltern und begann, dort zu meditieren.

Wenige Jahre später traf er seine Zen-Lehrerin Arvis Joen Justi, unter deren Führung Adyashanti 14 Jahre lang Zen-Buddhismus praktizierte. Arvis Joen Justi war eine Schülerin von Taizan Maezumi Roshi. Arvis Joen Justi schickte Adyashanti auch regelmäßig zu Zen Sesshin-Retreats, wo dieser bei Jakusho Kwong Roshi praktizierte. Ab dem Alter von 25 Jahren erlebte Adyashanti eine Reihe transformierender Situationen spiritueller Erweckung. Als er einmal allein war und auf seinem Meditationskissen saß, erfuhr Adyashanti ein klassisches Kensho (Erschauen des eigenen Wesens), ein Erwachen.

Oft saß Adyashanti stundenlang in Meditation und Gebet versunken. Daneben las er auch Bücher über christliche Mystik und die Evangelien und verbrachte viele Stunden damit, Antworten aufzuschreiben, die ihm spontan einfielen. Schließlich, im Alter von 31 Jahren, machte Adyashanti eine Erfahrung des Erwachens, die all seine Fragen und Zweifel still legten.

1996 bat ihn seine Lehrerin Arvis Joen Justi zu lehren. Anfänglich hielt Adyashanti Reden vor einem kleinen Publikum. Doch zu den Treffen, bei denen das Erwachen im Mittelpunkt steht, kamen mehr und mehr Besucher. Adyashanti ist Autor von u.a. "In Gnade fallen: Einsichten in das Ende des Leidens" und - sein neuestes Buch - "Sein: Die wahre Natur der Erleuchtung" (2014). Adyashanti gründete die "Open Gate Sangha", die sich sowohl als Organisation, die die Lehre Adyashantis, seine öffentlichen Auftritte sowie Video-, Audio- und Buchveröffentlichungen unterstützt, als auch als Gemeinschaft seiner Schüler versteht.

Adyashanti über Meditation

Adyashanti sagt: „Wahre Meditation ist das Verweilen im ursprünglichen Bewusstsein. (…) Wahre Meditation zeigt sich spontan im Bewusstsein, wenn die Wahrnehmung nicht auf Objekte der Wahrnehmung fixiert ist. Wenn man anfängt Meditation zu erlernen, kann man bemerken, dass die Wahrnehmung sich immer auf irgendein Objekt fokussiert: auf Gedanken, körperliche Empfindungen, Emotionen, Erinnerungen, Klänge etc. Dies liegt daran, dass der Geist darauf konditioniert ist, sich auf Objekte zu fokussieren und sich um sie herum zusammenzuziehen. (…) Bei der wahren Meditation behalten die Objekte ihre natürliche Funktionsweise bei. Dies bedeutet, dass kein Versuch unternommen werden sollte, irgendein Objekt der Wahrnehmung zu manipulieren oder zu unterdrücken. Bei der wahren Meditation liegt die Betonung darauf, die Wahrnehmung selbst zu sein (…), als das ursprüngliche Bewusstsein selbst zu verweilen. Das ursprüngliche Bewusstsein ist die Quelle aus der alle Objekte entstehen und in die sie wieder zurückkehren. (...) Die einfache, jedoch grundlegende Frage "Wer bin ich?" kann dann das eigene Selbst enthüllen, nicht als die endlose Tyrannei der Ego-Persönlichkeit, sondern als die objektlose Freiheit des Seins - als ursprüngliches Bewusstsein, in dem alle Zustände und alle Objekte kommen und gehen als Manifestationen des Ewigen Ungeborenen Selbst, das DU BIST.“

Copyright: Adyashanti 2012

Zitate von Adyashanti

Adyashanti
  • "Wenn du erforschst „Wer bin ich?“ und ehrlich mit dir selbst bist, wirst du bemerken, dass diese Frage dich sofort in die Stille zurückführt. Der Verstand hat keine Antwort auf diese Frage. Daher herrscht auf einmal Stille."
  • "Sobald du glaubst, dass die Bezeichnung, die du dir selbst gegeben hast, wahr ist, hast du etwas begrenzt, was buchstäblich grenzenlos ist. Du hast das, was du bist, auf nichts als einen Gedanken begrenzt."
  • "Wenn wir die Welt um uns betrachten, erkennen wir, dass wir dazu konditioniert sind, nicht aufmerksam zu lauschen. Ist das nicht die Stille? Sie ist ein Lauschen, ein aufmerksames, tiefempfundenes wortloses Lauschen."
  • "Wahre Meditation hat weder einer Richtung noch ein Ziel. Sie ist reine wortlose Hingabe, ein reines stilles Gebet."
  • "Bei der wahren Meditation geht es nicht darum, eine bestimmte Technik zu meistern, sondern darum, loszulassen und die Kontrolle abzugeben."
  • "Solange nicht die ganze Welt dir zustimmen oder anderer Meinung sein darf, solange du nicht jedem die Freiheit gegeben hast, dich zu mögen oder dich nicht zu mögen, dich zu lieben oder dich zu hassen, die Dinge so zu betrachten, wie du sie siehst, oder eine andere Sichtweise zu vertreten – solange du nicht der ganzen Welt ihre Freiheit gegeben hast, wirst auch du nicht frei sein."
  • "Wenn wir erkennen, dass jeder Augenblick Gnade ist, wird sich unser Verstand öffnen. Unser Herz wird sich weiten und wir werden in der Lage sein, den Frieden und die Liebe auszudrücken, nach der alle Wesen streben."
  • "Wenn wir dem Leben so begegnen wie es ist und nicht, wie es unserer Meinung nach sein sollte, wenn wir unser Bedürfnis aufgeben, unsere Erfahrungen ständig zu kontrollieren und zu interpretieren, dann fangen wir an, uns dem Leben auf vollkommen neue Weise zu öffnen. Wir verwurzeln uns tief in der Stille. Es liegt in der Natur der Stille, dass sie nicht in Konflikt mit dem Leben steht, und wenn wir uns dem Zustand der Konfliktlosigkeit öffnen, dem Zustand innerer Unbewegtheit, beginnen wir, in die Gnade einer anderen Dimension des Seins zu fallen – einer Dimension, die tief in der Intimität unseres eigenen Lebens und der Existenz selbst verwurzelt ist.”

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Siehe auch

Literatur

  • Adyashanti, Resurrecting Jesus. Embodying the Spirit of a Revolutionary Mystic (2014)
  • Adyashanti, Sein: Die wahre Natur der Erleuchtung (2014)
  • Adyashanti, The Way of Liberation. A Practical Guide to Spiritual Enlightenment (2012)
  • Adyashanti, In Gnade fallen: Einsichten in das Ende des Leidens (2011)
  • Adyashanti, True Meditation: Discover the Freedom of Pure Awareness (2010)
  • Adyashanti, The End of Your World: Uncensored Straight Talk on the Nature of Enlightenment (2009)
  • Adyashanti, Tanzende Leere: Erleuchtung für Herz, Bauch und Kopf (2007)
  • Adyashanti, My Secret is Silence: Poetry and Sayings of Adyashanti (2003)
  • Adyashanti, The Impact of Awakening: Excerpts from the Teachings of Adyashanti (2002)

Weblinks

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